113. Hochexplosive Beinahekatastrophe

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Holly schaute sehr überrascht auf die schwarze Rauchwolke, die gerade in ihrem Zimmer erschien und sich am Ende als schwarzer Todesphönix entpuppte.

„Hallo!", brachte sie dann auch nur heraus und war einfach viel zu überrascht, um etwas anderes zu sagen.

„Hallo!", vernahmen Holly und die Gemälde der Hogwartsgründer eine angenehme Stimme im Raum.

„Wow... wie hast du das denn gemacht?", kam es von Rowena, Godric und Helga wie aus einem Mund.

„Die Frage ist wohl eher, was machst du hier?", fragte Salazar sehr skeptisch.

Der Todesphönix fixierte den Braunhaarigen und sah ihn sehr durchdringend an.

„Sal, sei doch nicht so skeptisch und misstrauisch!", kam es von Godric und wandte sich dann direkt an ihren unerwarteten Gast. „Mein Name ist Godric Gryffindor, der Skeptiker heißt Salazar Slytherin, die hübsche Lady mit den schwarzen Haaren ist Rowena Ravenclaw, die mit den blonden Helga Hufflepuff und die kleine weißhaarige Lady ist Holly, die Seele Hogwarts.", stellte er erst einmal alle vor.

„Es freut mich außerordentlich ihre Bekanntschaft zu machen. Ich heiße Paco und wurde von meinem Herrn und dessen Gefährte mit einer großen "Bitte" zu euch geschickt.", erschallte es hörbar für alle im Raum.

„Irgendwie kommst du bzw. deine Magiesignatur mir bekannt vor!", entfuhr es Holly plötzlich. Sie schien nachdenklich, so als habe sie die Worte gar nicht laut aussprechen wollen, sondern lediglich eine Feststellung gemacht.

„Ja, dies ist gut möglich. Denn mich hattest du gerufen und den Eintritt nach Hogwarts gewährt, um meinen Herrn Ray oder auch Harry Satanus-Hell von hier weg zu seinem Gefährten in Sicherheit zu bringen.", teilte der Todesphönix den Anwesenden mit.

„Ich wusste es! Deine Magiesignatur ist aber auch außergewöhnlich.", sagte Holly.

„Siehst du Sal, kein Feind oder Verschwörer!", meinte Rowena und neckte und stichelte ihren Kollegen.

Dieser grummelte sich nur etwas in den Bart und drehte sich dann demonstrativ von den Anderen weg.

„Oh, oh... jetzt hast du Salazar aber verärgert!", kommentierte Helga und begann auf den Anderen einzureden.

Holly und auch Godric hatten nicht darauf reagiert, ganz im Gegenteil. Sie bekamen dies gar nicht mit, weil sie völlig fasziniert auf den Todesphönix blickten.

„Ray... der Kleine ist dein Herr?", entfuhr es Holly dann sehr aufgeregt.

„Ja.", gab die Stimme Auskunft. Paco hatte sich auch gewundert, dass sowohl die Seele Hogwarts wie auch die Gemälde der Gründer ihn bzw. seine "Stimme" direkt im Raum hören konnten. Schließlich kommunizierte er eigentlich nur mit Harry selbst und zwar ausschließlich über die Gedanken. Aber dies kam ihm im Moment wirklich zu gute, es erleichterte ihm alles ungemein.

„Wie geht es ihm? Wie geht es Harry und auch dem Höllenfürst?", wollte Holly ziemlich aufgeregt wissen. „Hat sich der junge Höllenfürst vollkommen erholt? Was denkt denn der Höllenfürst nur von Hogwarts?! Oh, ich glaube das sind eine Menge Fragen?!", sprudelte es nur so aus dem weißhaarigen Mädchen heraus.

Nun teilte der Todesphönix den Gemälden der Gründer und Holly mit, was er ihnen von Harry ausrichten sollte. An der Stelle, an der Paco ihnen erzählte, dass der Auslöser für Harrys Entschluss die Ermordung der alten Lotte durch Dumbledore gewesen wäre, sprang Holly wütend auf und fluchte richtig. „Verdammt. Verdammte Scheiße! Das fasse ich nicht. Jetzt schlägt es wirklich dreizehn! Wie kommt dieser riesige Gnom dazu... Ich hexe ihn ins nächste Jahrhundert, werfe ihn achtkantig aus Hogwarts und häute ihn dann!", rief Holly nur.

„Vielleicht ergibt es anders herum mehr Sinn.", entgegnete Rowena schmunzelnd.

„Hä?", entfuhr es Holly.

„Na ich meine, es ist sinnvoller ihn erst zu häuten und dann achtkantig aus Hogwarts zu werfen.", sagte sie.

„Ach so, das meinst du. Aber...", Holly unterbrach sich selber, drehte erst mal eine Runde durch ihren Raum und wurde dabei von den Gemälden und Todesphönix genau beobachtet. „Aber das lass ich ihm nicht durchgehen. Ich werde Albus Dumbledore überführen und auch viele andere Dinge ans Licht bringen und ihn endgültig absägen!", zischte sie regelrecht und sah Paco herausfordernd an.

„Ähnliche Gedanken hatte auch mein Herr. Doch nach reiflicher Überlegung kamen sie zu dem Schluss, dass es unter den momentanen Gesetzestexten keine Möglichkeit gibt, Dumbledore für Lottes Tod verantwortlich zu machen.", erklärte die Stimme bzw. Paco den Anwesenden. „Deshalb kommt er hierher und will diesen alten Mann überführen und sicher stellen, dass Dumbledore für alles zur Verantwortung gezogen wird. Und hier braucht Harry oder eigentlich wir ihre Hilfe!", fügte der Todesphönix hinzu und brachte nun das erste Mal die Idee mit den Schattenläufern zur Sprache...

Wieder hörten die Gründer und Holly aufmerksam zu, hielten dies für eine ausgezeichnete Idee und sagten ihre Hilfe bzw. der Handlungsfreiheit und Unterstützung dieser magischen Wesen durch das Schloss und all seine Hauselfen, Geister usw. zu.

Schon eine Stunde später kehrte der Todesphönix sehr zufrieden in die Hölle zurück um Harry, Luzifer und den anderen über die Ergebnisse zu informieren.

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Das Hollys Bemühungen bei den Hauselfen erfolgreich war registrierten Minerva, Poppy, Severus sowie alle Schüler und anderen Lehrer schon am nächsten Tag.

Die Kamine sowohl in den Gemeinschaftsräumen wie auch den Schlafsälen waren gesäubert, neu gefüllt und entzündet worden. Sie verbreiteten eine angenehme und wohlige Wärme und ließ wirklich den ein oder anderen angenehm aufseufzen. Auch die schmutzige Wäsche befand sich nicht mehr in den Räumen oder Wäschebehältern und die sauberen Sachen lagen ordentlich gefaltet und gebügelt auf den großen Truhen vor den Bettenden. Viele Schüler standen mit einem richtigen Strahlen im Gesicht auf und die ersten machten sich schon Gedanken, wie sie sich bei den Hauselfen dafür bedanken könnten.

Als dann eine gewisse Zeit später alle Schüler zum Frühstück in die Große Halle aufbrachen, lagen auf ihren Betten, Truhen oder im Gemeinschaftsraum überall kleine Dankeszettel, Gedichte und sogar Süßigkeiten, um sich bei den Hauselfen zu bedanken.

Natürlich nicht überall... am wenigsten gab es das in Gryffindor, denn nach wie vor waren viele der Meinung, dass Hauselfen eben nur niedere Wesen wären und ihre Arbeit eine Selbstverständlichkeit sei und die Hauselfen doch noch dankbar sein mussten, dass sie ihnen dienen durften. So dachten nicht nur die Weasleys, Hermine Granger, Neville Longbottom, die Petrell Brüder, Sven Hooch, David Erlenz, Philipp Mandel, sondern auch einige andere. Sie waren es auch, die verhinderten das sich andere Gryffindors bei den Hauselfen erkenntlich zeigten oder ihnen sogar Süßigkeiten schenkten. Sie aßen diese lieber selber und schauten die Übeltäter strafend an.

Doch auch bei den Gryffindors gelang es einzelnen, vor allem Mädchen, da Hermine es nicht schaffte überall gleichzeitig zu sein oder jedes Mädchenzimmer zu kontrollieren.

Auch das Frühstück erschien automatisch. So konnten die meisten entspannt und ausgeruht ihr Essen genießen und sich auf den Unterricht konzentrieren.


Dabei fiel niemandem auf das weder Ginny Weasley noch Todesfee Mali beim Frühstück anwesend waren. So bekam natürlich auch niemand mit, dass sich Ginny sehr stark veränderte. Nicht im Aussehen, aber in ihrer Ausstrahlung, ihrer Aura und der Magiesignatur... niemand außer Mali. Und genau dies bereitete der Todesfee riesige Sorgen. Sie war eine hundertprozentige Todesfee und konnte die Gefühle und Empfindungen der anderen überdeutlich spüren.

Ginny war zu Beginn überglücklich gewesen, als sie erfuhr das sie tatsächlich nach Hogwarts zurückkehren durfte. Sie fühlte sich nicht anders, sah doch auch noch genauso aus und war der Meinung, dass wirklich alles genau so weiterlaufen würde, wie vor ihrem Besuch im St. Mungo und die damit verbundenen Erkenntnisse und Ergebnisse. Jedoch sah die Realität ganz anders aus. Ginny bekam zusammen mit Mali ein eigenes Quartier, was sie noch nicht mal als schlimm empfand und sich vor allem abends ungestört mit ihrer neuen Freundin unterhalten konnte. Schlimm war eigentlich das Verhalten der anderen Schüler, die sie nun regelrecht mieden, sogar beschimpften und auch Todesfee Mali nicht verschonten. Gerade dies machte dem Todesfee-Mensch Mix sehr große Probleme, da ihr inneres Wesen die Todesfee als Familienmitglied akzeptierte. Besonders zu schaffen machte ihr, dass sogar ihre eigenen Brüder – Mitglieder ihrer Familie – vor diesem Verhalten nicht Halt machten und sie genau wie die anderen Gryffindors behandelten... sie anscheinend nicht mehr als ihre kleine Schwester ansahen. Denn auch die Zwillinge und Ron ließen Ginny spüren was es hieß abgelehnt, ausgegrenzt und fertig gemacht zu werden.

Während die Schüler und Lehrer in der Großen Halle saßen und frühstückten, befanden sich Ginny und Mali noch in ihren Räumen, hatten sich von den Hauselfen ihr Frühstück hier servieren lassen. Danach würde Ginny alleine zur Bibliothek gehen, um noch an ihren Hausaufgaben weiter zu machen, da ihre Klasse als erstes eine Flugstunde hatte, an dem sie nicht teilnahm.

Schon beim betreten der Bibliothek spürte Ginny, dass außer Madame Pince, der Bibliothekarin, noch mehrere andere Personen im Raum waren. Doch sie dachte sich nichts dabei und begann nach einem ganz bestimmten und wichtigen Buch zu suchen. Ginny war so sehr damit beschäftigt, dass sie gar nicht bemerkte, wie sich ihr mehrere Personen näherten.

„Na wen haben wir denn da?", kam es plötzlich von hinten. Das ließ Ginny doch erschrocken zusammenfahren und herum wirbeln. Direkt vor ihr standen die Siebtklässler Luis, Sven, David und Philipp und blickten sie sehr verächtlich an.

Auch sie hatten die erste Stunde frei und mussten noch fehlende Hausaufgaben für den heutigen Tag erledigen, benötigten deshalb zwei oder drei Bücher aus der Bibliothek.

„Was soll das?", entfuhr es der Rothaarigen. Sie versuchte so ihre Nervosität und leichte Angst zu überbrücken. Normalerweise hatte sie keine Angst vor ihnen gehabt – ganz im Gegenteil. Die Siebtklässler waren von ihrer Intelligenz und Gewaltbereitschaft sehr angetan und hatten sie deshalb in ihrer Nähe akzeptiert, obwohl sie in einer unteren Klasse war. 'Doch nun scheint sich da was verändert zu haben.', dachte Ginny nur und wurde dann aus ihren Gedanken gerissen, als man ihr das dicke Buch aus der Hand schlug.

„Du hättest bei uns wirklich etwas werden können, doch so...", meinte Luis und beendete den Satz nicht. Er sah das einzige Mädchen der Weasleyfamilie nicht mal an.

„Was soll das?", wiederholte Ginny ein zweites Mal. Ihr fiel nichts anderes ein. Sie wusste nicht was sie hätte sagen können oder sollen.

„Luis, was gibst du dich mit so einem Abschaum ab?", wollte nun David wissen.

„Ja genau. Ich denke David hat Recht, Luis! Lass uns einfach gehen.", mischte sich nun Philipp ein.

Doch anscheinend hatte Luis andere Pläne und auch Sven machte keine Anstalten sich zu entfernen. „Ich denke, dass wir dieser rothaarigen Ratte eine wirklich eindrucksvolle Abreibung verpassen sollten.", kam es von dem Ältesten der Petrell-Brüder.

„Was hast du vor? An was dachtest du denn?", entgegnete Sven und sah den Braunhaarigen fragend an.

Luis sagte gar nichts, stieß Ginny mit einer schnellen Bewegung gegen das Regal hinter ihr und grinste dann sehr hämisch. „Du wirst dir wünschen nicht nach Hogwarts zurück gekehrt zu sein, wenn ich mit dir fertig bin!", spie er der Rothaarigen entgegen.

Ginny hatte nicht damit gerechnet, konnte sich nicht mehr abfangen und knallte sehr schmerzhaft gegen die Kante des Regals. Sie spürte sofort diesen Schmerz im Rücken, der sich explosionsartig im ganzen Körper ausbreitete. „Grrrrrrrrr...!", entfuhr ihr ein grollender Laut, der aus den Tiefen ihres Inneren zu kommen schien.

David und Philipp wichen automatisch einige Schritte zurück, sahen von Sven zu Luis und dann zu Ginny, sagten aber nichts dazu.

„Hey Todesfee, du solltest dich schleunigst mit der anderen Magischen Schlampe aus Hogwarts verpissen. Du wirst hier nie richtig Fuß fassen, dafür werden wir sorgen!", teilte Luis ihr nun mit.

„Warum bist du so gemein zu mir?", fragte sie. „Lass Mali in Ruhe, sie hat dir doch gar nichts getan!", fügte Ginny hinzu und spürte wie eine warme Flüssigkeit ihren Rücken herunter lief und auch der Schmerz ließ nicht nach.

Es war Sven, der ihr sofort ins Wort fiel. „Halt doch deine Klappe. Du bist es schließlich, die mit den Todesfee-Genen verseucht ist, oder nicht? Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich mich selbst umbringen, bevor sich die Kreatur in dir selbstständig macht. Was mich dabei wirklich interessieren würde, wie es deine Eltern fertig gebracht haben? Wie haben die es gemacht? Vor allem, weil dein Vater ein echter Loser ist – aber beim "Rammeln" scheint es ja sehr gut zu klappen, denn ihr vermehrt euch wie die Karnickel!", meinte er.

„Rede nicht so über meine Eltern! Wage es ja nicht. Du mieses Schwein!", schmiss Ginny ihm nun an den Kopf. Sie bemerkte gar nicht wie ihre Augen immer dunkler wurden und ihre Magie um sie herum waberte.

David und Philipp blickten die anderen Beiden einfach nur an. „Wir sollten lieber verschwinden, bevor diese Kreatur in Weasley erwacht und völlig ausrastet!", entfuhr es Philipp. Er hielt es immer weniger für eine gute Idee, dieses Todesfee-Mensch Mix so dermaßen zu reizen.

David sah auch mehr als skeptisch aus und wollte einfach nur verschwinden. „Hey Leute! Ich denke, wir sollten jetzt einfach verschwinden, bevor die da gleich völlig ausflippt und sich in ein blutrünstiges Monster verwandelt. Wer weiß denn, wie so ein verwandelter Todesfee-Mensch Mix aussieht? Schließlich ist die da die erste!", sprudelte es nur so aus diesem heraus.

Doch weder Luis noch Sven wollten auf sie hören, ganz im Gegenteil. Sie redeten sich wirklich in Fahrt als sie Ginny, Mali und auch ihre gesamte Familie auf das äußerste beschimpften und fertig machten, sogar Schneideflüche und Schmerzflüche auf Ginny losließen.

Wieder entfuhr ihr ein lautes Grollen, es klang dieses Mal noch lauter und viel aggressiver und war für David und Philipp das Zeichen, doch lieber das Weite zu suchen und zu verschwinden.

Sven und Luis blickten den zwei hinterher, „Feiglinge", kam es von beiden wie aus einem Mund.

Nun schaute Ginny sie aus fast schwarzen Augen an, alles weiße und auch das blau ihrer Augen war vollkommen verschwunden und ließ sowohl Sven wie auch Luis kurz inne halten und einmal schlucken. Doch dann hatten sie sich wieder gefasst, waren schließlich keine Feiglinge und stark genug, um es auch mit einem so niederen Mischwesen aufzunehmen. Sven richtete seinen Zauberstab auf Ginny und belegte sie mit einem Schmerzfluch. Luis schoss erst einen Schneidefluch, dann einen Folterfluch auf sie ab, während Sven seinen Schmerzfluch aufrecht erhielt.

Ginny wurde von den Flüchen getroffen, sank auf den Boden und wand sich hin und her, konnte schließlich einen Schrei nicht unterdrücken. Nur wenige Augenblicke später sahen Sven und Luis dann Madame Pince auf sich zukommen. Sie hatten das Weasleymädchen nicht mehr im Blick.

„Was habt ihr hier getan? Was soll das werden, ihr seid wohl von allen guten Geistern verlas...". Weiter kam die Bibliothekarin nicht. Sie starrte mit Entsetzen an den beiden Jungen vorbei auf die sich windende Gestalt, die sich anscheinend gerade mitten in ihrer Verwandlung befand.

„Oh, Himmel steh uns bei!", schrie sie dann regelrecht, konnte eine Panik nicht unterdrücken. „Los lauft, bringt euch in Sicherheit!", fügte sie hinzu.

Nun sahen die Jungen wieder zu Ginny und erstarrten. Denn was sich da auf den Boden hin und her wälzte, schien nicht mehr Ginny Weasley zu sein. Wie erstarrt und nicht fähig sich zu bewegen, beobachteten die Drei, wie die Haare immer länger und heller, ja fast weiß wurden, sich das Gesicht und ihr ganzer Körper völlig veränderte, immer dünner und schmaler wurde, während die Haut heller, ja richtig fahl erschien... Die Finger waren sehr dünn, fast schon knochig und enorm lang mit sehr scharfen Nägeln. Hier und da gab es Wucherungen, schuppenartige Gebildete, die sie echt bizarr aussehen ließen. Auch die Augenform, der Kopf und ihr Gebiss veränderten sich. Inzwischen schrie Ginny permanent, dann verstummte sie ganz plötzlich und ließ erneut dieses aggressive Grollen und sogar ein Fauchen hören.

Dies war der Moment, wo die Bibliothekarin aus ihrer Erstarrung erwachte und die Jungen mit sich zog und immer wieder schrie, dass alle sich augenblicklich in Sicherheit bringen sollten.

Und bevor sie es bis zur Tür schafften, erhob sich der nun komplett verwandelte Todesfee-Mensch Mix und fauchte, schrie regelrecht – wobei es keine menschlichen Laute zu sein schienen. Dann folgte das Todesfee-Mix den beiden Jungen, deren Witterung sie längst aufgenommen hatte. Ihre Augen waren komplett schwarz, riesige Wut und Zorn pulsierten in ihrem Inneren, der Schmerz war noch nicht abgeklungen, ganz im Gegenteil. Schmerz schoss regelrecht durch ihre Adern, ließ sie wie Lava glühen und fachte ihre Aggressivität und Wut immer weiter an. Sie hatte nur noch einen Gedanken – RACHE. Sie würde sich an diesen Beiden rächen und sie qualvoll töten, für das was sie ihr angetan hatten.

Erneut schrie und grollte das Todesfee-Mix, nahm dann sehr zielsicher die Verfolgung von Sven und Luis auf. Direkt an der Tür stieß sie dann mit einem kleinen Hufflepufferstklässler zusammen, der eilig aus einem der Gänge gerannt kam. Der Junge schrie einmal auf, reflexartig packte Ginny ihn am Arm, bohrten sich ihre langen und scharfen Nägel in seinen Arm und brachten ihn erneut zum schreien. Als er dann registrierte wen oder eher was da vor ihm war, verstummte er augenblicklich und zog es vor, einfach in Ohnmacht zu fallen.

Ginny hielt in ihrer Bewegung inne und schnüffelte, dann ließ sie ihn direkt los. Sie sah nicht mal wie er ohnmächtig zusammensackte und folgte den beiden Anderen.


Sven und Luis hatte nun doch die Panik ergriffen und flüchteten so schnell sie konnten. Sie wollten sich in Sicherheit bringen. Obwohl sie gar nicht wussten, wo dies war. Immer wieder begegneten ihnen andere Schüler, die auf dem Weg zu ihren Klassenzimmern waren, da die erste Stunde gerade vorbei war.

Der eine oder andere Schüler wunderte sich, da die beiden wirklich wie von der Tarantel gestochen und wohl auch leicht panisch vor etwas zu fliehen schienen. Und gerade dies war so merkwürdig, denn sie waren es eigentlich, vor dem andere wegliefen.

Manch einer bekam dann nur Augenblicke später den Grund für deren Flucht zu Gesicht. Denn das Todesfee-Mix war den beiden Jungen auf den Fersen. Nun gerieten diese auch in Panik und versuchten schreiend vor diesem Monster zu fliehen, wodurch sie wieder andere Schüler anlockten, die sehen wollten was da los war.

So passierte es mehrmals, dass sich Schüler dem "magischen Wesen auf Rachefeldzug" in den Weg stellten und mit dem Zauberstab aufhalten wollten und von ihr einfach weggefegt oder gegen die Wand geklatscht wurden.

Inzwischen gab es immer wieder laute Schreie und Zurufe, die andere auf diese Gefahr hinwiesen und sie zum Rückzug bewegten, so das Ginny von niemandem mehr aufgehalten wurde und diese nicht verletzen konnte.

Sven und Luis schafften es tatsächlich bis nach unten in die Eingangshalle zu kommen. Dann stolperte Sven und fiel die letzten drei bzw. vier Stufen der Marmortreppe runter und blieb am Fuße der Treppe liegen, weil er nicht mehr hoch kam, da sein Fußknöchel gebrochen war.

„Luis, hilf mir!", schrie er dann dem anderen hinterher, der auf die Portaltür des Schlosses zulief.

Luis blieb kurz stehen und drehte sich um, wollte wirklich zu ihm zurück eilen. Doch dann erschien dieses Wesen am Ende der Treppe. 'Boah! Was für ein hässliches Monster!', schoss es ihm durch den Kopf und wollte nach draußen flüchten.

„Nein, nicht nach draußen!", schrie in diesem Augenblick ein blonder Slytherinschüler, Draco Malfoy. Natürlich würde er sich normalerweise nicht um Gryffindors scheren, doch dies war etwas anderes. Er sah und spürte, dass dieses verwandelte Wesen – Ginny Weasley, wie er vermutete – von sehr starken Mordgedanken und Mordlust getrieben wurde. Und dies konnte und wollte er nicht zulassen. Schließlich rückte es magische Wesen erneut in ein schlechtes Licht. „Komm hierher. Lauf zu Professor Snape und schickt ihn her!", fuhr Draco den anderen an. Er wollte dessen Protest im Keim ersticken, denn hier ging es um Leben und Tod.

Ohne noch etwas zu sagen, lief Luis die Treppen zu den Kerkern runter.

„Luis, bleib hier. Lass mich mit diesem Monster nicht alleine!", flehte Sven und sah dann mit weit aufgerissenen Augen auf die Kreatur, die langsam die Treppe herunter kam und sich wie ein Raubtier auf ihn zubewegte. „Luis, Luis... nimm mich mit. LUIS!", schrie Sven in Panik, als sie immer näher kam.

Auch Draco bewegte sich auf ihn zu, doch dies bemerkte der Gryffindor nicht. Sein Blick war starr auf das Todesfee-Mix gerichtet. Der Slytherin ließ zu das seine beiden magischen Wesen hervor brechen, um den zweiten Jungen vor dem Todesfee-Mix zu retten. Draco veränderte sich nur minimal, einzig seine Haare wurden extrem lang, behielten aber ihre weißblonde Farbe und die Augen wechselten von eisblau zu wirklich tiefem saphirblau. Es war Draco sofort bei ihrem Auftauchen klar gewesen, dass er gegen ihre Kraft und Stärke als Mensch oder auch Zauberer nichts ausrichten konnte. Ja, durch seine Eltern vereinte er tatsächlich zwei Magische Wesen in sich – den Dunkelveela und den Hochelb. 'Ich fürchte allerdings, dass die 30 Prozent Dunkelveela und 10 Prozent Hochelb bei weitem nicht ausreichen, um das Todesfee-Mix in ihre Schranken zu weisen.', dachte Draco.

Plötzlich sprang Ginny die letzten Stufen runter und landete direkt auf Sven und begann diesen mit ihren langen Nägeln zu kratzen und regelrecht aufzuschlitzen, so das dieser vor Schmerz laut zu schreien anfing.

Ohne noch groß nachzudenken stürzte sich Draco nun auf die andere Gestalt und riss sie von dem Gryffindor runter. Sie wälzten sich gemeinsam auf dem Boden und attackierten sich mit ihren Krallen bzw. Nägeln.

Erneut ließ das Todesfee-Mix ein sehr aggressives Grollen hören, konterte Draco mit einem nicht minder aggressiven Knurren. Dann gingen sie wieder aufeinander los und verletzten sich immer und immer wieder.

Inzwischen füllte sich die Halle mit Schülern und auch Lehrern, die neugierig das Geschehen und den Kampf der beiden Wesen verfolgten, ohne sich der enormen Gefahr bewusst zu sein.

Mehrere Personen kümmerten sich allerdings sofort um den schwer verletzten Sven, stoppten und heilten die stark blutenden Wunden.

Als dann mehrere Gestalten von oben die Treppen runter kamen und Severus Snape aus den Kerkern hoch gerannt kam, schien der ein oder andere die wirkliche Gefahr zu erkennen. Es waren Entsetzensschreie und Ausrufe, sowie aufkeuchen und starkes Luft einsaugen zu hören.

Severus eilte sofort zu den beiden kämpfenden Wesen und versetzte dem Todesfee-Mix einen heftigen Schlag gegen den Brustkorb, wodurch sie kurz taumelte und schließlich von der herbei eilenden Todesfee Mali gepackt und festgehalten wurde.

Draco lag am Boden, er blutete aus vielen kleineren und größeren Wunden und schaffte es momentan nicht sich zu erheben. Er war einfach zu heftig von dem Gegner attackiert und erwischt worden.

Severus eilte sofort zu ihm, nachdem er registrierte das Mali die gerade verwandelte Ginny im Griff und unter Kontrolle hatte und Madame Pomfrey sich um den verletzten Gryffindor kümmerte.

„Draco?", fragte er leise, kniete sich dann neben seinen Schüler, zog seinen Zauberstab und sprach einen Diagnosezauber.

„Was ist mit ihm?", kam es sehr leise von Draco. Er spürte den hohen Blutverlust und fühlte sich wirklich nicht gut. Und trotzdem wollte er aufstehen, fühlte sich ruhelos und zum handeln angetrieben.

„Ganz ruhig. Er wird versorgt", konterte Severus, während er ihn sanft aber bestimmt dazu zwang, liegen zu bleiben und die zwei Tränke zu schlucken, die sein Patenonkel ihm hinhielt. „Du hast Sven Hooch das Leben gerettet und Luis Petrell vermutlich auch. Denn "Sie" hätte erst Ruhe gegeben, wenn sie die Zwei getötet hätte. Bleibt vermutlich nur die Frage zu klären, was die Verwandlung und Mordlust ausgelöst hat?", kam es von Severus, während er einmal kurz auf das Todesfee-Mensch Mix zeigte, welches momentan eher einer wahnsinnigen Furie glich, die aber gegen die richtige Todesfee keine Chance hatte. „Ich denke das es besser ist, wenn alle in ihre Häuser zurück gehen, Madame Pomfrey und ich die beiden Patienten Mr. Hooch und Mr. Malfoy zur Krankenstation bringen und alle Verletzten auf dem Weg dorthin einsammeln und Mali sich mit Ginny zurück zieht und sie beruhigt, bis sie nicht mehr hochexplosiv und in Mordlust ist.", meinte Severus und brachte wirklich alle dazu, seinen Anweisungen sofort nachzukommen und den Schauplatz zu verlassen.

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