158. Megastark und wirklich krass

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Wieder öffnete Helga mit inzwischen weit aufgerissenen Augen ihren Mund und schloss ihn wieder, obwohl sie noch gar nichts gesagt hatte. Aber sie konnte auch momentan nichts sagen – war einfach nur geschockt und perplex. Und das lag nicht an dem großen gut aussehenden Höllenfürsten oder seinem sehr jungen Gefährten mit den schwarzen Haaren und schneeweißen Strähnen oder dem zweiten jungen Mann mit den ebenfalls schwarzen Haaren und der einzelnen schneeweißen Strähne auf der rechten Seite und den spitzen Elbenohren.

NEIN ... es lag an den Tierwesen und Tieren, die mehr oder weniger um die drei herum standen und sie zu beschützen schienen. Da war ein weißer Einhornpegasus direkt neben einem Feuerdrachen und Höllenhund. Auf dem Rücken des Einhornpegasus saßen ein Todesphönix, ein Feuerphönix und eine Schneeeule, die man auf dem ersten Blick glatt übersehen konnte, wenn da nicht die schönen und klugen Augen wären. Auf der anderen Seite, direkt neben dem Höllenfürst befanden sich eine Sonnenkatze und ein Schattenkater, die sich leicht aneinander schmiegten und kuschelten. Zum Schluss entdeckte Helga dann auch noch eine weiße Wölfin, die gerade erst zwischen den Beinen des jungen Höllenfürsten und seines Gefährten auftauchte.

Inzwischen hatte Godric es übernommen die Ankömmlinge recht herzlich in Hogwarts zu begrüßen, sich und auch Helga, sowie die anderen Lehrer vorzustellen und ihnen eine kurze Führung durch Hogwarts anzubieten.

Während dieser Zeit, stand die Blonde einfach nur da und spielte Fisch auf dem Trockenen wie Luzifer, Harry und auch Tom amüsiert feststellen konnten.

Aber natürlich verlor keiner von ihnen auch nur ein Wort darüber, wollten die Gründerin des Hauses Hufflepuff schließlich nicht in Verlegenheit bringen.

Während sie dann in erster Linie von Godric durch einen Teil des Schlosses geführt wurden, trottete Helga mehr oder weniger hinter ihnen und den Tieren her, sah genau diese immer wieder an – obwohl sie die Tierschar nur von hinten zu sehen bekam – und schüttelte hin und wieder den Kopf und brummelte sich etwas in den nicht vorhandenen Bart.

Helga war immer noch total geschockt und mehr als irritiert, wenn sie auf die Gäste bzw. neuen Schüler und vor allem die insgesamt neun verschiedenen Tiere oder Tierwesen blickte. Sie konnte und wollte es eigentlich immer noch nicht glauben, war schließlich bis jetzt fest davon überzeugt gewesen, dass ein Einhornpegasus niemals einen Feuerdrachen oder gar einen Höllenhund in seiner Nähe duldete ... oder das es wirklich möglich war das Schattenkater und Sonnenkatze so vertraut miteinander umgingen und sogar zusammen schmusten – schließlich waren dies absolut unterschiedliche Wesen und damit war garantiert nicht deren Aussehen gemeint, sondern die Magie und Aura.

Gerade in diesem Moment blickte sich Harry erneut zu der blonden Frau um und grinste, denn man musste wirklich kein Experte sein um zu sehen, dass diese mehr als geschockt war und völlig neben sich stand, vermutlich geistig ganz irgendwo anders war und ihren Gedanken nachhing.

Auch Godric schaute sich mehrmals nach Helga um und wusste hundertprozentig, dass ihm die Überraschung mit den Leibwächtern vollkommen gelungen war ... und er sich vermutlich nachher noch eine richtige Predigt von ihr anhören durfte, von wegen "Das hättest du mir aber wirklich mitteilen sollen."

Und jeder der sich in unmittelbarer Nähe der Blonden aufhielt, konnte auch verstehen was sie ab und zu vor sich hin murmelte. Es waren eigentlich nur fünf Wörter, die sie immer wieder murmelte. Hierbei handelte es sich um "megastark, wirklich, voll, Boah, krass", die in immer wechselnder Reihenfolge und Kombination von ihr gewählt wurden.

Es dauerte schließlich fast eine halbe Stunde, bis sie sich von dem ersten Schock erholt und wieder ansprechbar und komplett anwesend war.

Am Ende fanden sich alle im ersten Stock ein und besichtigten die extra von Godric veränderte Wohnung von Ray Satanus-Hell, Blutsbruder Tom und den Leibwächtern – seiner neunköpfigen Tierschar.

Da gab es das große Wohnzimmer mit einer riesigen Couchlandschaft und vielen Kissen an der Seite, auf die sich auch Artax, dass Einhornpegasus legen konnte. Hinzu kam eine Art Küche oder Kochnische, in der sich auch verschiedene Futter- und Trinkbehälter mit entsprechendem Futter für die einzelnen Tierarten befanden. Direkt an das Wohnzimmer schloss sich ein richtig großes Badezimmer an, deren in den Boden eingelassene Badewanne, schon eher an ein Schwimmbad erinnerte und somit auch den größeren Tieren ein Bad erlaubte, oder einfach zum schwimmen einlud. Zwei Schlafzimmer, mit jeweils sehr breitem Himmelbett, Schrank, kleiner Sitzgruppe am Kamin, Schreibtisch und Regal standen Ray und auch Tom zur Verfügung, so das auch der Höllenfürst bzw. Helena und Manuel bei ihren Gefährten übernachten konnten. Jedes hatte natürlich zusätzlich ein separates Badezimmer. Die Wohnung wurde durch einen weiteren Raum vervollständigt. In diesem befanden sich Eulen- bzw. Phönixstangen, kuschelige Körbchen oder richtige Höhlen aus Stoff und eine mit Heu und Stroh ausgelegte Pferdebox um wirklich jedem der Tiere einen angenehmen Schlafplatz zu bieten. Das besondere an dem Raum war die magische Holztür, die den Tieren ganz alleine die Möglichkeit bot, nach draußen zu gelangen und wieder rein zu kommen.

Godric hatte magisch einen richtigen Hügel herauf beschworen, damit die Tiere und Tierwesen ohne Probleme hinaus kamen. Nun konnten sie über den erschaffenen grasbewachsenen Hügel hinunter gehen, da sie sich ja im ersten Stock befanden. Die magische Tür war auf jedes der neun Tiere und Tierwesen eingestellt und ließ diese hinaus und natürlich auch automatisch wieder hinein, wenn sie es wollten.

Der rotblonde Godric erklärte allen gerade wie die von ihm erschaffene magische Holztür funktionierte und welche Möglichkeiten die Tiere dadurch hatten, als plötzlich Holly mitten im Raum erschien.

Das blasse blonde Mädchen blickte sich nur kurz suchend um und trat dann automatisch auf den Einhornpegasus und somit Feuerphönix Fawkes zu. „Oh, Fawkes ... ich bin so froh, dass es dir wieder gut geht!", kam es auch direkt von ihr.

Artax tänzelte leicht und ging wie selbstverständlich nach hinten, so als wollte er Fawkes schützen. Und auch die Anderen beäugten das "Mädchen" sehr genau. Jeder von ihnen fühlte und spürte, dass es sich keineswegs um ein richtiges Mädchen, eine Hexe, oder Magisches Wesen handelte, konnten sie aber nicht einfach zuordnen.

Dies galt aber nicht nur für die Tiere und Tierwesen, nein ... Tom und auch Luzifer wussten nicht wer oder was diese Holly letztendlich war. Nur Helga, Godric, Harry, Fawkes und auch Hedwig kannten die personifizierte Seele Hogwarts.

„HOLLY!", entfuhr es Harry dann auch und eilte auf seine kleine Freundin zu.

Die Tierschar, bis auf Fawkes, war sehr unruhig und nervös. Dasselbe traf auch auf Tom und anfangs auf Luzifer zu. Letzterer blickte natürlich sofort zu seinem Kleinen, der ohne Scheu und Angst auf das Mädchen zulief, dann fuhr er herum und sah Godric und Helga fragend an.

Die beiden Direktoren machte keine Anstalten Harrys Absicht zu unterbinden oder einzuschreiten. Sie lächelten sogar – und zwar alle beide – schienen sehr ruhig und gefasst zu sein.

Dann schoss es Luzifer ganz plötzlich durch den Kopf, wusste wieder wo er den Namen schon mal gehört hatte und beruhigte sich sofort. Schließlich wusste der Höllenfürst, dass seinem Kleinen von der Seele Hogwarts keine Gefahr drohte.

Mittlerweile hatte Fawkes auch seinen Platz gewechselt und war von Artax's Rücken direkt auf Hollys Schulter geflattert und schmiegte seinen Kopf an ihre Schulter, denn Holly war momentan keine durchscheinende oder geisterhafte Erscheinung.

„Hey, niemand muss sich Sorgen machen oder vor Holly Angst haben. Sie ist eine sehr gute Freundin und die personifizierte Seele Hogwarts.", teilte Harry den anderen gerade mit, streichelte einmal kurz über Fawkes Kopf, so das dieser anfing zu gurren und zu zwitschern.

„Oh Harry – ich danke dir für die netten Worte und das Vertrauen!", entgegnete Holly direkt.

Godric und Helga blickten sich erst mal nur perplex an.

„Wieso denn Harry? Der junge Lord heißt doch Ray?", gab Helga von sich.

„Harry? Ich denke der junge Lord heißt Ray?", brachte Ric fast zur selben Zeit wie Helga heraus.

„Uuups", war alles was von Holly kam.

Harry schaute ziemlich entsetzt von den beiden Direktoren zu seinem Gefährten, weil er glaubte das dieser nun den Aufenthalt in Hogwarts für zu gefährlich hielt. „Ach Menno!", rutschte es Harry auch spontan heraus.

„Tut mir leid, dass wollte ich nicht verraten.", meinte Holly zerknirscht.

„Was denn? Was hat es mit dem Namen auf sich? Wer sind sie wirklich, junger Lord?", wollte Ric wissen, konnte dieses sehr große Fragezeichen direkt über seinem Kopf nicht verleugnen.

Luzifer hatte bis jetzt noch nichts gesagt, blickte nur einmal kurz zu Godric und Helga rüber, beobachtete aber ansonsten die ganze Zeit seinen Gefährten. Er war es schließlich, der das Wort ergriff und den beiden Hogwartsgründern alles genau erzählte – Harrys wahre Identität preis gab. Er berichtete ihnen von seiner ersten Begegnung mit Harry Potter und wie er ihn an sich band, um dessen bevorstehenden Tod zu verhindern, von dem doch recht langen Weg der Genesung und auch Harrys letzten Aufenthalt in Hogwarts und wie er dem damaligen Schulleiter entkommen war. „Ich denke das es gar nicht schlecht ist, wenn sie wissen wer mein Gefährte früher war. Ach noch etwas, außer den hier Anwesenden weiß nur Zaubertränkemeister Professor Severus Snape über seine genaue Herkunft Bescheid – und dies soll auch vorerst so bleiben!", sagte Luzifer mit fester und entschlossener Stimme.

An ihren Gesichtern konnten die anderen erkennen, dass sowohl Godric wie auch Helga sehr geschockt waren über das was der Höllenfürst ihnen gerade mitgeteilt hatte – jedoch wunderte es sie nicht wirklich, dass dieser Dumbledore da mit drin steckte.

„Das ist megastarker Tobak und wirklich krass!", entfuhr es Helga. Sie benutzte teilweise die gleichen Wörter wie vorhin, da es momentan ihre Lieblingswörter waren.

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Albus hockte in seiner kleinen Hütte, saß schon seit Stunden am Tisch und grübelte über verschiedene Pläne nach, suchte verzweifelt nach einer Lösung um aus dieser misslichen Lage endlich heraus zu kommen. Aber dieses Mal wollte ihm zum verrecken nichts einfallen. Hinzu kam, dass er immer noch sehr wütend auf einige seiner Leute war, weil diese es tatsächlich gewagt hatten, dass bevorstehende Treffen zu verlassen, weil er nicht pünktlich dort erschienen war.

Und gerade dies bereitete ihm ungeheure Freude und Genugtuung, denn so hatte er die Möglichkeit die entsprechenden Leute angemessen zu bestrafen. Dafür wollte er sich später ganz besondere Strafen ausdenken.

Aber nun musste er wirklich etwas gegen seine augenblickliche Lage tun. Schließlich war es unter der Würde eines Albus Dumbledore, in so einem Loch zu leben und ganz billiges Essen zu sich zu nehmen, dass er auch noch selber auf der kleinen Kochstelle zubereiten musste. Es war einfach viel zu gefährlich jetzt Magie anzuwenden und womöglich die Häscher auf sich aufmerksam zu machen und sein letztes Versteck zu verraten.

Wenn er an seinen letzten Ausflug dachte, schüttelte es ihn immer noch. Er wusste das er diesen merkwürdigen Gestalten nur mit List und viel Mühe entkommen war und dies sollte sich garantiert nicht wiederholen, denn dafür waren sie einfach zu gut. „Die haben bestimmt so ein Magisches Wesen bei sich gehabt, dass Auren lesen oder Magiesignaturen aufspüren kann.", entfuhr es ihm und schlug ziemlich wütend auf den Tisch, weil er alle seine teuren Bücher verloren hatte bzw. zurück lassen musste und deshalb jetzt nicht nach einem passenden Zauber suchen konnte, um seine Aura und Signatur zu verändern oder zu verbergen.

Doch egal was Albus sich überlegte, nach näherer und genauerer Betrachtung ließ er jede von ihnen wieder fallen, weil sie einfach nichts brachten und sehr riskant waren. Genau dies zermürbte den alten Mann enorm, konnte dieser seine Wut und den Zorn kaum noch zurück halten.

„Auf jeden Fall brauche ich einen nicht registrierten Zauberstab von irgendjemandem.", sagte er zu sich selbst. Also kam kein Stab eines Schülers oder Schülerin in Frage, da diese ja alle im Ministerium registriert waren.

Am Ende wollte er sich nur kurz draußen die Beine vertreten, den Kopf frei bekommen und sich überlegen wie und wo er an einen Zauberstab gelangen konnte.

Nicht mal eine Stunde später kehrte Albus mit jeder Menge neue Ideen in die kleine Hütte zurück und notierte sich das Wichtigste mit einem Kugelschreiber auf einen einfachen Spiralblock der Muggel. Es war einfach praktisch mit diesen Schreibgeräten zu schreiben, da weder extra Tinte benötigt wurde oder es immerzu verschmierte, weil mal wieder zu viel Tinte an der Feder war.


Schon am nächsten Tag suchte Albus eine sehr kleine Zaubersiedlung auf, um sich so schnell wie möglich einen Zauberstab zu beschaffen. Er hatte natürlich wieder Vielsafttrank genommen, sah aus wie ein etwa 50 jähriger Mann mit grauen Haaren und braunen Augen. Dank Moody hatte er noch einige Phiolen mit Vielsafttrank und Haare von irgendwelchen Muggeln konnte sich der Weißhaarige jederzeit beschaffen, denn es war einfach viel zu riskant und gefährlich in seiner eigenen Gestalt irgendwo aufzutauchen. Schließlich war er bekannt und sein Aussehen sehr ungewöhnlich, so das er eigentlich immer sofort auffiel.

Normalerweise liebte er diesen Umstand, sofort in den Mittelpunkt zu rücken und verehrt und angehimmelt zu werden, doch jetzt konnte er dies einfach nicht gebrauchen und musste es vermeiden.

Kurze Zeit später beobachtete er eine junge Frau mit einem Baby im Arm, die ganz zielstrebig zum Metzger lief und folgte ihr. Durch die Scheibe des Ladens konnte er beobachten, wie sie eine größere Menge Fleisch einkaufte und sie noch im Laden mit Hilfe ihres Zauberstabes schrumpfte und in die Tasche steckte, während sie den Säugling noch auf dem Arm hatte.

Albus beobachtete sie genau, trat etwas zurück, als sie die Metzgerei wieder verließ – ihren Zauberstab noch in der Hand. Dann steckte sie diesen in ihre Manteltasche, zumindest wollte sie es tun. Doch der Zauberstab fiel ihr runter. Als sie sich bückte um diesen aufzuheben, wurde ihr kleiner, erst zwei Monate alter Sohn wach und begann gleich lauthals seinen Unmut hinaus zu brüllen.

Albus eilte zu ihr und hob den Stab auf. „Warten sie, ich helfe ihnen!", sagte er mit ruhiger Stimme und lächelte die Frau direkt an. „Soll ich den Stab in ihre Manteltasche stecken?", bot er ihr seine Hilfe an.

„Oh, dass wäre ausgesprochen nett. Ich muss nun schnell nach Hause, damit Dennis sein Fläschchen bekommt.", antwortete sie nur.

Nun trat Albus einen Schritt auf sie zu und fuhr mit der Hand zu ihrer Manteltasche, bewegte den Zauberstab kurz ein Stück in ihre Tasche hinein, damit sie ihn spüren konnte und ließ ihn dann geschickt nach hinten in seinen Hemdärmel rutschen. „So, bitte schön!", sagte er schließlich.

„Vielen Dank. Sie haben mir wirklich sehr geholfen. Ich muss nun schnell nach Hause. Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag, Auf Wiedersehen!", kam es von der Frau, dann eilte sie mit ihrem immer noch brüllenden Sohn davon.

„Ja, sie haben mir auch geholfen und davon ahnen sie noch nicht einmal etwas.", flüsterte Albus sehr leise und musste grinsen. 'Das war ja nun wirklich eine sehr gute und einwandfreie Aktion. Hätte nicht gedacht, dass es mir so schnell gelingt an einen Zauberstab zu gelangen!', dachte er und lief schnell davon. Er wollte nicht riskieren das sie zurück kam und ihn zur Rede stellte, weil sie den Verlust schon bemerkt hatte.

Anschließend suchte er noch zwei Geschäfte in der Muggelgegend auf, um sich fehlende Lebensmittel zu besorgen und dann zur Hütte zurück zu kehren, so lange der Vielsafttrank noch wirkte.

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