114. So kann es gehen

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Albus Dumbledore und Minerva McGonagall kamen gar nicht dazu etwas zu sagen, da verließen die Ersten schon die Eingangshalle.

Minerva schaute kurz bei Poppy, die den schwer verletzten Gryffindor versorgte, dann trat sie zu ihren Kollegen, der seinen blonden Schüler und Patenkind behandelte. Sie sah den Jungen nur kurz, bemerkte die langen Haare und tiefblauen Augen, beobachtete dann das sich dies veränderte und Draco Malfoy wieder normal wie immer aussah. Die Verwandlungslehrerin brauchte nicht lange zu überlegen. Ihr war sehr wohl bewusst, dass der Slytherin sich gerade zurückverwandelt hatte – also magisches Blut in sich trug und zumindest zum Teil ein Magisches Wesen war. Minerva sah von Severus und Mr. Malfoy zu Albus, der nun auch etwas näher kam.

„Was ist denn genau passiert? Wurde diese widerliche und hässliche Kreatur von Mr Malfoy gereizt und herausgefordert und griff Mr Hooch dabei an?", kam es von dem Schulleiter. Albus war der festen Überzeugung, dass dieser miese blonde Slytherin etwas mit der Sache zu tun hatte. Schon seit vielen Jahren waren ihm die Malfoys ein Dorn im Auge. Sie besaßen einfach zu viel Geld, Einfluss und Macht in der Politik, in der Magischen Zauberwelt. Es wäre wirklich sehr im Interesse von Albus, wenn die Malfoys einen richtigen Dämpfer und ordentlich Ärger bekamen.

„ALBUS!", entfuhr es der empörten Minerva. „Wie redest du denn? Und vor allem, was redest du da für einen Unsinn!", fuhr sie fort und stellte sich nun direkt vor ihren Vorgesetzten und stemmte die Hände in die Hüfte.

„Was denn? Das ist doch nicht ganz abwegig, oder? Aber vor allem ist ja nun wohl klar, dass dieses Monster da vorne völlig unberechenbar und gemeingefährlich ist und auf der Stelle getötet werden muss!", sagte der Schulleiter und zeigte mit dem Finger auf die immer noch leicht aufgebrachte Ginny.

„ALBUS!", schrie die Verwandlungslehrerin und stellvertretende Schulleiterin. Dabei tippte mit dem Zeigefinger der rechten Hand gegen die Brust von Albus Dumbledore. „Du redest hier von einer unserer Schülerinnen, der einzigen Tochter von unseren Ordensmitgliedern Arthur und Molly. Das solltest du nicht vergessen. Aber vor allem muss es einen guten Grund geben, warum sich Mrs Weasley letztendlich verwandelt hatte und auch verletzt ist!", konterte sie.

„Ich werde dafür sorgen, dass diese bösartige Kreatur, die sie nun zu sein scheint, aus Hogwarts entfernt wird. Ich sorge dafür, dass sie so schnell wie möglich umgebracht wird, damit die Schüler wieder sicher sind. Und auch Mister Malfoy wird sich verantworten müssen!", erklärte Albus wirklich überzeugend.

Inzwischen waren alle Schüler verschwunden und auch einige der Lehrer hatten sich entfernt. Es befanden sich nur noch Mali und die verwandelte Ginny, Madame Pomfrey, Sven Hooch, Draco Malfoy und die drei Professoren Dumbledore, McGonagall und Snape in der Eingangshalle.

Poppy hatte eine Trage heraufbeschworen und den inzwischen schlafenden Gryffindorschüler darauf schweben lassen. Auch Severus beschwor nun eine Trage für Draco herauf. Sowohl Poppy wie auch Severus hatten von den Worten des Schulleiters nichts mitbekommen.

„Albus, du weißt nicht was du da redest?!", brachte Minerva leicht wütend heraus und erreichte das nun auch Poppy und Severus auf sie aufmerksam wurden.

„Was ist denn los? Worum geht es?", wollte Poppy sofort wissen.

Severus sah nur kurz zu ihnen rüber und blickte dann wieder auf Draco, der versuchte sich zu erheben. „Dray, sei vernünftig und lege dich auf die Trage. Madame Pomfrey sollte sich die verheilenden Wunden noch einmal kurz ansehen.", sagte der Tränkemeister gerade.

„Nein, dies ist nicht nötig. Es ist alles gut!", erwiderte der blonde Slytherin sofort, während er wieder zu Ginny und der Todesfee schaute.

„Rede nicht so einen Unsinn. Sie hat dich ziemlich heftig erwischt und du hast viel Blut verloren!", meinte Severus und versuchte dann den Jungen zur frei schwebenden Trage zu dirigieren.

Draco biss die Zähne zusammen und wich der Trage aus. Er wollte in den Gang zu den Kerkern verschwinden.

Albus sagte nichts mehr, sah sehr verächtlich auf Todesfee Mali, die das verwandelte Todesfee-Mensch Mix immer noch fest im Griff hatte, obwohl sich diese beruhigt zu haben schien. Ohne noch etwas zu sagen, verließ er die Anderen und eilte regelrecht die Marmortreppe hinauf. Der Schulleiter war auf dem Weg zu seinem Büro, um die Auroren zu rufen.

„Also Mister Malfoy, sie haben nun ganz genau zwei Möglichkeiten...", begann Minerva während sie auf den Blonden zuging. „Entweder sie legen sich freiwillig auf die Trage und lassen sich zur eingehenden Untersuchung in den Krankenflügel bringen...", teilte sie dem Jungen mit.

„Oder?", fuhr Draco sehr neugierig dazwischen.

„...ich nehme sie auf den Arm und trage sie höchstpersönlich dorthin!", beendete die Verwandlungslehrerin ihren Satz.

Dracos Augen weiteten sich enorm und blickten die ältere Frau perplex an. Er stand einfach nur da und musste schlucken. Er konnte ein zittern nicht mehr unterdrücken, weil es ihn sehr viel Kraft kostete sich auf den Beinen zu halten.

Severus blickte seine Kollegin verblüfft, aber auch amüsiert an. Dann registrierte er aus den Augenwinkeln, dass der Blonde ganz langsam und vorsichtig zur Trage ging und sich sogar von Professor McGonagall hinauf helfen ließ und sich auch gleich hinlegte, ein leichtes Zittern und Beben nicht verbergen konnte.

Zur gleichen Zeit signalisierte Mali den anderen, dass sie sich mit Ginny erst einmal in ihre Räume zurückziehen würde, um sicher zu gehen das sie nicht erneut in Rage geriet und sich in Ruhe zurück verwandeln konnte.

Madame Pomfrey und auch Minerva bestätigten diesen Entschluss, hielten ihn für gut und sahen ihnen nach, bis sie auf der Treppe nach oben verschwunden waren.

„Geht es noch oder brauchen sie sofort Hilfe?", fragte nun Poppy. Sie war neben die Trage von Malfoy getreten und fühlte gerade am Handgelenk seinen Puls.

„Geht schon. Ich muss eigentlich nicht zur Krankenstation und bin wieder okay.", antwortete Draco der Medi-Hexe. Es behagte ihm überhaupt nicht, dass sie ihn genau untersuchen wollte. Schließlich hatte er schon von klein auf gelernt, dass er seine wahre Identität und vor allem seine inneren Magischen Wesen vor den Zauberern und Hexen verbergen musste, um sich selbst und die Familie zu schützen. Deshalb startete er noch einen weiteren Versuch. „Madame Pomfrey?!", begann er, während sie gemeinsam zur Krankenstation unterwegs waren.

„Ja, Mr Malfoy?", erwiderte sie und wartete, damit der Junge ihr die Frage stellen konnte.

„Professor Snape hat die Wunden geheilt. Es ist alles gut und ich brauche nur einen Bluterneuerungstrank und etwas Ruhe. Wenn ich verspreche mich sofort hinzulegen, dann könnte ich doch gehen.", bat Draco und war sehr darum bemüht das zittern zu unterdrücken.

Jetzt blickte die Medi-Hexe auf den auf der Trage liegenden Slytherin. 'Wieso habe ich gerade das Gefühl, dass er eine Untersuchung unter allen Umständen vermeiden möchte? Wenn ich mal genau darüber nachdenke, habe ich den jungen Malfoy noch nie bei mir auf der Krankenstation gehabt und behandelt.', schossen ihr die Gedanken nur so durch den Kopf. 'Eigentlich wird es höchste Zeit, um dies zu ändern. Vor allem macht es mich ungemein neugierig, was der blonde Junge zu verbergen versucht.', dachte Poppy gerade. „Nein, Mister Malfoy das reicht nicht. Vor allem weil der Professor es selber sagte. Er möchte einfach sicher stellen, dass er nichts übersehen hat.", teilte sie dem anderen mit und beobachtete diesen genau. Poppy hatte ein wirklich geübtes Auge und bemerkte die Nervosität und vor allem Angst sofort. Nun stutzte sie doch und konnte einfach nicht verstehen, warum der Junge richtige Angst hatte.

Je näher sie der Krankenstation kamen, umso nervöser und unruhiger wurde Draco. Er drehte sich leicht zur Seite, um sich zu erheben. Dies stellte sich jedoch bei der schwebenden und somit wackelnden Trage als äußerst schwierig heraus und ließ den Blonden immer wieder scheitern.

„Was soll das werden, Mr Malfoy?", fragte Minerva die nun auch das veränderte und merkwürdige Verhalten des Slytherins bemerkte.

„Ich will aufstehen und muss jetzt wirklich gehen.", erwiderte Draco sofort.

„Ganz bestimmt nicht. Und nun geben sie Ruhe, sonst mach ich sie bewegungsunfähig.", entgegnete die Medi-Hexe und zückte ihren Zauberstab, um so ihren Worten mehr Nachdruck zu verleihen.

„Nein! D-d-a-s-s-s dürfen sie nicht. Lassen sie mich in Ruhe... Professor?", flehte Draco. Er konnte die kalte Maske des Malfoyerben nicht aufrechterhalten, denn inzwischen machte sich richtige Panik in ihm breit. Draco sah wahre Horrorszenarien vor seinem inneren Auge, was die Zauberer mit ihm machten, wenn sie erfuhren welche Magischen Wesen sich in seinem Inneren verbargen. Denn viele Dinge seiner Wesen eigneten sich sehr gut für Zaubertränke, waren sehr selten und deshalb sehr wertvoll und teuer, z. B. das Blut, Haare, Fingernägel, Tränen oder das Herz, die Leber, Knochen, Haut... die natürlich nicht ohne Probleme zu bekommen waren und meistens mit dem Tod des Magischen Wesens endeten. Jeder in Dracos Familie hatte ihm sehr ausführlich und bildlich davon berichtet und schon bei dem kleinen Draco dadurch eine Panik ausgelöst. Sie hatten es geschafft, dass er wirklich niemandem von seinem Geheimnis erzählte, nicht mal seine besten Freunde wussten davon.

„Ja?", gaben Minerva und Severus gleichzeitig von sich.

„Professor Snape, sie müssen mir helfen. Sie dürfen mich nicht kriegen. Bitte, Professor. Nicht untersuchen... ich will das nicht... muss jetzt... ich muss... nicht... nicht ausschlachten. Sie werden mich schlachten. Severus, hilf mir doch!", Draco steuerte gerade auf eine ausgewachsene Panikattacke zu, war nicht mehr in der Lage rational zu denken.

Inzwischen hatten sie den Krankenflügel erreicht. Minerva ließ die Trage des Gryffindors in das erste Zimmer auf der linken Seite schweben, packte ihn in das vorderste Bett und deckte ihn erst einmal zu. Von all dem hatte Sven überhaupt nichts mitbekommen. Er schlief immer noch tief und fest. Sie hörte die Stimme des jungen Malfoy aus dem anderen Raum, der immer wiederholte das sie ihn schlachten würden und Severus ihm helfen müsste.

Severus hatte die Trage in das von Poppy angegebene Zimmer auf der rechten Seite schweben lassen. Natürlich hatte er alles mitbekommen und die Worte des Slytherins vernommen. Und im Gegensatz zu Poppy und Minerva, die absolut keine Ahnung hatten was dieser meinte, wovon er sprach, dämmerte es dem Tränkemeister. Schließlich kannte er den Jungen von klein auf, war sein Patenonkel und kannte dessen Erziehung. „Schsssch... Draco, beruhige dich. Es wird dir nichts passieren. Weder Madame Pomfrey noch Professor McGonagall werden dir etwas antun, hörst du mich? Du musst dich beruhigen. Eine Panikattacke ist nach dem hohen Blutverlust überhaupt nicht gut!", redete Severus dem Jungen gut zu.

Jedoch war dies vergeblich, denn die Worte drangen nicht bis zu Dracos Geist vor. Egal was Severus auch versuchte, es drang einfach nicht zu dem Jungen durch, da dieser in einer heftigen Panikattacke gefangen war. Der Slytherin lag inzwischen auf dem ersten Bett und konnte sich nicht mehr rühren, da die Medi-Hexe ihn tatsächlich bewegungsunfähig gemacht hatte. Seine Atmung war stark beschleunigt, der Puls raste und der Herzschlag schien sich fast zu überschlagen.

Madame Pomfrey sprach gerade einen Diagnose-Zauber, flößte dem Blonden einen starken Beruhigungstrank ein, während sie auf das Ergebnis des Zaubers wartete. „Wir müssen es schaffen, ihn ruhig zu bekommen. Er muss sich beruhigen Severus, sonst garantiere ich für nichts. Mr Malfoy steht kurz vor einem Kollaps. Ein völliger Zusammenbruch kann sogar lebensbedrohlich sein.", erklärte die Medi-Hexe und wurde von Severus und vor allem Minerva sehr entsetzt angesehen.

Minerva beobachtete die vergeblichen Versuche ihres Kollegen, sein Patenkind zu beruhigen und auch der Trank schien keine zufrieden stellende Wirkung zu erzielen. Sie überlegte kurz, trat dann an das Bett des Malfoyerben und setzte sich auf den Rand des Bettes. Schließlich nahm sie ihn behutsam in den Arm und drückte diesen leicht an sich, während sie beruhigend auf ihn einredete. „Es ist alles gut. Hören sie mir jetzt gut zu.", begann sie und fuhr mit ihrer Erklärung fort, als Draco sie leicht irritiert und immer noch ängstlich anblickte.

„Was hast du vor?", wollte Severus neugierig wissen.

Minerva sah nur kurz einmal zu ihm rüber, bewegte leicht den Kopf hin und her und wendete sich dann wieder dem Jungen zu. „Bitte glauben sie mir, dass weder ich noch Poppy dir etwas antun werden. Natürlich weiß ich, dass du zumindest zum Teil ein magisches Wesen bist und vermutlich deshalb in der Lage warst, das verwandelte Todesfee-Mensch Mix in Schach zu halten und von Sven Hooch abzulenken. Mr Malfoy – Draco, sie... du hast eine große Katastrophe verhindert und dabei mindestens einer Person das Leben gerettet. Dein Geheimnis ist bei uns sicher und wird nicht weiter geleitet. Deshalb kannst du dich beruhigen, ach was sage ich, musst du dich beruhigen. Okay?", meinte Minerva, während sie dem Blonden unentwegt über den Rücken strich.

Trotzdem dauerte es noch fast zehn Minuten, bis sich Draco tatsächlich beruhigte und dank des von Madame Pomfrey verabreichten Schlaftrankes in den Armen der Verwandlungslehrerin einschlief.

---****---

Im Schulleiterbüro trafen gerade drei Auroren ein. Albus hatte sie direkt bei der Ankunft in seinen Räumen gerufen und schilderte ihnen den Vorfall sehr anschaulich und aus seiner Sicht.

Die Auroren waren auch sofort bereit, die verwandelte Ginny Weasley direkt mitzunehmen, da sie an den Worten des Schulleiters keinerlei Zweifel hatten. Die Auroren wollten wirklich das Todesfee-Mensch Mix mitnehmen, genauso wie Draco Malfoy. Ohne groß Fragen zu stellen oder das ganze zu hinterfragen.

Weitere Auroren wurden angefordert und trafen auf ihre Kollegen und den Schulleiter im Lehrerzimmer. Hier fing eine heftige Diskussion an, nachdem die neuen Auroren über alles informiert worden waren. Dimitri Clark und Derek Mahoni, der Anführer der Auroreneinheit, äußerten Bedenken jetzt schon Verhaftungen vorzunehmen, obwohl sie nicht alle Fakten und Sichtweisen kannten.

In diese wirklich heiße Diskussion platzten dann auch Minerva und Severus, welche die Krankenstation, Poppy und Mr. Malfoy verlassen hatten, nachdem dieser endlich innerlich ruhiger in Minervas Armen eingeschlafen war.

Beide Hauslehrer waren enorm überrascht, vor allem als sie nach sehr kurzer Zeit den Inhalt dieser absolut heißen Diskussion herausfanden. Weder Severus noch Minerva konnten die Ansichten des Schulleiters verstehen, ja im Grunde schienen sie gerade erst in diesem Moment sein wahres Gesicht und Ansichten gewahr zu werden. Albus Dumbledore setzte wirklich alles ein, um die Hinrichtung des Todesfee-Mensch Mix durchzusetzen und direkt zu vollstrecken. Und auch der junge Malfoy war zu hundert Prozent schuldig und überführt. So lautete zumindest Dumbledores Aussage.

Der eine oder andere Lehrer und auch Auror stimmte ihm voll zu. Sie waren auf der Seite des Schulleiters. Doch es gab auch mehrere Stimmen dagegen, wie z. B. Professor Flitwick und Sprout, Madame Hooch, die Auroren Dimitri und Derek, der Anführer der Auroreneinheit. Dies führte schließlich dazu, dass sich tatsächlich zwei harte Fronten bildeten, die aufeinander einredeten und sich hier und da sogar laut anschrieen.

Keiner wollte nachgeben oder einlenken, vor allem Albus nicht. Er schien richtig besessen davon zu sein und setzte alles daran, dass dieses Monster – wie er "ES" nannte – getötet und der Malfoyerbe verhaftet und nach Askaban gebracht wurde.

Mittlerweile wetterten auch Severus und Minerva dagegen, schmiss die Verwandlungslehrerin dem alten und verbohrten Schulleiter einige sehr unschöne Bezeichnungen an den Kopf.

Auch der Zaubereiminister war von einem Auror aus der Zentrale informiert worden, dass inzwischen acht Auroren in Hogwarts waren und einfach nicht wieder kamen. Deshalb war dieser dann mit vier weiteren Auroren in Hogwarts erschienen, um nach dem Rechten zu sehen und im Lehrerzimmer auf die anderen getroffen.

Und dann, ganz plötzlich gab es einen lauten Knall. Das ließ viele der Anwesenden erschrocken herum fahren oder mitten in der Bewegung inne halten.

Mitten im Raum tauchte aus einem hellen Nebel ein kleines weißhaariges Mädchen im roten Kleidchen auf und sah sehr verärgert und böse zu Dumbledore und seinen Mitstreitern.

Die meisten von ihnen sahen die Kleine erstaunt und perplex an, hatten sie noch nie gesehen, kannten sie nicht und fragten sich, wieso sie hier plötzlich erscheinen konnte. Minerva und Severus kannten Holly natürlich und wussten wer bzw. was sie war und freuten sich innerlich über ihr erscheinen. Auch Albus schien nicht sonderlich überrascht, er kannte ja sogar ihren Namen und brachte dies zum Ausdruck. „Also wirklich Holly, dies ist nun ein sehr unpassender Augenblick. Also sei ein liebes Mädchen und geh mit deinen Puppen spielen.", sagte er nur.

„HALTE SOFORT DEINE KLAPPE!!!", schrie sie den Weißhaarigen direkt an.

„Aber Kleine, wie redest du denn mit dem Schulleiter!", fuhr einer der Auroren die Kleine an, der auf Dumbledores Seite stand.

„SCHULLEITER?! Das ich nicht lache. Das da ist doch nicht das Benehmen und Verhalten eines Schulleiters, dem das Wohl seiner Schüler über alles geht. Und ihr Vollpfosten stimmt dem auch noch ohne Prüfung oder Nachforschung zu. Sie hören auf das Wort des Schulleiters, egal wie unsinnig und dumm es ist?", fauchte sie die Auroren und Lehrer an, die dem Schulleiter die ganze Zeit zugestimmt hatten. Holly war wirklich "mega-wütend" und dies spürten alle im Raum und widersprachen ihr deshalb nicht, auch Albus' nicht. Holly hatte sich die ganze Angelegenheit angesehen und wusste durch die Gemälde und Geister ganz genau, was vorgefallen war. Sie sah wieder eine riesige Verletzung der Kompetenzen des Schulleiters, genauso wie bei Lotte. Doch während sie durch die bestehenden Gesetze bei der Hauselfe nichts machen konnte, sah dies hier ganz anders aus. Es war der personifizierten Seele Hogwarts wichtig, sowohl das Todesfee-Mensch Mix wie auch den blonden Jungen aus Slytherin vor einer Ungerechtigkeit zu bewahren. Es gab viele alte Gesetze, die in der bestehenden Zauberwelt immer noch galten und Bestand hatten, und genau auf diese konnte sie bzw. Hogwarts, welches als eigenständig denkendes Gebäude galt, zurück greifen.

Ohne noch etwas zu sagen, hob sie ihre Arme und murmelte einen richtig langen Spruch, den aber niemand der Anwesenden verstand.

„Was soll das denn?", wollte Professor Sinistra wissen.

„Was machst du denn da?", kam es gleichzeitig von Albus, der die Kleine wirklich mit Argusaugen beobachtete, um keine Regung oder ähnliches zu verpassen.

Überraschung machte sich breit, sogar ein oder zwei Entsetzensschreie waren zu hören, als urplötzlich über dem Kopf des Schulleiters eine grüne Flamme erschien und ihn auf Schritt und Tritt begleitete. Alle waren verblüfft, auch Albus, nachdem man ihn darüber informierte, da sie nicht wussten was dies zu bedeuten hatte.

„Also wirklich, was wissen sie eigentlich? Dies ist die "Flamme der Ungerechtigkeit" und wird sie nun immer begleiten. Hinzu kommt, dass Hogwarts als denkendes und lebendes Gebäude, laut der alten Gesetze, sie, Albus Dumbledore ihres Amtes als Schulleiter enthebt und absetzt, da sie sich als nicht mehr würdig erweisen. Ich bestimme Professor Minerva McGonagall mit sofortiger Wirkung als neue Schulleiterin!", bestimmte das kleine Mädchen und erreichte, dass bei vielen die Kinnladen direkt bis auf den Boden knallten.

Albus' Gesicht färbte sich in rasender Geschwindigkeit tiefrot und ließ ihn fast vor Wut überkochen. Er versuchte sie sogar zu schlagen und blickte erstaunt, als seine Hand einfach durch sie durchzugehen schien. „Was fällt dir kleines Balg eigentlich ein. Du erzählst großen Unsinn und weißt überhaupt nichts. Also misch dich nicht ein. Und wenn du diesen Zauber nicht ganz schnell entfernst, kannst du kleines Miststück echt was erleben!", fuhr er die Kleine an.

„Schulleiter, lassen sie das. Zügeln sie ihre Zunge!", entgegnete der Anführer der Auroren. Dann wandte sich Derek direkt an Holly. „Woher willst du das wissen?", fragte er schließlich.

„Ich weiß es einfach!", konterte diese schnippisch.

„Rotzgöre! Dir sollte mal jemand den Hintern versohlen!", blaffte Albus. „Misch dich nicht ein, wenn Erwachsene reden!", fügte er hinzu und kam nicht weiter. Denn nun ließ Holly die Bombe platzen. „Ich mische mich immer ein, wenn es um das Wohl der Bewohner von Hogwarts geht. Dabei spielt es keine Rolle ob es um Schüler, Lehrer oder nur Hauselfen geht.", teilte sie den Anwesenden mit. „Es ist meine Bestimmung für sie zu sorgen! Denn ich bin die personifizierte Seele Hogwarts = ICH BIN HOGWARTS !", gab sie von sich, hatte vor allem die letzten drei Worte dem ehemaligen Schulleiter ins Gesicht geschrien.

Gerade in diesem Moment betrat die Bibliothekarin Irma Pince den Raum und blieb irritiert und überrascht stehen. „Entschuldigung, störe ich? Was ist denn hier los?", wollte sie wissen.

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