77. Als Anhörung geplant - als Prozess geendet

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„Auch auf die Gefahr hin, dass du mir den Hals umdrehen willst oder mich anknurrst. Aber deiner Äußerung kann ich hundertprozentig zustimmen. Harry ist eine wirklich süße Klette, ach was sag ich, eine megasüße...". Hier beendete Levin seine Erläuterung. Denn Luzifer fing tatsächlich gerade an zu knurren und sah den anderen als Konkurrenz an. Levin war schon seit sehr langer Zeit der Sekretär vom Höllenfürst. Sie vertrauten sich wirklich und gingen im privaten auch so miteinander um, wenn sie alleine waren. Ein bisschen waren sie schon wie Freunde und deshalb wusste Levin was er sagen und sich erlauben konnte. Genauso war es bei Luzifer, ansonsten hätte er den anderen schon längst zurecht gewiesen oder eventuell sogar angegriffen, um seinen Gefährten zu schützen.

„Ich denke, du gehst jetzt. Danilo und Ralf warten bestimmt schon auf dich in der Eingangshalle. Und, Levin... Ich will später einen ausführlichen Bericht oder deine Erinnerungen!", kam es von Luzifer.

„Geht klar, Boss! Bis nachher dann.", entgegnete dieser, verbeugte sich ganz leicht vor dem Höllenfürst und verließ eilig den Raum. Keine Sekunde zu früh, wie es schien. Genau in dem Moment, in dem Levin die Tür schloss, öffnete sich die Badezimmertür und Harry kam rein.

Luzifer sah direkt zu ihm und schenkte seinem Kleinen ein strahlendes Lächeln. „Geht es dir etwas besser?", wollte er besorgt wissen.

„Ja, die Dusche hat echt gut getan!", erwiderte dieser und machte auch einen richtig wachen Eindruck.

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Dobby hatte schon sehr früh mit seiner Arbeit angefangen, weil er sich unbedingt ablenken wollte. Es bereitete dem Hauselfen große Probleme und er spürte immer wieder diesen Schmerz im Herzen, so als wäre er wirklich mit Harry Potter verbunden.

Inzwischen war viel Zeit vergangen und Dobby fast mit seiner ganzen Arbeit des Tages fertig, obwohl es gerade mal 10.°° Uhr war.

Wie auch beim letzten Mal tauchte Holly ganz plötzlich neben dem kleinen Hauself auf und musterte ihn, da dieser sie noch nicht bemerkt hatte. „Allmählich mache ich mir richtige Sorgen um dich. Es scheint mir fast so, als würdest du die Trennung von Harry nicht wirklich verkraften.", meinte Holly mit sehr sanfter und leiser Stimme.

Dobby, der sie weder hatte kommen sehen oder mit ihrem Erscheinen gerechnet hatte, fuhr sehr stark zusammen und begann sofort wieder mit dem hin und her wackeln und schlagen seiner Ohren. „Oh, Dobby sein erfreut, kleine Misses und somit die Seele Hogwarts zu sehen!", sagte der Hauself mit Mühe.

„Es freut mich auch dich zu sehen, aber auf der anderen Seite mache ich mir große Sorgen und zwar um dich.", kam es erneut von ihr.

„Das nicht brauchen. Dobby gehen es gut.", antwortete dieser sofort.

„Nein, dies ist nicht wahr und das weißt du auch. Gibt es noch irgendwas oder jemanden hier in Hogwarts an dem du hängst oder was du behalten möchtest?", fragte Holly den Hauselfen. Sie hatte schon längst die passende Lösung vor Augen.

„Dobby haben nichts.", piepste der Hauself gerade.

„Das ist gut. Dobby, du siehst doch Harry Potter als deinen Master oder Herren an, oder?", wollte Holly dann wissen. Sie wurde von dem Hauselfen überrascht angesehen, weil er die Frage nicht verstand. Er ahnte nicht worauf sie hinaus wollte, nickte aber trotzdem zustimmend. „Ich weiß, dass du ein sehr starker Hauself bist und ausreichend Magie besitzt. Harry Potter befindet sich bei seinem Gefährten in der Hölle.", fing Holly an.

„Dobby das genau wissen und froh, dass Harry Potter, Sir ist in Sicherheit dort!", entfuhr es ihm spontan. Dabei sah er das weißhaarige Mädchen mit weit aufgerissenen Augen und überraschtem Blick an. Er wusste nicht was Holly meinte oder ihm sagen wollte.

Ein leichtes Kichern war nun von Holly zu hören. „Eine starke Hauselfe kann sich durch ihre Magie immer zu ihrem Herrn bringen und vor diesem erscheinen, ganz egal wo dieser sich befindet!", erklärte sie.

Die schon riesigen Kulleraugen wurden noch größer und starrten Holly verblüfft an, als Dobby die Erkenntnis über den Sinn ihrer Worte überkam. „Dobby kann seinem Harry Potter, Sir dorthin folgen!", rief er und wedelte nun mehr als heftig mit seinen Ohren hin und her, so das Holly sich nicht gewundert hätte, wenn dieser plötzlich abgehoben wäre.

„Richtig. Wenn du gleich bei Harry erscheinst, dann grüße ihn ganz herzlich von mir. Ich würde mich riesig freuen, wenn Dobby mich zusammen mit Harry hier besuchen würde. Und nun mach dich auf den Weg, Harry wird sich riesig freuen dich wohlbehalten wiederzusehen.", meinte die Seele Hogwarts und schenkte dem Hauselfen noch ein letztes, sehr freundliches Lächeln. Danach verschwand dieser mit einem lauten Plopp.

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Luzifer und Harry wollten gerade das Schlafzimmer verlassen, um gemeinsam frühstücken zu gehen, als die Luft vor ihnen zu knistern begann und der Höllenfürst aus Reflex seinen Kleinen leicht hinter sich schob, weil er ihn schützen wollte. Noch bevor er jedoch reagieren oder etwas machen konnte, sah er sich schon im nächsten Moment einer kleinen Hauselfe gegenüber.

Weder Höllenfürst noch Hauselfe taten irgendwas, außer sich gegenseitig anzustarren.

Doch als Harry dann ganz vorsichtig hinter Luzifers Rücken hervorlugte, entdeckte er den Hauselfen, den er immer schon sehr gemocht hatte. „D-o-o-b-b-y!", schrie Harry sehr laut und etwas abgehackt. Das brachte sowohl Luzifer als auch Dobby dazu, ihn anzusehen.

Der Hauself spürte die schwere Teleportation in seinem Körper. Es war nicht leicht gewesen und sehr anstrengend, sich auf seinen Harry Potter zu konzentrieren und dann im stark abgesicherten Höllenpalast direkt bei Harry zu erscheinen. Doch Dobby hatte es geschafft und strahlte den anderen vor Glück richtig an.

Mittlerweile war Harry hinter seinem Gefährten vorgekommen und zu dem Hauselfen geeilt, um ihn überschwänglich hochzuheben, herum zu wirbeln und mehr als glücklich an seine Brust zu drücken.

„Dobby... Dobby... Wie schön dich zu sehen! Ich freue mich dich zu sehen. Du hast es sogar bis hierher geschafft. WOW!", brachte Harry so nach und nach heraus, während er den Hauselfen drehte und anschließend an sich drückte.

„Oh, Dobby auch froh, nun endlich bei meinem Herrn und Meister zu sein, Harry Potter, Sir!", kam es von dem Hauself. Dieser begann wieder wie wild mit den Ohren zu wedeln, weil er mit der Situation leicht überfordert war.

„Harry, vielleicht solltest du Dobby erst einmal loslassen.", mischte sich nun Luzifer ein, der die momentane Not des Hauselfen registrierte.

„Ja, natürlich. Entschuldige Dobby, ich wollte dich nicht überfordern. Ich freue mich nur so dich wohlbehalten wiederzusehen!", entgegnete Harry. „Wie gut, dass du auf die Idee gekommen bist.", fügte er noch hinzu.

„OH, Dobby nicht die Ideen gehabt. Das war die kleine Misses!", antwortete er sofort.

„Die kleine Misses?", kam es von Harry und Luzifer wie aus einem Mund.

„Ja und Dobby sollen Harry Potter, Sir noch herzliche Grüße von ihr ausrichten!", erwiderte der Hauself.

„Von wem?", fragte Harry nun. Er hatte immer noch keine Ahnung, von wem Dobby da sprach.

„Misses Holly!", entgegnete er und strahlte nun Harry mit großen Augen an.

Nun machten sie sich zu dritt auf den Weg zum Speisesaal und Dobby erzählte ihnen was passiert war. Es bereitete Dobby zuerst leichte Probleme, weil er sich mit an den Tisch setzen und essen sollte. Doch dies legte sich relativ schnell, weil der Hauself so glücklich war, endlich bei seinem Herrn zu sein und der es so wollte.

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Cornelius und Ansgar steckten noch mitten in den Vorbereitungen, als die ersten Mitglieder des Gremiums im Büro auftauchten und leicht verpeilt bzw. überrascht aussahen. Beim Blick auf seine Uhr stellte Cornelius fest, dass gerade mal zehn Minuten vergangen waren, seit er die Nachrichten verschickt hatte.

Und während er die Sachlage erklärte und den Brief zeigte, spiegelte sich blankes Entsetzen auf dem Gesicht des Zauberers wieder. Inzwischen waren weitere Wizengamotmitglieder erschienen und hörten ebenfalls zu. Sie bekamen die fehlenden Informationen am Ende, so das nun alle Gremiumsmitglieder darüber im Bilde und voll und ganz mit der Abänderung der Anhörung zum Prozess einverstanden waren und dies auch unterschrieben.

Der Minister legte seine Papiere zurecht, verteilte Aufgaben an die anderen, schickte sogar zwei Schreiben noch per Expresseule los, bevor er sich zusammen mit den anderen auf den Weg in den vierten Stock zu Raum 432 machte.

Es würde heute Morgen erst mal hier stattfinden und am Nachmittag in den 3. Gerichtssaal des Ministeriums verlegt werden. Ansgar hatte schon veranlasst, dass wirklich jeder, der mit der Sache zu tun hatte oder aussagen musste, darüber informiert wurde.

Als der Minister und das Gremium den Raum betraten, waren alle anderen – sogar Dumbledore persönlich – schon da und warteten.

Cornelius entdeckte sofort die beiden Erzengel Michael und Raphael, deren Flügel nun eingefahren waren, als er sich auf seinen Platz nieder gelassen hatte. Nun wurde ihm doch ein wenig mulmig, denn ihm wurde bewusst was davon abhing. Cornelius nickte den beiden Erzengeln sehr höflich zu, machte dasselbe auch bei Elbenkönigin Loredana und den zwei Elbenwachen und auch bei den drei Dämonen, wie er vermutete. Er hatte den Sekretär des Höllenfürsten erkannt.

Der Minister räusperte sich noch einmal. Sofort herrschte Ruhe im Raum und er hatte die ungeteilte Aufmerksamkeit.

„Bevor wir überhaupt beginnen können, muss ich noch einen extrem wichtigen Punkt anbringen und bekannt geben. Die bis jetzt für alle vermutete Anhörung im Fall Albus Dumbledore wird hiermit in einen Prozess gewandelt und ab heute Nachmittag um 14.°° Uhr in den 3.ten Gerichtssaal des Ministeriums verlegt", verkündete der Minister mit bedeutungsvoller Stimme und ließ die Bombe platzen.

„WAAASSS?!", schrie Albus auch sofort. Er hatte mit so etwas natürlich nicht gerechnet und war mehr als überrascht. „Ich glaube, ich habe mich verhört. Das sollte jawohl ein schlechter Scherz sein!", konterte der Schulleiter von Hogwarts sofort.

„Nein, keinesfalls. Nach genauester Prüfung der Umstände, aller Beweise sowie Aussagen und natürlich der bis jetzt eingegangenen Anklagen gegen sie, Albus Dumbledore, kann es nicht bei einer einfachen Anhörung bleiben. Ihnen wird hiermit der Prozess gemacht.", entgegnete der Minister.

„Warum? Was wirft man mir denn vor? Es ist doch niemand zu Schaden gekommen!", sagte dieser nun leicht patzig und wütend.

Ein Raunen ging durch die Reihen, vor allem bei denen die Bescheid wussten.

„Dazu werden wir gleich kommen, nur einen Moment Geduld.", meinte Fudge. Danach stellte er die Mitglieder des Gremiums und sich selber als die Richter vor. „Albus Dumbledore, als Angeklagter in diesem Prozess steht ihnen ein Anwalt zu, der sie hier vertritt. Wenn sie sich keinen leisten können, wird ihnen einer vom Ministerium zugewiesen".

„Das ist nicht nötig, ich werde mich selbst verteidigen. Ich habe nichts Unrechtes getan.", kam es mit nun sehr sicherer Stimme von diesem.

„Wie sie wünschen.", entgegnete der Minister. „Kommen wir zu den Anklagepunkten. Ihnen, Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore, wird folgendes zur Last gelegt:
– eine gewaltsame Trennung zweier gebundener Gefährten
– Freiheitsberaubung
– Anwendung fast illegaler Zauber und Flüche (=Auferlegung des Bannzaubers/Sterbefluches)
– parteiisches, unfaires Verhalten als Schulleiter von Hogwarts...

Mehrmals öffnete Albus den Mund, so als wollte er etwas sagen und einfach dem vorsitzenden Richter Cornelius Fudge ins Wort fallen. Doch er tat es nicht, sondern besann sich wohl gerade noch. Albus kannte sich etwas aus und wusste natürlich das es unter diesem Aspekt und den Anklagepunkten klüger war ruhig und besonnen zu reagieren und sich eine wirkungsvolle Strategie zu überlegen, um sich wieder ins rechte Licht zu rücken und alles zum Guten zu wenden.

Es entstand eine Stille, in der niemand etwas sagte. Die meisten hingen vermutlich ihren Gedanken nach und mussten diese bombastische Neuigkeit erst einmal verdauen.

Cornelius nutzte diese Zeit, um sich einen kleinen Überblick über die momentane Lage zu verschaffen. Vor allem wollte er doch wissen, ob er sowohl Gott als auch alle Magischen Wesen damit milde gestimmt hatte. Schließlich war es doch sein Ziel, die herannahende Gefahr für die Zauberwelt abzuwenden.

Auch Albus nutzte die Zeit. Sein Geist arbeitete gerade auf Hochtouren, weil er schon alle möglichen Optionen und Möglichkeiten durchging und versuchte die beste Strategie zu wählen. Natürlich schweiften seine Gedanken leicht ab, obwohl er die ganze Zeit darum bemüht war, seine Schutzschilde aufrecht zu erhalten. Schließlich wollte er vermeiden, dass irgendjemand in seinen Geist eindrang und die mehr als prekären und eindeutigen Beweise seiner Schuld aufdeckte und ihn letztendlich völlig auslieferte. Innerlich musste er nun wirklich grinsen. Er hätte gerne lauthals gelacht, denn im Grunde war er immer wieder mit seinen Aktionen in der Vergangenheit durchgekommen. Eigentlich war er nie damit aufgefallen oder in Verbindung gebracht worden und so würde es auch dieses Mal sein. 'Ich bin einfach zu gerissen und genial. Wer außer mir würde wohl sonst auf die Idee kommen, sich seine Gallionsfigur und den Bösewicht selbst zu formen und Tom Riddle keine andere Möglichkeit zu geben und ihm alle Taten und Morde in die Schuhe zu schieben. Ja und die Sache mit den Potters und vor allem diesen Bastard hab ich doch mehr als gut gelöst. Ich werde wohl nie diesen geschockten Blick von Harry vergessen, als wir ihn folterten und ihn dann die Erkenntnis traf, dass vor allem ich ihn nur benutzt und manipuliert habe. Und die Krönung ist wohl, dass die absolut keine Ahnung davon haben, dass ich diesen Ray so übel zugerichtet habe. Na, wenn nicht mal ich weiß wo dieser Abschaum abgeblieben ist. Woher sollen die das dann wissen? Auch scheint nicht der geringste Verdacht gegen mich zu bestehen, sonst würde es wohl als Anklagepunkt aufgelistet sein.', ging es ihm durch den Kopf. Er wurde dann aus seinen Gedanken gerissen, da Fudge den ersten Zeugen rein holte.

In der nächsten Stunde wurden dann die Bewohner von Hogsmeade zu dem Überfall auf ihr Dorf, die Hilfe von Lu, Ray und den anderen sowie Albus Dumbledores Position in der Angelegenheit befragt. Auch die Heiler kamen zu Wort. Es gab von Dumbledore nie irgendwelche Einwände oder so, denn keiner von ihnen sagte etwas Schlechtes oder Negatives über den Schulleiter. Sie ließen ihn im rechten Licht erscheinen, was Albus natürlich sehr gut gefiel.

Dies änderte sich auch bei den Aussagen von Vico, Taric und Garbin nicht. Denn die drei extra wieder getarnten Dämonen konnten nichts Negatives über den Schulleiter sagen.

Genau an dieser Stelle unterbrach Cornelius die Verhandlung und teilte allen nochmals mit, dass es am Nachmittag um 14.°° Uhr im Gerichtssaal 3 weiter gehen würde.

Albus wurde zwar nicht nach Askaban gebracht oder in eine Ministeriumszelle gesperrt, stand aber trotzdem momentan unter Arrest und wurde auf Schritt und Tritt von vier der besten Auroren begleitet. Natürlich waren das alles Leute die nicht im Orden des Phönix waren, so wie MadEye Moody, Lupin oder Tonks.

In der nun folgenden Pause prüfte Albus alle Papiere und Unterlagen. Er hoffte inständig irgendeinen Formfehler oder Unstimmigkeiten zu finden, die ihm von Nutzen wären, doch er fand nichts. Alles war leider korrekt. Er schaffte es sogar, heimlich eine präzise Anweisung an Moody zu schicken, ohne das die Auroren es mitbekamen. Doch es brachte ihm überhaupt nichts ein, denn Moody fand nichts über diese Männer heraus. Und auch über Ludwig, kurz Lu Satall oder einem Ray Satall gab es nicht den kleinsten Hinweis z.B. über Wohnort, Arbeitsplatz etc.


Am Nachmittag um Punkt 14.°° Uhr wurde die Verhandlung gegen Albus Dumbledore dann im Gerichtssaal 3 fortgesetzt.

Schon der erste Zeuge brachte die Gemüter der meisten Anwesenden in Wallungen, vor allem Albus war davon betroffen. Er kämpfte immer wieder gegen seine Emotionen an und würde diesen Adam am liebsten in der Luft zerreißen. Denn egal was er auch tat oder sagte, er konnte dessen Aussage einfach nicht erschüttern.

Auch bei diesem Lu Satall konnte er nichts erreichen. Dessen Aussage war nicht zu erschüttern, denn dieser war gar nicht persönlich anwesend, sondern seine beglaubigte Aussage wurde nur verlesen.

Albus protestierte dagegen. „Das ist keine korrekte Vorgehensweise. Ich behaupte bzw. weiß das der Ankläger persönlich anwesend sein muss. Ansonsten ist das Verfahren fehlerhaft und muss vorübergehend ausgesetzt werden.", sagte der Schulleiter.

Wieder einmal schauten die Gremiumsmitglieder, Zuschauer und Anwesenden zwischen Dumbledore und Fudge neugierig hin und her, so als warteten sie auf den kurz bevorstehenden Schlagabtausch zwischen ihnen.

Doch bevor sich Cornelius melden konnte, erhob sich Ralf, Luzifers Anwalt. „Dies ist eine fehlerhafte und nicht korrekte Behauptung. Sie kann auch jederzeit durch das ZGB (Zauberer-Gesetz-Buch) widerlegt werden. Paragraph 134 Absatz 1 – 3. Ich habe eine Ausgabe in meinem Aktenkoffer, Mr. Dumbledore. Ich kann sie ihnen gerne zur Verfügung stellen.", meinte dieser.

Der Schulleiter von Hogwarts sah für den Bruchteil einer Sekunde wirklich angepisst aus. Dann hatte er sich gefangen und alles wieder im Griff. Seine Maske saß einfach perfekt. „Oh, dies wäre wirklich sehr freundlich von ihnen, Herr... Tut mir leid, ich kenne nicht mal ihren Namen.", erwiderte er mit einem schleimigen Lächeln.

„Mein Name ist Ralf Baerda, Staranwalt. Ich vertrete Mr. und Mr. Satall und ihre Interessen hier vor diesem Gericht.", antwortete der professionelle Anwalt.

„Mr. und Mr. Satall?!", entfuhr es Albus irritiert und fast schon geschockt. Ihm entgleistem nun doch alle Gesichtszüge. „D-d-d-d-er Jun-n-nge i-i-s-t wie-e-der auf-f-g-ge-t-taucht?", kam es stotternd von dem Weißhaarigen. Er konnte es einfach nicht fassen. 'Wie hat diese Missgeburt es nur alleine geschafft, aus meinem gesicherten Kerker zu entkommen und bei seinem Gefährten aufzutauchen? Das werde ich vielleicht auch noch erfahren. Aber eines ist gewiss. Dieser Ray hat absolut nichts verraten, entweder weil er nicht kann oder will. Und beide Richtungen kommen mir zu Gute.', schoss es Albus gerade wie ein Blitz durch den Kopf, denn dies war keiner der Anklagepunkte gewesen.

„Ja, in der Tat ist er das.", entgegnete Ralf nur und gab keine weiteren Informationen preis.


Auch am nächsten Tag wurde der Prozess fortgesetzt und jede Menge Zeugen zu den einzelnen Anklagepunkten gehört. Viele bzw. alle Lehrer von Hogwarts, die Medi-Hexe und auch der ein oder andere Schüler wurden geladen, so das im Grunde der letzte Punkt der Anklage schon geklärt war. Dumbledore konnte sich nicht raus reden und hatte mit einer Verurteilung zu rechnen. Da hatten ihm auch die Gryffindors nicht wirklich mehr helfen können, obwohl sie den Schulleiter fast bis in den Himmel lobten. Doch dies beunruhigte ihn in keinster Weise. Albus war der festen Überzeugung, dass sie auf ihn nicht verzichten konnten. Nur er konnte für die Sicherheit von Hogwarts garantieren. Enttäuscht war er allerdings von Minerva, die ihn tatsächlich beim Schulausschuss angezeigt hatte, wie er nun erfuhr. Aber Minerva stand dazu und machte eine wirklich umfangreiche Aussage, die sehr stark am Image des Schulleiters gekratzt hatte. Auch von seiner Medi-Hexe und Severus hatte Albus mehr Unterstützung erwartet, eventuell sogar die ein oder andere Lüge oder Beschönigung – aber nichts da, falsch gedacht. Die Beiden sagten einfach nur die Wahrheit.

Besonders schwer lastete natürlich die Anwendung des als fast illegal geltenden Bannzaubers, gekoppelt mit dem Sterbefluch auf Dumbledores Schultern und auch die gewaltsame Trennung der gerade erst gebundenen Wesen rückte durch die alten Gesetze und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen stark in den Vordergrund.


Gerade eben hatte Cornelius mit dem Anwalt und auch Danilo gesprochen und erfahren das es einfach keinen Sinn hatte. Der Höllenfürst, sein Pate, auch sein Blutsbruder oder Danilo hatten wirklich alles versucht und sich den Mund fusselig geredet, um Harry dazu zu bewegen, seine Zeugenaussage zu machen und den Schulleiter somit endgültig zu überführen und eventuell sogar für immer nach Askaban zu bringen.

Doch leider schien dies alles im Sand zu verlaufen, weil Ray alias Harry überhaupt keine Angabe und Aussage machte und immer sofort abblockte, sobald einer dies zur Sprache brachte. Es war am Ende Luzifer, der dem ganzen einen Riegel vorschob und dem Minister mitteilen ließ, dass er nicht bereit sei, den sich momentan gebesserten Zustand seines Gefährten aufs Spiel zu setzen. Er selbst, das Magische Konzil und vermutlich auch Gott hatten gesehen und sich davon überzeugt, dass es dem Minister und der Zauberwelt ernst wäre und sie sich alle Mühe gegeben hätten. Deshalb musste es halt so reichen.


Heute war sein dritter Prozesstag und Albus fühlte sich einfach nur völlig fertig und glaubte ganz dringend einen Magieschub zu brauchen. Er freute sich wirklich darauf, Hogwarts ordentlich anzuzapfen, wenn er diese Farce hinter sich gebracht hatte. Natürlich bekam Albus im nach hinein zu spüren was er getan hatte und wie die anderen darüber dachten. Und genau das war der Punkt, den er absolut nicht verstand. Er fand diese ganze Aufregung mehr als übertrieben und völlig unnütz. Und genau dies teilte er den Anwesenden im Gerichtssaal mit. „Soll dies eigentlich noch lange so weiter gehen?", fragte der Schulleiter und wurde von den meisten erst einmal überrascht angesehen. „Meine Zeit ist sehr kostbar und ich habe wirklich noch so viel zu tun. Im Grunde verstehe ich auch die ganze Aufregung überhaupt nicht. Die Zauberwelt sollte mir wirklich dankbar sein. Schließlich habe ich wieder nur zu ihrem besten reagiert und gehandelt. Schon seit so vielen Jahren, ach was sage ich, Jahrzehnten bekämpfe ich das "Böse" in unserer Zauberwelt. ICH ganz alleine habe Grindelwald besiegt und vernichtet und auch an der Vernichtung des absolut Bösen mit Namen Voldemort war ich nicht unerheblich beteiligt.", gab er von sich und sah einzelne Zauberer und Hexen oberflächlich an. Er wollte sich noch einen Moment in seinem Ruhm sonnen.

Wenn er mal genauer hingesehen hätte, wären ihm die angewiderten und entsetzten Blicke aufgefallen.

„Ja und außerdem ist diesem Magischen Wesen Ray Satall doch nichts Schlimmes passiert. Er befindet sich wieder bei seinem Gefährten, wie der Anwalt gesagt hatte.", meinte Albus.

Jede Äußerung bzw. Argument der anderen wurde von ihm einfach abgeschmettert oder schön geredet, weil er dies einfach nicht hören wollte. Nun war der Schulleiter empört. Er wollte es nicht akzeptieren und wetterte gegen Ray und Lu, auf die er jetzt besonders wütend war. „Was soll das denn? Es ist diesem Ray nichts passiert, dass habe ich doch auch schon gesagt. Und mal abgesehen davon sind dies doch einfache und unbedeutende Wesen, um die man nicht solch ein Aufheben machen sollte!", teilte Albus den anderen mit. Er hatte sich so in Fahrt geredet, dass er nicht mal bemerkte, wie er sich selbst um Kopf und Kragen redete.

Viele Wizengamotmitglieder, der Minister und sogar Danilo oder Erzengel Michael schnappten entsetzt nach Luft. Dies veranlasste Albus nun doch dazu in seinem Redeschwall inne zu halten.

„Sie haben immer noch keine Ahnung, wen sie da gefangen gehalten haben und wer dieser Lu Satall in Wirklichkeit ist, oder? Nein, haben sie nicht. Sonst würden sie garantiert schon auf einem Spieß im ewigen Höllenfeuer stecken!", erwiderte Cornelius nur.

Jetzt sah Albus zum ersten Mal richtig überrascht aus und schaute zum Minister rüber, genau wie auch alle Anwesenden, obwohl es doch fast alle wussten. Lediglich die Mitglieder des Phönixordens, die Weasleys, Hermine und Neville hatten keine Ahnung.

Nun schlich sich ein wirklich höllisches Grinsen in sein Gesicht, es schien gar nicht mehr dort weg zu wollen und es bereitete Cornelius eine große Freude, nun die Katze sprichwörtlich aus dem Sack bzw. die Bombe platzen zu lassen. „Nun Dumbledore, dann ist es wohl an mir sie darüber aufzuklären und die Anwesenden auch...", begann der Minister. Er fragte sich in Gedanken wie dieser wohl jetzt darauf reagieren würde. „Es handelt sich bei Lu und auch Ray Satall keineswegs um einfache und unbedeutende Wesen, wie sie es gerade so schön formuliert haben. Im Grunde genommen ist genau das Gegenteil der Fall. Denn bei Ludwig oder kurz Lu Satall handelt es sich um keinen anderen als Lord Luzifer Satanus-Hell – dem Höllenfürst und erstes Oberhaupt aller Dämonen. Somit ist Ray Satanus-Hell, wie es korrekt heißen würde, der Gefährte des Höllenfürsten.", verkündete er und ließ den Schulleiter nicht aus den Augen. Cornelius hatte sich wirklich einige Reaktionen überlegt, dass ein oder andere sogar für möglich gehalten. Aber mit der wirklichen Reaktion des Angeklagten hatte er nicht gerechnet.

Albus Dumbledore vernahm genau wie alle anderen die Worte des Ministers und stand für Bruchteile von Sekunden wie erstarrt da. Dann ganz plötzlich, so als habe man bei ihm einen Schalter umgelegt, entwich jegliche Farbe aus dem Gesicht des Weißhaarigen und Bärtigen. So das es keinen Kontrast mehr zwischen Haaren, Bart und Haut gab und diesen mehr als gespenstisch und bizarr erscheinen ließ. Und dann passierte es ganz ohne Vorwarnung. Albus Dumbledore, Schulleiter von Hogwarts, kippte regelrecht aus den Schuhen und landete ohnmächtig auf dem Boden, noch bevor jemand reagieren konnte.

„Oh!", war das einzige was der Minister im ersten Moment von sich gab. Er hätte wirklich nicht erwartet, dass es der ach so große Dumbledore fertig brachte, direkt aus den Latschen zu kippen und im Dreck zu landen und das vor so großem Publikum. 'Das ist eigentlich nicht richtig, denn unser Boden ist keinesfalls dreckig.', huschte ihm der Gedanke durch den Kopf. „Aber das war noch nicht alles. Ray ist nicht nur der Gefährte des Höllenfürsten, er ist obendrein das erste und einzige Patenkind von Elbenkönigin Loredana und wird von Gott im Himmel erwartet.", fuhr Cornelius fort. Doch dies bekam zumindest Dumbledore nicht mit, weil er ohnmächtig war. Nun forderte Cornelius erneut die Heilerin des Ministeriums an, damit sie einen Blick auf den ohnmächtigen Schulleiter warf.

Auch bei den Anderen blieben diese Informationen nicht ohne Wirkung. Auror Moody wurde ebenfalls sehr blass, kippte aber nicht um. Jedoch konnte er nicht verhindern, dass sein Magisches Auge einfach zu rotieren anfing, immer schneller wurde und aus der Augenhöhle zu springen drohte, so das er es gezwungener Maßen herausnehmen und abdecken musste. Arthur Weasley machte ebenfalls einem weißen Laken Konkurrenz, während seine Frau dermaßen rot wurde, dass es sich mit ihrer Haarfarbe biss. Neville und auch die Zwillinge wurden mehr als unruhig. Sie wären wohl am liebsten geflüchtet, um sich irgendwo zu verstecken. Ron reagierte nach der Information überhaupt nicht mehr, saß einfach nur da und sah den Minister an, als wollte er ihn in Grund und Boden starren". Ginny war ebenfalls einfach umgekippt und blieb auf dem Boden liegen, ohne beachtet zu werden.

Von Hermine kam zunächst überhaupt keine Reaktion. Sie starrte ununterbrochen auf einen imaginären Punkt an der Wand bzw. eher auf den Boden, weil sie leicht runter sah. Irgendwann hatten die Informationen ihr Gehirn erreicht und wurden dort verarbeitet. Dies war dann der Zeitpunkt wo sie mehr als blass wurde und richtig grün um die Nase. Denn Hermine wurde gerade bewusst, dass sie es gewagt hatten dem Gefährten des Höllenfürsten dies alles anzutun. Hermine war wohl die beste und schlaueste Schülerin von ganz Hogwarts und hatte natürlich schon etwas über die stärksten magischen Wesen und Rassen gelesen. Sie wusste deshalb, dass gerade Dämonen mit zu den stärksten zählten und sie nun mit der Dämonenwut und Rache rechnen mussten. Hermine konnte nicht mal mehr ihren Kopf drehen oder etwas anderes tun. Sie erbrach sich mehr als lautstark direkt auf Rons Umhang und seinen Schoss, weil er neben ihr saß.

Entsetzensschreie und Ausrufe des Ekels waren zu hören. Aber das war Hermine egal, sie fühlte sich einfach nur schlecht und mehr als unwohl. Sie kämpfte sogar jetzt schon mit ihrer Angst.

„In Anbetracht der momentanen Situation, der fortgeschrittenen Zeit und der Tatsache, dass der Angeklagte noch nicht aus seiner Ohnmacht erwacht ist, vertagen wir die Verhandlung und die bevorstehende Urteilsverkündung auf den morgigen Freitag, den 11.09.1998!", schloss Cornelius Fudge die heutige Verhandlung, während man Albus Dumbledore und auch die kleine Ginny bewusstlos und auf Tragen festgeschnallt aus dem Raum brachte.

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