138. Zusammenfürung

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Severus bzw. sein Inneres Wesen schnurrte immer noch. Er wusste einfach nicht wie er den Dunkelelben dazu bekam, damit aufzuhören oder es abzustellen, im Grunde gefiel ihm die momentane Situation ja auch. Es war einfach nur schön in Sarahs Armen zu liegen, von ihr gehalten und sogar liebevoll und sanft gestreichelt zu werden und seine Seele einfach mal baumeln zu lassen.

Im Grunde sehnte er sich schon seit langem danach, wollte endlich seinen Frieden finden. Und wenn er tief in sich ging und horchte, dann wusste er das sein Inneres Wesen genau dasselbe wollte. Nun fragte sich Sev schon wieder, ob er es tatsächlich riskieren und wagen sollte – einer Verbindung mit Sarah zustimmen konnte.

'Eigentlich hat mein Inneres Wesen die Entscheidung doch schon getroffen und besiegelt. Schließlich schnurrte er zufrieden in ihren Armen und fühlt sich wohl.', schoss es Severus gerade durch den Kopf. 'Genau so wie ich auch.', fügte er gedanklich hinzu.

„Das finde ich echt süß!", brachte Melania mit einem Lächeln heraus.

„Was meinst du?", entgegnete Sarah sofort.

„Na – Severus und sein ganzes Verhalten!", kam es von der älteren Black.

„Oh lala!", entfuhr es Sarah. „Lass ihn das nur nicht hören.", meinte sie leise kichernd. Wenige Momente später versuchte sie das Kichern zu unterdrücken, da sich Severus deswegen zu regen begann.

Severus hatte versucht etwas Ordnung in sein Gedankenchaos zu bringen, doch leider hatte es nicht so geklappt. Nun fühlte er sich nicht so gut, da er die Beiden nicht belauschen wollte. Er nutzte einfach die Gelegenheit sich zu regen, als Sarah kicherte.

„Ich glaube er wacht auf!", entfuhr es Melania.

Severus bewegte sich erneut – Sarah sagte gar nichts, lockerte aber automatisch etwas ihren festen Griff, schließlich wollte sie ihn nicht erschrecken oder sein zurückweichen riskieren.

Nur Sekunden später öffnete er dann seine Augen, lag immer noch in ihren Armen und blickte Sarah direkt in die wunderschönen blauen Augen. Und genau dies war sein plötzlicher Gedanke. 'Ich habe noch nie so wunderschöne Augen gesehen'. Ohne etwas zu sagen, blickte er ihr auch weiter unentwegt in die Augen ...

„Severus – ist alles mit dir in Ordnung?", fragte Sarah nun doch etwas besorgt.

Es dauerte wohl noch eine weitere Minute, bis dieser endlich zu reden begann. „Ich ... ich denke schon ... Was ist passiert?", gab Severus von sich.

„Du warst ziemlich durcheinander.", antwortete seine Gefährtin ohne näher darauf einzugehen.

„Ich hatte einen Zusammenbruch, richtig?", fragte Severus und wendete nun seinen Blick von ihr ab, murmelte sich etwas in seinen nicht vorhandenen Bart.

Sarah beugte sich etwas näher zu ihm, so das sie etwas davon mitbekam.

„Oh, dass ist ja nur peinlich – oberpeinlich – kann ich da schon sagen. Ich habe mich vor meiner Gefährtin und ihrer Oma absolut lächerlich gemacht und totale Schwäche gezeigt. Das ist ja so peinlich ...", redete Severus leise vor sich hin. Dann hielt er ganz plötzlich inne, schaute etwas irritiert, da er gerade in diesem Augenblick eine Stimme in seinem Kopf wahrnahm. ~Das ist nicht schlimm, es ist in Ordnung, denn die Zwei verstehen es. Du warst viele Jahre enorm emotionalem Stress ausgesetzt und hast extrem gelitten. Zuerst unter deinem Vater, dann in der Schule unter ... und später unter Dumbledore und dem Dunklen Lord.~, teilte diese Stimme ihm gedanklich mit.

~Ja sicher, aber wen interessiert das schon?~, konterte Severus der Stimme ebenfalls in Gedanken.

~Jedem aus deiner neuen Familie!~, erklärte die Stimme.

Severus sagte nichts dazu, blickte nur sehr skeptisch.

„Severus?", hörte man gerade in diesem Augenblick Sarah sagen.

„Ja?", entgegnete dieser direkt.

„Ich möchte, dass du mir nun sehr gut zuhörst.", fing Sarah an.

Severus schaute ihr nun direkt in die Augen, ohne etwas zu sagen.

Dies wertete Sarah als Zeichen und sprach weiter. „Zuerst wollte ich nicht akzeptieren das ich einen vorbestimmten Gefährten habe und diesen heiraten muss um nicht zu sterben ... und auch bei der Reise in die Hölle war ich nicht begeistert und wollte es ablehnen – vor allem als ich mitbekam, dass du es im Grunde auch nicht wirklich wolltest.", meinte sie und machte an dieser Stelle eine kurze Pause, um kurz tief Luft zu holen. „Doch dann sind wir uns begegnet, hat mein Inneres Wesen dich und auch dein Wesen kennen gelernt und nun, ich möchte es wirklich tun, Severus. Glaube mir bitte – ich liebe dich jetzt schon und möchte den Rest meines Lebens mit dir verbringen.", hauchte Sarah zum Schluss.

Melania gab keinen Ton von sich, traute sich noch nicht einmal sich zu bewegen, um die Atmosphäre, die gerade bei ihnen herrschte, auf keinen Fall zu zerstören. Deshalb erhob sie sich lautlos und verließ auf direktem Wege den Raum, damit Sarah und Severus ungestört miteinander reden konnten.

Und auch Severus schien momentan nicht in der Lage zu sein, überhaupt etwas zu sagen. Er blickte – man konnte es aber auch schon als starren bezeichnen – Sarah fasziniert und mit enormen Funkeln in den Augen an, ohne den kleinsten Laut von sich zu geben.

Sarah bemerkte jetzt erst, dass ihr ganzer Körper unwahrscheinlich kribbelte und sich warm und gut anfühlte.

„Aber ... wie ... also ... wie kannst du mit einem Schwächling wie mir ...", fing Severus schließlich an. Er wollte und konnte nicht glauben, dass Sarah dies wirklich ernst meinte, nachdem sie selber sehen konnte wie schwach er gerade eben noch gewesen war.

„JETZT HÖR ABER AUF ...", erwiderte sie im lauten und energischem Ton, wechselte dann plötzlich in einen sehr sanften und ruhigen. „ ... DU – ja dich meine ich, Severus – bist wohl der stärkste und mutigste Mann, dem ich je begegnet bin. DU hast dich niemals unterkriegen lassen und dich und viele andere verteidigt und vor dem Dunklen Lord, Dumbledore usw. geschützt. Es kann wirklich niemand immer nur stark sein und alles alleine machen. Und genau das ist nun eingetreten, denn die Familie Black ist viel größer und vor allem stärker, als alle bis jetzt angenommen haben. Und genau zu dieser Familie gehörst du nun und kannst dich problemlos fallen lassen und die anderen der Familie mal machen lassen.", meinte Sarah.

„Ich denke, dass dies keine gute Idee ist. Ich muss doch meine Gefährtin beschützen und darf keine Schwäche zeigen. Das wird von mir erwartet und genau dies werden auch alle Mitglieder aus deiner Familie so sehen. Das ist doch ganz normal. Schließlich muss ich in der Lage sein, meine Gefährtin und auch unsere Kinder, wenn wir welche bekommen, vor allem und jeden zu beschützen.", redete Severus so vor sich hin. Deshalb bemerkte er überhaupt nicht, dass Sarahs Gesicht und vor allem ihre Lippen immer näher und näher kamen. Sie legten sich schließlich direkt auf Severus' Lippen und beendeten dessen Redeschwall abrupt und schlagartig.

Das war auch verständlich, denn als sich Sarahs enorm weichen Lippen direkt auf die von Severus legten, durchfuhr ihn ein wahrer Schauer – überall schossen die Blitze wie Stromschläge durch seinen Körper, eine Millionen Schmetterlinge oder sogar mehr flatterten in seinem Bauch und in den Adern schien sich kein Blut, sondern flüssige Lava, zu befinden ... schalteten seinen Verstand und alles andere einfach aus. Severus legte seine Arme um ihren Hals und erwiderte den sanften und liebevollen Kuss und vergaß einfach alles andere um sich herum. Denn weder er noch Sarah hatten mitbekommen, dass Melania den Raum schon verlassen hatte.

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Timothy fuhr mit Rufus auf dem Roller zurück zu seinen Eltern. Es hatte ihn schon wirklich einiges an Kraft und Überredungskunst gekostet, den Rüden zwischen seinen Beinen festzuhalten, während er auf dem Roller über diesen Holperweg fuhr.

Ela und Bärchen warteten schon sehnsüchtig vor ihrem Haus auf Sohn Timothy, sie wollten erfahren was passiert war und wie es Herta ging. Natürlich hatten sie gehofft, dass ihr Sohn Herta direkt mitbrachte und schauten nun sehr besorgt, als der Roller direkt vor ihnen zum stehen kam. Im Grunde brauchten sie gar keine Erklärung mehr, denn sowohl Rufus Verhalten wie auch Timothys Gesichtsausdruck und seine Gestik sagten einfach alles.

„Du konntest ihr nicht mehr helfen. Herta ist tot, stimmt's?", fragte Bernd schließlich.

„Ja, ich denke.", entgegnete Timothy sofort.

„Was soll das heißen? Bist du dir nicht sicher?", kam es nun von seiner Mutter.

„Wir haben Spuren des Todesfluches entdeckt. Aber Herta oder ihre Leiche befand sich nicht dort."

„Ach so. Dann hat dieser Mörder sie mitgenommen, um keine Spuren zu hinterlassen.", erwiderte Bernd.

„Ja, so ist es wohl. Aber wir haben trotzdem etwas gefunden, weil ich Dank Rufus so schnell da war.", antwortete der Auror seinen Eltern und versuchte dann Rufus dazu zu bewegen, mit ihnen ins Haus zu kommen. Dies dauerte schon wirklich eine ganze Weile, weil dieser eigentlich immer wieder zurück laufen wollte. Doch am Ende lag Rufus im gemütlichen Wohnzimmer vor dem Kamin und rührte sich nicht mehr.

Timothy verabschiedete sich von seinen Eltern, nachdem er ihnen alles erzählt hatte. Rufus sollte bei ihnen im kleinen Häuschen am Waldrand bleiben.


Doch zwei Tage später meldeten sich Manuela und Bernd bei ihrem Sohn und baten ihn, so schnell wie möglich vorbei zu kommen.

Die ganze Zeit überlegte er dann, was es für seine Eltern so dringendes gab und fuhr natürlich am selben Nachmittag zu ihnen. Wie erstaunt war er, als er Rufus vor dem Kamin liegen sah. Es sah für den geübten Auror fast so aus, als wenn sich dieser nicht einen Millimeter bewegt hätte, seit er weggefahren war.

Als seine Eltern ihm dies dann bestätigten, machte sich Timothy große Sorgen und auch Vorwürfe, dass er den Hund hier lassen wollte.

„Rufus liegt immer noch an der gleichen Stelle und hat weder gefressen noch etwas getrunken. Wir wissen nicht mehr was wir noch machen oder aber sagen sollen. Er reagiert überhaupt nicht.", gab Bernd gerade von sich.

„Rufus.", sagte Manuela im gedämpften Ton.

Doch von dem Hund kam überhaupt keine Reaktion, so als wäre er gar nicht da.

Auch Bernd versuchte es, redete auf ihn ein – mit dem gleichen Ergebnis wie bei seiner Frau.

„Versuch du es doch mal, Timothy?!", meinte Bernd.

„Rufus?", gab dieser schließlich von sich. Er glaubte nicht das dieser reagieren würde, weil er es bei seinen Eltern auch nicht tat. Doch gerade als er verstummte, fuhr der Kopf des recht großen Rüden nach oben und ließ das ältere Ehepaar richtig zusammenzucken, weil sie mit einer Reaktion nicht gerechnet hatten. Rufus jaulte und bellte, als er Timothy entdeckte und seine Stimme vernommen hatte. Er brauchte einige Anläufe um sich zu erheben und zu Timothy zu gelangen, da er sich nun zwei Tage überhaupt nicht mehr bewegt hatte. Rufus versuchte Timothy regelrecht abzuschlecken, drückte sich immer wieder ganz vorsichtig gegen ihn.

Zwischen den drei Menschen entbrannte schlussendlich eine wirklich heiße Diskussion, weil Timothy seinen Eltern begreiflich machen wollte, dass er als Auror für einen Hund absolut keine Zeit hatte. Doch Ela und Bernd hielten immer wieder dagegen. Sie waren der festen Überzeugung, dass sich Rufus als ausgezeichneter Spürhund machen würde, denn auch in der Muggelwelt gab es Hunde in vielen Bereichen, wie z. B. bei der Polizei, Zoll oder als Suchhunde ...

Timothy gab irgendwann nach und nahm den Rüden mit. Er wollte mit seinem direkten Vorgesetzten über die Schnapsidee seiner Eltern sprechen.

Und am Ende war es dann tatsächlich so.

Rufus wurde der Hund von Timothy, trat als wahre Spürnase in den Dienst des Ministeriums, nachdem er einige der Auroren usw. in mehreren Tests überzeugen konnte und arbeitete ebenfalls in der Aurorenzentrale – als erster Auroren-Hund.

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Greg war am Anfang wirklich nicht begeistert gewesen, den Werwolf mit sich nach Hause zu nehmen, obwohl er ihm schon unendlich leid getan hatte. Doch dies änderte sich schon nach einigen Stunden, nachdem er Remus Lupin und vor allem sein Verhalten hautnah miterleben konnte. Dieser war ziemlich ruhig und still, ging nicht mit erhobenem Kopf, sondern schlich sich eher hin und her, fuhr bei jedem unvorhergesehenen Geräusch oder auch einfach nur so zusammen. Der Werwolf tat ihm immer noch leid und Greg war unwahrscheinlich erleichtert, dass die vom Phönixorden nun keinen Einfluss mehr auf Lupin hatte. Freitag, der 22.01.1999 . . .

Eigentlich hatte Greg sich darauf eingestellt, dass der Werwolf wohl etwas länger in seinem Haus wohnen würde und sie einige Tage bräuchten, um Kontakt zu Greyback oder seinem Rudel aufzunehmen.

Doch dem war überhaupt nicht so, denn schon am nächsten Morgen erschien nicht nur der Minister, sondern auch Fenrir Greyback sowie ein Elbenpaar in der Eingangshalle und wollten Greg und auch Lupin sprechen.

Der Hausherr befand sich gerade in der Eingangshalle und war auf dem Weg in den Salon, um sich dort mit Remus zum Frühstück zu treffen, als die Gäste erschienen.

Natürlich war Greg etwas überrascht darüber, dass der Minister persönlich bei ihm erschien. Und auch das dieser Fenrir Greyback sofort mitgebracht hatte, verblüffte ihn. Doch am meisten erstaunte Greg, wer die beiden Elben waren. Schließlich hatte er noch nie die Bekanntschaft mit Elbenkönigin Loredana und ihrem Gemahl Lorna gemacht.

Greg begrüßte die Gäste sehr höflich und zuvorkommend und bat diese ihn in den Salon zu begleiten, wo er Remus vermutete. Auf dem Weg dorthin musterte er jeden von ihnen nacheinander und hoffte inständig, dass Remus und auch sein Inneres Wesen gut auf seinen Gefährten reagierten und ihn akzeptieren würde.

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