59. Gefangen

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Taric, Vico und Garbin schauten die ganze Zeit ebenfalls zu dem jungen Lord und bemerkten auch Adam, der nach seiner Befragung wieder sofort zu der jungen Frau im hinteren Bett ging und sich still an ihr Bett setzte.

„Wenn es Adam nicht voll erwischt hat, weiß ich es auch nicht!", brachte Vico leise heraus.

„Das war wohl eine volle Breitseite, würde ich sagen.", erwiderte Taric im Flüsterton.

„Ja, ja... wo die Liebe hinfällt.", kommentierte Garbin, nur um auch etwas zu sagen. Und auch er hatte sehr leise gesprochen, so das es nur Severus verstanden hatte.

Aber auch der Tränkemeister sah nun zu dem jungen Mann hinüber und konnte ein leichtes Schmunzeln nicht verbergen. Er äußerte sich dazu natürlich nicht. Adam hörte sich die Sticheleien der anderen Drei nur wortlos an. Er blickte mehrmals zu Severus und dem Jungen rüber und hielt sanft die Hand der jungen Mutter fest. Die Kommentare von Vico, Taric und Garbin hörten schlagartig auf, als Luzifer zurück kam. Severus bemerkte den Mann erst, als er dessen Schatten in den Augenwinkeln registrierte. Er sprang augenblicklich und geräuschlos auf und machte Luzifer Platz, so das sich dieser wieder zu seinem Gefährten setzen konnte.

„Ich denke das es für heute das beste ist, wenn sie sich einfach in die leeren Betten legen und die Nacht hier verbringen. Haben sie einen bestimmten Wunsch, was das Abendessen angeht? Und wenn sie noch irgendwas brauchen, dann lassen sie es mich wissen.", sagte Madam Pomfrey und lächelte Luzifer sehr freundlich an.

„Vielen Dank, Madam Pomfrey. Sie sind wirklich sehr freundlich.", entgegnete der Höllenfürst und zeigte ihr ein genauso nettes Lächeln.

„Ich werde mich jetzt auch zurückziehen. Wenn etwas sein sollte, dann sage mir Bescheid, Poppy.", bat der Tränkemeister und verabschiedete sich auch noch von den fünf anwesenden Männern, bevor er die Krankenstation verließ und in seine Quartiere zurückkehrte.

Die Medi-Hexe hatte eine Stunde später für die Männer etwas zu Essen kommen lassen, versorgte die drei Kinder mit einer neuen Infusion und schaute auch nach Valeria, die bis jetzt noch nicht wieder erwacht war. Sie zeigte Vico und Taric die Tür zu ihren privaten Räumen und zog sich dann zurück. Es wurde eine sehr ruhige Nacht, denn keiner der Patienten löste den Alarm aus, ganz im Gegenteil. Sie schliefen ohne Zwischenfälle bis zum nächsten Morgen durch.

Poppy hatte auf jeden einen Überwachungszauber gelegt, um rechtzeitig gerufen zu werden, wenn etwas sein sollte. Sie kam dreimal in der Nacht ins Zimmer, um bei jedem den Tropf zu erneuern. Zuerst waren die Männer auch noch wach, doch dann war einer nach dem anderen eingeschlafen. Als die Medi-Hexe um 5.°° Uhr noch einmal rein kam, waren alle fünf Männer doch endlich eingeschlafen und auch die Patienten schliefen ruhig und sehr fest. Poppy schmunzelte, als sie Adam zusammengesunken auf Valerias Bett sah und auch Lu mit dem Kopf auf Rays Bett lag und schlief. Sie nahm zwei Decken und legte sie Adam und Lu über. Die anderen Drei hatten sich zum Schluss doch in ein Bett gelegt und zugedeckt. So verließ sie das Krankenzimmer wieder, nachdem sie nach Ray, Sharon, Jacob und Valeria gesehen hatte.

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Albus war auf dem direkten Weg vom Krankenflügel in sein Büro geeilt. Je weiter er sich von der Krankenstation entfernte, um so größer wurde seine aufgestaute Wut. Der Schulleiter lief mit schnellen Schritten und achtete absolut nicht auf seinen Weg. Es fiel ihm nicht auf, dass die Geister in den Gemälden sehr schnell aus diesen verschwanden, als sich Albus näherte und auch die Schüler nahm er nicht wirklich wahr, denn er war viel zu tief in seinen Gedanken versunken. 'Ich könnte wirklich in die Luft gehen vor Wut. Aber nein, anstatt sich abreagieren zu können, muss ich einen auf freundlich machen und mich bei diesem Abschaum einschleimen. Doch dafür werde ich diese niederen Magischen Wesen noch leiden lassen, so viel steht fest. Das ist doch nur widerlich, dass sich zwei Männer binden. Ob der Braunhaarige sich schon an den Jungen vergangen und ihn so richtig durchgevögelt hat? Oder ist der halbe Knabe noch eine Jungfrau? Vielleicht sollte ich ihn mal ausprobieren, bevor ich ihm seine gesamte Magie stehle und ihn qualvoll töte!', ging es Albus durch den Kopf und konnte ein leicht zufriedenes Grinsen nicht verbergen. Dies machte aber nichts, denn der Schulleiter hatte gerade sein Büro erreicht und ging die Stufen empor.

Dann betrat er den runden Raum. Er konnte seine Wut und den Zorn nicht mehr verbergen und ließ erst einmal die schwere Türe seines Büros zuknallen, schritt auf den kleinen Tisch zu, der vor der Vitrinenwand stand und fegte mit einer einzigen Bewegung alles herunter, was bis eben noch auf dem Tischchen stand. Da waren mehrere Bücher und Schülerakten, ein Messingkerzenständer, mehrere Schalen mit verschiedenen Kräutern und zwei Gläser mit schleimigen Kaulquappen. Es schepperte, klirrte und klatschte regelrecht, als die einzelnen Dinge auf dem Steinboden aufschlugen. Aber Albus fühlte sich nicht besser und begann nun damit alte Akten in dem ersten Regal systematisch zu zerfetzen und stellte sich vor, dasselbe mit diesen vermaledeiten Kreaturen zu machen. Nun packte er sich die Kugellampe von seinem Schreibtisch und warf sie mit voller Wucht in den ersten Vitrinenschrank. Er sah regungslos zu, wie die Lampe an Geschwindigkeit zunahm und dann mit großem Krachen ihr Ziel erreichte. Das milchige Glas der Lampe splitterte genauso laut wie die verschiedenen Scheiben des Schrankes, als das Glas in tausend Stücke zerbrach.

Fawkes saß auf seiner Stange hinter dem Schreibtisch und beobachtete den Schulleiter. Er musterte ihn regelrecht und ließ immer wieder trillernde Laute hören. Aber der Weißhaarige reagierte in keinster Weise darauf. Er bemerkte nicht einmal, dass viele der ehemaligen Schulleiter sich sehr unruhig in ihren Bilderrahmen hin und her bewegten und leise miteinander tuschelten.

Albus hielt mittlerweile seinen Zauberstab in der Hand und fuhr mit dem zerfetzen der alten Akten fort. Zwischendurch schmiss er mehrere Vasen, Phiolen und zwei Weingläser an die Wände. Irgendwann wurde er dann ruhiger und sah sich einmal kurz in seinem Büro um und lächelte leicht. Er war zufrieden mit der Zerstörung und dem Chaos, welches er angerichtet hatte. Dann setzte er sich an seinen Schreibtisch. „DELIA, MASHA!", schrie er im nächsten Augenblick und blickte neben den Schreibtisch, nachdem er das zweifache "Ploppen" der Hauselfen registriert hatte.

„Master Dumbledore haben gerufen!", sprach die erste, etwas größere Hauselfe. Sie hatte den Kopf gesenkt und sah den alten Mann nicht an.

„Sicher... macht hier sauber. Aber etwas schnell, kann ich euch nur raten. Sonst werdet ihr meinen Zorn zu spüren bekommen, ihr widerlichen Kreaturen!"

„J-j-j-a-a natürlich, wird erledigt.", stammelte die andere. Sie konnte eine gewisse Furcht vor diesem Mann nicht verbergen.

„Wie war das? Wie kannst du es wagen? Du hast mich mit dem nötigen Respekt anzusprechen und ich möchte auch ein Master oder Sir hören, IST DAS NUN KLAR?", erwiderte er und hatte den letzten Satz regelrecht geschrien. Er erhob ohne Vorwarnung seinen Zauberstab und schoss einen Fluch auf die kleine Hauselfe ab, so das diese sich mehrmals drehte und nach hinten gegen die Wand geschleudert wurde.

Als sie sich unter Schmerzen wieder aufgerappelt hatte, humpelte sie etwas näher. „Es mir leid, tun... nicht gewollt das, Sir... bitte verzeihen sie Masha...", entfuhr es ihr dann.

„Macht eure Arbeit und verschwindet, sonst werde ich euch als Zielscheibe benutzen.", sagte Albus nur und wollte in Ruhe nachdenken. 'Ich kann es immer noch nicht fassen. Da plane ich fast vier Wochen an diesem inszenierten Überfall auf Hogsmeade, um für Unruhe zu sorgen und es den noch freien Todessern in die Schuhe zu schieben... gehe es immer und immer wieder mit diesen wirklich dummen Idioten durch, damit auch alles genau nach Plan läuft und ICH mit dem Phönixorden auftrete und als Retter des Dorfes und ihrer Bewohner dastehe... und dann kommen solche minderwertigen Kreaturen daher und stehlen uns – nein mir – die Show. Ich könnte wirklich platzen vor Wut!', schoss es dem Schulleiter durch den Kopf, während die beiden Hauselfen so leise wie eben möglich alles wieder so herstellten, wie es gewesen war.

Doch Masha hatte echt Pech. Denn sie stieß gegen den kleinen Tisch, so das dieser wackelte und eine gerade erst wieder reparierte Vase zu Boden fiel und zerbrach.

Dumbledore zuckte zusammen, schreckte aus seinen Gedanken auf und schoss erneut einen Fluch auf das kleine Magische Wesen ab, so das diese ein zweites Mal Bekanntschaft mit der harten Steinwand machte und nun langsam an dieser Richtung Boden rutschte.

„SOFORT RAUS!", schrie er nun mit hochrotem Kopf.

„Jawohl, Master!", sagten die beiden Hauselfen gemeinsam und verschwanden im gleichen Augenblick. Sie waren mit ihrer Aufgabe fertig, nur die nun wieder zerbrochene Vase lag auf dem Boden.

„Dreckige Nichtsnutze... diese Hauselfen. Alles muss man selber machen!", sagte Albus nur noch, schwang kurz seinen Zauberstab und sah zu, wie sich die einzelnen Splitter wieder zu einem ganzen zusammen setzte und sich lautlos auf den Tisch stellte.

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Als Harry erwachte, spürte er sofort das er nicht in ihrem Schlafzimmer im Höllenpalast war. Die Matratze war anders und auch die Laken fühlten sich komisch an seinen Fingerspitzen an. Er wollte eigentlich gar nicht aufwachen, denn ihm tat alles weh... seine Knochen, die Muskeln und Gelenke – einfach alles.

Eine Bewegung an seiner linken Seite veranlasste Harry dazu genau dorthin zu sehen. Es war Luzifer, der anscheinend sitzend und auf seinem Bett zusammengesunken eingeschlafen war und nun ebenfalls erwachte. Auch der Höllenfürst spürte seine Knochen, was aber nicht wie bei Harry an der noch nicht wiederhergestellten Magie, sondern der unbequemen Schlafhaltung lag.

Harry erkannte einige Krankenbetten, Trennwände und Nachtkästchen. 'Das ist nicht das Krankenzimmer im Palast. Wo bin ich hier?', schoss es ihm durch den Kopf und sah sich erneut um. Er versuchte sich zu erinnern was passiert war und dann traf ihn die Erkenntnis mit voller Wucht. 'Hogwarts... Krankenstation, Madam Pomfrey, Professor Snape... und auch Albus Dumbledore. Ich habe die Kinder gefunden. Sie leben und nun bin ich wieder in Hogwarts. Hogwarts... Dumbledore... Kämpfe... bin wieder in Hogwarts... Schmerzen, Schmerzen, Schmerzen... Ich bin schuld, dass alle gestorben sind, auch Tom. Tom... Luzifer... Luzifer... LU...', Harry konnte nicht verhindern, dass sich seine Gedanken selbstständig machten und ihn automatisch in Panik versetzten. Zuerst hatte er seinen Gefährten nur gedanklich gerufen, doch das änderte sich. „LU! LU!", schrie Harry plötzlich so laut er konnte. Schweißperlen bedeckten seine Stirn, dass Herz raste und auch der Puls nahm enorm zu. „Wo bist du? Wo sind wir? Lu, will gehn... bitte, bitte nicht hier bleiben. Keine Schmerzen mehr... bitte, nein, nein...". Nun brach er total geschockt ab und blickte auf die Medi-Hexe, die mit einer Phiole in der Hand zu seinem Bett eilte.

Poppy hatte das aufwachen des Jungen von der Tür aus beobachtet und wollte ihm etwas Zeit lassen, um sich zu orientieren, bevor sie zu ihm ans Bett kam und ihn noch einmal untersuchte. Doch mit der Reaktion des Jungen hatte sie überhaupt nicht gerechnet. Sie lief schnell in ihr Büro und holte einen Beruhigungstrank. Nun eilte sie zu seinem Bett und wunderte sich einfach nur über seine Worte. Sie wusste nicht was er hatte, was es bedeutete.

Schon als Harry das erste Mal nach ihm schrie, war der Höllenfürst mit einem Schlag hellwach und alle Verspannungen in seinen Knochen und Gelenken war vergessen. Er sprach seinen Kleinen sanft und liebevoll an und erreichte schließlich, dass Harry ihn ansah und sich von ihm in den Arm nehmen ließ. Luzifer sprach beruhigend auf ihn ein, während Poppy ihm mit Luzifers Hilfe den Beruhigungstrank einflößte.

Gerade in diesem Moment betrat Severus Snape den Raum. Er wollte Poppy einige Tränke speziell für Magische Wesen bringen, da sie dem Jungen effektiver und schneller halfen, als die Tränke, die sich standardmäßig auf der Krankenstation befanden und eher für Menschen geeignet waren.

Bevor Snape jedoch die Medi-Hexe erreicht hatte, versperrten ihm Vico und Garbin den Weg und warteten einfach ab. Taric stand neben dem Bett und schaute nur auf die Frau und beobachtete jede ihrer Bewegungen und Schritte ganz genau. Adam saß immer noch am Bett der jungen Frau und hielt ihre Hand.

Nur Augenblicke nachdem Harry den Trank geschluckt hatte, wurde er ruhiger und vergrub sein Gesicht in Luzifers Hemd.

Madam Pomfrey sah erst einmal nach Jacob und Sharon und versorgte die Verletzungen, dann kümmerte sie sich auch kurz um Valeria. Severus Snape war die ganze Zeit dabei und half der Medi-Hexe. Valeria war sehr froh, dass dieser junge Mann mit Namen Adam die ganze Zeit bei ihr war und sich um sie kümmerte.

Nachdem auch diese versorgt war, ging sie zu ihrem letzten Patienten zurück – zu ihrem Sorgenkind – wie sie Ray schon gedanklich nannte. Schließlich erinnerte er sie stark an Harry Potter, ihr wirkliches Sorgenkind. Es fiel ihr immer noch schwer, Harrys Tod zu akzeptieren und sie ertappte sich des öfteren dabei, an den schwarzhaarigen Gryffindor zu denken.

Es war wohl der Anwesenheit des Mannes mit den braunen Haaren zu verdanken, dass Ray ziemlich ruhig blieb, während sich Poppy um ihn kümmerte und auch die speziellen Tränke von Severus runter schluckte.

Luzifer sah den schwarzhaarigen Tränkemeister anerkennend an. Er hatte mitbekommen, dass dieser spezielle Tränke für Magische Wesen gebraut hatte, um seinem Kleinen effektiv und schneller wieder auf die Beine zu helfen und dafür war der Höllenfürst dem Mann wirklich dankbar. „Vico, Garbin, der Tränkemeister ist in Ordnung. Ihr könnt euch zurückziehen.", sagte er nur und lächelte Severus direkt an.

Nach der kurzen Visite von Poppy und Severus bekamen die Männer, Valeria und auch Ray Frühstück. Die beiden Kinder waren noch nicht aufgewacht und hatten von der Medi-Hexe einen neuen Tropf bekommen.

Valeria saß in ihrem Bett, Adam saß dabei und frühstückte mit ihr zusammen. Die beiden unterhielten sich sehr angeregt. Adam hatte sich vom ersten Augenblick an in die junge Frau und Mutter verliebt, fühlte sich zu ihr hingezogen. Aber auch Valeria schien etwas für den geborenen Dämonen zu empfinden. Sie fühlte sich in dessen Nähe richtig wohl und geborgen.


Zur gleichen Zeit saß Albus in seinem Büro und grübelte schon über seine nächsten Schritte nach. Aber ihm wollte einfach noch nichts einfallen, wie er diese vier Wachen oder Bodygards loswerden konnte. Der Schulleiter hatte natürlich auch bemerkt das Adam, Vico, Taric und Garbin nur alleine für den Schutz und die Sicherheit des Jungen und braunhaarigen Mannes zuständig waren. Und er war erfahren genug um zu wissen, dass solche Leute ihr Handwerk wohl verstanden und nicht unterschätzt werden sollten. Sie stellten im Augenblick noch das nicht überwindbare Problem dar, den Mann und seinen kleinen Gefährten zu überwältigen und in seine Gewalt zu bringen und vor allem den Jungen gefangen zu nehmen.


Auf der Krankenstation hatte Luzifer seine Bodygards zusammen gerufen und besprach mit ihnen die momentane Situation. Keinem von ihnen behagte es, hier in diesem Schloss festzusitzen, doch sie würden auch niemals den jungen Lord in Gefahr bringen, in dem sie ihn nun teleportierten oder mit ihm apparierten. Der Schulleiter machte keinen sehr vertrauenserweckenden Eindruck, aber weder Luzifer noch seine Leute sahen in diesem alten Mann eine Gefahr. Deshalb beschloss der Höllenfürst auch das Vico, Taric und Garbin erst einmal in die Hölle zurückkehren sollten.

„Was ist mit mir?", wollte Adam sofort wissen, weil sein Name nicht gefallen war.

„Du bleibst erst einmal hier. Ich werde dich nicht von deiner Flamme trennen. Schließlich möchte ich mir später nicht anhören müssen, dass ich einen liebeskranken Dämon in die Hölle geschickt habe, der dann jeden in seiner Nähe in den Wahnsinn getrieben hat!", entgegnete Luzifer nur.

„Ja, ja... wo die Liebe hinfällt.", kommentierte Taric und grinste seinen Kollegen einfach nur an.

„Hört auf. Lasst Adam in Ruhe. Ihr kehrt in den Palast zurück. Und wenn etwas sein sollte, gebe ich euch Bescheid".

Ungefähr eine Stunde später verabschiedeten sich die Drei sowohl von Madam Pomfrey als auch Severus Snape und verließen Hogwarts, um erst mal in die Hölle zurückzukehren. Albus erfuhr dies dann beim Mittagessen von Poppy und hätte sich am liebsten vor Freude die Hände gerieben. 'Oh, dies ist ja so was von großartig. Da grüble ich die ganze Zeit darüber nach, wie ich diese Leute aus dem Schloss bekomme und die verschwinden von alleine. Es ist zwar noch einer da, aber mit ihm und dem Braunhaarigen werde ich bzw. meine Leute schon fertig.', ging es ihm durch den Kopf.

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Als Harry das nächste Mal erwachte, da wusste er sofort das er sich auf der Krankenstation in Hogwarts befand. Er fühlte sich hier aber überhaupt nicht wohl. Da half es auch nicht, dass er seinen Gefährten direkt neben sich spüren konnte. Harry wusste zwar, dass er auf der Krankenstation bzw. in Madam Pomfreys Obhut nichts zu befürchten hatte, da die Medi-Hexe Harry Potter in ihr Herz geschlossen hatte. Aber die Krankenstation und auch Madam Pomfrey befanden sich innerhalb der Mauern von Hogwarts und das wurde von Dumbledore regiert und diesen hatte er schließlich von seiner wahren Seite kennengelernt und war sogar von ihm und seinen angeblich besten Freunden gefoltert worden. Nun konnte Harry ein zittern nicht mehr unterdrücken und wurde von Luzifer sofort in die Arme genommen, „Nicht hier sein ... möchte gehen", teilte er dem Höllenfürsten mit.

„Beruhige dich doch. Wir müssen noch etwas hier bleiben, bis sich deine Magie beruhigt hat. Jetzt zu teleportieren wäre für dich einfach zu gefährlich. Bleib ganz ruhig und ruh dich aus. Ich passe auf dich auf und Adam ist auch noch hier", entgegnete sein Gefährte nur und streichelte Harry ganz sanft über die rechte Wange, wischte dabei automatisch die Tränen fort, die ganz lautlos einen Weg aus den wunderschönen smaragdgrünen Augen gefunden hatten.

Es dauerte eine gewisse Zeit, bis Luzifer es schaffte den Jungen zu beruhigen. Sie redeten und kuschelten miteinander. Harry wechselte nach dem Abendessen sogar ein paar Worte mit der Medi-Hexe und auch Severus Snape und schlief dann erschöpft und immer noch sehr müde wieder ein.


Auch am anderen Tag musste Harry das Bett hüten, durfte auf Anweisung der Medi-Hexe noch nicht aufstehen. Sie ließ am Nachmittag auch die Auroren nicht zu ihm, teilte diesen mit, dass der Junge noch nicht vernehmungsfähig sei und sie am anderen Tag wieder kommen sollten.

Valeria ging es schon viel besser, vor allem auch, weil sie wusste, dass ihre beiden Kinder wieder ganz gesund werden würden und bei Madam Pomfrey in sehr guten Händen waren.

So gingen Adam und Valeria auch zum Abendessen in die Große Halle, waren auch schon am Mittag dort zum Essen gewesen. Luzifer begleitete die beiden, da Harry tief und fest schlief und Poppy ihm versprach gut auf den Jungen aufzupassen. Luzifer wollte einfach nur die Lage prüfen und dem Geist des Schulleiters unauffällig einen Besuch abstatten, um zu erfahren was dieser genau mit seiner schleimig freundlichen Art bezweckte...

Die beiden Männer und die junge Frau waren gerade mal fünf Minuten weg, da wurde der schwarzhaarige Junge mit den schneeweißen Strähnen sehr unruhig und begann zu wimmern. Seine Hände fuhren automatisch hin und her, so als würden sie etwas suchen. Und das taten sie auch tatsächlich. Sie suchten nach Luzifers Händen.

Die Unruhe und das Wimmern nahmen zu und kurz darauf fuhr er wie eine Rakete in die Höhe, „Lu... LU... LUZIFER... WO BIST DU?", kam es relativ laut von dem Jungen.

Poppy rannte natürlich sofort zu ihm. „Ssschh...", versuchte sie es erst mal. Sie wusste schließlich nicht, ob ihre Berührungen das alles nicht noch verschlimmerte. „Bitte Ray, beruhige dich. Lu ist mit Adam und Valeria zum Essen in die Große Halle gegangen. Er kommt gleich wieder. Möchtest du etwas essen?", kam es von ihr. Sie stutzte sehr wohl bei dem Namen, den der Junge nun genannt hatte, wollte sich auch später noch Gedanken dazu machen.

Aber Harry reagierte weder auf ihre beruhigenden Worte, noch auf die ihm gestellte Frage. Ganz im Gegenteil, er rief immer wieder nach seinem Gefährten, während sich das Zittern verstärkte und schließlich sogar in Beben überging.

Poppy sah keine andere Möglichkeit, als den Jungen zur Großen Halle zu seinem Gefährten zu bringen, bevor er gesundheitlich zu Schaden kam. Die Medi-Hexe zauberte Ray vernünftige Sachen an. „Komm Ray, ich bringe dich zu Luzifer.", sagte sie nur und hielt ihm ihre Hand entgegen.

Harry betrachtete ihre Hand sehr misstrauisch, aber er wusste auch das er den weiten Weg wohl alleine nicht schaffen würde. So griff er immer noch etwas misstrauisch und auch ängstlich nach ihrer Hand und ließ sich von ihr führen und stützen.

Dank seiner guten Elbenohren hörte er das Gezeter und Geschrei der Schüler schon im dritten Stock und zuckte auch immer wieder ungewollt zusammen. Er konnte es nicht verhindern, dass auch das Zittern zurückkehrte und die Hexe es deutlich spüren konnte. Poppy versuchte es immer wieder den Jungen mit Worten zu beruhigen. Sie war schon auf der Krankenstation froh gewesen, dass er unter ihren Berührungen nicht zurückschreckte oder vor ihr zurückwich.

Gerade in diesem Moment war es ihr äußerst peinlich, dass die Schüler so laut waren und sich so unzivilisiert zu verhalten schienen und keiner der Lehrer ihnen Einhalt gebot. Poppy konnte es nicht glauben, dass noch nicht einmal Minerva oder Severus für Ruhe und Ordnung sorgten. Ohne das Ray es bemerkte, sprach sie einen Stillezauber über den Jungen, um seine sehr empfindlichen Elbenohren zu schonen.

Als sie dann mit dem Jungen die Große Halle betrat, verstummten die Schüler augenblicklich und starrten sie und vor allem Ray an, der von der Medi-Hexe sehr stark gestützt wurde.

Luzifer und auch Adam waren sofort aufgesprungen und eilten zu dem Jungen, als er die Halle betrat. Harry schaute mit weit aufgerissenen Augen in die Runde und sah seinen Gefährten auf sich zukommen. Dieser bewegte auch den Mund, aber Harry konnte nichts hören und deshalb schaute er auch so verblüfft und irritiert. Natürlich bemerkte auch Luzifer sofort Harrys Verhalten und sah die Verblüffung und Angst in seinem Gesicht.

„Ich habe ihn mit einem Stillezauber belegt.", kam dann von der Medi-Hexe die Erklärung. „Es war für seine Elbenohren einfach viel zu laut hier in der Halle!", erklärte sie den Anderen.

„Ja, natürlich. Ich danke ihnen, Madam Pomfrey.", sagte der Höllenfürst, während Poppy den Zauber von Ray nahm.

Harry zuckte ganz leicht zusammen, als er dann wieder jedes Geräusch und auch Luzifers beruhigende Worte hören konnte. „Lu, bitte. Können wir nicht gehen? Ich will sofort nach Hause, in unsere Wohnung... in unser gemeinsames Bett ...bitte!", flehte Harry in Luzifers Armen. Er registrierte nicht, dass alle Schüler, Lehrer und auch Dumbledore es hörten. Doch alle Lehrer waren nicht in der Halle, denn Poppy hatte sofort festgestellt, dass weder Minerva noch Severus sich zur Zeit in der Halle befanden.

Luzifer hielt seinen Kleinen einfach im Arm und versuchte ihn zu beruhigen. Als er dann die Worte seines Gefährten wahrnahm, zauberte es automatisch ein Lächeln und Strahlen in sein Gesicht, weil Harry die Hölle, den Höllenpalast und ihre Wohnung als sein Zuhause bezeichnet hatte. Und plötzlich hatte er auch die rettende Idee, wie sie Harry tatsächlich ohne Risiko nach Hause bringen konnten. „Mein Schatz, beruhige dich. Wenn du unbedingt nach Hause willst, dann werden wir auch gehen.", versprach er

Die Tür öffnete sich erneut und Minerva McGonagall betrat die Halle.

Jeder in der Großen Halle hatte Luzifers Worte gehört. Aber während es die meisten absolut nicht interessierte, bekam Albus große Augen und er dachte angestrengt darüber nach, wie er dies verhindern konnte. „Aber das ist gefährlich. Bedenken sie doch, was die Heiler gesagt hatten.", kam es vom Schulleiter, während er auf den Braunhaarigen und den Jungen zulief.

„Natürlich, das tue ich. Ich würde nie meinen Gefährten einer Gefahr aussetzen. Aber es wird kein Problem sein. Wir gehen zurück nach Hogsmeade und rufen Rays Todesphönix. Paco kann ihn in der schwarzen Rauchwolke ohne Probleme und gesundheitliche Gefahr nach Hause transportieren.", erwiderte Lu.

Dumbledore ahnt natürlich nicht, dass es sich bei dem braunhaarigen Mann in Wirklichkeit um den Höllenfürst handelte und sein Gefährte kein anderer als Harry Potter war. Der Schulleiter hatte sich in den Kopf gesetzt, diesem Abschaum mit Namen Ray all seine Magie zu stehlen. Er wollte dem Mann seinen Gefährten nicht geben und war darauf fixiert diesen zu behalten und bequatschte Ludwig, wie Albus ihn immer wieder nannte.

Jedoch zeigten alle Worte und Bedenken bei Lu keine Wirkung. Er wollte nun dem Wunsch seines Kleinen nachkommen und ebenfalls in die Hölle zurückkehren. So verabschiedete er sich zusammen mit Ray von der Medi-Hexe und den Lehrern. Er wollte sich auch von Professor Snape verabschieden und erfuhr, dass er sich vom Essen entschuldigt hatte, weil er noch wichtige Tränke brauen musste.

Mittlerweile stand nun auch Adam neben dem Höllenfürst und betrachtete vor allem den Schulleiter ganz genau. Doch weder er noch Luzifer konnten reagieren, als Dumbledore plötzlich seinen Zauberstab zog und etwas murmelte. Und nur Sekunden später wurden sowohl Luzifer als auch Adam von einem starken Sog erfasst und in die Luft gehoben. Sie spürten sehr starke Schmerzen, die verhinderten das sie reagieren oder handeln konnten.

Harry landete sehr unsanft auf dem Boden und starrte zu seinem Gefährten und Adam, die inzwischen regelrecht durch die Luft gewirbelt und Augenblicke später einfach durch das geschlossene Fenster gedrückt wurden und das Glas zum bersten brachten und dann in der Luft verschwanden, während sich das Glas ganz von alleine wieder reparierte und zusammen setzte.

„LU... LU... Adam, nehmt mich mit. Lass mich nicht alleine hier, Lu... bitte nicht. Ich will hier nicht gefangen sein. LU!", kam es von Harry. Er hatte das letzte Wort geschrien.

„Junge, beruhige dich. Es ist doch alles gut. Du wirst einfach hier auf Hogwarts bleiben und am Unterricht teilnehmen.", entgegnete Albus sehr zufrieden, da man ihm die Magiequelle nicht gestohlen hatte und dieses Magische Wesen nun hier in Hogwarts gefangen war und keine Möglichkeit hatte von hier zu fliehen.

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Dumbledores Büro

Auf diesem Bild sieht man einen Teil des Raumes und den Schreibtisch ... am rechten Schreibtischrand ist die Lampe, die Albus in den Vitrinenschrank wirft.

Harry steht genau zwischen dem Tischchen, dass Albus vor Wut leerfegt und dem Vitrinenschrank, in dem die Lampe landet ...


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