108. Nicht ohne Absicherung

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„Nichts... alles ist gut!", entgegnete der Hauself sofort.

„Rede doch keinen Unsinn. Das sieht doch ein Blinder mit Krückstock, dass etwas passiert ist und du völlig durch den Wind bist!", konterte Harry. Er glaubte Dobby natürlich kein Wort, dafür kannte er diesen einfach zu gut.

„Master Harry nicht kümmern. Dobby machen das!", erwiderte der Hauself, während seine Ohren hin und her gingen, als wollte er diese als Flügel benutzen und abheben.

„Dobby, du wirst mir jetzt auf der Stelle sagen warum du so aufgelöst und durch den Wind bist".

„Aber... oje, oje... Dobby soll nichts sagen!", brachte der Hauself heraus.

„Wer hat das gesagt?", hakte Harry sofort nach. Er wusste, dass Dobby es nicht lange geheim halten konnte, weil er ihm immer die Wahrheit sagte.

„Die Hauselfen!", kam es da auch schon von ihm.

„Welche Hauselfen?"

„Die aus Hogwarts!", brachte Dobby heraus. Er sah den Jungen flehend an, als wollte er diesen dazu bringen nicht weiter zu fragen.

„Und was sollst du nicht sagen? Was wollen sie verheimlichen?", wollte Harry wissen.

„Das Lotte tot ist. Sie war schon alt, aber...", sprudelte es nun aus Dobby heraus, obwohl er den Satz nicht beendete. Er konnte nicht verhindern, dass erneut Tränen aus den Augen liefen.

„Lotte?", wiederholte Harry nur und sah den Hauselfen nun mit einem großen Fragezeichen über dem Kopf an.

„Ja, eine alte Hauselfe die für Dobby wie eine Mutter war"

Nun sah Harry den Hauselfen mitfühlend und traurig an. Er konnte dessen Verfassung verstehen. Doch dann kam ihm ein anderer Gedanke und diesen sprach er auch vor Dobby aus. „Aber warum wollen die Hauselfen in Hogwarts nicht, dass du jemandem erzählst, das die Hauselfe gestorben ist?", entfuhr es dem Schwarzhaarigen mit den schneeweißen Strähnen.

„Weil... weil sie... sie wurde...". Wieder brach der Hauself ab und trat von einem Bein auf das andere.

Harry sah ganz deutlich, dass Dobby sich unwohl fühlte und herumdruckste. Gerade das verstand er nicht und wollte deshalb genau wissen was los war. „Du wirst es mir jetzt sagen!", fügte er in einem sehr bestimmten Ton hinzu.

„Oh, Dobby ist guter Hauself! Darf nicht verraten alles".

„Dobby, sag doch was los ist? Wie ist Lotte denn gestorben? Hat es vielleicht damit etwas zu tun?" Harry wusste wirklich nicht warum der Elf so ein Theater machte. Er war aber auch zu neugierig, um jetzt aufzugeben oder die Sache auf sich beruhen zu lassen.

„Dobby guter Hauself... Dobby guter Hauself...", spulte dieser nun immer und immer wieder runter, so als müsste er sich noch selber davon überzeugen.

„HARRY... Harry, wo bleibst du denn?", hörten sie gerade in diesem Moment die kindliche Stimme von Celina, die auf der Suche nach Harry war. Harry hatte sich nämlich mit den drei Hauselfenkindern am Abenteuerspielplatz verabredet und war überfällig, weswegen sich Celina auf die Suche nach ihm gemacht hatte.

„Ich bin in der Eingangshalle!", rief Harry ihr zu, ließ aber Dobby nicht aus den Augen.

„Okay. Nun die ganze Wahrheit. Lotte die alte Hauselfe war wie eine Mutter zu dir und schon sehr alt. Sie ist nun gestorben und die Hauselfen aus Hogwarts haben dir verboten es zu erzählen. Warum? Ist sie nicht normal gestorben? Wurde sie womöglich ermordet?", kam es von Harry. Er hatte eigentlich nur seine Gedanken laut ausgesprochen und schaute dann schon sehr verblüfft, als Dobby ziemlich heftig auf seine Worte reagierte.

Dobby vernahm die Worte von Harry und sah diesen nun mit weit aufgerissenen Augen an, wodurch diese noch größer wirkten und Harry in Erstaunen versetzte, weil er nicht gedacht hätte, dass dies überhaupt möglich war. Außerdem fing der Hauself an zu zittern, trat immer noch von einem Fuß auf den anderen und schlackerte so heftig mit den Ohren, dass ein richtiger Luftzug entstand.

„Was? Wie jetzt? Ist das wahr? Sie wurde ermordet. War es einer der Hauselfen, weshalb sie nicht wollen, dass du es erzählst?", fragte Harry leicht geschockt.

„Nein, nein, nein! Hauselfen nicht würden ihr weh tun oder morden!", entgegnete Dobby sofort. Er schüttelte heftig seinen Kopf, weil er merkte das er sich in eine ausweglose Situation manövriert hatte und seine Äußerung keine Ausflüchte oder Halbwahrheiten zuließ. Dobby ahnte schon, dass Harry die Wahrheit erfahren würde. Denn er war ein guter Hauself und sah in dem Jungen seinen Meister und Herrn. Und diesem sagte man natürlich immer die Wahrheit.

Gerade in diesem Augenblick kam die kleine Hauselfe auf Harry und Dobby zugelaufen. Sie redete ununterbrochen, doch es war eher ein leises in den nicht vorhandenen Bart brummeln, als es laut auszusprechen.

Harry warf nur einen kurzen Blick auf Celina und schaute Dobby wieder an. Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Dobby, ich warte auf deine Erklärung!", meinte Harry dann. 'Was hat das zu bedeuten? Was geht in Hogwarts vor sich?', durchfuhr es ihm ganz plötzlich.

„M-mama Lotte ge-gesto-o-orben... getötet-t-t von Sch-schulleiter... Sie haben sich geopfert für andere!", stammelte der Hauself. Dabei sah er Harry nicht direkt in die Augen. Er konnte nicht verhindern, dass seine Ohren sich wieder selbstständig machten und enorm stark wackelten.

„WAAAAASSSSS?", schrie Harry nun so laut er konnte.

Dobby und auch Celina zuckten enorm zusammen, als Harry dieses eine Wort laut herausschrie. Celina strauchelte sogar nach hinten, konnte sich nicht mehr halten und landete unsanft auf ihre Po. „Uff!", war alles was von dem Hauselfenmädchen zu hören war.

„DOBBY . WIE WAR DAS? WAS HAST DU GERADE GESAGT?", kam es genauso laut von dem Jungen. Momentan glaubte er ja noch sich einfach nur verhört zu haben. Doch gleichzeitig sprach eine leise Stimme in seinem Hinterkopf, dass er diesem alten Greis doch wohl alles zutrauen könnte.

Jetzt brachen bei dem Hauselfen alle Dämme. Immer mehr Tränen kullerten aus den großen Augen. Dobby fühlte sich einfach nur total schlecht. Er hatte in seinen Augen nicht nur seinen Meister verärgert und die anderen Hauselfen verraten. Nein, er hatte auch seine einzige wichtige Hauselfe verloren.

Celina sah Dobby mit einem traurigen Blick an. „Nicht weinen, Dobby. Es wird alles wieder gut. Ich teile meine Mama mit dir. Sie tröstet dich und gibt dir Pudding!", plapperte die kleine Hauselfe drauflos, ergriff Dobbys Hand und drückte diese leicht.

Auch Harry reagierte nun und bemerkte das er dem armen Dobby sehr zugesetzt und verletzt hatte. Ohne noch etwas zu sagen, nahm er Dobby und auch Celina behutsam in den Arm und drückte sie an sich, sprach auf Dobby ein und garantierte ihm, dass er ein wirklich guter Hauself sei. Und während er Dobby tröstete und zu beruhigen versuchte, reifte in ihm ein Gedanke, eine Idee und genauer Plan.

Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis sich Dobby annähernd beruhigt hatte. Harry wollte jetzt sofort mit seinem Gefährten sprechen und schickte Celina mit Dobby zu ihren Eltern. Er gab seiner kleinen Freundin den Auftrag gut auf Dobby aufzupassen und ihn von seinem Kummer abzulenken.

Nachdem die beiden Hauselfen um die nächste Wegbiegung verschwunden waren, eilte Harry zum Konferenzraum, wo Luzifer mit einigen Dämonenratsmitgliedern eine Sitzung abhielt. Harry wusste nicht wer alles da war und tat es auch nicht gerne, da so hereinzuplatzen. Doch nach diesen Informationen konnte er einfach nicht bis nach der Sitzung warten. Er musste es jetzt sofort klären.

So klopfte er an die Tür des Konferenzraumes und trat ein, bevor überhaupt die Aufforderung erfolgen konnte. „Ich bitte für die Störung vielmals um Entschuldigung, aber ich muss ganz dringend mit meinem Gemahl sprechen!", meinte Harry und konnte seine Unruhe und Aufgewühltheit weder aus seiner Stimme noch aus seiner Haltung gänzlich verbannen.

Und dies bemerkte und registrierte nicht nur Luzifer, Danilo oder Sekretär Levin Satanus, sondern auch die Lords Severus und Samuel Dorgan, Lord Angelus Hell, Darius Mendiki, Philipp Petrell und Joshua Erkens.

„Ja, natürlich, wenn es so wichtig ist. Sie entschuldigen mich kurz, meine Herren?", sprach er in die Runde, während er sich erhob und mit Harry vor die Tür trat.

Die zurückgebliebenen Dämonen schauten sich gegenseitig an. Und in jedem der Blicke war die Erleichterung zu sehen, dass der kleine Master erst geklopft hatte, bevor er eintrat. Denn sonst hätte er unweigerlich etwas von ihrem momentanen Thema mitbekommen. Sie waren nämlich gerade dabei gewesen über die rechtlichen Schritte gegen den Schulleiter von Hogwarts zu beratschlagen, weil er trotz der Warnung seine Briefflut nicht eingestellt hatte. Denn erst heute waren fünf weitere Briefe angekommen, wie Sekretär Levin ihnen berichtete.


Luzifer war mit Harry vor die Tür gegangen, um sich anzuhören was dieser ihm Wichtiges zu berichten hatte. Doch vor lauter Aufregung sprach Harry so schnell, verschluckte Buchstaben oder Silben und machte weder Punkt noch Komma, so das Luzifer wirklich überhaupt nichts verstehen konnte, nicht mal ansatzweise eine Ahnung hatte worum es ging. „Stopp!", entfuhr es ihm und sah dann seinen Kleinen fragend an, der auch sofort seinen Redeschwall unterbrochen hatte. „Harry, wenn du dich so dermaßen beim reden überschlägst, verstehe ich wirklich kein Wort.", fügte er ruhig hinzu und strich dem Jungen liebevoll über die Wange.

„Entschuldige! Ich bin noch so aufgeregt und durch den Wind!", erwiderte Harry.

„Schon gut. Also was wolltest du mir sagen?", meinte Lu schließlich.

„Er hat die alte Hauselfe getötet. Einfach so aus Wut... Das ist doch echt nicht wahr, oder?", fuhr Harry fort.

„Was? Wer hat gemordet? Wovon redest du?", entgegnete Luzifer nur. Er war noch nicht schlauer, wusste einfach nicht wovon sein Kleiner da sprach, „Erzähl es mir einfach von Anfang an.", meinte der Höllenfürst und sah Harry erwartungsvoll an.

„Also.", begann dieser und musste erst mal tief Luft holen, um sich zu beruhigen. „Ich traf in der Eingangshalle auf Dobby, der total unruhig und durch den Wind war...", fing er dann an und erzählte schließlich nach und nach alles was sich ereignet und er in Erfahrung gebracht hatte.

Luzifer hörte aufmerksam zu und unterbrach seinen Kleinen nicht. Er spürte dessen Aufgewühltheit ganz genau. Er ließ sein inneres Wesen heraus, seine Magie beeinflusste und beruhigte Harry, ohne das dieser es überhaupt wahrnahm bzw. bemerkte.

„Dumbledore ist das wohl bösartigste Wesen, dass mir je begegnet ist...". An dieser Stelle machte Harry eine Pause, war gerade im Begriff in seine Erinnerungen zu versinken, als er die Stimmen von Dago, Saria und Angel in seinem Kopf hörte – abgelenkt wurde, noch bevor er vollends in diesen versinken konnte. „Nun ist wirklich Schluss. Das kann ich ihm nicht durchgehen lassen. Ich werde diesem alten Gichtsack ein für alle Mal das Handwerk legen!", verkündete Harry mit einer solchen Sicherheit in der Stimme, dass es Luzifer entsetzte.

„Waaasss?", wiederholte Luzifer ein zweites Mal. Es war das einzige, was er überhaupt heraus bekam.

„Ich kehre nach Hogwarts zurück und werde diesem Schulleiter endgültig das Handwerk legen!", antwortete er.

„Nein, auf keinen Fall. Das kommt ja überhaupt nicht in Frage. So weit kommt es noch. Das ist viel zu gefährlich!", kam es nun vom Höllenfürst. Dieser schaute seinen Gefährten entsetzt an.

„Oh doch... das ist meine Idee – mein Plan steht fest. Ich muss es tun, Lu. Das bin ich der armen Lotte, Dobby, allen Hauselfen und auch Magischen Wesen schuldig. Schließlich bin ich ihr Botschafter und sollte mich um ihre Belange kümmern. Bitte Luzifer.", gab Harry nur noch sehr leise von sich.

„Es ist viel zu gefährlich!", erwiderte dieser und machte sich jetzt schon sehr große Sorgen. Und nun erzählte ihm Luzifer, dass Dumbledore einen regelrechten Briefterror betrieb, um ihn wieder nach Hogwarts zu bekommen.

Harry sah seinen Gefährten nun überrascht an, hatte mit so etwas wohl wirklich nicht gerechnet.

Luzifer schwieg und hing seinen Gedanken nach.

Auch Harry grübelte gerade und dachte an die Dinge, die er bis jetzt schon gelernt hatte und dann kam ihm die rettende Idee. „Ein magisch bindender Vertrag!", entfuhr es Harry. Sie hatten vor ein paar Tagen erst über dieses Thema gesprochen.

„Ein was?", erwiderte der Höllenfürst nur. Natürlich wusste er genau was dies war, aber verstand momentan den Zusammenhang nicht.

„Wir werden mit dem Ministerium und vor allem Albus Dumbledore einen magisch bindenden Vertrag abschließen, mit dem es dann nicht mehr möglich ist mir zu schaden oder etwas zu tun. Und dies muss der Schulleiter dann mit seiner eigenen Magie besiegeln, ansonsten kehre ich nicht nach Hogwarts zurück.", erklärte Harry seinem inzwischen perplexen Gefährten.

Luzifer schaute Harry einfach nur an. Er schien nicht wirklich einen klaren Gedanken fassen zu können.

„Wir werden jetzt da wieder reingehen und es mit den Ratsmitgliedern absprechen und alles dafür tun, dass dieser alte Gichtsack nicht an mich heran kommt, während ich ihn endgültig enttarne und das Handwerk lege. Ich bin der "Botschafter aller Tiere und Kreaturen ob magisch oder nicht" und werde die Hauselfen und alle Wesen vor dem Alten schützen, denn genau dies ist mein Job.", verkündete Harry sehr sicher. Eigentlich fühlte er sich gar nicht so, doch es wurde ihm mehr als bewusst, dass gerade die Hauselfen keinen Fürsprecher hatten, niemand auch nur einen Gedanken an diese magisch starken und eigentlich sehr sanften Wesen verschwendete.

Luzifer blickte immer noch skeptisch und misstrauisch. Er wollte und konnte dem Schulleiter einfach nicht vertrauen. Doch dieser magisch bindende Vertrag war eine ausgezeichnete und gute Idee und konnte tatsächlich die Lösung sein.

So traten sie wieder in den Konferenzraum, wo sie schon erwartet wurden. Es war Luzifer, der die Anwesenden über die unglaublichen Neuigkeiten informierte.

In den Gesichtern der anderen war Unglaube, Entsetzen und auch Schock zu sehen.

Danach folgte erst mal Stille – absolute Stille – um das gerade Gehörte und Erlebte zu verarbeiten.

Ungefähr fünf Minuten später fingen alle an zu diskutieren, stellten Überlegungen an, suchten nach Lösungen und Möglichkeiten, während eine magische Feder alles akribisch notierte und auflistete.

Auch nach vier Stunden hatten sie ihren Vertrag noch nicht komplett fertig, fanden immer wieder etwas das sie änderten, umschrieben oder weg ließen.


Am nächsten Tag kehrten alle zurück, um das Schriftstück fertig zu stellen und es dem Minister vorzulegen.

Heute waren sogar noch zwei weitere Dämonen dabei – Igor Tärrever und Nicolas Darrisch. Letzterer kannte sich wirklich gut mit den Gesetzen aus, auch die der Muggel. Deshalb prüfte Nicolas den Vertrag noch einmal ganz genau, während alle ihn mehr oder weniger mit sich zufrieden, ganz genau beobachteten.

Harry tat das nicht. Er saß einfach nur da und schaute diesen schwarzhaarigen Dämonen mit dem merkwürdigen Namen an. Er hatte ein komisches Gefühl bei Igor Tärrever, konnte es sich aber nicht erklären.

Nun war wirklich jeder von ihnen zufrieden und auch Luzifer genügend beruhigt, um darauf einzugehen. Dies lag wohl auch daran, dass sie Toms Anwesenheit und die seiner ganzen Tierschar – als Leibwächter des jungen Masters – direkt mit in den Vertrag eingebunden hatten.

Harry saß auf seinem Platz und begann mehr zufällig die Buchstaben von Igors Nachnamen hin und her zu schieben. Er wusste nicht warum er dies tat, was es ihm bringen sollte, aber er tat es. Und dann, nach gar nicht langer Zeit, stand dort etwas ganz anderes. Harrys Augen weiteten sich extrem, während er ununterbrochen auf sein Blatt starrte. „BOAH... ein Wortspiel!", entfuhr es ihm unbeabsichtigt und lenkte sofort die Aufmerksamkeit aller auf ihn.

„Harry?", kam es von Luzifer.

„Ein Wortspiel?", wiederholten Samuel Dorgan, Philipp Petrell und Lord Hell wie im Chor. Sie konnten mit der Äußerung absolut nichts anfangen.

Immer noch völlig perplex über seine Entdeckung begann er es den Anwesenden zu erklären. „Ein Wortspiel... es wird von Muggeln oder Zauberern genutzt, um ein bestimmtes Wort zu verändern, so das es nicht mehr als solches erkannt wird. Dies sah ich zum ersten Mal bei einem bösen Zauberer, der dadurch seinen ursprünglichen Namen komplett verändert hatte.", sagte Harry ohne auf diesen näher einzugehen oder auch nur seinen Blutsbruder zu erwähnen. „Ich habe es gerade auch mit dem Namen TÄRREVER getan, ohne zu wissen warum... oder? Doch wenn ich mir dieses neue Wort anschaue, frage ich mich was dies zu bedeuten hat.", sagte Harry und wurde von allen sehr neugierig angesehen, auch von Igor selber, der natürlich keine Ahnung davon hatte.

„Wieso?", wollten mehrere Dämonen direkt wissen.

„Welches Wort hast du denn heraus bekommen?", fragte Danilo bevor es jemand anderes tun konnte.

Harry nahm das Blatt hoch und zeigte es den anderen. „V e r r ä t e r . Tärrever = Verräter", erwiderte er.

„Was?", riefen alle gleichzeitig – alle außer Harry und Igor selber, der den Jungen nur völlig perplex ansah.

Philipp und auch Severus erhoben sich und traten auf den ebenfalls schwarzhaarigen Dämonen zu.

Im ersten Moment war dieser wie erstarrt, fing sich aber schnell wieder. „Was soll denn dieser Unfug? Das ist doch Blödsinn!", meinte Igor, sagte aber nichts weiter.

„Der Vertrag.", holte der Höllenfürst alle wieder auf das Thema zurück, machte sich aber geistig eine Notiz, Harrys Entdeckung auf den Grund zu gehen. Er hielt es keinesfalls für einen Zufall und wollte dies noch genauer untersuchen.

Auch das eine oder andere Ratsmitglied hatte ähnliche Gedanken wie der Höllenfürst.

Dann kehrten sie zu ihrem eigentlichen Thema zurück. Und nun ging alles sehr schnell. Levin machte mit dem Minister für den übernächsten Tag einen Termin und erklärte kurz worum es ging. Zu dem Termin erschienen dann Luzifer, Levin und Danilo und trafen dort auf einen etwas wütenden Albus Dumbledore, der wohl von Minister Fudge nicht gerade freundlich ins Ministerium zitiert worden war.

Denn genau über diesen Umstand diskutierte er mit Fudge, als die Dämonen von der Sekretärin ins Büro des Ministers geführt wurden.

Schon als die Tür geöffnet wurde, sahen der Minister und auch Dumbledore automatisch dorthin. Doch als Albus dann den Höllenfürsten und seine dämonischen Begleiter entdeckte, verstummte er sofort und starrte diese nur überrascht und irritiert an.

„Dann sind wir ja nun vollzählig und können auf den Punkt kommen.", fing Cornelius an. Er wollte bei dem Schulleiter nicht lange um den heißen Brei reden und ihn unnötig verärgern oder zum ausrasten bringen. Dies würde doch nur die Beziehungen zu den Dämonen und anderen magischen Wesen in ein schlechtes Licht rücken oder sogar verschlechtern.

„Und der wäre...?", wollte Albus auch sofort wissen.

„Ihre Briefe – oder sollte ich besser Briefflut sagen – die sie dem Höllenfürst unentwegt geschickt haben. Aber vor allem ihre Wiedergutmachung an dem jungen Master und ihre Bereitschaft, diesen in Hogwarts zu unterrichten.", teilte der Minister dem Schulleiter mit.

„Was? Wie bitte?", im ersten Moment trafen diese Worte den Weißhaarigen völlig unvorbereitet und dementsprechend reagierte oder antwortete er auch.

„Nun, sie haben es immer und immer wieder betont, dass sie ihre Taten bereuten und es wieder gut machen wollten. Der junge Lord möchte gerne nach Hogwarts zurück kehren, aber...". Genau an dieser Stelle wurde der Minister von Albus unterbrochen.

„Aber... aber was?", redete Albus dazwischen, ohne zu bemerken wie unhöflich dies war.

„Nach den vergangenen Ereignissen werden sie hoffentlich verstehen, dass sowohl der Höllenfürst als auch Ray selber sich absichern und schützen wollen. Der junge Master kehrt nur zurück, wenn das Ministerium und auch sie – Dumbledore – auf den magisch bindenden Vertrag eingehen werden.", verkündete Cornelius gerade.

„Einen magisch bindenden Vertrag.", wiederholte er und musste schlucken. 'So eine Scheiße!', schoss es ihm nur durch den Kopf.

„Ja, genau. Wir haben diesen schon aufgesetzt und unterzeichnet, so wie der Minister auch. Es fehlt nur noch ihre Unterschrift. Wenn sie mit all unseren Bedingungen einverstanden sind und unterschreiben, wird Ray nach den Weihnachtsferien nach Hogwarts zurückkehren.", meinte Luzifer.

Ohne noch etwas zu sagen, nahm Albus von Danilo den Vertrag entgegen und begann zu lesen. Er war noch nicht weit gekommen, als er das erste Mal die Luft stark einsaugte. Dies geschah ein zweites und sogar drittes Mal... dann warf er den Vertrag auf den Tisch. „Niemals. Das werde ich nie und nimmer unterschreiben. Sie sind doch nicht bei Sinnen!", zischte er richtig.

„Dann werden wir uns einfach verabschieden.", entgegnete Luzifer und erhob sich.

'Mach jetzt keinen Fehler. Denk nach, Albus!', ging es ihm durch den Kopf. 'Ja, der Vertrag ist sehr gut und wohldurchdacht. Es zeigt auf dem ersten Blick keine Möglichkeit, dieser Missgeburt habhaft zu werden, wenn sie in Hogwarts war. Doch ich bin Albus Dumbledore und werde schon eine Möglichkeit finden, wenn er erst mal da ist. Das habe ich schließlich immer getan, weil ich ein Genie bin. Natürlich ist es nicht klasse, dass dieser Ray automatisch nach Slytherin eingeteilt werden will oder das er diesen Tom, seinen Blutsbruder und diese ganze Tiergruppe als Leibwächter mitbringen wird. Doch gerade da werde ich schon was finden, um diese Wesen einer nach dem anderen auszuschalten und na ja... Blutsbrüder – das könnten doch sehr interessante Versuchsobjekte werden. Etwas schwieriger wird da wohl schon die Tatsache, dass ich dem Höllenfürst unter Garantie meiner Magie zu jeder Zeit Einlass in Hogwarts gewähre oder das ich die Jungen und Tiere nicht selbst verletzen oder verfluchen kann.", schossen ihm die Gedanken nur so durch den Kopf. „Halt... nein... Stopp... Ich bin damit einverstanden. Es ist alles in Ordnung. Ich war nur im ersten Moment so überrascht. Ich habe nichts zu verbergen und möchte doch guten Willen zeigen.", sagte er dann laut genug, so das jeder es verstanden hatte.

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