104. Sina

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Nicht mal eine Stunde später erschienen Luzifer, Harry, Shadow und seine Tochter bei Loredana im Elbenpalast. Die Elbenkönigin sah ihre Gäste erstaunt an, hatte schließlich nicht so schnell damit gerechnet.

Nachdem Luzifer und Harry ihr dann gemeinsam erklärten worum es ging, strahlte Loredana richtig und streichelte zuerst Shadow und dann auch seine Tochter, die sie einfach nur total süß fand.

Eine Nachricht an Sabiha und Damuri war schnell verfasst und abgeschickt. Dann setzten sich alle in den kleinen Salon, um sich zu unterhalten. Harry saß wie selbstverständlich auf Luzifers Schoss und kuschelte etwas mit seinem Gefährten, nutzte die ihm gebotene Gelegenheit direkt aus.

Es erstaunte sie dann, dass schon eine halbe Stunde später die Antwort kam. Der Höllenfürst und sein Gemahl wurden erwartet... sehnsüchtig erwartet, stand in noch leicht krakeliger Kinderschrift direkt darunter.

„Das hat Damuri noch hinzu gefügt.", meinte Harry mit einem Lächeln. „Na, Shadow! Was meinst du wie der junge Prinz sich freut, wenn er sieht, dass du auch dabei bist!", fügte Harry hinzu.

Der Schattenkater ließ einen Schnurrlaut hören und strich mehrmals um Harrys Beine. ~Na, dass will ich doch hoffen!~, vernahm Harry auf einmal die Stimme seines Katers im Kopf.

„Mann o Mann, daran muss ich mich wirklich erst gewöhnen.", meinte er.

„Was? Woran musst du dich gewöhnen?", wollte Luzifer sofort wissen.

„Ach... nun... das ich jetzt mit den Tieren kommunizieren kann.", erwiderte Harry sofort und kraulte Shadow hinter den Ohren, bis dieser lautstark schnurrte.

Kurze Zeit später rief Loredana zwei ihrer Wachen, die sie begleiteten und dorthin brachten.

Harry hatte sich eigentlich keine Gedanken über das Haus der Elbin und ihres Sohnes gemacht. Er vermutete ein Haus oder kleine Villa, schwebend in der Luft. Was er dann jedoch zu Gesicht bekam, verschlug Harry und wohl auch Luzifer regelrecht die Sprache.

Vor ihnen – inmitten der Natur, auf einer wunderschönen und in allen Farben blühenden Blumenwiese – stand ein richtiger Gigant von einem Baum. Nun, dass war noch nicht mal das erstaunlichste, obwohl alleine der Stamm nach Harrys Schätzung mehrere Meter im Durchmesser haben musste und fünfzig oder achtzig vielleicht sogar an die hundert Meter hoch war. Das erstaunlichste war, dass mehrere Stockwerke hohe aus Holz gebaute Haus, was regelrecht um und in den Baum gebaut worden war. Es gab sogar eine Rutsche, die sich regelrecht um den Baum gewickelt zu haben schien und irgendwie sofort Harrys Aufmerksamkeit auf sich zog.

Auch Luzifer blickte ehrlich fasziniert auf dieses riesige Gebilde. „Und hier wohnen die Elbin und Damuri?", wollte er erstaunt wissen.

„Nein. Wir befinden uns am Stammsitz von Sabihas Sippe. Hier lebt der älteste Sohn Dougal mit seiner Familie. Aber auch Sabiha und Damuri wohnen momentan hier. Deshalb haben wir euch hierher gebracht. Es ist vielleicht für die kleine Katze besser, dass sie sich auch an diesen Ort gewöhnt, so lange sie noch klein ist.", erklärte Leibwächter Mura dem Höllenfürsten.

„Sie sind da. Sie sind da!", hörten sie dann eine Kinderstimme rufen.

Genau dies zog Harry dann wieder ins hier und jetzt. „BOAH... WOW... ist das krass!", entfuhr es Harry. Er starrte einfach immer noch fasziniert auf diesen Wohngiganten in schwindelnder Höhe. „Ich glaube, da sollte man wirklich schwindelfrei sein, wenn man da hoch geht. OH... ähh... Wie kommen wir denn da rauf?", fragte Harry und hatte im nächsten Augenblick tatsächlich einen kleinen Jungen im Arm, der sich vertrauensvoll an ihn schmiegte.

„Es ist so schön, dass du mich und meine Mummy besuchen kommst!", rief Damuri total aufgeregt.

„Miau!", machte es dann vor ihm auf den Boden. Dies ließ den kleinen Elbenprinz direkt dorthin blicken. „Shadow!", rief Damuri voller Begeisterung und ließ sich dann auf den Boden sinken, um auch den Schattenkater herzlich zu begrüßen. Er hatte sogar mittlerweile Tränen der Freude in den Augen stehen.

Von dem ganz kleinen Stubentiger, sprich Shadows Tochter, sah der Prinz nichts, da Harry sie sicher in seiner Tasche transportiert hatte.

Die Anwesenden warteten einfach ab, gaben dem Elbenjungen die benötigte Zeit und bestaunten das Baumhaus, wo sie immer wieder neue Dinge entdeckten.

Nach einigen Minuten erhob sich Damuri mit Shadow auf dem Arm und trat zu Harry. „Komm schnell, Harry. Sie erwarten dich schon. Es gibt sogar Erdbeerkuchen und Sahne!", sprudelte es aus ihm heraus und begann nun Harry in Richtung des Baumes zu ziehen.

„Hey, langsam! Sonst falle ich gleich hin.", brachte Harry gerade mal so heraus.

Seine Worte brachten den mehr als aufgeregten Elbenjungen tatsächlich dazu etwas langsamer zu werden und hielt den Kater immer noch auf seinem Arm.

Nun sah Harry, dass noch mehrere Elben aus dem Stamm des riesigen Baumes getreten waren und auf sie zu kamen. Es waren zwei Männer und drei Frauen, wovon Harry nur Damuris Mummy kannte. Jedoch vermutete er, dass es sich bei den anderen um die beiden älteren Brüder und deren Frauen handelte.

Auf halbem Wege begegneten sie sich dann. Damuri plapperte aufgeregt mit ihnen, während er Harrys Hand los ließ. Alle Fünf verbeugten sich dann vor Harry, Loredana und auch Luzifer. Dies war Harry mehr als peinlich, aber er lief nicht wie sonst knallrot an, sondern bekam lediglich einen leichten Rotschimmer auf den Wangen.

„Es ist unserer Familie eine große Ehre unsere Königin Loredana und auch den Höllenfürsten zusammen mit seinem Gefährten bei uns begrüßen zu dürfen. An dieser Stelle möchten wir dem jungen Lord – auch seinen Tieren – ganz besonders danken, die unserer Mutter noch eine gewisse Zeit bei uns ermöglicht haben.", kam es von dem größeren Elben. Er hatte blonde Haare und blaue Augen, so wie Damuri. Obwohl die Haare des Jungen weißblond waren. Der andere Elbenmann hatte hellbraune Haare und grüne Augen und ähnelte ihnen nicht wirklich. Und Harry sollte mit seiner Vermutung genau richtig liegen.

„Mein Name ist Dougal und ich bin das Oberhaupt der Familie. Damuri und meine Mutter muss ich wohl nicht mehr vorstellen.", erklärte der Blonde gerade. „Dies ist meine Frau Emira.", fuhr er fort und deutete auf die braunhaarige Elbin. „Unser Bruder Damien und seine Frau Dala.", stellte er die beiden vor und zeigte erst auf den Hellbraun-haarigen und anschließend auf die Elbin mit den rotblonden Haaren.

„Es freut mich außerordentlich ihre Bekanntschaft zu machen.", erwiderte Harry und deutete ebenfalls eine leichte Verbeugung an.

Dies erstaunte die Elben doch sehr, zeigte es ihnen das der Junge ihnen den größten Respekt und Anerkennung entgegen brachte, ohne sie richtig zu kennen oder es zu müssen, denn er stand in der Rangfolge weit über ihnen.

„Auch ich fühle mich geehrt ihre Bekanntschaft zu machen und danke für die kurzfristige Einladung.", sagte Luzifer nun und lächelte Harry und auch Damuri an.

Gemeinsam gingen alle dann in Richtung des gigantischen Baumes. Je näher sie diesem kamen, um so größer wurde er und zeigte weitere Details und Dinge, die man vorher nicht sehen konnte.

Aus der Nähe betrachtet, wusste Harry nicht um wie viele Etagen genau es sich nun handelte, da es eher verschiedene Ebenen zu sein schienen. Außerdem waren an vielen Stellen kleine Hütten, Räume und Türme dran gebaut worden. An mehreren Stellen verliefen unterschiedlich lange Treppen und Brücken, um diese bequem zu erreichen.

Wie erstaunt war Harry dann, als sie den Stamm des Baumes betraten und sich in einem runden Raum befanden, der nach oben offen zu sein schien. In der Mitte des Raumes befanden sich drei runde Plattformen.

Harry und Luzifer schauten überrascht, blieben erst einmal stehen und fragten sich was das zu bedeuten hatte.

Inzwischen hatten alle Anderen sich mehr oder weniger auf den Plattformen verteilt und sahen zu ihnen, warteten einfach nur ab.

Erst jetzt bemerkte Harry was die anderen machten und das sie ihn und Luzifer erwartungsvoll ansahen. „Was ist denn? Was macht ihr da? Ist das ein Aufzug?", entfuhr es ihm nun sehr aufgeregt. Er konnte sich zwar nicht vorstellen, wie so einfache Plattformen das schaffen sollten – so ganz ohne irgendwas. 'Aber na ja, mit Magie ist schon so einiges möglich.', schoss es Harry durch den Kopf. „Da ist aber kein Geländer dran, da fällt man doch runter!", meinte er stattdessen und sah ängstlich zu seiner Patentante rüber.

„Aber Harry!", fing diese an. „Das ist höchste Elbenmagie. Dir wird nichts passieren. Du merkst nicht mal, dass es sich bewegt.", antwortete Loredana. „Komm her, ich halt dich fest, okay?", fügte sie noch hinzu und breitete ihre Arme aus.

Damien trat augenblicklich von der gleichen Plattform runter, um Harry Platz zu machen. Er stellte sich zusammen mit Luzifer auf die dritte, während sich Harry leicht ängstlich an seine Patentante drückte und sogar die Augen schloss.

Die Elben und auch Luzifer sahen dies mit einem Schmunzeln oder Lächeln, sagten aber nichts – auch Damuri nicht.

Und dann bewegten sich die drei Plattformen gleichzeitig und ohne Erschütterungen zu verursachen nach oben. Nach nur wenigen Sekunden hatten sie ihr Ziel in 52 Meter Höhe erreicht. Hier befand sich die unterste Etage des gigantischen Baumhauses, deren genaue Zahl gar nicht genannt werden konnte, da es immer wieder Räume oder sogar ganze Wohnungen auf halber Höhe zu anderen gab.

„Wann geht es denn los?", kam es plötzlich von Harry. Dieser krallte sich immer noch an Loredanas Gewand fest.

„Wir sind doch schon angekommen!", antwortete Damuri überrascht.

„Wirklich?", erwiderte Harry und riskierte nun doch einen Blick und war wieder nur erstaunt.

Vor ihnen befand sich ein recht großer Raum – fast schon eine Halle – mit vielen verschiedenen Sesseln, Stühlen und Tischen. An den Wänden gab es Regale mit Büchern und Spielen. Harry entdeckte sogar eine richtige Kinderspielecke mit kleinen Tischen und Stühlen, einem Herd, sogar Betten, Puppenbetten und Puppenwagen – alles aus Holz und Naturmaterialien. Und hier und da befanden sich sogar Elbenkinder und Erwachsene und spielten zusammen.

Harry musste schlucken, er konnte eine gewisse Traurigkeit nicht verdrängen. Denn ihm kam nur ein Gedanke. 'Wie schön muss hier die Kindheit sein'. Dann wanderten die Gedanken automatisch weiter zu seiner eigenen sehr einsamen, eintönigen und gar nicht schönen Kindheit, die geprägt war durch seine Verwandten, vor allem seinem Onkel Vernon.

„Miau!", hörten dann alle etwas gedämpft direkt in ihrer Nähe.

„Wer war das?", fragte Damuri natürlich sofort. Er trug Shadow noch auf dem Arm und dieser hatte definitiv nicht gemaunzt, wollte aber nun runter um zu Harry zu gelangen und nach seiner Tochter zu schauen.

„Oh je! Kleine, dich habe ich ja ganz vergessen!", rief Harry und griff schnell in seine Umhängetasche und zog das Kätzchen heraus.

Einige der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen waren näher getreten, um zu sehen was da los war.

Als sie dann die kleine süße Katze zu Gesicht bekamen, ging ein Raunen durch die Reihe der Anwesenden. Sie waren von der kleinen Katze richtig entzückt und äußerten dies auch.

"Oh, wie süß!" "Ist die niedlich!" "Nein, wie putzig!" "Ssssüüüßßß!" ... waren nur einige der Äußerungen.

Damuris Augen strahlten richtig. „Die ist aber niedlich. Ist das Shadows kleine Tochter?", wollte er wissen.

„Miau!", machte der Schattenkater sofort. Er strich um Harrys Beine und wurde leicht ungeduldig. ~Nun sag es ihm doch. Du musst es ihm sagen.~, teilte er dann Harry gedanklich mit.

„Ja, doch. Sei doch nicht so ungeduldig, Shadow!", erwiderte dieser und bemerkte nicht mal, dass er es normal gesprochen hatte – für alle Anwesenden verständlich.

„OH...", kam es von Damuri. „Du kannst mit Shadow reden?"

Erst jetzt bemerkte Harry, dass er die letzten Worte wohl laut ausgesprochen haben musste. „Ja, dies kann ich.", antwortete er dem kleinen Elbenprinzen.

„Was hat er gesagt? Was möchte er denn?", fragte Damuri. Er hoffte oder wünschte sich, dass der Schattenkater ein paar Tage bei ihm bleiben wollte.

„Vielleicht erzählt uns Harry dies, wenn wir alle den Erdbeerkuchen essen.", meinte Dougal und dirigierte die Gäste quer durch den Raum durch eine Tür, die in einen wirklich sehr langen Speisesaal führte.

Der Tisch war genau wie das ganze Baumhaus gigantisch, sehr lang und aus einer einzigen Tischplatte gefertigt, an der sehr viele Stühle und Bänke standen und zum hinsetzen und verweilen einluden. Dies verstärkte sich durch das Geschirr, welches ganz bunt zusammengewürfelt war. Dazu kamen die Kerzen, Blumen, Erdbeerkuchen, Schalen mit geschlagener Sahne, Milch, Tee und sogar Kaffee oder Kakao, die für alle schon auf dem Tisch bereit standen.

So setzten sich dann auch alle hin, natürlich auch die anderen Elbenkinder und Erwachsenen...

Harry, Luzifer und Loredana saßen natürlich vorne bei Sabiha und ihren Kindern. Und auch für Shadow und Töchterchen gab es süße leckere Milch.

Nachdem jeder Kuchen und etwas zu trinken hatte, schauten sie neugierig zu Harry. Sie wollten schließlich wissen, was der Kater ihm mitgeteilt hatte und so ungeduldig war.

„Also.", begann Harry dann auch nachdem er sich das erste Stück Kuchen mit Sahne in den Mund gesteckt und es runter geschluckt hatte. „Shadow brachte mir seine kleine Tochter, da sie halb magisch ist und mit ihren Fähigkeiten nicht bei ihrer Mama in der Muggelwelt bleiben kann.", fing Harry an zu erzählen. Er bekam gar nicht mit, dass es nun mucksmäuschenstill war und jeder seinen Worten lauschte.

„Was für Fähigkeiten?", wollte eines der anderen Kinder direkt wissen.

„Sie kann einfach so verschwinden, sich unsichtbar machen.", antwortete Harry sofort.

Damuri sagte gar nichts, er gluckste nur als er an Shadows Auftritt während des Einweihungsballs dachte.

Harry sah ihn nur kurz an und lächelte. Er freute sich jetzt schon auf dessen Gesicht, wenn er gleich die Bombe platzen ließ.

„Boah, dass ist ja toll!", meinte dann ein weiterer Elbenjunge, der etwa zwei Köpfe größer als Damuri war.

Harry wollte seinen kleinen Freund nicht noch länger im unklaren lassen, sah schließlich, dass dieser noch nervöser und unruhiger wurde. „Damuri.", fing er an, um dessen volle Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. „Du hast dich so gut und liebevoll um Shadow gekümmert.", sagte er und wurde an dieser Stelle dann unbeabsichtigt von Damuri unterbrochen.

„Das habe ich doch gerne gemacht!", fuhr der Elbenprinz dazwischen und hielt sich dann entsetzt mit der Hand den Mund zu, als könnte er dies dadurch rückgängig machen. „Es tut mir leid, dass wollte ich nicht. Ich wollte dich nicht unterbrechen.", schluchzte er schließlich.

„Hey, dass macht doch nichts. Es ist wirklich in Ordnung. Die Kleine hier braucht eine eigene Bezugsperson und Familie und Shadow will, dass "DU" sie bekommst und ihr auch einen eigenen Namen gibst.", teilte Harry den anderen, vor allem Damuri mit und beobachtete den Prinzen genau. In seinem Gesicht spiegelten sich dann auch tatsächlich die unterschiedlichsten Emotionen wieder. Überraschung, Einsicht, Erkenntnis und am Ende sogar Erstaunen und unbändige Freude. Damuri klappte einfach der Mund auf und schaute erst Harry und dann die Kleine mit weit aufgerissenen Augen direkt an und war sprachlos.

„Miau!", gab nun Shadow von sich und begann vorsichtig um Damuris Beine zu streichen.

„Miiiiaaaauuuu!", brachte auch die Kleine in einem mehr als kläglichen Ton heraus.

Damuri war direkt aufgesprungen und näher zu dem Katzenkind getreten. „Nicht weinen kleine Katze. Dir geschieht hier doch nichts, ich beschütze dich.", flüsterte er ihr schließlich zu.

Augenblicklich verstummte ihr klägliches Gejammer.

Dies war dann für Harry das Stichwort, dem Elbenprinzen die Katze in den Arm zu legen und ihn anzulächeln.

Im ganzen Raum herrschte nun angespannte und absolute Stille. Schließlich wollte niemand von ihnen etwas verpassen.

Damuri registrierte dies aber nicht, sah nur auf das kleine Katzenkind und begann sie liebevoll hinter den Ohren zu kraulen. Er brauchte sich auch keinen Namen für sie zu überlegen, denn er hatte ihn schon in dem Moment im Kopf, als er sie zum ersten Mal sah.

Nach und nach fingen alle wieder an zu reden. Harry und Luzifer unterhielten sich mit Dougal, Damien, Sabiha und den anderen und ließen Damuri und seiner Kleinen etwas Zeit und störten sie nicht.

Doch ungefähr zehn Minuten später konnte Danja, eine 8-jährige Elbin und Damuris Spielgefährtin es nicht länger abwarten. „Damuri, wie soll sie denn heißen?", fragte sie ihn direkt.

Zuerst bekam sie gar keine Antwort, stellte ihre Frage dann ein zweites Mal und etwas lauter.

Nun reagierte Damuri, zuckte leicht zusammen und sah seine Freundin an. „Was?", fragte er.

„Ich habe dich schon zweimal gefragt, wie die Katze heißen soll".

„Sina.", gab er kurz und knapp Auskunft und widmete sich dann wieder seiner Kleinen.

Harry, Shadow, Luzifer, Sabiha und die anderen beobachteten dies mit richtiger Genugtuung und bei manchen von ihnen auch großer Freude.

Als die Kaffeetafel dann aufgehoben wurde, war auch Damuri wieder voll anwesend. Er bedankte sich immer und immer wieder bei Harry, Luzifer und auch Shadow dafür, drückte dann klein Sina liebevoll an seine Brust und kraulte sie hinter den Ohren.

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Mittlerweile kamen James und Lily zu der Erkenntnis, dass sie bis in alle Ewigkeit weiterlaufen könnten und nie etwas anderes als diese Landschaft vorfinden würden. Auch waren sie noch keinem menschenähnlichen Wesen begegnet. Sie hatten nur zwei oder dreimal wirklich merkwürdige und bizarre Kreaturen gesehen und sich instinktiv vor ihnen versteckt. Denn weder James noch Lily wussten, wie diese auf ihre Anwesenheit reagierten. Und sie wollten es natürlich auch gar nicht rausfinden.

Es war schon viel Zeit vergangen, sie immer weiter marschiert – doch es war noch nicht ein bisschen dunkler geworden. Es sah noch genauso grau und eintönig aus wie bei ihrer Landung an diesem Ort.

„Vermutlich gibt es keine Sonne und Mond, nur diesen immer gleich bleibenden grauen Himmel.", meinte Lily schließlich und setzte sich völlig geschafft auf einen Felsbrocken, der sich direkt vor ihr befand.

„Sicher.", war alles was James ihr antwortete. Er war immer noch etwas stinkig über ihren heftigen Anschiss von vorhin, wollte aber auch nicht riskieren, sie noch weiter zu verärgern.

„Sollen wir mal schauen, ob wir bei den Felsen da hinten eine Höhle oder Unterschlupf finden?", fragte Lily und zeigte nach rechts, wo in einer gewissen Entfernung wirklich richtige Felsen und Berge waren.

„Sicher.", kam es zum zweiten Mal von ihrem Mann.

„Also James, kannst du auch noch was anderes sagen!", fauchte die Rothaarige nun.

„Natürlich.", antwortete er ihr direkt.

Lily schnaubte nur noch, sagte nichts mehr und stapfte zielstrebig auf die Berge zu.

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