85. Problembewältigung

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„Also, dies hält ja der stärkste Bulle nicht aus! Da würden vermutlich sogar die Trolle vor Scham erröten!", kam es sehr aufgebracht von Arthur Weasley, der gerade von dem diensthabenden Heiler und einer der Schwestern ins Behandlungszimmer dirigiert wurde. „Wie kommt sie nur auf solche Ideen? Wo hat sie denn diese Ausdrücke her?", fuhr Arthur fort. Er bekam nicht mal mit, wie ihm ein starker Beruhigungstrank verabreicht wurde. Aber sie konnten den Mann sehr gut verstehen und erröteten auch regelmäßig, wenn diese Rothaarige sich so anstößig und aggressiv äußerte. Vermutlich würde sie ihrer Fantasie sogar nachgehen, wenn man sie lassen würde. Doch dies war ihr – dank der Magischen Armbänder und Magieblocker – Merlin sei Dank, nicht möglich.


Wirklich froh, dass seine Frau heute nicht mitgekommen war, betrachtete Arthur seine Tochter. Denn Ginny zeigte sich keineswegs von ihrer besten Seite. Man konnte schon fast sagen, sie benahm sich äußerst daneben.

Das wollte er sich dann auch nicht länger als eine halbe Stunde antun und verließ Ginny und das St Mungos frühzeitig wieder.

Genau eine Stunde später fand dann eine dringliche Sitzung im St Mungos statt, an der auch der Minister, sowie insgesamt zwölf Ministeriumsbeschäftigte aus verschiedenen Abteilungen teilnahmen. Und sie hatten wirklich nur einen einzigen Programmpunkt:

= Ginny Weasley und ihre Todesfeegene ...

---****---

Harry erwachte langsam. Er spürte den Körper direkt neben sich, verhielt sich aber ganz ruhig, da er genau wusste das es sich um seinen Luzifer handelte. Doch die anderen Gerüche und auch dieses Bett kannte er nicht. Er versuchte sich in Erinnerung zu rufen, wo sie sich befanden. Und dann fiel es ihm wieder ein – der vergiftete Pudding, Dobby der ihn davor bewahrte diesen zu essen, Krisensitzung, Sachen packen und die Reise in die Elbenwelt. Sein erster Kontakt zu der Königsfamilie und ein paar Adeligen während des Mittagessens und sein Besuch in der Höhle oder Halle, wo er mal so richtig seine Flügel benutzen und ausprobieren konnte. 'Am liebsten würde ich jetzt sofort wieder dahin gehen. Diese "Zauberhalle" ist einfach nur genial. Vor allem natürlich der aufblasbare Boden!', schoss es ihm durch den Kopf. Genau diesen schüttelte Harry dann leicht, um diese Gedanken schnell zu verbannen. Schließlich war er ja nicht zum Vergnügen hier.

„Hallo, mein Schatz! Hast du gut geschlafen?", begrüßte Luzifer gerade seinen Gefährten, ein Lächeln lag um seinen Mund. Der Höllenfürst drängte den Jungen in keinster Weise und ließ ihm einfach so viel Zeit wie er zum richtig wach werden brauchte. Er strich ihm immer wieder sehr sanft und liebevoll über die Seite oder den Arm.

Harry genoss es für eine gewisse Zeit und würde gerne einfach hier liegen bleiben. Doch sein Magen schien da ganz anderer Ansicht zu sein, denn er protestierte gerade lautstark und grummelte.

„Kann es sein, dass du Hunger hast?", wollte Luzifer amüsiert wissen.

„Schon möglich!", entgegnete Harry nur.

„Dann zieh dich schnell an, damit wir zum Frühstück gehen können.", antwortete Luzifer.

Das tat Harry dann ohne ein Murren, denn er hatte wirklich Hunger.

Kurze Zeit später machten sie sich auf den Weg.

„Weißt du wohin wir müssen?", fragte Harry erstaunt, weil sonst keiner bei ihnen war.

„Ja".

„Woher weißt du das auf einmal?", entfuhr es ihm und schlug sich im gleichen Augenblick die Hand vor den Mund.

„Ich bin ein geborener Dämon und habe einen sehr stark ausgeprägten Orientierungssinn!", antwortete Luzifer.

„Ach so.", war alles was Harry da noch zu sagte.

Dann liefen sie mehr oder weniger schweigend zum Speisesaal. Harry war ruhig, weil er über alles nachdachte. Luzifer war still, weil er überlegte, wie er es am besten machte. Zum einen wollte er seinen Kleinen so wenig wie möglich alleine lassen. Jedoch hatte er auch den Dämonen, der Hölle und all ihren Bewohnern gegenüber eine Verpflichtung als Höllenfürst.

Keiner von ihnen hatte eine Lösung gefunden, als sie den Speisesaal erreichten und beschlossen deshalb, es auf später zu verschieben.

Luzifer und Harry betraten den Raum und stellten fest, dass niemand da war. Es war schon 10.30 Uhr durch und alle anderen schon mit dem Frühstück fertig. Sie setzten sich sofort auf einen der gedeckten Plätze, wo Bruchteile von Sekunden später ein gutes Frühstück erschien. Zu Luzifers Erstaunen gab es sogar einen Teller mit verschiedenen Wurstsorten und Braten, obwohl das Volk der Elben kein Fleisch aß.

Sie begannen zu essen und genossen es auf ihre Art. Bevor sie damit fertig waren, betrat Loredana den Raum und kam zu ihnen an den Tisch. „Ich wünsche euch einen schönen guten Morgen!", meinte sie.

„Auch dir einen schönen guten Morgen!", kam es von Luzifer und Harry wie aus einem Mund.

„Ist das Frühstück zu eurer Zufriedenheit?", wollte die Elbenkönigin dann wissen.

„Ja, wirklich ausgezeichnet. Und sogar mit Wurst, vielen Dank dafür!", entgegnete der Höllenfürst.

„Kein Problem".

„Was möchtest du denn heute machen, Harry?", kam nun die Frage von ihr.

„Ich weiß es nicht.", erwiderte dieser. Harry wusste nicht, ob er seinen Wunsch äußern konnte, dass er gerne nochmals zu dieser Zauberhalle gehen würde.

„Mmmh...", machte die Elbenkönigin nur und schien angestrengt nachzudenken.

Es verging nicht mal eine Minute, dann ergriff sie erneut das Wort. „Wie wäre es, wenn du deine elbischen Fähigkeiten und Gaben mal genauer kennen lernst? Wir haben hier einen besonderen Platz, wo wir die vorhandene Magie testen können, um dann eine optimale Nutzung zu gewährleisten.", erklärte Loredana dem völlig überraschten Harry, der seine Patentante einfach nur mit weit aufgerissenen Augen und leicht geöffneten Mund anstarrte.

Luzifer sah zu Harry, sagte aber nichts.

Dann schien Harry sich etwas gefangen zu haben. „Ich... das... ist das möglich?", fragte er zaghaft.

„Aber natürlich. Wenn du dies möchtest. Das ist gar kein Problem. Unsere Experten auf diesem Gebiet heißen Nick und Tobias. Ich kann ihnen Bescheid geben, wenn du das möchtest und Luzifer einverstanden ist.", entgegnete Loredana.

„Ja.", flüsterte Harry nur.

„Nun denn. Während ihr in Ruhe zu Ende frühstückt, gebe ich den Beiden Bescheid. Sie werden euch dann hier abholen. Ach noch eins – Nick ist der Elbe mit den blonden Haaren, Tobias hat braune. Vielleicht schaue ich nachher mal vorbei.", meinte die Elbenkönigin. Sie verabschiedete sich kurz und verließ dann den Raum.

„Das würde mich freuen!", rief Harry. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass Loredana schon längst den Raum verlassen hatte.

Kurz nachdem sie dann mit dem Essen fertig waren, kamen die beiden Elben. Sie begrüßten den Höllenfürsten und seinen Gefährten sehr höflich und respektvoll und stellten sich auch vor. Und wie Loredana schon sagte, hatte Nick lange blonde Haare und blaue Augen, während Tobias braune Haare und blaue Augen hatte.

Gemeinsam verließen sie den Speisesaal, liefen durch die Gänge und unterhielten sich. Eigentlich unterhielt sich Luzifer mit den Elben. Harry lief schweigend neben Luzifer her. Er konnte es irgendwie nicht verhindern, sich wieder ganz, ganz viele Gedanken zu machen.

Jedoch dauerte dies überhaupt nicht lange, denn Harrys Aufmerksamkeit wurde automatisch auf die Umgebung gelenkt, als sie das Schloss verließen und durch die Blütenblätter auf die Plattform traten.

Dann fiel ihm aber etwas Wichtiges ein. „Wo ist denn Sirius?", sprudelte es urplötzlich aus ihm heraus.

„Oh, der junge Mann kann uns nicht begleiten. Wir wollen schließlich nicht die Babies gefährden. Er besucht mit Darinca die Küche und lernt etwas über Babypflege und Versorgung auf elbische Art. Sirius war sehr angetan von einem Weidenkörbchen, welches an die Decke gehangen wird, um dem Kleinen einen erholsamen Schlaf zu ermöglichen.", erzählte Nick.

Dieses Mal wurden sie nicht nach unten geflogen. Sie benutzten einen Lichtstrahl unterhalb des Schlosses, der wie ein Aufzug funktionierte.

Der Weg führte sie dann vom Schloss weg, über die Wiese, einem offenen Feld und auf den lichten Wald zu. Sie gingen immer weiter und der Wald wurde sogar noch dichter. Zuerst hatten Buchen und Eichen noch viel Licht auf den Boden gelassen. Je weiter sie jedoch in den Wald vordrangen, desto mehr bestimmten Tannen den Bewuchs. Nur ein schmaler Streifen blauen Himmels war über dem Weg zu erkennen.

Mit einem Mal tat sich eine grünbewachsene Lichtung auf, in deren Mitte ein Kreis aus riesigen Steinen gebildet war.

„Wir sind da!", sagte Tobias überflüssigerweise, denn dies dachten sich Luzifer und Harry schon.

„Was machen wir hier?", fragte Harry unsicher.

„Das ist ein Ort, den wir oft aufsuchen. Sagen wir mal so, Dies ist unser magischer Schießplatz. Hier haben wir die verschiedensten Flüche und Zauber ausprobiert. Der Ort ist ein alter heiliger Platz der Kelten, wo sich schon vor über 2000 Jahren die Elben und auch Druiden in ihrer Kunst geübt haben.", teilte Tobias ihnen mit.

Sie gingen durch ein Steintor in den Kreis. Harry und auch Luzifer spürten sofort dieses Kribbeln. Sie konnten die Magie des Platzes förmlich fühlen.

In der Mitte des Kreises blieben Nick und Tobias vor einem Tisch aus Steinen stehen und drehten sich zu Harry und Luzifer um.

„Der Vorteil dieses Platzes ist, dass kein Zauber oder Fluch reellen Schaden anrichten kann. Die Druiden haben ihn so angelegt, dass verirrte Flüche und Zauber direkt nach oben in den Himmel geleitet werden und dort verklingen. Außerhalb der Steine kann man gefahrlos stehen und zusehen. Unsere Lehrer brachten uns damals her und zeigten uns eine Menge Flüche, Zauber und andere wichtige Dinge, die ein Elbe bzw. Elbenkrieger unbedingt wissen musste. Und dies konnten wir hier gefahrlos üben und ausprobieren. Und genau dasselbe haben wir mit dir vor, wenn es für den jungen Lord in Ordnung ist.", meinte Nick.

„Okay.", erwiderte Harry. Er konnte einfach nur noch staunen. In Hogwarts hatte er schon viel gelernt, jedenfalls nahm er dies immer an. Doch wenn er an seinen Unterricht in der Hölle dachte und auch dies hier sah und die Erklärungen von Nick und Tobias hörte, kam ihm der Verdacht, dass alles was dort gelehrt wurde nur der Tropfen auf dem heißen Stein war. Wie viele Geheimnisse und Wissen mochte es geben, die nur von Generation zu Generation weitergegeben wurde, immer im eigenen Volk oder der Familie blieb und wie Schätze gehütet wurden. All dies machte Harry nun sehr neugierig auf das, was da nun folgen würde.

„Für heute werden wir nur einige Kleinigkeiten machen. Wir hatten ja gar keine Zeit, um etwas richtig vorzubereiten.", meinte er.

„Wir zeigen ihnen einige Zauber, die sowohl in der weißen wie auch der schwarzen Magie angewendet werden und schauen was sie schon können und wo ihre Stärken liegen.", erklärte Tobias und fuhr auch direkt fort. „Diese Zauber existieren, wie schon erwähnt auf beiden Seiten und können ihnen Wege öffnen und sehr nützlich sein. Der erste Spruch den wir dir zeigen, kann sowohl positiv wie auch negativ eingesetzt werden. Er kann z. B. Leben retten oder sich und andere befreien. Doch er kann auf der anderen Seite auch sehr große Zerstörung verursachen. Es ist ein Pulverisierungsfluch, der je nach Art der Anwendung ziemlich heftige Reaktionen auslösen kann.", berichtete Tobias nun.

„Kann man einen Fluch unterschiedlich anwenden?", fragte Harry sichtlich erstaunt.

„Ja. Haben sie noch keine sequenziellen Zaubersprüche in Hogwarts durchgenommen?"

„Was für Sprüche?", wollte er wissen.

„Sequenzielle Sprüche.", erwiderte Tobias. „Das sind Sprüche, die sich aus mehreren Begriffen zusammen setzen. Die nachfolgenden Worte wandeln den Spruch in die eine oder andere Richtung ab. Geben sie mir mal ihren Zauberstab!", sagte Nick zu Harry gewandt.

Harry sah kurz zu Luzifer und gab dem Elb seinen Stab, nachdem sein Gefährte ihm zugenickt hatte.

Nick ging einige Schritte vom Tisch weg und hob zwei Kieselsteine auf und legte sie mit einem kleinen Abstand zueinander auf den Steintisch, der eine geschützte Oberfläche hatte, damit dieser nicht zerstört werden konnte.

Jetzt trat er wieder etwas zurück und forderte die Anderen auch dazu auf. Dann richtete er den Zauberstab auf den ersten Kieselstein. „DISTENSIA FLUVIUM!", sagte er.

Der Kiesel begann sich vor ihren Augen in einzelne Partikel aufzulösen. Er floss förmlich wie Sand davon.

„DISTENSIA EXPLOSIVUM!", rief Nick jetzt, während er den Zauberstab auf den zweiten Kiesel richtete.

Mit einem ohrenbetäubenden Knall zerbarst der Kiesel in tausende von Stücken, die mit lautem Pfeifen durch die Luft flogen, aber keinen trafen und verletzten.

„Haben sie den Unterschied bemerkt?", fragte Nick grinsend.

„Allerdings!", antwortete Harry staunend und auch Luzifer blickte leicht beeindruckt. Denn dahinter stand enorme Power.

„Jetzt sind sie dran, junger Lord!", meinte Nick und legte schon zwei neue Kiesel auf die Platte des Steintisches.

Ohne darüber nachzudenken, nahm er von dem Elben seinen Zauberstab entgegen, richtete ihn auf einen der Kiesel und sagte: „DISTENSIA EXPLOSIVUM!"

Der Kiesel machte "Plopp" und rührte sich nicht mehr.

„Sie müssen sich etwas mehr darauf konzentrieren. Die sequenziellen Sprüche sind nicht ganz einfach. Man muss die Gedanken auf beide Teile des Spruches richten. Man schaltet sozusagen zwischen dem "DISTENSIA" und dem "EXPLOSIVUM" um. Versuchen sie es noch einmal, aber nehmen sie zuerst "FLUVIUM", sonst fällt der andere Kiesel schon vom Tisch, bevor der Spruch angewandt wurde.", bat Tobias.

Harry holte tief Luft und konzentrierte sich auf die Aufgabe. 'DISTENSIA FLUVIUM, DISTENSIA FLUVIUM, DISTENSIA FLUVIUM', dachte er und versuchte sich auf jedes der Worte besonders zu konzentrieren. Harry erhob erneut seinen Zauberstab und richtete ihn auf den Kiesel. „DISTENSIA FLUVIUM!", sagte er mit fester und sehr ernster Stimme.

Der Kiesel wurde tatsächlich weicher und etwas Sand rieselte an ihm herunter.

Gerade in diesem Moment wurde Harry vom Ehrgeiz gepackt, konzentrierte sich noch fester und wiederholte den Spruch ein weiteres Mal und siehe da, der Kiesel verlor an Form und zerfiel in sehr kleine Brösel.

„Sehr gut!", lobte Tobias. „Sie machen das ausgezeichnet. Wirklich erstaunlich, wie schnell es ihnen gelungen ist. Wirklich sehr erstaunlich!", meinte der braunhaarige Elb.

Harry dachte an den zweiten Spruch und wollte ihn nun auch hinbekommen. Er erinnerte sich daran, wie er den "Accio-Zauberspruch" für das Trimagische Turnier geübt hatte. Und mit einem Mal war dieses Gefühl da. Er glaubte zu wissen, wie er sich konzentrieren musste. Wieder hob er den Stab, richtete ihn auf den noch auf der Steinplatte liegenden Kieselstein und rief: „DISTENSIA EXPLOSIVUM!"

Mit einem lauten Knall explodierte der Kiesel.

Harry freute sich riesig, strahlte vor Stolz und Nick klatschte beiläufig in die Hände. „Sie lernen schnell, Lord Harry. Das muss ich schon sagen".

Nick und Tobias hatten jede seiner Bewegungen genau beobachtet, sprachen ihn nun auf Verbesserungen der Haltung an und gaben auch so noch sehr brauchbare Tipps.

Nach diesem Zauber kamen noch weitere und auch die ein oder andere Fähigkeit der Elben wurde angesprochen und bei Harry getestet, ob diese vorhanden war.

Zu ihrer aller Erstaunen traf es bis jetzt bei allem zu. Nach kurzer Zeit arbeiteten Nick, Tobias und Luzifer sogar Hand in Hand und erreichten das Harrys Wesen vereint arbeiteten. Was das Dämonische Ich nicht konnte, übernahm das elbische oder umgekehrt. So bewältigte Harry eigentlich nach meist nur kurzer Zeit jede ihm gestellte Aufgabe oder Herausforderung.

Als sich Luzifer, Nick, Tobias und Harry schließlich auf den Weg zurück zum Schloss machten, war Harry mehr als glücklich und so was von müde. Während Nick und Tobias äußerst zufrieden mit ihm und Luzifer mächtig stolz auf seinen Kleinen war.

Harry befürchtete nur, dass er es aus eigener Kraft nicht mehr schaffen würde das Schloss zu erreichen. Ihm kam der Weg viel, viel länger vor. Doch dann erreichten sie das Schloss doch und fuhren mit dem Lichtstrahl unterhalb des Schlosses nach oben.

Harry und auch Luzifer hatten Nick und Tobias noch einmal für alles gedankt. Dann verabschiedeten sie sich voneinander. Die beiden Elben kehrten zu ihren Familien zurück, während Luzifer und Harry sich erst einmal in ihr Zimmer begaben um sich frisch zu machen und andere Kleidung anzuziehen. Denn es war schon Zeit zum Mittagessen.

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Cornelius Fudge blickte mittlerweile sehr missmutig in die Runde. Sie hatten es doch tatsächlich in den letzten drei Stunden nicht geschafft, sich in der Angelegenheit zu einigen. Und dies war doch wirklich sehr verwunderlich, wenn man bedachte, dass außer ihm nur zwölf weitere Zauberer anwesend waren.

Immer wieder wurde alles neu aufgerollt und kamen Argumente, dass der Schritt doch sehr gravierend wäre und man doch den Eltern nicht einfach das Kind wegnehmen dürfte. Im Grunde gefiel es Cornelius auch nicht, schließlich kannte er Arthur und Molly Weasley persönlich. Aber wer konnte denn sagen, dass sie sich wieder fangen würde und sich wie ein normales Mädchen benahm. Denn die momentanen Berichte zeigten ein ganz anderes Bild und ließen auch nicht auf Besserung hoffen.

Als der Geräuschpegel unaufhaltsam anstieg, weil die Männer wieder begannen zu diskutieren und alles nur hin und her schoben, platzte Cornelius endgültig der Kragen. „SCHLUSS JETZT!", schrie er in einer Lautstärke, die man ihm gar nicht zugetraut hätte. „ES REICHT. So kommen wir doch keinen einzigen Schritt weiter. ICH werde mich mit dem Konzil der Magischen Wesen in Verbindung setzen und hoffe das Elbenkönigin Loredana uns bei diesem Problem behilflich sein kann. Bis dahin bleibt alles so wie gehabt!", schrie der Minister und blickte noch einmal in die Runde. Aber niemand sagte etwas dagegen oder protestierte, denn der Blick des Ministers ließ dies irgendwie nicht zu.

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Zur gleichen Zeit lief in der Hölle wirklich alles auf Hochtouren, um sowohl den Rebellenführer wie auch Dämon Sagona endlich in Gewahrsam zu nehmen.

Danilo und insgesamt drei Spezialeinheiten mit an die fünfzig Mitgliedern, sowie 300 Dämonenkrieger waren damit beschäftigt, die Schlinge immer enger um die beiden Abtrünnigen zu ziehen, um sie in die Finger zu bekommen. Zweimal hatten sie diese fast gehabt, aber die Zwei konnten doch tatsächlich entkommen, da sie unerwartete Hilfe bekommen hatten. Doch mit leeren Händen kehrten sie nicht zurück. Sie hatten sechs der Helfer, die Sagona und Igorin die Flucht ermöglichten, gefasst und brachten sie erst einmal in den Kerkern unter.

Genau zwei Tage führten sie ihre Verfolger mehr oder weniger an der Nase herum. Doch dann gelang es der Spezialeinheit die Beiden und ihre Männer zu stellen, die sich um Igorin und Sagona gescharrt hatten.

Ein wirklich sehr erbitterter Kampf entbrannte, es tauchten immer mehr Dämonenkrieger und Mitglieder der Spezialeinheit auf und sprengten die Rebellen auseinander. Es gelang ihnen am Ende Igorin Drall, den Rebellenführer und weitere seiner Männer zu fassen. Jedoch gelang es Sagona erneut verletzt zu fliehen.

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