78. Das Urteil und neue Entdeckungen

134 6 0
                                    

Eines der Wizengamotmitglieder ließ sofort das Erbrochene verschwinden, während sich Ansgar um die Braunhaarige kümmerte. Es herrschte im allgemeinen große Unruhe im kompletten Saal, vor allem weil die meisten der Anwesenden das gerade Gehörte erst mal verdauen bzw. verarbeiten mussten. So langsam leerte der Saal sich dann aber doch und die meisten kehrten auf direktem Weg nach Hause zurück um den Familien, Angehörigen oder Freunden die Ereignisse zu berichten.


Danilo, Levin und auch Ralf hatten den Höllenfürst wirklich jeden Tag mit den neuesten Informationen des Prozesses versorgt. Schließlich wollte dieser genauestens informiert sein. Genau das gleiche traf auf Loredana zu, die sogar mehrmals am Tag in den Höllenpalast kam und wirklich glücklich über jeden noch so kleinen Fortschritt war, den Harry nach und nach machte.

Luzifer bemühte sich vom ersten Augenblick an ganz intensiv um ihn, als er seinen Kleinen wieder in die Arme schließen konnte. Der Höllenfürst versuchte Harry jeden Wunsch von den Augen abzulesen und ließ diesen so gut wie nicht alleine. Und wenn er selbst nicht da war, dann waren es Sirius oder Tom. Letzterer hatte auch noch enorme Klammerphasen, in denen er einfach nur in der Nähe seines Blutsbruders sein musste.


Am Mittwochmorgen veranstaltete Harry dann einen regelrechten Freudentanz im Speisezimmer, als Luzifer ihm durch das Fenster den neongelben Bus zeigte. „Nach dem Frühstück werden wir eine Spritztour mit dem Bus machen und Miss Milla, Verra und auch Liam und Catrin besuchen", meinte er.

„Oh, wirklich? Das ist ja toll. Da freue ich mich aber!", entfuhr es dem Schwarzhaarigen und konnte vor lauter Aufregung gar nicht richtig frühstücken. Natürlich schaffte es Luzifer trotzdem das Harry Müsli, Quark und Früchte zu sich nahm, indem er ihn mehr oder weniger selbst damit fütterte. Aber er hatte auch Proviant in der Palastküche geordert.

Die Hauselfenkinder waren natürlich auch mit von der Partie und Tom saß ebenfalls mit im Bus, genau so wie Dobby, der aber immer noch etwas unsicher und scheu dem Höllenfürsten gegenüber war.

Dies konnten Piero, Samu und Celina nicht verstehen. Sie kannten den Höllenfürsten mittlerweile so gut, dass sie ihn genau einschätzen konnten und keine Angst vor ihm oder den anderen Dämonen hatten, weil sie die kleinen Freunde des jungen Masters waren. Es war schließlich Celina, fast einen Kopf kleiner als Dobby, die sich des Hauselfen annahm und ihn an die Hand nahm und immer hinter sich herzog. So blieb Dobby gar nichts anderes übrig als dem Hauselfenkind zu folgen und verlor wirklich nach und nach die Angst vor Harrys Gefährten.

Natürlich waren auch Adam, Vico, Taric und Garbin als Leibwache wieder mit dabei. Luzifer wählte mit Absicht genau diese vier Dämonen, da Harry sie ganz gut kannte und sie auch mit in Hogwarts waren und mit ihm darüber reden konnten, wenn dieser das Bedürfnis dazu haben sollte.


Der Tag wurde einfach großartig für Harry. Er hatte sich soooooo darauf gefreut die alten Dämoninnen wieder zu sehen oder auch Liam, Catrin und deren Eltern zu besuchen.

Wie schon beim ersten Mal war auch jetzt Harrys ganze Tierschar dabei und sorgte für genug Abwechslung und guter Stimmung, was Harry genügend ablenkte und beschäftigte. Nicht nur Harry, sondern auch die anderen waren richtig froh, als sie sahen das dieser Trank der kleinen Catrin wirklich gut tat und die Antimagie eindämmte.

Und dann gab es sogar noch eine mehr als tierische Überraschung für Liam und auch Catrin. Luzifer hatte für jedes der Kinder ein etwas größeres Geschenk dabei. Während alle in der Wohnstube der Familie Kuchen aßen, machten Vico und Taric neben dem Haus einen Stall mit kleiner Wiese, damit die beiden Ponys, die Liam und Catrin von Luzifer und Harry geschenkt bekamen, auch tiergerecht untergebracht waren.

Zuerst sollte es eine Katze oder eventuell ein Hund sein, doch der Krankenbericht, den Luzifer und Harry jeden Monat bekamen, brachte den Höllenfürsten dann darauf. Obwohl es der Kleinen schon viel besser ging, ermüdete sie schnell, wenn sie weitere Strecken, in diesem Fall zur Schule, zu Fuß gehen musste. Luzifer kam dann auf die Idee mit dem Reitpony, damit Catrin nicht schon total ermüdet zur Schule kam.

Ungefähr eine halbe Stunde später führte Harry die Kinder dann zusammen mit Luzifer nach draußen, um die Ponys zu überreichen. Luzifer hatte seinem Kleinen erst auf der Busfahrt von den Ponys erzählt. Und dieser war einfach nur begeistert und freute sich kurze Zeit später mit Liam und Catrin, die mehr oder weniger hüpfend über die Wiese sprangen. Danach mussten natürlich zwei tolle Namen für die Stuten gefunden werden. Am Ende bekam Liams Stute den Namen Sandy, während die von Catrin Prisca heißen sollte.

Erst am späten Nachmittag fuhren sie mit dem Bus zurück, nachdem Liam und Catrin ihre erste Reitstunde bekommen hatten und sogar Harry mal auf der einen und dann der anderen Stute geritten war. Luzifer sorgte dafür, dass die Kinder vor allem zu Beginn Reitstunden hatten und den richtigen Umgang mit Ponys lernten.


Harry strahlte über das ganze Gesicht und hatte gerötete Wangen, als er seinem Paten und Danilo den genauen Verlauf ihres Ausfluges schilderte. Die waren nämlich nicht mitgefahren, weil Sirius – nun fast im zweiten Monat – sich viel mehr schonen sollte und auch musste.

Auch die Beiden mussten lachen, als ihnen Harry berichtete, dass Shadow sich zur Freude von Liam und Catrin wieder unsichtbar machte und nur das breite Grinsen sichtbar in der Luft hängen ließ, so das irgendwann jeder der es sah, einfach nur lachen musste. „Am lautesten haben wohl Liam und Catrin gelacht, sie bekamen sich fast nicht mehr ein!", sagte Harry gerade. Und Sirius und Danilo hörten aufmerksam zu. „Ja und dann stiefelte dieses breite Grinsen mit uns zur kleinen Koppel, die Taric und Vico errichtet hatten. Die Kinder freuten sich sooooo darüber und konnten es gar nicht glauben, dass die Ponys nun ihnen gehören sollten. Boah, Sirius... dann hat Prisca, die Stute von Catrin, dieses Grinsen in der Luft gesehen und ist erst mal vor Schreck einfach nur hoch gesprungen und anschließend geflüchtet. Sandy, dass andere Pony ist hinterher und auch Damon und Fireball stürmten mit ihnen über die Wiese, bis sie sich wieder beruhigt hatten. Das sah einfach zu komisch aus!", meinte Harry.

„Oh, dies kann ich mir vorstellen!", erwiderte Sirius während er den Jungen in den Arm nahm und sogar etwas auf seinen Schoss zog, ohne das dieser zusammenzuckte.

Danilo saß daneben, reagierte aber nicht. Er ließ Sirius und Harry gewähren. Schließlich war der Junge so etwas wie ihr "erstes Kind" und stand auch unter Danilos Schutz.


Zwei Stunden später saßen Luzifer und Harry, Tom, Sirius und Danilo sowie alle Tiere gemütlich im Kaminzimmer und dösten wie z. B. die Tiere oder Sirius, der die ganze Zeit von Danilo gekrault wurde, während er auf der Couch lag. Tom lag ebenfalls auf der Couch und las in einem sehr dicken Wälzer. Harry und Luzifer hatten sich an den kleinen Tisch gesetzt und einige Pergamente und verschiedenfarbige Tintenfässchen, sowie Federn lagen vor ihnen und noch zwei der Palastadler, die darauf warteten den Brief ans Ziel zu bringen.

Harry wollte unbedingt den Professoren Snape und McGonagall, Madam Pomfrey, Draco Malfoy und den Slytherins einen Brief schreiben und ihnen mitteilen das er wieder bei seinem Gefährten in Sicherheit wäre und es ihm gut ginge und er sich für ihre große Hilfe bedanke. Nachdem Harry etwas mit Luzifers Hilfe auch an Madam Pomfrey und Professor McGonagall geschrieben und die Adler abgeschickt hatte, legte er sich direkt vor den Kamin und schaute in die Flammen. Das Feuer brannte keineswegs um Wärme zu erzeugen, sondern weil sie es schön und gemütlich fanden und Harry, Sirius und auch Tom richtig ruhig werden ließ.

---****---

Professor Dumbledore und auch Ginny Weasley waren von den Heilern sofort ins St. Mungo gebracht und eingehend untersucht worden, weil sie immer noch ohnmächtig waren.

Während bei dem Professor soweit alles in Ordnung war und er auch laut des angewendeten Diagnosezaubers bald erwachen würde, deckte der Diagnosezauber bei Ginny Weasley etwas unerwartetes auf. Mittlerweile starrten schon drei Heiler auf das Pergament, welches durch den vorhin angewendeten Diagnosezaubers entstanden war und konnten es immer noch nicht fassen. Es war sogar das Ministerium umgehend informiert worden. Denn unter diesen Umständen ging die Meldung an die Abteilung zur "Führung und Aufsicht Magischer Geschöpfe".

„Wie ist das nur möglich? Ich kann es einfach nicht fassen!", gab Heiler Skimpo jetzt schon zum dritten Mal von sich. Er war einfach nicht in der Lage irgendwas anderes zu sagen.

Aber auch Marlies Demes und Ondra Gall, ebenfalls Heiler bzw. Heilerinnen des St. Mungo waren mehr als sprachlos. Und dies hatte auch einen besonderen Grund. Der Zauber hatte enthüllt, dass dieses Mädchen nicht zu 100 Prozent, sondern nur 60 Prozent ein Mensch/Hexe war. Die anderen 40 Prozent gehörten zu einem magischen Wesen. Doch nun wurde es wirklich kompliziert und eventuell auch gefährlich. Dies konnte zu diesem Zeitpunkt noch keiner sagen, denn es hatte so etwas noch nie gegeben. Sie hielten es eigentlich nicht mal für möglich.
Bei dem Wesen handelte es sich um eine "TODESFEE". Und genau dies war das außergewöhnliche, noch niemals dagewesene. Feen zählten zu den Tierwesen, größere Unterarten von ihnen ließen sich hin und wieder auch mit Zauberern ein, weshalb es den ein oder anderen Mensch-Feen Mix gab. Anders war es bei den Todesfeen, denn sie gehörten tatsächlich zu den geisterhaften Wesen. Es gab KEINE Verbindungen zwischen einer Todesfee und einem Zauberer, bis jetzt. Denn Ginny war der lebende Beweis.

Die drei Heiler hatten sich noch nicht wirklich von dem Schock erholt, als Minister Fudge zusammen mit zwei Auroren sowie zwei Angestellten der Abteilung zur Führung und Aufsicht Magischer Geschöpfe den Raum betraten und nur wenige Augenblicke später über diese Entdeckung unterrichtet wurden.

Zuerst wurde nur normal miteinander diskutiert, doch nach kurzer Zeit entbrannte ein regelrechter Tumult. Sowohl die Heiler wie auch die Mitarbeiter des Ministeriums wollten das Mädchen mitnehmen, um eine genaue und sehr ausführliche Untersuchung an ihr vorzunehmen.

Es war dann Cornelius, der ein Machtwort sprach und anordnete, dass beide Institutionen zusammen arbeiten sollten. „Ich wünsche nun erst einmal Ruhe!", begann der Minister und fuhr direkt fort, bevor jemand etwas sagen konnte. „Ich denke, dass es wirklich am effektivsten ist, wenn beide Institutionen zusammen arbeiten und ihre Erfahrungen und Kenntnisse mit einbringen".

„Was ist mit den Weasleys, den Eltern? Vielleicht geben sie ja gar nicht ihr Einverständnis?", entgegnete Heilerin Gall, die selber eine Mutter war.

„Das ist eine wirklich heikle Angelegenheit. Arthur arbeitet schon seit vielen Jahren im Ministerium. Ich schätze ihn als Mitarbeiter. Doch so leid es mir auch für ihn und seine Frau tut, aber ihre einzige Tochter ist zu 40 Prozent eine Todesfee. Das ist eine Verbindung, die es bis jetzt noch nicht gegeben hat. Wir kennen weder deren Eigenschaften noch ihre Fähigkeiten. Wir können nicht bestimmen oder sagen ob sie harmlos oder gefährlich ist. Es wäre momentan unverantwortlich, sie frei herumlaufen zu lassen. Wir sollten das Risiko auf keinen Fall eingehen. Hiermit wird die minderjährige Ginny Weasley vorübergehend in die Obhut des Ministeriums und des St. Mungos überstellt, bis die genaue Sachlage geklärt ist.", verkündete Cornelius. Seine schnelle Feder schrieb alles mit, um es formgerecht zu protokollieren und den Weasleys ein Schreiben zukommen zu lassen.


Ungefähr eine Stunde später stürmten Arthur und Molly Weasley ganz aufgeregt in die Notaufnahme des St. Mungos, weil sie ein besorgniserregendes Schreiben vom Ministerium erhalten hatten.

Natürlich wollten Molly und auch Arthur ihre Tochter sofort sehen, doch zu ihrer Bestürzung ließ man sie nicht. Ganz im Gegenteil, zwei aufgeregt wirkende Heiler führten sie in einen stark magisch gesicherten Bereich, direkt in ein kleines Büro, welches mit Unmengen an Ordnern und Pergamenten gefüllt war und die beiden Rothaarigen noch mehr verunsicherten.

Deshalb dauerte es bei Molly auch nicht lange und die ersten Tränen begannen zu fließen. Sie beteuerte immer wieder, dass sie ihre Tochter sehen wollte. Doch die Heiler schienen überhaupt nicht darauf zu reagieren. Sie texteten das Ehepaar mit einer Flut von Fachbegriffen und Erklärungen zu, die sie nicht verstanden. Das war dann auch der Grund, warum sie nach fast zehn Minuten immer noch keine Ahnung hatten und Arthur letztendlich der Kragen platzte. Er sprach aber trotzdem mit ruhiger Stimme: „Wenn sie mir nicht innerhalb der nächsten Minute klipp und klar mitteilen, was mit meiner Tochter Ginny ist, dann vergesse ich mich und hexe sie auf den Mond!", knurrte das Weasleyoberhaupt.

„Äh... also... ich weiß gar nicht wie ich es sagen soll...", begann Heiler Skimpo, wurde dann aber von Arthur unterbrochen.

„Am besten ganz frei heraus!", konterte der Rothaarige genervt. Er wollte einfach nur zu seiner Tochter.

„Wir haben bei Ginny einen Diagnosezauber gesprochen, weil sie auch nach der Ankunft hier im St. Mungo bewusstlos war. Bei dem Ergebnis sind wir auf etwas unglaubliches gestoßen. In Ginny fließt magisches Blut, sie ist zum Teil ein magisches Wesen. Aber nicht irgend eines, nein. Es ist sehr außergewöhnlich. Wir hielten es bis jetzt nicht mal für möglich, dass dies mit Menschen geht.", erklärte er gerade.

Molly starrte den Mann einfach nur mit weit aufgerissenen Augen an. Sie konnte es nicht glauben.

Auch Arthur glaubte sich verhört zu haben, denn ihre Tochter konnte nie und nimmer zum Teil magisches Blut in sich haben. Schließlich hatten er und Molly es auch nicht. 'Und auch der Magietest, den wir direkt nach ihrer Geburt gemacht hatten, bestätigte das Ginny zu 100 Prozent unsere Tochter ist. Ja, ihr Magieanteil schien nur verschwindend gering zu sein, so das wir Dumbledore um Rat gefragt und von ihm Hilfe bekommen hatten. Denn nun war ihr Magielevel überdurchschnittlich. Aber Ginny ist und bleibt unsere Tochter.", schoss es dem siebenfachen Vater durch den Kopf.

„Ginny?!", war alles was Molly noch heraus brachte, dann sackte sie ohnmächtig in sich zusammen.

Sofort war Heilerin Gall bei ihr, ließ die bewusstlose Hexe auf die im Raum stehende Behandlungsliege schweben und verabreichte ihr einen stärkenden Beruhigungstrank und wartete ab, bis diese wieder erwachte.

Arthur sah kurz auf seine bewusstlose Frau. „Das ist einfach nicht möglich. Molly und ich sind ihre richtigen Eltern.", meinte er und es war nicht ersichtlich ob er die anderen oder aber sich selbst davon überzeugen wollte.

„Mr. Weasley! Nun mal ganz im Vertrauen. Wie soll das gehen?", mischte sich nun Heilerin Demes zum ersten Mal ein.

„Das weiß ich nicht. Sie sind doch die Heiler, sagen sie es mir? Wir haben direkt nach Ginnys Geburt einen Magietest gemacht, der uns zu 100 Prozent als ihre Eltern anzeigte. Es war wirklich alles in Ordnung, nur...". Hier unterbrach sich Arthur selber, weil Molly sich regte und er zu ihr eilte.

„... zu 100 Prozent als ihre Eltern anzeigte?", wiederholte Ondra Gall und prüfte ein weiteres Mal Mollys Zustand.

„Nur...?", entgegnete Steven Skimpo mehr als neugierig.

„Wir sind ihre Eltern.", bestätigte Arthur noch einmal. „Der Test zeigte einen sehr geringen Magieanteil an, der aber mittlerweile behoben wurde.", antwortete der Familienvater.

„Also das halte ich für unwahrscheinlich. Doch wenn sie hier bleiben, können wir verschiedene Tests machen, um herauszufinden was passiert ist bzw. wie das geschehen konnte. Wir haben auch keine andere Wahl, als ihre Tochter ebenfalls erst einmal hier zu behalten, bis wir sicher gehen können, dass ihr Wesen nicht gefährlich ist.", erklärte Skimpo.

„Welches Wesen?", fragte Arthur nun doch etwas neugierig nach. Er bemerkte in diesem Augenblick, dass man es ihm ja immer noch nicht gesagt hatte

„Bitte Mr. Weasley, bleiben sie ruhig.", sagte Ondra nur, warf aber den anderen Beiden einen undefinierbaren Blick zu. „Ginny Weasley ist zu 60 Prozent ein Mensch und 40 Prozent eine Todesfee!", ließ sie dann die Bombe platzen.

„Eine To – To – TODESFEE?!", entfuhr es ihm. Er war mittlerweile so weiß wie das Laken auf dem Molly lag. „Aber das kann nicht sein. Das ist doch nicht möglich!", fügte er hinzu, ohne jemanden direkt anzusehen. „Ginny ist doch unsere Tochter. Das ist doch nicht möglich. Mein kleines Mädchen.", flüsterte Arthur und wiederholte es immer und immer wieder wie ein Mantra, schien aber gleichzeitig nicht wirklich da zu sein.

„Er ist total geschockt, würde ich jetzt mal diagnostizieren.", meinte Marlies Demes.

„Tja, dies sollte dir als Heilerin nicht schwer gefallen sein, oder?", entgegnete Ondra nur, während sie mit einer Phiole Beruhigungs- und Schlaftrank zu dem rothaarigen Mann ging und ihn zwang den Trank zu schlucken. Dann half ihr Marlies diesen auf das nächste freie Bett zu bugsieren und hinzulegen.

Als sie Molly dann später die Wahrheit über ihre Entdeckung mitteilten, schrie sie einfach nur. Sie konnte sich gar nicht wieder beruhigen und wurde mit Hilfe verschiedener Tränke erst mal außer Gefecht gesetzt und schlafen geschickt.

Arthur konnte es immer noch nicht fassen, als er wieder erwachte. Er war immer noch leicht durch den Wind und geschockt, ließ aber bereitwillig jede Untersuchung und Test über sich ergehen, weil er unbedingt wissen wollte was schief gelaufen war. Natürlich hatte er keine Zweifel an der Richtigkeit des Diagnosezaubers. Jedoch verschwieg er den Heilern, dass es Albus Dumbledore gewesen war, der sich erfolgreich um ihr Problem gekümmert hatte. Molly und er hatten drei gesunde Jungen mit ausreichender Magie bekommen. Bill, Charlie und Percival, kurz Percy, waren wirklich ihr ganzer Stolz und dann erwartete Molly tatsächlich Zwillinge. Es waren ebenfalls Jungen, deren Magietest aber eine geringere Prozentzahl anzeigte. Dies wurde auf die Tatsache geschoben, dass es zwei Kinder waren. Da hatten sie Albus das erste Mal um Hilfe gebeten und sie auch bekommen. Der Schulleiter unterzog beide Jungen einem Ritual, bei dem aber kein anderer dabei sein durfte, anschließend war das Problem gelöst. Genauso lief es auch bei Ron und schließlich Ginny, da die Magielevel immer mehr abgefallen waren. Bei Ginny war er nur noch sehr gering gewesen. Dies war dann der Grund, warum nach Ginny kein weiteres Kind folgte, denn sie wollten keinen Squib bekommen. Aber weder er noch seine Frau hatten damals wissen wollen, was genau Dumbledore da gemacht hatte und um welches Ritual es sich handelte. Doch nun, nach dieser schrecklichen Meldung, war Arthur sehr versessen darauf, den großen Albus danach zu fragen. Er bewunderte den alten, weisen Mann und gehörte natürlich auch zum Orden des Phönix und unterstützte Albus wo es nur ging. Schließlich hatten sie ihm sehr viel zu verdanken. Doch wenn es um seine Kinder ging, war er fast genauso ein Löwe wie Molly, die alles dafür tat, um ihre Kinder zu schützen.

Auch bei Molly wurden Untersuchungen und Tests durchgeführt. Diese zeigten das gleiche Ergebnis wie bei Arthur. Sie waren beide zu 100 Prozent die leiblichen bzw. biologischen Eltern von Ginny. Dies bedeutete für die Heiler, herauszufinden wie die Gene der Todesfee auf unerklärliche Weise nach ihrer Geburt dazu kamen und Ginny veränderten.

---****---

Man hatte Dumbledore nach seinem Erwachen noch einmal untersucht und entlassen. Ihm wurde noch mitgeteilt, dass er sich am nächsten Morgen um 10.30 Uhr im Gerichtssaal 3 zur Urteilsverkündung einzufinden hatte.

Wenig begeistert darüber und grummelnd war der Schulleiter dann aus dem St. Mungo verschwunden und nach Hogwarts zurück gekehrt. Er machte sich sofort an die Arbeit und wollte irgendwas finden, einen noch so kleinen Hinweis oder Beweis, der ihm die Möglichkeit gab das Steuer noch einmal herum zu reißen und es gut für ihn ausgehen zu lassen. Doch all seine Bemühungen brachten nichts, denn weder waren die Beweise oder Papiere gefälscht noch falsch ausgefüllt. Albus saß an seinem Schreibtisch, eine einfache Tasse Tee vor sich... Ein kurzer Blick, dann flog die Tasse auch schon gegen die nächste Wand. Der Schulleiter konnte und wollte seinen Zorn und die Wut nicht unterdrücken, schließlich war er alleine und konnte sie raus lassen.

Anschließend rief er eine Hauselfe und fauchte sie an, diese Schweinerei wieder weg zu machen. Er hetzte ihr sogar einen sehr schmerzhaften Fluch auf den Hals, weil sie es nach seiner Meinung nicht schnell genug machte.

Mit einem richtigen Aufschrei des Schmerzes verschwand diese dann ganz schnell.

Albus wollte gerade sehr zufrieden seinen Zauberstab nieder legen, als er durch diesen einen richtig heftigen Schlag abbekam, sogar vor Schreck und Schmerz den Zauberstab fallen ließ und ihn erstaunt anstarrte, während er über den Boden seines Büros rollte und kurz vor der linken Vitrine liegen blieb.

Immer noch irritiert darüber, rieb er sich seine schmerzende Hand und schaute ungläubig auf den am Boden liegenden Zauberstab. Dann erhob er sich, um ihn aufzuheben und bekam tatsächlich nochmals eine gewischt. Dieses Mal sogar noch heftiger – einem Stromschlag gleich, da sogar sprühende Funken zu sehen waren.

Albus schaute auf seinen Zauberstab. „Was bei Merlins blütenweißen Unterhosen ist denn jetzt los?", entfuhr es ihm sehr laut. „Mira!", rief er dann den erstbesten Hauselfennamen, der ihm einfiel.

Bruchteile von Sekunden vergingen, dann "ploppte" es direkt neben dem Schulleiter. Noch bevor dieser überhaupt etwas gesagt hatte, begann die noch recht junge Hauselfe zu zittern. Sie hatte schließlich auch Nico gesehen, der gerade beim Direktor von Hogwarts gewesen und verflucht worden war.

„Los du dummes Ding, hebe meinen Zauberstab auf und lege ihn auf den Schreibtisch!", fuhr er die Hauselfe an, beobachtete dabei diese und auch seinen Zauberstab ganz genau. Er wollte wissen, ob diese auch einen Schlag abbekam so wie er.

Mira sprang regelrecht zu dem Zauberstab, hob ihn sofort auf und legte ihn vorsichtig und sehr bedacht auf den Schreibtisch, um den weißhaarigen Mann nicht noch zorniger zu machen und eventuell bestraft zu werden. Sie hatte weder einen Schlag abbekommen, noch waren Funken gesprüht.

„Ist gut, dann verschwinde jetzt.", befahl Albus nur.

Das ließ sich die Hauselfe nicht zweimal sagen und war im nächsten Augenblick mit dem bekannten Geräusch verschwunden.

Eine Stunde später erst fasste Albus seinen Stab wieder an und es passierte zu seiner großen Freude nichts.


Am nächsten Morgen erschien Albus um genau 10.10 Uhr, um sich auf seinem Platz nieder zu lassen und glaubte fast die Augen müssten ihm überquellen. Im Gegensatz zu gestern war der Raum bis zum bersten gefüllt mit Zauberern und Hexen, die anscheinend Wind von der ganzen Sache bekommen hatten und seiner Urteilsverkündung beiwohnen wollten. Albus war hin und her gerissen, weil er nicht wusste ob es gut oder weniger gut war. Es war schließlich nicht ersichtlich, ob sie da waren um ihn zu unterstützen oder nicht.


Obwohl der Gerichtssaal schon übervoll war, kamen immer noch welche, die der Urteilsverkündung beiwohnen wollten.

So hatten mehrere Auroren dann magische Bildschirme an verschiedenen Plätzen im und vor dem Ministerium platziert, damit diese es zumindest am Bildschirm verfolgen konnten.

Albus saß auf seinem Platz am Tisch des Angeklagten, vor ihm lagen einige Unterlagen, sowie beglaubigte Zeugenaussagen. Am meisten gefiel es ihm, dass dieser Ray gar nichts berichtet oder ausgesagt hatte. Jedoch war es dem Schulleiter schleierhaft, warum dieses Magische Wesen nicht alles ganz genau erzählt hatte, vor allem wie er ihn regelrecht verprügelte und zusammenschlug und in seinen Kerkern gefangen hielt.

Irgendwann bekam Albus dann auch die mehr als schiefen und teilweise bemitleidenden Blicke der anderen mit, die alle ihm galten und schließlich wurde ihm bewusst, dass es an seinem gestrigen Abgang liegen musste. Der Schulleiter konnte nicht verhindern, dass seine Gesichtsfarbe um einige Nuancen dunkler bzw. rötlicher wurde. Außerdem war er nun erst einmal damit beschäftigt, seine Wut und den Zorn über seine Schmach, die er gestern erdulden musste, herunter zu schlucken. 'Das ist aber auch kaum zu glauben, da kippe ich, Albus Dumbledore, vor den Augen aller Anwesenden einfach so um!', schoss es ihm erneut durch den Kopf. Und noch etwas anderes war unfassbar. Albus konnte es immer noch nicht glauben, dass er doch tatsächlich den momentanen Höllenfürsten erfolgreich aus Hogwarts geschmissen und dessen Gefährten in seinen Fingern gehabt hatte. Diese Tatsache erfüllte ihn mit riesigem Stolz, verursachte aber auch ein leichtes mulmiges Gefühl ganz tief in seinem Innersten. Gerade in diesem Moment wurde ihm mehr als deutlich, dass er sich auf keinen Fall so offen gegen den Höllenfürsten stellen durfte. Zum einen war dieser wirklich stark und einflussreich und zum anderen stand das Magische Konzil und die alten Gesetze hinter dem Höllenfürst. 'Leider kann man gegen die alten Gesetze von 1588 absolut nichts ausrichten oder sie umgehen. Da bin selbst ich völlig machtlos, da sie damals von Magischen Wesen und Zauberern gleichermaßen geschaffen und durch ihre Magie besiegelt wurde. Ich werde mich hüten da etwas zu riskieren, um dann am Ende womöglich meine Magie zu verlieren. Das würde gerade noch fehlen, wo ich doch der größte und genialste Magier seit Merlin bin.', dachte Albus.

Als es im Gerichtssaal dann deutlich unruhiger und auch lauter wurde, tauchte Albus aus seinen Gedanken auf. Zuerst konnte er eine nicht geringe Anzahl an Dämonen und auch Elben erkennen. Er brauchte einige Augenblicke bis ihm der Zusammenhang klar wurde. Schließlich hatte Albus in den Unterlagen gelesen, dass nicht nur die Dämonen, sondern auch die Elben, im besonderen die Elbenkönigin und auch das Magische Konzil sich an den Minister und somit die ganze Zaubergemeinschaft gewandt hatte, um Ray Satall, Luzifers Gefährte, wieder frei zu bekommen.

Plötzlich trat einer der Elben zur Seite und gab Albus einen freien Blick. Dieser wurde mit einem Mal richtig blass und starrte regelrecht auf einen festen Punkt. Er konnte seinen Blick nicht abwenden, selbst wenn er gewollt hätte. Denn da standen sie alle beide – Lord Luzifer Satanus-Hell und auch sein Gefährte Ray.
Wobei man bei dem Jungen nicht von stehen sprechen konnte, denn der Schwarzhaarige mit den schneeweißen Strähnen klammerte sich schon sehr stark an den sehr großen Dämonen mit den rot-schwarzen Haaren, die ihm bis zu den Schulterblättern gingen.

Albus beobachtete sie die ganze Zeit, auch als sie sich in einen etwas vom Publikum abgeschirmten Bereich setzten. Albus verzog etwas das Gesicht, weil es einfach widerlich war. Da setzte sich der Höllenfürst auf den bequem aussehenden Sessel und nahm den Jungen einfach auf den Schoss, hielt ihn sogar in den Armen – und das hier im Gericht, in aller Öffentlichkeit.


Luzifer hatte es doch noch geschafft, seinen Kleinen davon zu überzeugen im Ministerium zu erscheinen. Das er zwar nicht aussagen müsste und auch bei ihm im abgeschirmten Bereich auf dem Schoss sitzen dürfte... Doch als Hauptbelastungszeuge bzw. Hauptgeschädigter durfte er bei der Urteilsverkündung nicht fehlen, damit das Urteil gültig und rechtskräftig wurde.

Luzifer war in Begleitung von Heiler Meran und Loredana, sowie acht Dämonen und sechs Elben erschienen. Er hielt Harry die ganze Zeit eng an sich gedrückt, spürte aber auch das dieser sich regelrecht bei ihm festkrallte. Denn weder Sirius noch Tom waren dabei. Sie blieben mit Santana und Danilo im Höllenpalast.


Keine fünf Minuten später betraten Minister Cornelius Fudge und das Wizengamot sowie das Gremium, welches zusammen mit Fudge das Urteil gefällt hatte, den Gerichtssaal und alle erhoben sich einmal um diese zu begrüßen und setzten sich dann wieder, genauso wie diese sich nun setzten.

Cornelius ergriff sofort das Wort, begrüßte Lord Luzifer und seinen Gefährten und die Dämonen, Elbenkönigin Loredana und ihre Elben, alle weiteren Magischen Wesen, unter anderem auch Erzengel Michael und Raphael sowie alle anderen Anwesenden. Danach verlas er die offiziellen Papiere und Ergebnisse und wies noch einmal darauf hin, dass sie die Urteilsverkündung am gestrigen Tage nicht bekannt geben konnten, da der Angeklagte sowie eine Schülerin während der Verhandlung ohnmächtig geworden seien und zur Behandlung ins St. Mungos gebracht worden wären. Natürlich ging Cornelius nicht näher darauf ein und gab auch nicht bekannt, dass sich das Mädchen immer noch dort befand und was sie heraus gefunden hatten. Doch der Minister wollte die Elbenkönigin später darüber informieren und sie eventuell um Rat fragen, was sie nun genau tun sollten.

Luzifer saß einfach nur da und hielt seinen Kleinen fest im Arm. Er konnte das leichte Zittern sehr wohl spüren.

„Angeklagter, bitte erheben sie sich zur Urteilsverkündung!", gab einer der Ministeriumsangestellten mit fester Stimme von sich.


Harry konnte ein heftiges zusammenzucken nicht unterdrücken, als er den Mann sprechen hörte. Luzifer schickte ihm natürlich direkt einen mörderischen Blick, während er Harry an sich drückte und ihm immer wieder beruhigend über den Rücken fuhr.

Der Ministeriumsangestellte hatte den Mörderblick des Dämonen mitbekommen und sich sehr schnell verzogen.

Albus Dumbledore blickte etwas mürrisch, sagte jedoch nichts und erhob sich sehr langsam. Dann stand der Schulleiter da und wartete darauf, dass der Minister endlich das Wort ergriff. Natürlich rechnete Albus nicht wirklich mit einer schweren Strafe. Er musste sich vermutlich in der Öffentlichkeit bei dem Höllenfürsten und seinem Gefährten entschuldigen – was sollten sie sonst auch schon groß machen. Eventuell gab es noch eine Geldstrafe, vielleicht einige hundert Galleonen, aber mehr wohl nicht.

„Kommen wir also nun zur Urteilsverkündung.", begann der Minister damit Ruhe einkehrte und er die ungeteilte Aufmerksamkeit aller bekam, erst dann fuhr er fort. „Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore – hiermit ergeht gegen sie folgendes Urteil: Sie behalten vorerst den Posten des Schulleiters, stehen aber für die Dauer von exakt drei Monaten unter genauer Beobachtung und bekommen vorübergehend eine Begleitung zur Seite gestellt, ohne deren Einwilligung und Zustimmung sie nichts entscheiden und durchsetzen dürfen. Des weiteren werden sie dazu verpflichtet, jede Punktvergabe an einen Schüler oder ein Haus genau zu begründen und zu erklären. Nach Ablauf dieser Frist wird erneut entschieden, ob diese Anordnung beibehalten oder aufgehoben wird.", teilte der Minister allen mit. Er musste kurz unterbrechen, da der Schulleiter erneut eine mehr als blasse und ungesunde Farbe angenommen hatte und Cornelius der festen Überzeugung war, dieser kippe wieder um. Doch dem war nicht so. Jedoch schien Albus gerade "Fisch auf dem Trockenen" zu spielen, denn er öffnete seinen Mund, als wollte er etwas sagen, um ihn dann wieder zu schließen und auch zu öffnen, ohne einen einzigen Ton von sich gegeben zu haben.

Eine Minute verging und dann noch eine, ohne das etwas passiert war. Aus diesem Grund ergriff der Minister wieder das Wort. „Die übrigen Anklagepunkte verstoßen ausschließlich gegen die Bestimmungen und alten Gesetze und treffen vor allem den Höllenfürsten und in besonderem Maße seinen Gefährten. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, Lord Luzifer und Lord Ray über ein angemessenes Urteil entscheiden zu lassen. Der Höllenfürst wird ihr Urteil direkt im Anschluss an unserem verkünden. Das Zaubereiministerium verurteilt sie unabhängig vom Urteil des Höllenfürsten und nach eingehender Prüfung ihrer Besitztümer und Finanzen zu einem Schmerzens- und Entschädigungsgeld an Ray Satanus-Hell in Höhe von insgesamt 150.000 Galleonen!", sagte Cornelius.

Genau in dem Moment, wo der Minster die Summe genannt hatte, begann Dumbledore anscheinend laut zu protestieren und zu brüllen. Jeder konnte es sehen, aber nichts hören. Denn Erzengel Michael hatte in weiser Voraussicht einen Stillezauber auf den alten weißhaarigen Mann gelegt, um ihrer aller Ohren und vor allem Harry zu schonen.

„Ich will das Geld nicht. Lu, sag ihnen, dass ich das Geld nicht annehme.", flüsterte Harry sehr leise und ganz spontan. Er krallte sich automatisch fester in Luzifers Sachen, als befürchtete er das dieser weggehen wollte.

Als ob Harry dies geahnt hätte, denn Luzifer wollte sich wirklich erheben um sein Urteil zu verkünden, wenn der Minister fertig war. Luzifer wusste natürlich darüber Bescheid. Anwalt Ralf hatte ihn schon am ersten Tag informiert, dass der Minister und das Wizengamotgremium ihren guten Willen zeigen und demonstrieren wollten, indem sie ihm die angemessene Strafe überließen. Er hatte sich sehr lange mit Ralf, Loredana, Danilo und vor allem Sirius und Tom beraten und einen Entschluss gefasst, den er gleich allen und vor allem Dumbledore selber mitteilen würde.

Genau in diesem Moment nickte der Minister ihm erneut zu, ein Zeichen das er fertig war. Luzifer erhob sich mit Harry auf dem Arm, strich ihm über den Rücken, weil dieser wimmerte und sein Gesicht in Luzifers Armbeuge vergrub. „Mein Name ist Luzifer Satanus-Hell und ich bin der Höllenfürst und dies ist mein Gefährte. Ich hoffe, dass sie unser Auftreten entschuldigen und ein Nachsehen haben. Denn die gewaltsame Trennung so kurz nach der dämonischen Blutbindung muss sich schlicht und ergreifend beruhigen und die Magie sich legen und davon erholen. Dies gilt vor allem für meinen Gefährten, der mit seinen gerade mal 18 Jahren eigentlich noch sehr jung für die Bindung ist. Jedoch war es die einzige Möglichkeit ihn vor dem Tod zu bewahren. Das vielleicht erst einmal zu Beginn.", erklärte der Höllenfürst.

Von verschiedenen Seiten bekam er ein zustimmendes Nicken und von Dumbledore unverständliche Blicke und einen regelrechten erstarrten Gesichtsausdruck.

Bevor er jedoch fortfahren konnte, flüsterte Harry ihm etwas ins Ohr, dass ihm gerade eingefallen war. Harry hatte es vollkommen ernst gemeint, als er sagte, er würde Dumbledores Geld nicht annehmen und gerade jetzt kam ihm die richtige Idee was damit passieren sollte und teilte es Lu sehr leise mit.

Luzifer drückte seinen Kleinen einmal kurz an sich. „Das ist eine sehr gute Idee, mein Schatz. Genau so machen wir es.", gab er dann von sich und erntete viele neugierige Blicke der Anwesenden, die brennend daran interessiert waren die gute Idee zu erfahren.

„Wie sie gerade selber von meinem Gefährten vernommen haben, will er das Schmerzensgeld nicht. Der junge Lord teilte mir mit, dass es sein ausdrücklicher Wunsch ist, es sowohl dem St. Mungo wie auch einem magischen Waisenhaus zu gleichen Teilen zu spenden.", verkündete der Höllenfürst und musste eine kleine Pause einlegen, da allgemeines Gemurmel begann. In vielen Gesichtern konnte man Anerkennung, Bewunderung, Erstaunen oder gar Überraschung gegenüber diesem Jungen erkennen und gerade dies erfüllte Luzifer mit großem Stolz. „Ich habe mich wirklich sehr lange und ausführlich beraten lassen und gebe ganz unverhohlen zu, dass Mr. Dumbledore meine Strafe vermutlich nicht überlebt hätte. Denn ich bin ein 100prozentiger geborener Elementardämon und...". Luzifer unterbrach sich selber, da Harry schon wieder leicht zusammengezuckt war und ihm bewusst wurde, dass sein Kleiner dies wirklich nicht hören sollte. Deshalb ließ er den Satz einfach so offen stehen und kam zu dem Wesentlichen zurück. „Nun gut. Eine schwere Strafe wäre unter diesen Umständen bestimmt angebracht, aber ich muss an meinen Gefährten denken. Jeder von ihnen sieht, dass er trotz seiner Dämonengene eine absolut reine und unschuldige Seele besitzt, wie die schneeweißen Strähnen in seinen schwarzen Haaren beweisen. Dies ist eine Tatsache, die es in der Dämonengeschichte noch nicht gegeben hat. Und genau das ist der Punkt, warum weder ich noch mein Gefährte oder die Dämonen eine angemessene Strafe aussprechen. Wir wissen, dass Ray es nicht wollen und sich selbst die Schuld daran geben würde. Er könnte gar nicht anders, denn seine inneren Wesen machen ihn zu dem sanftesten, liebevollsten und einfühlsamsten Geschöpf, welches mir jemals in meinem ganzen Leben begegnet ist.", gab Luzifer mit wirklich emotionaler Stimme von sich. „Hiermit ermahnen wir sie, Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore in aller Öffentlichkeit, sich ab dem jetzigen Zeitpunkt korrekt und angemessen gegenüber magischen Wesen und auch Kreaturen zu verhalten und sich ihnen betreffend nichts mehr zuschulden kommen zu lassen. Das ist unser Urteil!", beendete der Höllenfürst seine Erklärung und setzte sich mit dem mittlerweile zitternden Harry auf seinen Platz.

„Du bestrafst ihn nicht, tust ihm nicht meinetwegen weh...", konnten alle Rays relativ leisen Worte vernehmen, da es im Gerichtssaal noch mucksmäuschenstill war.

„Nein, mein Schatz. Ich tue ihm deinetwegen nicht weh. Du hast schon genug gelitten.", erwiderte Luzifer nur. Er bekam nicht mal mit, dass alle es gehört hatten.

„Danke!", kam es aus Luzifers Armbeuge. Denn da hatte dieser sein Gesicht gerade wieder versteckt.

Niemand im Gerichtssaal brauchte noch eine weitere Erklärung zu Luzifers Worten. Es wurde ihnen bewusst, dass der Höllenfürst recht hatte. Sein Gefährte würde glauben, Schuld an dem ganzen zu sein und könnte die Bestrafung nicht ertragen.


Albus' Gedanken dagegen gingen in eine ganz andere Richtung. Natürlich kochte er immer noch vor Wut über das viele verlorene Geld. 'Das Geld zu verlieren war zwar ärgerlich und eine Verschwendung, wenn man bedenkt, wofür es genutzt wird. Es geht in Ordnung, denn ich kann es mir irgendwo anders wieder holen. Und auch einen Aufpasser kann ich manipulieren oder mich für diese Zeit ruhig verhalten, das ist alles gar kein Problem. Doch bei einer Strafe des Höllenfürsten wäre ich garantiert nicht so glimpflich davon gekommen und hätte es womöglich wirklich nicht überlebt.', schoss es dem Weißhaarigen durch den Kopf. Ihm wurde das ganze Ausmaß mehr als deutlich. 'Ich habe sehr nahe am Abgrund gestanden und bin nur mit Mühe und viel Glück entkommen', dachte Albus gerade. Dann wandte er sich dem Höllenfürsten zu. „Ich möchte mich bei ihnen und ihrem Gefährten für das Verständnis und milde Urteil bedanken. Außerdem tut es mir wirklich aufrichtig leid, ihnen so viele Schmerzen bereitet zu haben. Ich habe nicht darüber nachgedacht, was es für sie und vor allem ihren jungen Gefährten bedeutete. Es tut mir leid...", fügte Dumbledore ein weiteres Mal an, gerade sehr darum bemüht Schadensbegrenzung zu halten.

Luzifer blickte dem alten Mann direkt in die Augen. „Dies habe ich nicht für sie getan, sondern für meinen Gefährten. Nur um das klar zu stellen. Seien sie also gewarnt, vergreifen sie sich nie wieder an einem magischen Wesen oder auch Kreatur und fügen ihr Schaden zu, ansonsten...", gab Lu von sich und machte eine Pause, um seinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen.

„Ja natürlich, eure Hoheit!", entgegnete Albus und deutete eine leichte Verbeugung vor dem Höllenfürsten an. 'Oh, wie ich das hasse. Ich muss mich vor solchen minderwertigen Kreaturen wie Dämonen erniedrigen lassen. Aber das ist nur eine Frage der Zeit. Meine Zeit wird wohl sehr bald kommen und dafür mache ich mir dieses ach so reine und unschuldige Geschöpf mit Namen Ray zu eigen.', dachte Albus und sah zu wie der Höllenfürst mit dem Jungen, der Elbenkönigin und den Dämonen und Elben nach einer kurzen Verabschiedung seitens des Ministers den Saal verließen.

Nachdem Albus dann alle Papiere unterzeichnet hatte, ging ein regelrechtes Blitzgewitter auf ihn nieder. Jeder Reporter, der etwas auf sich hielt, war anwesend und wollte sich ein passendes Foto für den kommenden Bericht mit der Urteilsverkündung nicht entgehen lassen. Albus stellte sich weder in Pose noch wartete er bis sie fertig waren. Als er alles unterschrieben hatte und gehen durfte, rauschte der "Schulleiter auf Prüfstand" wie es nun offiziell hieß, mehr als eilig aus dem Gerichtssaal und dem Ministerium, um nach Hogwarts zurück zu kehren.

Schritte in ein besseres LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt