82. Keine andre Wahl

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Luzifer nickte Vico leicht zu und sah auf Harry. „Der Einhornpegasus hat sich an Harry gebunden und ihm dadurch das Leben gerettet.", wiederholte er nur. Der Höllenfürst war einfach durch den Wind und hielt seinen Gefährten liebevoll im Arm. Dadurch beruhigte sich dessen Atmung und Herz sehr schnell und ließ Harry ruhig in Luzifers Armen schlafen. Es ging ihm gut, er verschlief die Rettung und Bindung an den Einhornpegasus vollkommen und darüber waren die Anwesenden richtig froh.

Wenige Augenblicke nach der Bindung an Harry begann Artax nervös hin und her zu tänzeln. Er gab immer wieder ein Wiehern oder Schnauben von sich, schüttelte den Kopf und die Mähne. Artax stupste sogar zweimal ganz leicht an Harrys Seite. Doch dieser schlief tief und fest und wurde dadurch nicht wach.

Der Einhornpegasus ließ sich sogar von Asordin und Akim anfassen. Er schien die leichten Streicheleinheiten der Zentauren sichtlich zu genießen. Die Zentauren nahmen Artax zwischen sich, um auch diesen ruhiger werden zu lassen und ihm etwas Halt zu geben. Und dies war auch gut so, denn kurze Zeit später knickten Artax die Beine ein. Das Einhornpegasus konnte sich nicht mehr halten. Ein schmerzhafter Sturz auf den Boden blieb Artax erspart, da er von den Zentauren oben gehalten wurde. Es dauerte nur wenige Sekunden und der Einhornpegasus schlief genau so tief und fest wie Harry.

Sie kehrten zusammen in den Palast zurück. Vico und Taric kümmerten sich um Artaxs Transport, während Luzifer seinen Kleinen selber trug. Artax und Harry landeten natürlich als erstes bei Heiler Meran. Auch Herak und Illirian waren anwesend, so dass sich die drei Heiler gleichzeitig um den jungen Lord und das Einhornpegasus kümmern konnten.

Wie auch schon Akim bestätigten sie, dass es Harry gut ging und er nun auch magisch an ein Einhornpegasus gebunden wäre, welches ihn vermutlich vor einer tödlichen Vergiftung rettete.


Die Nachricht von Harrys Rettung in wirklich allerletzter Sekunde durch die Bindung an Einhornpegasus Artax schlug wohl in der gesamten Hölle ein wie eine Bombe. Sirius, Danilo und Tom traf diese Mitteilung unvorbereitet. Sirius wurde sofort sehr blass. Danilo ließ seine Dämonengene frei und verhinderte das dieser einfach in Ohnmacht fiel. Und auch Elbenkönigin Loredana, Elbenpriesterin Santana und einige ihrer Elben kamen sofort zu ihnen, als sie es erfuhren. Tom schien völlig geschockt und flüchtete sich sofort in Santanas Arme, als diese zusammen mit Loredana den Raum betrat.

Es wurde nicht viel gesprochen. Jedoch sah man es dem Höllenfürsten an. Er brauchte unbedingt eine kleine Auszeit. Am besten wäre wohl ein Besuch auf dem dämonischen Übungsplatz, den es nun seit kurzem in der Hölle gab. Seit Luzifer sich auf dem elbischen Kampfübungsplatz ausgetobt hatte, wollte der Höllenfürst auch so einen hier in der Hölle haben. Gemeinsam mit einigen Elbenkriegern und Dämonen hatte Loredana genau einen solchen entstehen lassen. Es war ein besonders auf Dämonen abgestimmten Platz, der bis jetzt jedoch von Luzifer noch nicht benutzt worden war.

Doch nun würde es einfach erforderlich sein. Harry schlief noch, Tom und Sirius waren anwesend, so das die Elbenkönigin dem Höllenfürst nicht wirklich eine Wahl ließ. Sie zog diesen bestimmt mit sich aus dem Raum und erklärte auch erst vor der Tür, was sie nun vor hatte.

Zuerst sträubte sich der Höllenfürst vehement dagegen und wollte seinen Kleinen nicht alleine lassen. Loredana überzeugte Luzifer aber sehr schnell. Es gelang ihr auch den Höllenfürst zum Kampfplatz zu geleiten. Eine Tatsache die wohl nicht Viele zustande brachten, denn Luzifers Dämon vertraute und akzeptierte nicht viele magische Wesen.

Und Luzifer spürte wirklich nach sehr kurzer Zeit, dass er genau das jetzt brauchte und ließ einen Felsbrocken oder Stein nach dem anderen explodieren oder einfach in sich zerbröseln. Selbst der ein oder andere Strauch oder Baum blieben nicht verschont und gingen in Flammen auf, da der Höllenfürst immer wieder mit Blitzen oder Feuerkugeln um sich schoss bzw. feuerte.

Loredana hatte um sich einen starken Schutz gelegt. Sie wollte schließlich nicht versehentlich getroffen werden. Sie beobachtete den Höllenfürsten aus einiger Entfernung und fand, dass er ein mehr als ernst zu nehmender und starker Gegner war. Sie war richtig froh, dass gerade Luzifer der Herrscher über die Hölle war. Schließlich kannte sie ihn schon mehrere tausend Jahre, akzeptierte ihn und schätzte seine Art, die Einstellung und Redegewandtheit... im Grunde einfach alles.

Nachdem sich Luzifer fast eine halbe Stunde ausgetobt und dabei doch einiges zerstört hatte, wurde er ruhiger und kehrte zusammen mit Loredana in den Palast zurück. Während der Höllenfürst noch kurz duschen ging, lief Loredana schon zum Kaminzimmer, in dem sich Harry und die anderen momentan aufhielten.


Gleichzeitig lief bei den Dämonen alles auf Hochtouren, um endlich die sicher gestellte Magiesignatur einem Dämonen, Wesen oder eventuell sogar Menschen zuordnen zu können. Sogar Damon, Fireball und Shadow halfen den Dämonen und der Spezialeinheit, um diesen Täter zu fassen.

In der Spezialeinheit befanden sich auch zwei Dämonen, die Erfahrungen mit den Ermittlungen und Methoden der Muggel hatten und damit vertraut waren und dafür sorgten, dass wirklich kein einziges Wort die Mauern des Palastes verließen und in der Hölle bekannt wurden. Denn sie wollten den oder auch die Täter nicht darauf hinweisen was sie herausfanden oder wussten und ihnen die Möglichkeiten geben, sich wieder aus dem Staub zu machen.

Wenn wirklich überhaupt nichts bekannt gegeben wurde, lockten sie die Übeltäter vielleicht noch schneller aus ihrem Versteck bzw. Loch und bekamen sie zu fassen. Es war eigentlich schon sicher, dass es auf jeden Fall zwei sein mussten. Die Signaturen an der Fundstelle und an der kleinen Feder des verwendeten Pfeils stimmten nicht überein. Sie stammten also von zwei verschiedenen Personen, Wesen oder sonst was.

Keiner der Dämonen oder magischen Wesen war gut auf die Übeltäter zu sprechen. Sie wollten den jungen Lord und Gefährten ihres Höllenfürsten beschützen und in Sicherheit wissen. Ein jeder von ihnen blickte mörderisch, wenn es um die Festnahme dieser Individuen ging. Sie würden diese wohl am liebsten langsam und qualvoll zu Tode foltern, für das was sie Harry antaten. An erster Stelle der "Folterer" stand eindeutig Luzifer selbst. Denn er schien innerlich zu kochen und strahlte eine Aura und Magiesignatur aus, welche die meisten schon von sich aus das Weite suchen ließen. Niemand bei klarem Verstand legte sich momentan mit dem Höllenfürsten an oder widersprach ihm bzw. kam dem jungen Master zu Nahe, wenn ihm sein Leben lieb war.


Auch Tom hatte riesige Probleme mit der Situation. Natürlich wusste und spürte er, dass es seinem Blutsbruder gut ging, obwohl er noch nicht wieder aus seiner Ohnmacht erwacht war. Er wollte auch bei diesem bleiben, doch dies war für den Vampir-Elben Mix momentan einfach nicht möglich. Er bekam sich selbst einfach in der Nähe des Höllenfürsten nicht unter Kontrolle.

Meran versuchte es mit Beruhigungstränken und Tees, Santana mit ihrer Elbenmagie, doch es half leider nicht. Nach einer kurzen Lagebesprechung entschieden sie sich dann dazu, dass Santana ihren Adoptivsohn erst einmal mit in die Elbenwelt nahm, in der Hoffnung das es ihn ausreichend ablenkte und auch beruhigte.

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Albus stand immer noch wie erstarrt da und sah auf das Stück Stoff in seiner Hand. Er war weder in der Lage weiter zu gehen, noch brachte er einen weiteren Ton heraus. Doch seine Gedanken kreisten einzig und alleine um dieses Mädchen. 'Wie heißt sie? Wer ist sie? Wieso ist sie mir erschienen oder bei mir aufgetaucht? Und was hat es mit ihren Eltern auf sich? Es hörte sich ja fast so an, als wären die Gründer ihre...' Albus unterbrach erst einmal seine Gedanken und ließ den Satz unvollendet. Denn er wollte und konnte nicht glauben, dass sie alle vier die Eltern waren. Das schien dem Weißhaarigen dann einfach zu absurd.

Weitere Minuten vergingen, in der Albus nur einfach mitten im Gang stand. Dann endlich kam Leben in den alten Mann und er lief schnell in seine Räume. Albus hatte den Entschluss gefasst, alles über dieses Mädchen herauszufinden. Auch wer die Eltern waren... Und wenn es stimmte, dass die vier Hogwartsgründer gleichermaßen die Eltern waren, wollte er dies für sich ausnutzen. Er wusste zwar noch nicht wie, doch seinem genialen Geist würde schon etwas Passendes einfallen.

So verbrachte der Schulleiter auf Prüfstand viele Stunden damit nach Hinweisen auf die Gründer und dem kleinen weißhaarigen Mädchen zu suchen, jedoch gänzlich ohne Erfolg. Auch in der Bibliothek hatte er nichts brauchbares gefunden. Und die Gemälde der vier Gründer ganz oben an der Wand im Schulleiterbüro waren nicht bereit überhaupt mit ihm zu sprechen.

Am späten Abend beschloss Albus dann, dass er jetzt zu Bett gehen und Morgen damit weiter machen würde. Es dauerte nicht lange und er war eingeschlafen.


Es hatte Holly und auch Salazar, Godric, Helga und Rowena richtig amüsiert zu sehen, wie sich der alte Mann abmühte etwas über sie in Erfahrung zu bringen. Wie er Stunde um Stunde nach den kleinsten Hinweisen in Büchern und Texten in Hogwarts und der Bibliothek suchte und doch nichts fand.

Holly hatte natürlich schon wieder eine Idee gehabt, wie sie den Schulleiter eins auswischen konnte und ihn mürbe machte. Sie setzte es sofort in die Tat um und wollte diesen einfach nicht in Ruhe schlafen lassen.

Sie hatte extra etwas gewartet, bis Albus eingeschlafen war. Dann erschien das kleine weißhaarige Mädchen in einem roten Kleid direkt neben dem Bett des Schulleiters.

Holly rüttelte sehr grob an Albus' Schulter. „Hey, sie! Aufwachen!", rief sie immer wieder.

Irgendwann regte sich der weißhaarige Mann im Bett und blinzelte. „Was? Wer ist denn da?", fragte er völlig desorientiert.

„Ich!", erwiderte Holly und grinste. „Mama war richtig böse, weil das gute Kleid zerrissen war. Das waren sie und ich habe es ihr gesagt. Doch sie wollte mir nicht glauben, dass sie einfach durch unser Schloss spazieren und jetzt liegen sie auch noch hier in der alten Direktorenwohnung im Bett. Wenn Papa sie hier erwischt, dann können sie aber wirklich etwas erleben!", plapperte Holly einfach munter weiter.

Albus öffnete gerade in diesem Moment seine Augen und erstarrte schon wieder. Direkt vor ihm stand das kleine weißhaarige Mädchen, dieses Mal in einem roten Kleid. „Aaaahhh!", konnte er einen Entsetzensschrei nicht unterdrücken.

„Also mal ehrlich. Papa ist ziemlich wütend. Daddy glaubt nicht, dass sie hier sind. Mama ist nur böse wegen dem Kleid und Mami kann es nicht fassen."

„Wie? Was? Ich fasse es einfach nicht. Du bist doch nicht echt, habe ich beschlossen.", kam es von Albus. „Zuerst sagst du Papa und dann Daddy. Genau so wie Mama und dann Mami. Was trifft denn nun zu?", fragte er erstaunt.

„Alles!", war das einzige was Holly darauf erwiderte. Auch nannte sie dem Schulleiter zuerst nicht ihren Namen, was diesen mehr und mehr verzweifeln ließ.

„Wie heißt denn deine Mama oder Mami mit Vornamen?", versuchte Albus es jetzt anders.

„Hel und Row!", kam die direkte Antwort des Kindes.

„Das ist doch kein Name. Was sagst du dann zu ihr?"

„Mama und Mami!", erwiderte Holly und kicherte.

Albus schaute die Kleine bedauernd, aber vor allem missbilligend an. „So kommen wir doch nicht weiter . Wie heißt du noch mal?"

„Holly".

„Oh, Holly. Das ist aber ein schöner Name!", brachte Albus leicht gequält heraus. Schließlich wollte er sich jetzt nicht mit ihr abgeben, sondern einfach nur schlafen. Doch es freute ihn, dass er ihr wenigstens ihren Namen entlockt hatte. Vielleicht würde er nun einen Hinweis in den Büchern finden.

Und dann ganz plötzlich war das kleine Mädchen einfach verschwunden. Albus blickte noch auf die Stelle vor seinem Bett, wo sie gerade noch gestanden hatte.

Holly war richtig sauer auf sich selbst. Sie wollte den Alten doch viel länger zappeln lassen und ihm auch nicht ihren Namen verraten und hatte es spontan doch getan. Deshalb war sie einfach verschwunden. Sie wollte sich nicht weiter ärgern.

Der Schulleiter blickte sich noch mehrere Male um und suchte nach dem Kind, nach Holly wie er jetzt wusste. Nachdem er sie aber nicht entdecken konnte, legte er sich wieder hin und schlief schnell ein. Er hielt das ganze einfach für einen Traum.

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Es waren nun schon mehrere Tage vergangen und Ron, Hermine, Fred & George hatten immer noch die bunten Haare und Haut, da bis jetzt wirklich überhaupt nichts dagegen geholfen hatte.

Ginny und Neville halfen den Vieren wo es ging, aber auch sie fanden bis jetzt nichts brauchbares. Doch sie stellten etwas anderes fest, was sie alle stutzen ließ. Die Zwillinge, Ron und Hermine wurden sehr oft von den Treppen, Gemälden und sogar Gängen in die „Irre" geführt. Es war nun schon mehrere Male passiert, dass diese sehr viel Zeit verloren, weil die Treppen plötzlich stehen blieben und sich durch nichts wieder in Gang setzten oder das plötzlich der Gang zu Ende war und sie nicht weiter kamen. Wenn sie dann umkehrten, hatten sie kurze Zeit später das gleiche Problem. Dadurch kamen sie schon einige Male zu spät zum Unterricht und mussten sich die Standpauken der Lehrer anhören und kassierten Strafarbeit und Punktabzug.

Schon am nächsten Tag wurden sie mit der nächsten Katastrophe konfrontiert. Hermine und die Zwillinge hatten ihre schmutzige Wäsche so wie immer im Zimmer deponiert, damit die Hauselfen es waschen, bügeln und auffalten konnten, um es ihnen zurück zu geben. Doch ihre Schmutzwäsche blieb liegen, während die von Ron, Neville und Ginny genau wie alle anderen verschwand und später komplett fertig wieder auf den Betten auftauchte. Sie versuchten es mit einem Trick. Ginny legte Hermines Schmutzwäsche auf ihren Platz. Doch die Sachen blieben erneut liegen, wurden nicht geholt und von den Hauselfen sauber wieder zurück gegeben.

Hermine hatte es dann noch mal versucht, doch wieder ohne Erfolg. Und auch der Versuch es gegen Bezahlung machen zu lassen schlug fehl. Sowohl Hermine, wie auch die Zwillinge blieben auf ihrer schmutzigen Wäsche sitzen und mussten es im Endeffekt immer mit einem Zauber erledigen. Obwohl die Wäsche lange nicht so sauber und gut aussah wie die von den Hauselfen.


Schon wieder waren Ron und Hermine – zwei der Regenbogen-Gryffindors, wie sie von den meisten nur noch genannt wurden – zu spät zum Unterricht gekommen und das ausgerechnet bei Professor Snape. Diesmal war auch Neville dabei, weil er Ron und Hermine nicht alleine ließ.

Professor Snape hatte gerade die Überprüfung der Anwesenheitsliste beendet, als die Türe einfach aufgerissen wurde und Ron, Hermine und Neville ohne anzuklopfen ins Klassenzimmer traten.

Severus stand noch vor dem Lehrerpult, als die drei Gryffindors herein trampelten. „Können sie nicht mal anklopfen? Das macht 20 Punkte Abzug von Gryffindor!", schnarrte der Tränkemeister mit eisiger Stimme. „Und nun setzen sie sich hin, sonst...". Snape ließ den Satz absichtlich unvollendet.

Dies blieben natürlich nicht die einzigen Punkte, die Gryffindor an diesem Morgen verlor, dafür sorgten Ron und Neville gleichermaßen. Da halfen auch die wenigen Punkte nicht, die Hermine für richtige Antworten bekam.

„Mr. Longbottom, sie sind eine wirkliche Katastrophe und in Zusammenarbeit mit Mr. Weasley absolut nicht zu schlagen, eine wirkliche Garantie, dass der Trank daneben geht. Ich würde sagen, damit schlagen sie sogar Mr. Potter um Längen. Wobei Mr. Potter oft gar nichts für das misslingen seines Trankes konnte, nicht wahr Mr. Weasley!", meinte Severus und sah Ron sehr durchdringend an.

Nun wurde es Ron doch etwas mulmig. 'Sollte die schleimige Fledermaus etwa wissen, dass ich die meisten Tränke von Potter sabotiert habe?', schoss es ihm durch den Kopf. Doch bevor der jüngste Weasleysohn etwas sagen konnte, hatte sich der Tränkemeister schon umgedreht, nachdem er den misslungenen Trank hatte verschwinden lassen.

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Und wieder einmal wurden bei den Dämonen die Sicherheitsmaßnahmen und Vorkehrungen verstärkt. Jeder von ihnen wollte wirklich gewährleisten, dass der junge Master Harry den größtmöglichen Schutz genoss und nicht in Gefahr war.

Wie erfreut waren sie dann, als die Signatur auf der Feder des Pfeils identifiziert worden war. Es handelte sich um einen Dämonen, der weder für Luzifer noch seiner Spezialeinheit und Wachen ein Unbekannter war. Sein Name war Igorin Drall. Dies war sein richtiger Name, doch er hatte in den letzten Jahren sehr viele Namen verwendet. Denn es handelte sich um den Anführer der Rebellen, der bei dem Angriff auf den Höllenpalast fliehen konnte. Ein Schwerverbrecher, der immer noch in der Hölle gesucht wurde.

Aber immer noch lief alles auf Hochtouren, da sie den Haupttäter nicht gefunden hatten. Igorin Dall konnte mit dem vergifteten Pfeil in Verbindung gebracht werden. Vermutlich hatte der Anführer der Rebellen es dem anderen besorgt. Jedoch war er es definitiv nicht, der dort am Baum gestanden und den Pfeil auf den jungen Lord abgeschossen hatte.

So fuhren sie einfach fort die Signatur zu identifizieren, um den Täter so schnell wie möglich zu verhaften und Harry aus der Gefahrenzone zu bringen.


Als Harry dann endlich erwachte sah er Luzifer, Meran und Sirius, die sich ebenfalls im Raum befanden, sehr irritiert und überrascht an. „Was ist passiert? Wir waren doch gerade eben noch bei den Zentauren?", entfuhr es Harry perplex.

„Wir waren gerade noch bei den Zen...", wiederholte Luzifer und brach dann ab. 'Ist es möglich, dass er sich an gar nichts erinnert!?', schoss es dem Höllenfürst durch den Kopf.

„Kannst du dich an nichts anderes erinnern?", wollte Meran wissen.

„Nein, ich glaube nicht. Wir waren doch gerade noch bei Asordin, Leyla und den anderen.", entgegnete Harry und sah seinen Gefährten einfach nur an.

Luzifer zog Harry zu sich auf den Schoss. „Wir wollten gerade wieder in den Palast zurückkehren, als du von einem kleinen Pfeil in den Rücken getroffen wurdest.", begann der Höllenfürst seine Erklärung. Er wollte seinen Kleinen nicht belügen oder nur Halbwahrheiten erzählen.

„Oh!", war alles was Harry darauf von sich gab.

„Der kleine Pfeil, der mit einem langen Spuckrohr ins Ziel geschossen wird, war hochgradig vergiftet und hätte dich in wenigen Minuten getötet.", erklärte Meran und wurde die ganze Zeit von Harry mit weit aufgerissenen Augen angestarrt. „Bin nicht tot!", entfuhr es ihm dann.

„Nein, Merlin sei Dank nicht. Obwohl es gegen dieses Gift für Magische Wesen kein Gegenmittel gibt. Nun, bis jetzt jedenfalls. Artax hat sich magisch an dich gebunden und dir dadurch das Leben gerettet", sagte Meran.

„Der Einhornpegasus hat sich an dich gebunden und dadurch dein Leben gerettet."; kam es auch von Luzifer.

„Oh!", brachte Harry zum zweiten Mal heraus. Er sah sich kurz um. „Wo ist Artax? Wie geht es ihm? Ist jemandem etwas passiert?", entfuhr es ihm und in seiner Stimme klang große Sorge mit.

„Es geht allen gut. Niemandem ist was geschehen, außer dir. Deshalb möchte ich von dir wissen, wie es dir geht. Hast du noch Schmerzen oder sonstige Probleme?", äußerte sich Meran.

Und man konnte Luzifers Gesicht ansehen, dass er wohl genau so etwas fragen und darauf auch eine Antwort haben wollte.

„Mir geht es gut. Ich habe keine Schmerzen.", erwiderte Harry sofort und lächelte seinen Gefährten sogar leicht an.

„Mach dir um Artax keine Sorgen. Er zeigte leichte Nervosität und Schwäche, weil er tatsächlich das Gift aus deinem Körper gezogen und es neutralisiert hat. Herak war die ganze Zeit bei Artax und hat sich um ihn gekümmert.", teilte der Höllenfürst seinem Gefährten mit.

„Ich denke, dass du dich jetzt noch etwas ausruhen solltest.", schlug Meran vor.

„Das ist vermutlich eine sehr gute Idee!", meinte Luzifer dazu.


In den nächsten Tagen ließen Luzifer, Sirius, Danilo, die Wachen und sogar Loredana, Santana und Tom den jungen Lord nicht eine Sekunde aus den Augen. Auch die Tiere passten besonders gut auf Harry auf.

Das lag auch daran, dass sie den Anführer der Rebellen überall sehr intensiv suchten, ihn aber leider noch nicht erwischt hatten.

Luzifer war von ihrem Kampfübungsplatz in der Hölle begeistert und steckte Harry sogar damit an. Denn auch der Junge wollte nun kämpfen und trainieren um sich verteidigen zu können und Luzifer und auch Sirius zu beruhigen. Schließlich war es für Siri und die Babys gar nicht gut sich immer wieder so aufzuregen.

Harry hatte nicht mehr groß auf die Bindung mit Artax reagiert. Natürlich freute er sich, dass Artax nun zu ihm gehörte. Oder gehörte er nun zu Artax? Das wusste Harry nicht so genau.

Luzifer und Harry nutzten den Übungsplatz fast täglich. Sie hatten auch Harrys Training wieder aufgenommen, damit der junge Lord seine neue Magie und die Fähigkeiten kennen und beherrschen lernte. Das war vor allem für Harry wichtig, damit er ein für alle Mal begriff, dass er ein absolut einmaliges Wesen und etwas ganz besonderes war. Und zwar nicht nur für Luzifer als dessen Gefährte oder Tom als Blutsbruder, sondern für alle Wesen, Zauberer und Hexen gleichermaßen, auch wenn diese es nicht zu schätzen wussten.

Natürlich kamen auch die Besuche auf dem Abenteuerspielplatz nicht zu kurz. Mittlerweile kannte Harry jeden Winkel und hatte seine Lieblingsplätze, die er immer wieder aufsuchte. Er brachte es sogar fertig, dass Luzifer ihn begleitete und ebenfalls die Wasserfallrutsche benutzte oder sich von Baum zu Baum schwang. Harry verlor mehr und mehr seine Unsicherheit und Angst. Er lebte richtig auf und gewann noch mehr Zutrauen zu Luzifer.


Harry begleitete Luzifer fast jeden Tag zu seinen Besprechungen und Versammlungen. Anschließend gingen sie zusammen zum Mittagessen. Genau wie an diesem Tag. Es war Montag, der 28.09.1998.

Luzifer und Harry hatten gerade erst den Speisesaal betreten. Sie begrüßten Sirius, Danilo und Loredana, die schon am Tisch saßen. Auch Shadow und Tamy waren anwesend. Tom war nicht da, er besuchte mit seiner Adoptivmama seine neue Familie, die wirklich sehr angetan von dem Jungen waren und ihn am liebsten gar nicht mehr aus der Elbenwelt gehen lassen würden.

Das Essen verlief wirklich sehr ruhig und sie waren gerade beim Nachtisch angekommen.

Vor Harry erschien dann plötzlich ein Schälchen mit Schokoladenpudding. Im gleichen Moment schnupperte Shadow in der Luft und begann richtig zu knurren. Er fauchte sogar und sprang auf den Tisch, lief automatisch auf Harry zu. Doch bevor er ihn erreicht hatte...

In der gleichen Sekunde erschien auch Dobby mit einem "Plopp" unaufgefordert direkt neben Harry und schlug ihm das Schälchen Pudding regelrecht aus der Hand und ließ es einfach so in der Luft schweben. „Dobby sein untröstlich. Aber Harry Potter, Sir, dürfen das nicht essen!", meinte der Hauself, den Harry in den letzten Tagen kaum zu Gesicht bekommen hatte.

Nun sprangen auch Luzifer, Loredana, Danilo und Sirius auf. Sie waren alarmiert und besorgt.

„Was ist denn mit dem Pudding?", wollte Loredana wissen.

„Ist der Pudding vergiftet?!", entfuhr es Sirius und Luzifer wie aus einem Mund.

„Dobby sich das nicht verzeihen. Aber es stimmen, Dobby können es fühlen".

„Nun reicht es. Harry ist hier nicht mehr sicher. Er kann doch nicht hier bleiben, so lange der Rebellenanführer und auch der andere Dämon nicht gefasst wurden!", kam es von Sirius. Er schaute seinen Gefährten und Luzifer sehr besorgt an.

„Wir müssen Harry in Sicherheit bringen, aber wohin?", erwiderte der Höllenfürst sehr nachdenklich.

Harry saß einfach nur still da und schaute auf den in der Luft schwebenden Pudding. Er konnte nicht verstehen, dass es jemanden gab, der ihn tot sehen wollte. 'Ich habe doch niemandem etwas getan. Warum will er mich umbringen?', dachte Harry.

Zwischen den Anwesenden entbrannte eine heftige Diskussion, während Harry immer mehr in seinen chaotischen Gedanken abtauchte.

Ideen wurden geäußert. Aber nichts davon hielt den Anforderungen und Überlegungen stand.

„Harry ist bei mir im Elbenschloss absolut sicher vor Anschlägen. Dort ist er nicht in Gefahr. Sirius könnte ihn begleiten und Tom ist auch da. Dies ist bestimmt sinnvoll, bis man den Schuldigen gefunden hat.", teilte die Elbenkönigin den anderen gerade mit.

Nun sahen alle Anwesenden sie verblüfft an. Denn dies war wirklich eine glänzende und obendrein grandiose Idee. Zum ersten war Harry dort sicher und zum zweiten lernte er die Welt seiner Patentante kennen und die Elben ihn.

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