38. Abtauchen in eine heile Spielwelt

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„Harry was ist denn los? Was hast du?", fragte Sirius sehr aufgebracht und packte sich sein Patenkind und zog ihn einfach zu sich, so das der Blickkontakt zu den Engeln unterbrochen wurde.

Auch Luzifer war mehr als besorgt. Er versuchte aber einfach ruhig zu bleiben und die Haltung zu bewahren, schließlich musste er an seine Position denken. „Meran, was ist mit ihm?", fragte er seinen Heiler und trat dann auf die Engel zu, die auch gerade aus ihrer Erstarrung zu erwachen schienen. Sowohl Luzifer als auch die Engel entschuldigten sich. Sie konnten sich die ganze Situation nicht erklären.

Gabriel, Beni und Utor waren von Gott geschickt worden, um dem Gefährten des Höllenfürsten zum Geburtstag zu gratulieren und dann...

Das konnten sich die Engel auch nicht erklären. Deshalb waren sie ja so irritiert. Alle Drei fühlten eine sehr starke Anziehung zu diesem Knaben, der fast noch ein Kind war. Aber warum zog es sie zu ihm hin, spürten sie diese Wärme und das Kribbeln, als wäre er ihr Gefährte? Wo er doch an Luzifer gebunden war?

Sie hatten alle Drei noch keinen Nachwuchs. Sie wussten deshalb auch nicht, dass es eigentlich eher das Gefühl der Eltern zu ihrem Kind und nicht das zwischen Gefährten war.

Nachdem sie sich dann beruhigt und ihre Glückwünsche überbracht hatten, zogen sie sich etwas zurück und beobachteten diesen Jungen ganz genau. Sie starrten ihn regelrecht an. Sie waren von seiner Gestalt und Erscheinung richtig fasziniert. Der Junge hatte schwarze, seidigweiche Haare, die ihm bis zum Po gingen und von schneeweißen Strähnen durchzogen waren und smaragdgrüne Augen, die hell strahlten und leuchteten. Und auch die etwas spitz zulaufenden Elbenohren registrierten sie sofort. Er schien den Engeln etwas dünn und war 1,70 Meter groß, zierlich und enorm feminin. Keiner musste den Engeln erklären, dass die schneeweißen Strähnen auf eine absolut reine und unschuldige Seele deutete. Außerdem erkannten sie sein magisches Wesen, welches zu 60 Prozent Elementardämon und 40 Prozent Königselb war.

„Was meint ihr? Ist er wirklich ein Königselb? Soweit mir bekannt ist, hat die Elbenkönigin keine Kinder und ist noch nicht einmal gebunden.", fragte Beni und sah die anderen Zwei an.

Gabriel fixierte Harry nun sehr genau und erweckte den Eindruck, als würde er ihn regelrecht durchleuchten. Und genau das tat der Engel auch und entdeckte das kleine Tattoo direkt auf Harrys Brust. Dann sah er Beni an und nickte ihm zu. „Ja, er ist ein Königselb. Ich habe das Tattoo in Form einer goldenen Krone direkt über dem Herzen gesehen.", erwiderte dieser nur.

Während die Engel Harry die ganze Zeit beobachteten und betrachteten, empfing dieser eine Gruppe, Delegation oder einzelne Personen nach der anderen. Er hatte nicht wirklich Zeit, sich über seine komischen Gefühle, die er in der Nähe der Engel empfand, Gedanken zu machen.

Die nächsten Gratulanten interessierten vor allem Luzifer und auch die anwesenden Dämonen oder Loredana. Es war Dalicq, der Prinz der Ava, wie jeder an der bläulichen Färbung der Haut erkennen konnte.

Viele der anwesenden Magischen Wesen starrten die insgesamt vier Ava perplex an. Sie glaubten schließlich auch, dass es diese Rasse gar nicht mehr gab.

Es war der Prinz persönlich, der Harry seine Glückwünsche auch im Namen seines Volkes überreichte. Und Harry bedankte sich genauso höflich wie bei allen Anderen. Er wusste schließlich nicht, dass das Volk der Ava bei den meisten als ausgestorben galt.

Als sich die Vier dann verabschiedeten und nach links weg traten, erhob sich Luzifer und ging ihnen kurz nach, um sie nochmals anzusprechen und nähere Informationen zu bekommen und natürlich den Prinzen zur nächsten Versammlung des Magischen Konzils einzuladen.

Gerade eben traten zwei Harpyien vor Harry. Bei diesen Wesen handelt es sich eindeutig um weibliche Wesen mit langen lockigen rotblonden Haaren, dunklen Augen, Fangzähnen wie Vampiren und großen lederartigen Flügeln, die sie momentan eingeklappt hatten. Anstelle von Füßen und Händen hatten sie Vogelklauen mit sehr scharfen Krallen. Beide trugen ein langes Gewand, die erste eins in dunkelrot und die zweite in lindgrün.

Nachdem sie allen vorgestellt worden waren, ergriff Harry das Wort. „Ich danke ihnen herzlich für ihr Kommen und freue mich sie kennen zu lernen.", kam es von Harry und mittlerweile klang seine Stimme wirklich sehr sicher, wenn er zu den Gratulanten sprach.

„Es ist auch uns eine große Freude hier zu sein und ihnen zum Geburtstag zu gratulieren, sowie auch zu ihrer Bindung an Lord Luzifer. Genauso ist es uns ein äußerst großes Vergnügen, den jungen Fürsten kennen zu lernen. Wir kommen im Auftrag unserer Anführerin und überbringen ihnen das "Amulett da Lar" als Geschenk!", sagte Tinai im lindgrünen Gewand und reichte es Celina, die bereit stand, um es entgegen zu nehmen.

„Wir möchten ihnen für die Einladung und das Vertrauen wirklich danken, dass sie in uns und unsere Rasse setzen und mit ihrer Einladung zum Ausdruck brachten. Meistens traut man uns nicht. Harpyien haben keinen guten Ruf. Schließlich sagt man uns nach, dass wir nur darauf aus sind Männer zu verführen, um Nachwuchs zu bekommen und die Männer dann töten. Jedoch stimmt dies meistens nicht.", erklärte Aimeé, die Harpyie im dunkelroten Gewand.

Tinai lächelte Harry nun direkt an und ließ einen leichten schnurrenden Laut hören, so das nicht nur Aimeé, sondern auch Luzifer, Sirius und sogar Harry sie überrascht ansahen.

„Tinai, ist alles in Ordnung?", fragte Aimeé.

„Geht es ihnen nicht gut?", entfuhr es Harry leicht besorgt. Er wusste schließlich nicht was los war oder was er jetzt tun sollte oder musste.

„Es ist alles in Ordnung. Ich denke das sich einfach nur ihre Mutterinstinkte aktiviert haben.", brachte Luzifer heraus und gab Harry somit eine plausible Erklärung und beruhigte ihn. Eben dieser bekam nun richtig rote Ohren, was jeder süß fand.

„Das Amulett muss dreimal entlang der Linie gestreichelt werden, so wird es aktiviert. Du kannst dann mit unserer Anführerin sprechen und sie um Hilfe bitten. Wir, die Harpyien von "da Lar" werden den jungen Master Harry schützen und ihm folgen!", teilte Aimeé den Anwesenden mit und versetzte sie schon etwas in Erstaunen. Denn normalerweise ordneten sich Harpyien nie anderen Wesen unter oder halfen ihnen.

Tinai und Aimeé verbeugten sich noch einmal vor Harry und auch vor Luzifer und Sirius und traten dann nach links weg. Sie holten sich eine Erfrischung und auch ein paar leckere Häppchen.


So verliefen auch die nächsten zwei Stunden.

Harry hatte jeden empfangen und begrüßt, nahm Glückwünsche, Karten und immer wieder Geschenke entgegen und bedankte sich dafür. Er nahm sich vor, die ganzen Karten später zu lesen und auch zu beantworten.

Harry meisterte die Geburtstagsaudienz wirklich sehr gut. Er saß sogar während des Essens mit verschiedenen Wesen zusammen am Tisch und sprach mit ihnen.

Um 16.°° Uhr – eine Stunde später als eigentlich geplant – war die Audienz zu Ende. Da begleiteten Luzifer, Sirius, Loredana und die anderen Harry zurück in den privaten Bereich des Palastes, während die Delegationen und Gruppen sich verabschiedeten und in ihr Reich zurück kehrten.

Harry schien richtig erleichtert, als er den Palast betrat. Er war zu jedem freundlich und höflich gewesen und hatte mit ihnen gesprochen, ihnen gedankt und es hatte keine negativen Situationen oder böse Worte gegeben.
Außerdem sprachen die unterschiedlichsten Rassen und Wesen IHM ihre Loyalität und Unterstützung zu. Luzifer und auch Sirius oder Loredana lächelten ihn glücklich an und signalisierten Harry, dass auch sie voll und ganz mit ihm zufrieden waren. Und das sagte ihm Luzifer auch.

Im großen Kaminzimmer saßen sie zusammen, packte Harry viele Geschenke von seiner "Familie" aus. Er freute sich wirklich über jedes einzelne Geschenk, obwohl es ihm auch peinlich war, solche tollen Geschenke wie Kleidung, Schmuck, Bücher, einen Rennbesen der Spitzenklasse und sogar ein wirklich echtes Pferd – eine weiße Araberstute mit dem Namen Sheila geschenkt zu bekommen. Besonders gefreut hatte er sich dann auch über das Geschenk von Sirius ... denn der silberne Oberarmreifen mit der sehr detailliert gearbeiteten Schlange, einer Kobra und einem eingefassten "Black Star" Stein sah einfach nur fantastisch aus und gefiel Harry wahnsinnig gut und legte ihn auch sofort an.

Die Geschenke und Karten des heutigen Tages wurden erst von Dämonen gesichert und überprüft, damit Harry keinem Anschlag zum Opfer fiel. Dabei lasen sie die Karten natürlich nicht. Sie sicherten nur, dass keine schädlichen Flüche oder sonstiges auf ihnen lag.

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Eine Stunde später führte Luzifer Harry dann in Richtung des Abenteuerspielplatzes.
Auch Sirius, Danilo, die Hauselfenkinder, Loredana ... sowie Harrys Tierschar war dabei.

Luzifer beobachtete seinen Kleinen sehr genau und konnte die aufkommende Unruhe und Nervosität spüren, denn weder er noch einer der anderen hatte Harry verraten, wo sie nun hingingen. Und diese Unwissenheit schien Harry richtig nervös zu machen. Da war der Höllenfürst echt froh, dass der Weg nicht allzu lang war und sie ihr Ziel schnell erreicht hatten.

Harry blieb einfach stehen, und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf das Bild das sich ihm gerade bot ...
Vor ihm, am Rande des Waldes, entdeckte er ein aus Holzhäusern bestehendes Dorf, in deren Mitte sich ein Lagerplatz mit Feuerstelle inklusive brennendem Feuer befand. Über dem Feuer drehte sich sehr langsam ein Spieß auf dem sich ein Spannferkel oder Wildschwein befand und gegrillt wurde. Auf einem zusätzlichen Rost lagen weitere Fleischstücke und auch Würstchen, die ebenfalls gegrillt wurden. Da gab es mehrere Holztische und Bänke mit bequem aussehenden Sitzkissen, Geschirr und Schüsseln mit verschiedenen Salaten, schön angerichteten Platten mit unterschiedlichen Speisen, die Harry nicht genau erkennen konnte.

Jetzt entdeckte Harry Unmengen an Seilen in den umliegenden Bäumen, die willkürlich gespannt zu sein schienen und sogar richtige Brücken und Wege aus Drahtseilen und Holz, die die Bäume miteinander verbanden. Erst als er nun doch noch etwas näher herantrat, erkannte er, dass die Seile keineswegs willkürlich gespannt waren, sondern alle eine bestimmte Funktion hatten.

Da gab es nämlich viele feste Holzbrücken und auch Wege, Stehplätze und Plattformen direkt um den Bäumen, einige unterschiedliche Hängebrücken und Möglichkeiten, von einem Baum zum nächsten zu gelangen...

Shadow, Tamy, Fireball und Damon rannten schon hin und her und spielten fangen, liefen auch hinter Piero, Samu oder Celina her, die natürlich lachend zu fliehen versuchten. Paco und Hedwig flogen natürlich dazwischen und ließen den ein oder anderen Beobachter schmunzeln.

An den Tischen saßen Elbenpriesterin Santana, Elbenheiler Sedan mit seiner Frau Kerina und dem 14 jährigen Sohn Felipe, Dämonenheiler Meran mit Ehefrau Nina und ihren 12 jährigen Zwillingen Eric und Simon.

Zwei Köche kümmerten sich um das Essen und drehten unentwegt den Spieß.

Nun trat Harry wie selbstverständlich an die Tische heran und begrüßte Santana und auch Sedan und Meran, sowie deren Familien, nachdem sie ihm vorgestellt wurden.

Luzifer, Sirius und Loredana waren im ersten Moment richtig überrascht, doch dann erinnerten sie sich an den Tag und wussten, dass Harry es vermutlich aus dem Reflex heraus machte, schließlich tat er es heute ununterbrochen und sogar mit zunehmender Routine.

„Es ist sehr schön hier. Bleiben wir auch und grillen?", fragte Harry während er zu Luzifer und Sirius lief. „Etwas Gegrilltes habe ich noch nie gegessen. Ich durfte es nur zubereiten und zuschauen", brachte er heraus. Dabei hatte er den letzten Satz nur geflüstert.

Doch jeder hatte es Dank der guten Ohren gehört und sahen sich ratlos an. Vor allem die Erwachsenen waren ergriffen von diesen Worten, denn alle bis auf Kerina und Nina kannten Harrys Vergangenheit und sein bisheriges Leben. Die beiden Ehefrauen der Heiler wussten nur, dass der Gefährte des Höllenfürsten keine schöne Kindheit hatte und sehr schwer verletzt gewesen war, wovon er sich immer noch erholte.

Aus diesem Grund sollte er zu Beginn nur wenige Kinder kennen lernen und Kontakt zu ihnen bekommen. Wegen seiner Magischen Wesen entschieden sie sich dann für Elben- und Dämonenkinder. Natürlich war nicht nur Elbenmama Kerina sehr stolz, dass ihr eigener Sohn für den ersten Kontakt ausgewählt wurde, Dämonin Nina ging es mit ihren Zwillingen genauso. Jedoch hatten sie die Jungen nicht über Harry aufgeklärt. Sie wussten natürlich das er der Gefährte von Luzifer ist, sowohl elbische wie dämonische Gene in sich trug und sich nach sehr langer Krankheit noch etwas schonen, vor allem auf sein rechtes Handgelenk aufpassen musste.

„Harry.", kam es von Luzifer.

Der Angesprochene blickte sofort zu seinem Gefährten und sah ihn fragend an.

„Natürlich bleiben wir hier, denn das ist extra zu deinem Geburtstag. Dies ist eine Grillparty nur für meinen kleinen Schatz.", erwiderte Luzifer und küsste seinen Kleinen ganz sanft auf die Stirn. Er hatte extra nicht den Mund genommen, um Harry nicht in Verlegenheit zu bringen.

Aber Harry wurde natürlich trotzdem rot und blickte ganz verlegen in die Runde. „Und ich darf auch etwas Gegrilltes essen?", entfuhr es Harry.

„Hey, sieh mich mal an.", begann der Höllenfürst und wartete bis Harry ihm in die Augen schaute. „Natürlich darfst du auch davon essen. Nein, was sage ich denn? Harry, du musst davon probieren. Es sind auch extra für dich Salate, Rohkost und frisches Obst dabei!", entgegnete er und nickte dann Sirius einmal zu.

Sirius hatte auf Luzifers Zeichen gewartet. Sie hatten ausgemacht, dass er Harry den Abenteuerspielplatz im Namen aller zum Geburtstag überreichen sollte. So trat er jetzt zu seinem Patenkind und räusperte sich einmal.

Harry sah ihn sofort abwartend an und lächelte diesen mit einem richtigen Lächeln an, welches auch seine Augen erreichte.

„Harry. Heute ist dein 18. Geburtstag und wir alle sind froh, dass es dir schon wieder so gut geht. Du hast von uns allen auch schon Geschenke bekommen. Aber wir haben alle zusammen noch ein besonderes Geschenk für dich".

„Noch ein Geschenk?", fragte Harry sehr leise und überrascht.

„Ja. Luzifer, Loredana, Danilo und ich, auch im Namen der Elben und Dämonen, sowie deiner kleinen Hauselfenfreunde schenken dir diesen Abenteuerspielplatz!", sagte Sirius mit sehr feierlicher Stimme.

Harrys Augen waren geweitet und der Mund stand offen. So schaute er völlig perplex zu seinem Paten. Nun war es wirklich mucksmäuschenstill, einzig und alleine das leichte knistern des Feuers war zu hören.

„Für mich?", kam es nach einigen Augenblicken immer noch ungläubig von Harry.

„Ganz alleine für dich.", entgegnete Luzifer und nahm seinem Kleinen liebevoll in den Arm, als bei diesem die ersten Tränen liefen.

Die beiden Heiler wollten schon näher kommen um nach dem Jungen zu sehen, aber Luzifer schüttelte nur leicht den Kopf. Er wusste, dass es Harry furchtbar peinlich war, wenn wegen ihm so ein Aufheben gemacht wurde. Und gerade vor den Kindern wollte der Höllenfürst Diskretion wahren, damit sie sich ganz unbefangen mit Harry anfreundeten. Die Erwachsenen waren alle der gleichen Meinung gewesen. Trotz Harrys Sonderstellung durch die Bindung an den Höllenfürsten, sollte er relativ frei leben und Kontakt zu Gleichaltrigen haben.

Die Anwesenden beobachteten das Geschehen, ohne sich bemerkbar zu machen. Auch Felipe, Eric und Simon blieben still auf ihrem Platz sitzen und ahnten, dass da sehr viel mehr war als man ihnen gesagt hatte. Elbin Kerina kämpfte mittlerweile mit den Tränen und versteckte sich etwas, da sie nicht wollte das es jemand sah.

Luzifer hatte sich mit seinem Kleinen auf dem Schoss hingesetzt. Er streichelte ihm ruhig und sanft über den Rücken, während Shadow und Tamy versuchten ihn zu trösten, indem sie ihm die Hand leckten. Fireball saß genau wie Damon vor ihnen und sie fixierten Harry richtig. Dieser hatte sich sehr schnell wieder gefasst und schaute neugierig und sehr interessiert hinauf in die Bäume. „Ist das alles nur zum spielen?", fragte er.

„Ja, natürlich. Und es gehört DIR ganz allein. Du solltest es dir vielleicht mal mit deinen Freunden zusammen ansehen. Das Essen ist noch nicht ganz fertig", sagte Elbenkönigin Loredana und lächelte ihr Patenkind freundlich an.

„Das Wildschwein am Spieß braucht noch eine halbe Stunde und auch der Rest ist noch nicht ganz fertig.", bestätigte einer der beiden Köche.

„Oh, schön!", rief Celina und flitzte direkt zur Holztreppe die zum Spielparadies in den Bäumen führte. Sie kam auf der ersten Ebene an und war schnell auf der nächsten Brücke verschwunden.

Jetzt folgten auch Samu, Piero, Simon und sogar Tamy und Shadow, während Fireball, Damon, Eric, Felipe und Harry ein Stück am Boden entlang in den Wald liefen und ein Gespräch begannen.

Luzifer hatte schon leichtes Flattern im Bauch und hoffte, dass es gut ging und er sich mit den Zwillingen und dem Elbenkind verstand. Aber auf der anderen Seite sah er es auch ein, er wollte seinen Gefährten schließlich nicht komplett von allen abschotten und einsperren.

Sirius, Loredana und auch die anderen blickten den Jungen und Tieren ebenfalls nach.

„Majestät.", begann Kerina und ahnte welche Gedanken dem Höllenfürsten vermutlich durch den Kopf gingen. Denn sie hatte die große Liebe des Dämonen zu diesem halben Kind in seinen Augen gesehen.

„Es ist nicht nötig mich so anzusprechen. Hier im kleinen Kreis reicht es Luzifer zu sagen. Dies gilt übrigens für alle Anwesenden.", meinte der Höllenfürst und schaute Dämonin Nina extra noch einmal an.

So saßen die Erwachsenen im Dorf am Lagerplatz und unterhielten sich, während die Kinder und Tiere das Gelände erkundeten. Die einen oben in den Bäumen, die anderen erst mal vom Boden aus.

Jedoch kam Tamy nach kurzer Zeit runter und strich ihrem Harry um die Beine. Sie fühlte sich einfach an einem schwingenden Seil, so zwischen Himmel und Erde nicht wohl. Schließlich war sie eine Katze.

Plötzlich hörten die Jungen laute Stimmen und Geschrei, das eindeutig von Celina kam und Harry sofort in Sorge geraten ließ und los rannte, dicht gefolgt von den anderen beiden. Je näher sie kamen um so hektischer wurden die Zurufe von Simon, Samu und Piero, hörten sie leichtes Jammern von der kleinen Hauselfe.

Dann hatten Harry, Felipe und Eric die anderen erreicht, kletterten eine Strickleiter hoch und schauten etwas überfordert auf Simon, Samu und Piero, die wirklich bemüht waren, die kleine Hauselfe zu befreien. Celina hatte sich irgendwie in einem Wirrwarr aus Seilen verheddert, hing da wie ein kleines fest verschnürtes Paket und wimmerte von Zeit zu Zeit.

„Celina, du musst still halten. Sonst tut es dir noch mehr weh!", rief Harry. Dieser hatte sich wohl am schnellsten gefangen. Ohne groß darüber nachzudenken zerschnitt er die Seile mit einem leise gesprochenen Zauber, obwohl er nicht mal seinen Zauberstab in der Hand hatte und genauso reparierte er die Seile anschließend wieder. Harry ging in die Knie und schaute Celina besorgt an, „Bist du in Ordnung?", wollte er wissen.

Felipe, Eric und Simon sahen Harry eindringlich an. Sie rechneten es dem Gefährten des Höllenfürsten hoch an, dass er sich so für dieses Hauselfenmädchen einsetzte und ihr einfach so half. Aber noch beeindruckender waren natürlich die sechs Tiere, die fast alle magisch waren und normalerweise nicht zusammen anzutreffen waren.

Ihre Väter hatten sie schon vorgewarnt, dass Harry eine etwas außergewöhnliche Tierschar um sich scharte, sie fast als seine Haustiere bezeichnen konnte. Aber alle Drei fanden, dass ein Todesphönix, eine Sonnenkatze, ein Schattenkater, ein Höllenhund, ein Feuerdrache und dann eine einfache Schneeeule als Truppe mehr als das bedeutete und auf einen wirklich außergewöhnlichen Besitzer zurück zu führen war.

Celina erholte sich relativ schnell von dem Schreck. „Bitte, bitte Harry. Möchte gerne "Fangen" spielen?", kam es ganz spontan von der kleinen Hauselfe.

Harry sah sich etwas vorsichtig um.

„Hey, keine Angst. Elbenkönigin Loredana hat gesagt, auf dem ganzen Spielplatz liegt ein Zauber, so das niemand runter fallen und sich verletzen kann. Und Celina passt jetzt auf die Seile auf", meinte Piero.

Celina sagte nichts, nickte nur heftig mit dem Kopf, so das ihre Ohren wieder hin und her gingen.

So kam es, dass alle wegliefen und Celina versuchte einen von ihnen zu fangen. Celina war sehr wendig und schnell, brachte sie ganz schön außer Puste und konnte nach einiger Zeit Eric erwischen, der wirklich überrascht schien und es nicht erwartet hatte. Auch Felipe, Samu und Simon kamen als Fänger dran. Sie waren gerade mitten im Spiel, als alle plötzlich mehr oder weniger erstarrten, weil sie mehrere Stimmen hörten, die ihre Namen riefen.

„Ich denke mal, wir sollen zum Lagerplatz zurückkommen, weil das Essen fertig ist", brachte Simon heraus und sagte das, was alle anderen dachten.

Gemeinsam liefen sie zurück, erzählten den Erwachsenen mit geröteten Wangen, dass sie "Fangen" gespielt hatten und der Spielplatz echt ganz große Klasse wäre.

Diese Äußerung verstärkte Harrys Röte im Gesicht, als ihm bewusst wurde, dass der Abenteuerspielplatz und das ganze drum herum nur ihm ganz alleine gehörte. Das jedenfalls hatten Luzifer und Loredana vorhin gesagt. Harry glaubte ihnen das, weil sie immer die Wahrheit sagten, ihn noch nie belogen hatten.

Harry saß während des Essens zwischen Luzifer und Sirius und genoss sein allererstes Grillfest in vollen Zügen. Er langte genau so kräftig zu wie die anderen Jungen, nahm sich zweimal vom Wildschwein, eine Wurst, Salate und auch Rohkost und Obst, dass es extra für ihn gab. Nachdem Harry mit dem Essen fertig war lehnte er sich bei Sirius an und war nur Augenblicke später eingeschlafen.       

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