47. Viele neue Informationen

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Sirius spürte den festen Schlag im Gesicht und war augenblicklich still. Er ließ sich von Danilo in den Arm nehmen und rieb sich geistesgegenwärtig die schmerzende Wange, während er sehr verblüfft und vollkommen still den Höllenfürsten anstarrte. Ganz nebenbei bemerkte er nun den wimmernden Harry, sowie die beiden Dämonen, die sichtliche Mühe hatten den wirklich sehr jungen dunklen Lord festzuhalten und zu beruhigen.


„Ich bin ein Mörder, habe Harrys Eltern umgebracht. Ich bin ein Mörder... ein Mörder...", brachte der geschockte Tom heraus. Er konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten und fing fast lautlos an zu weinen. Er bemühte sich außerdem das Messer zurück zu holen, welches Adam ihm weg nahm, als er versucht hatte sich die Pulsader aufzuschneiden. Jetzt begann Tom sich selber sehr heftig zu kratzen, wurde dann kurzerhand von Adam mit dem Zauberstab erst einmal schlafen geschickt.

Diese Situation ließ Sirius leicht erstarren. Er blickte perplex und erstaunt auf diesen jungen Tom Riddle, der nicht älter als 18 oder 19 Jahre sein konnte und das war ja eigentlich nicht möglich, oder? Hinzu kam die Tatsache, dass er nicht so recht glauben konnte was er da sah. Der Dunkle Lord weinte. Lord Voldemort wurde von diesen Dämonen festgehalten und flennte tatsächlich. „Das ist wirklich nicht zu glauben. Der Dunkle Lord, "Du-weißt-schon-wer", sitzt da und weint. Ach was sag ich, er ist am flennen wie ein kleines Kind!", entfuhr es Sirius sehr aufgebracht. Er brach dann ab, weil ihm die Worte fehlten.

„Sirius, hör auf. Das ist nicht der dunkle Lord." Weiter kam Luzifer nicht, denn Sirius fuhr dem Höllenfürst einfach dazwischen.

„Ja sicher. Wer soll das denn glauben? Ich habe viele Freunde und Bekannte im Laufe der Jahre verloren und fast mein Leben wegen ihm eingebüßt. Ich kenne seine Machenschaften und Methoden. Mir macht niemand etwas vor. DIESER ABSCHAUM GEHÖRT HIER NICHT HIN!", schrie Sirius sehr aufgebracht und hatte den letzten Satz wieder sehr laut von sich gegeben.

„Es ist ein Junge, gerade mal 19 Jahre. Er hat keine Ahnung von dem was der Dunkle Lord begangen hat, denn es ist für ihn noch nicht geschehen. Verstehst du das Sirius?", antwortete Luzifer.

Doch der Blackerbe wollte auf die positiven Worte nicht hören und ignorierte sie einfach. Die lauten Worte von Sirius hatten Harry aus seiner Erstarrung gelöst. Er hörte die mittlerweile uneinsichtigen Worte seines Paten und konnte Sirius einfach nicht verstehen. Und dies machte ihn ziemlich sauer, denn Harry spürte natürlich weiterhin Toms Gefühlschaos. Es tat Harry einfach nur weh, seinen Blutsbruder und inzwischen auch guten Freund so leiden zu sehen. Er überlegte schon fieberhaft was er tun konnte, um Tom zu helfen. Doch ihm fiel einfach nichts ein. Er handelte dann instinktiv und zog Tom in seine Arme, sprach erst einmal beruhigend auf ihn ein und streichelte automatisch seinen Rücken. Denn das fand er selber auch sehr angenehm und beruhigend. Harry konzentrierte sich voll und ganz auf Tom und bekam nur mit das Sirius wohl noch weiter am meckern und schreien war. Luzifer und Danilo dagegen redeten bzw. versuchten ihn zu beruhigen, hatten aber nur mäßigem bis gar keinen Erfolg.

Jetzt war Harry richtig wütend, denn Toms Zittern wandelte sich schon in Beben und auch Harry fühlte sich gerade richtig schlecht. Harry litt sehr und verstand nicht wie Sirius ihm so weh tun konnte ...

„SIRIUS!", schrie Harry ganz plötzlich und wirklich laut, so das nicht nur Tom, sondern auch Siri stark zusammenfuhren und selbst Luzifer und Danilo ein zucken nicht verhindern konnten. Und bevor irgendjemand darauf antworten konnte, fuhr Harry fort. „SIRI! HALT EINFACH DEINE KLAPPE!", schnauzte Harry seinen Patenonkel an und strich dann entschuldigend über Toms Wange. „Es tut mir leid, ich wollte dich doch nicht so erschrecken.", kam es im sanften Ton von ihm.

„Aber...", begann Sirius nun. Er hatte sich gerade vom ersten Schrecken erholt.

„Ich will nichts mehr von dir hören. Weder eine Erklärung noch eine Entschuldigung. Ich weiß das euch Reinblütern sehr viel beigebracht wird was Traditionen, Rituale usw. betrifft. Deshalb gehe ich davon aus, dass du weißt was es mit Gefährten, Bindungen und auch Blutsbrüdern auf sich hat. Sollte es nicht so sein, dann informiere dich darüber. Du hast mit deinem Verhalten nicht nur Tom außerordentlich arg getroffen, nein auch ich bin sehr verletzt und enttäuscht von dir. Es gibt nur eine Möglichkeit für dich. Und zwar Tom an meiner Seite zu akzeptieren, genauso wie Luzifer und meine Tiere. Denn für mich wird es keine andere Option geben.", sagte Harry. Er war zum Ende hin immer leiser geworden, hatte Tom los gelassen und kämpfte mit den Tränen. Nur Sekunden später verließ Harry fluchtartig den Raum. Er wollte sich erst einmal beruhigen und Samu auf der Krankenstation besuchen.

Tom hatte sich aufgesetzt, als Harry zu reden begonnen hatte. Er schaute seinen Blutsbruder durchdringend an, denn auch er spürte die Verletztheit und Aufgewühltheit des Jüngeren und machte sich große Sorgen. Und als dieser fluchtartig den Raum verließ, folgte ihm Tom ohne zu zögern. Jetzt war Sirius vollkommen durch den Wind. Er hatte mit so einer Abfuhr und diesen Worten nicht gerechnet. Er sagte gar nichts mehr, blickte nur Hilfe suchend zu Danilo rüber und konnte ein lang gezogenes Seufzen nicht unterdrücken. Der Feuerdämon kam sofort auf seinen Gefährten zu und nahm ihn in den Arm. Er spürte das Chaos, welches momentan in dem Blackerben herrschte und konnte dessen Gefühle auch verstehen. Sirius liebte Harry mehr als sein eigenes Leben und hatte natürlich große Angst um ihn.

Luzifer hatte bis jetzt noch nichts gesagt. Er war immer noch erstaunt über Harrys plötzlichen Ausbruch und seine Flucht. Doch der Höllenfürst war nicht beunruhigt. Er wusste, seinem Kleinen würde nichts geschehen da Tom bei ihm war. Danilo hielt Sirius immer noch im Arm, als Luzifer etwas näher auf sie zu trat. „Sirius!", begann Luzifer in einem ruhigen und sanften Ton. Er wollte ihn nicht noch mehr ängstigen. Es dauerte einen Moment bis der Blackerbe reagierte und seinen Kopf anhob, um den Höllenfürsten anzusehen.

„Ja?", antwortete er. Zu mehr war er im Augenblick nicht in der Lage.

„Ich kann mir vorstellen das es für dich nur sehr schwer nachvollziehbar ist, denn der Dunkle Lord war wirklich einer der übelsten Sorte und hatte eine Strafe von 5000 Jahre zu verbüßen.", berichtete der Höllenfürst.

„5000 Jahre?", wiederholte Sirius nur und schaute Luzifer perplex an.

Dieser nickte und fuhr dann fort, „Ja, so ist es. Eine lange Zeit und dann noch in den acht härtesten Zonen. Du musst wissen, dass ich oder mein Rat nicht die Strafen alleine festlegen...", unterbrach sich Luzifer kurz selber und schien irgendwie nach den passenden Worten zu suchen. „Wir leben hier in der Hölle, einem Ort... na wie soll ich es am besten ausdrücken? Dieser Ort ist nicht wie eine Muggel- bzw. Zaubergegend. Er kann nicht von jedem erreicht werden, weil wir auf einer anderen Ebene sind. Und diese Ebene, dieser Ort ist ein eigenständiges Wesen. Danilo, kann ich Wesen sagen?", wollte er dann von seinem Freund wissen. Danilo nickte ihm bestätigend zu.

Sirius schaute ihn mit weit aufgerissenen Augen und geöffnetem Mund an, sagte aber keinen Ton, da er viel zu geschockt über die gerade gehörten Worte war. 'Konnte das wirklich sein? War die Hölle nicht einfach nur ein Ort, sondern ein eigenständiges Wesen, dass ...' , schoss es Sirius durch den Kopf, 'Das würde dann auch erklären, warum keiner einfach so hierher kam oder weshalb die Verurteilten nicht fliehen konnten.', dachte er.

„Wir haben Voldemort in seiner Schlangengestalt im Fegefeuer getroffen. Was mir leid tut. Ich wollte meinen Kleinen nicht mit ihm konfrontieren. Harry hatte Angst und versteckte sich etwas hinter mir. Doch als dieser dann näher kam, in Harrys unmittelbarer Nähe war, krümmte sich Voldemort vor Schmerzen und ging zu Boden. Wir konnten beobachten, wie er sich unter großen Schmerzen veränderte, sich in sein 19-jähriges Ich verwandelte. Es war ein wirkliches Phänomen, was wir da beobachtet hatten. Denn Voldemort bzw. Tom war gerade von der Hölle begnadigt worden, was die schneeweiße Strähne auf der rechten Seite eindeutig bestätigt. Und diese Tatsache ist bis jetzt in der Hölle noch nicht vorgekommen. Es muss also einen guten Grund geben, warum die Hölle es getan hatte. Ich werde versuchen dies heraus zu finden, da es mich auch brennend interessiert. Und was Tom angeht. Also denke einfach daran, dass dies Tom ist und nicht Voldemort oder der Dunkle Lord, denn diesen gibt es nicht mehr. Am wichtigsten ist jedoch, dass du die Blutsbrüderschaft zwischen Harry und Tom akzeptierst, um Harry nicht noch mehr weh zu tun.", meinte Luzifer.

„Blutsbrüder... Blutsbrüder...", kam es von Sirius und er machte einen Gesichtsausdruck, als würde er angestrengt nachdenken. Und das tat er im Grunde auch. Er versuchte sein erlerntes Wissen nach dem passenden Text abzusuchen, aber ohne Erfolg. Sirius fiel einfach nicht mehr ein, was es mit Blutsbrüdern auf sich hatte und schaute den Höllenfürst resigniert und fragend an.

Luzifer schaute Sirius immer noch an und registrierte dessen Mimik und Gestik. „Ich glaube, ich erkläre dir kurz die Bedeutung von Blutsbrüdern. Ich habe den Eindruck, es ist dir nicht mehr so geläufig.", meinte er nur und lächelte sein Gegenüber an. „Blutsbrüder haben eine enorm starke magische Verbundenheit die weder durch Zauber, Tränke, Rituale usw. hervorgerufen werden kann. Es ist etwas Natürliches, genau wie die Zusammengehörigkeit von Gefährten. Es ist einfach vom Schicksal so bestimmt. Diese Verbindung ist sogar stärker als die zwischen Gefährten, wenn sie den "Geschlechtsakt noch nicht vollzogen" haben. Blutsbrüder vertrauen sich voll und ganz, können auch gedanklich miteinander kommunizieren, helfen und beschützen sich gegenseitig, wobei der jeweils Ältere einen enorm starken Beschützerinstinkt dem Anderen gegenüber entwickelt. Sie bekommen die Gefühle, Empfindungen, Zustand des anderen mit und spüren sofort, wenn dieser in Gefahr oder verletzt ist. Es ist Blutsbrüdern immer möglich zu dem anderen zu gelangen (egal wie = apparieren, Portschlüssel, Teleportieren...) auch wenn der Ort geschützt oder mit Bannen belegt wurde." , beendete er seine Erklärung.

Sirius sah Luzifer immer noch nicht direkt in die Augen, denn mittlerweile schämte er sich, dass er so heftig reagiert hatte und ihm wurde nun auch bewusst, was Harry gemeint hatte. Durch seine bösen Worte hatte er nicht nur Tom getroffen, nein auch Harry bekam es durch ihre Verbundenheit zu spüren und dies entsetzte den Blackerben zutiefst. Er wollte doch nie im Leben seinem Patenkind weh tun. Jetzt konnte Sirius sich nicht mehr beherrschen. Er schaffte es nicht mehr die Tränen zurück zu halten und begann zu weinen.

„Es wird alles wieder gut. Bitte Sirius, beruhige dich doch. Harry liebt dich und wird dir verzeihen.", kam es von Danilo der begonnen hatte seinem Gefährten immer wieder über den Rücken zu streicheln.

„Danilo hat Recht. Harry wird sich schnell beruhigen, Tom auch und Harry kann dir wohl nicht lange böse sein, weil er dich wirklich liebt. Jedoch musst du dich damit abfinden, es akzeptieren, wenn du Harry nicht noch mehr verletzen oder sogar verlieren willst. Es ist einfach nur Tom und NICHT Lord Voldemort. Deshalb weiß Tom auch nicht was dieser für grausame Greueltaten begangen hat. Es ist schließlich noch nichts passiert. Tom hat keinen Mord oder irgendwelche bösen Taten begangen und auch mit der Schaffung der Horkruxe hat er noch nicht begonnen!", machte der Höllenfürst Sirius unmissverständlich klar.

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Harry lief ziemlich schnell durch die mittlerweile sehr vertrauten Gänge. Er bekam nicht mal mit, dass Tom ihm dicht auf den Versen war. Aber nicht nur um auf seinen kleinen Bruder aufzupassen, nein. In erster Linie tat er es um diesen nicht zu verlieren. Tom hatte sehr schnell festgestellt, dass der Höllenpalast mehr als riesig war.

Harry hatte von Luzifer erfahren, dass es Samu schon richtig gut ging, am Tag auch schon mit den anderen spielen gehen durfte, auch auf seinem Abenteuerspielplatz. Jedoch durfte er noch nicht rumhangeln und klettern, damit die gerade verheilte Wunde nicht wieder aufriss. Harry war einfach nur froh und glücklich das Samu gerettet werden konnte. Er wollte natürlich nicht hören, dass es hauptsächlich sein Verdienst war.

Gerade betraten Harry und auch Tom die Krankenstation, da wurden sie von Samu und Heiler Meran überrascht angesehen. Doch schon im nächsten Augenblick schrie Samu laut: „HARRY!", und flitzte aus dem Bett bevor Meran reagieren konnte und umarmte seinen großen Freund.

Tom stand einfach nur da, war völlig außer Atem und hörte immer wieder Sirius' Worte in seinem Kopf. Er verstand es einfach nicht. Dieser Mann schrie ihn an, beschimpfte ihn auf das Übelste, obwohl Tom ihn doch gar nicht kannte. Gefühle, Emotionen und Ängste überschwemmten den 19-jährigen regelrecht und ließen ihn erneut zittern. Sein Körper begann zu rebellieren. Schwindel und Übelkeit erfasste ihn, machte sogar das atmen schwer.

Harry löste sich aus der Umarmung mit Samu und drehte sich augenblicklich um, als er dieses Gefühlschaos wahrnahm. „Tom?", entfuhr es ihm als er seinen Blutsbruder entdeckte.

Tom stand da und zitterte bzw. bebte am ganzen Körper. Er war noch blasser als sonst, ja schon richtig kalkweiß und versuchte sehr tief einzuatmen und Luft zu holen, was aber nicht so wirklich zu funktionieren schien, denn seine Atmung war sehr flach, abgehackt und kurzatmig.

„Tom. Was hast du denn?", entfuhr es Harry und hatte richtige Angst um den anderen.

Meran sah Tom durchdringend von oben bis unten an, kam dann auf ihn zu und schob den Jungen ohne große Gegenwehr zum nächsten Bett und zwang ihn sich hinzulegen. Er wollte sicher stellen das er nicht umkippte. „Er hyperventiliert, atmet falsch und zu hektisch. Harry, versuche ihn zu beruhigen.", kam es von dem Heiler während er eine magische Atemmaske herauf beschwor, die Sauerstoffzufuhr einstellte und Tom die Maske über Mund und Nase legte. Schließlich würde sich die Atmung durch das mehrmalige ein- und ausatmen der eigenen kohlenstoffdioxidhaltigen Atemluft sehr schnell normalisieren. So war es dann auch und die ganze Zeit saß Harry bei ihm und sprach beruhigend auf Tom ein. Er registrierte das er vollkommen durch den Wind war und unbedingt Blut brauchte.

Meran überprüfte gerade Toms Zustand und bemerkte zufrieden das die Atmung wieder normal ging. Aber wie er feststellen konnte, war dies auch das einzige was in Ordnung war. Doch er kam gar nicht dazu es Harry mitzuteilen. Der Schwarzhaarige mit den schneeweißen Strähnen legte sich gerade neben diesen und zwang ihn zuzubeißen und sein Blut zu trinken, damit es ihm bald besser ging.

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Inzwischen saß Luzifer auf einem der Sessel, Danilo mit Sirius auf seinem Schoss auf einem weiteren Sessel und flüsterte dem Blackerben unentwegt Nichtigkeiten ins Ohr. Er strich ihm über den Rücken, um ihn zu beruhigen. Gerade in diesem Moment klopfte es an die Tür.

Luzifer und auch Danilo schauten automatisch dorthin, Sirius war zu tief in seinen Gedanken versunken und hatte es nicht einmal mitbekommen.

„Herein!", sagte Luzifer laut und deutlich und wartete einfach ab.

Nur Sekunden später wurde die Tür geöffnet und Sekretär Levin kam mit einigen Papieren in der Hand herein. „Ich bitte vielmals um Entschuldigung, aber Mr. Duval wollte die Verhörprotokolle sofort haben, wenn sie alle fertig sind.", brachte Levin etwas verlegen hervor. Denn er hatte den Eindruck, einen ungünstigen Moment erwischt zu haben. Schließlich sah man Ratsmitglied Danilo Duval nie mit einem anderen Mann auf seinem Schoss, auch nicht wenn es sich hierbei um dessen Gefährten handelte. „Ich kann auch später wieder kommen, wenn der Zeitpunkt ungünstig ist.", meinte er mit leicht rosigen Wangen.

„Nein, dies ist schon in Ordnung. Es gab einen kleinen Zusammenstoß und nun muss sich Sirius etwas beruhigen.", erwiderte Luzifer und sah zu seinem Freund und dessen Gefährte, der kurz vor dem einschlafen stand. Dieser konnte seine Augen nur mit großer Mühe offen halten und wenige Augenblicke später hatte er verloren, da ihm die Augen endgültig zufielen und ihn ins Land der Träume brachte. „Na endlich!", sagte Danilo und sah auf seinen Schatz. Er hielt ihn immer noch im Arm und streichelte sehr liebevoll über Sirius' Handrücken. Dann sah er zu Levin. „Und hat sich bei den letzten zwei Rebellen noch etwas neues ergeben?", wollte er vom Sekretär des Höllenfürsten wissen.

Luzifer sagte nichts, mischte sich auch nicht ein, hörte nur aufmerksam den Worten zu.

„Nein. Im Grunde kommt von allen das gleiche...", begann Levin und sah Luzifer an.

„Kannst du es kurz zusammen fassen?", fragte dieser nur.

„Sicher Mylord. Ein uns unbekannter Dämon setzte sich mit den Rebellen in Verbindung und verhandelte mit dem Anführer. Dieser hatte Zugang zum Höllenpalast. Doch keiner von den Gefangenen wusste worum es ging, dies hatte der Unbekannte und ihr Anführer unter vier Augen besprochen. Sie wussten nur, dass sie die Möglichkeit bekamen den Palast zu stürmen, Sie wollten sie absetzen und selbst an die Macht kommen. Leider konnte keiner von ihnen eine wirklich brauchbare Aussage über den Dämonen machen, da dieser eine Magische Maske trug und auch die Stimme verstellt hatte. Zu allem Übel ist uns der Anführer der Rebellen leider durch die Lappen gegangen. Er ist entkommen, genau wie der maskierte Auftraggeber. Richtig clever... Das es ein Dämon war, ist wohl das einzige was wir mit Gewissheit sagen können. Und auch...". An dieser Stelle unterbrach sich Levin selber. Der Höllenfürst hob die rechte Augenbraue an und sah misstrauisch auf seinen Sekretär. Er kannte ihn sehr gut und auch lange genug um zu wissen das da noch etwas kam, was ihm vermutlich überhaupt nicht gefallen würde. Und das er Recht damit hatte, erfuhr er als Levin weiter sprach. „Nun... also... die meisten von ihnen haben übereinstimmend ausgesagt, dass sie den Auftrag hatten, es abgemacht war... das sie... d-d-das s-sie-e... ihren Gefährten töten!", entfuhr es ihm abgehackt und stotternd, während er die drei letzten Worte regelrecht in einem runter rasselte, so das die Anderen ihn nicht verstanden.

„Was war das? Was hast du als letztes gesagt?", kam es auch prompt von Luzifer.

Aber auch Danilo sah ihn fragend an, während er unentwegt seinem schlafenden Gefährten über dem Handrücken streichelte. Levin fühlte sich nicht ganz wohl in seiner Haut. Aber er wusste auch das es keinen Sinn hatte, es noch länger hinauszuzögern. Schließlich würde der Höllenfürst es ja doch erfahren. „Sie sagten alle, dass es ihr Auftrag war ihren Gefährten zu töten."

„ICH WERDE JEDEN EINZELNEN VON IHNEN UMBRINGEN!!!", schrie Luzifer aufgebracht und wütend. Er blickte Levin aus wirklich funkelnden violettfarbenen Augen an.

Sirius war bei dem Geschrei stark zusammengezuckt und zitterte leicht im Schlaf. Danilo drückte ihn einfach noch etwas fester an sich. „Lu... hör auf... beruhige dich. Du wirst Harry damit nur ängstigen!", bat er. Alleine bei der Erwähnung von Harrys Namen kehrte der Höllenfürst ins "Hier und Jetzt" zurück und zwang sich zur Ruhe, damit sein Kleiner nichts davon mitbekam. „Okay, ich bin ganz ruhig. Ich will trotzdem das weiter nach den Flüchtigen gesucht und gefahndet wird. Außerdem muss die Kontrolle derer die in den Palast können verstärkt und verschärft werden. Die 17 gefassten Rebellen werden angeklagt, unter anderem wegen Hochverrat, dem Überfall auf den Palast und versuchten Mord und natürlich geplanten Mord an Fürst Harry. Außerdem denke ich, dass dies nicht das einzige bleiben wird. Das wäre es dann erst mal.", sagte der Höllenfürst und wartete bis Levin sich alles notiert hatte. „Levin, du kannst dann gehen". Der Sekretär verbeugte sich noch einmal und schritt dann sehr leise zur Tür.

Doch bevor er diese erreicht hatte, drehte er sich noch einmal um. „Mylord, jetzt hätte ich es fast noch vergessen.", gab er von sich. Luzifer sah ihn direkt an und nickte kurz, gab ihm somit die Erlaubnis zu sprechen. „Nachdem sie uns von diesem Phänomen der Begnadigung von Lord Voldemort, wie er sich nannte, also diesem Tom Riddle geschrieben hatten, recherchierten wir sehr ausführlich und kontaktierten auch die Hölle selber...", berichtete er seinem Fürst. „Als Hauptgrund ist wohl die Blutsbrüderschaft zu nennen. Denn Harry würde über kurz oder lang Toms Gefühle bzw. Schmerzen mitbekommen und sehr darunter leiden, da er es ebenfalls fühlen kann. Ein weiterer Punkt ist, dass Harry Tom wirklich alles verziehen und vergeben hat. Hinzu kommt das Tom nicht alle Taten begangen hatte, die ihm zur Last gelegt wurden. Dies hatten wir natürlich sofort im Totenbuch nachgeprüft und miteinander verglichen.", berichtete Levin.

„Und?", wollte Danilo mehr als neugierig wissen.

Luzifer sah seinen Sekretär immer noch erstaunt an und konnte es kaum glauben, dass im Grunde genommen Harry der Auslöser für Toms Begnadigung war. Noch überraschter war er aber das Voldemort anscheinend nicht alle Taten begangen hatte, die ihm zur Last gelegt worden waren. Schließlich hatte Luzifer keine Zweifel daran, dass Levin richtig mit seiner Äußerung lag. Er selber hatte sich die sehr dicke Akte angesehen. Da gab es so einige Morde, Überfälle und Vergewaltigungen, die auf Voldemorts persönliches Konto gingen. Aber viel mehr Straftaten hatte er seinen Leuten, den Todessern befohlen und dann dabei zugesehen. Niemand von ihnen war auf die Idee gekommen die Akte von Voldemort mit den Eintragungen im Totenbuch zu vergleichen, bis jetzt jedenfalls nicht. Denn im Totenbuch erschienen wirklich alle Taten die derjenige in seinem Leben begangen hatte, egal ob sie nun gut oder aber böse waren.

„Es ist wirklich wahr. Im Totenbuch stehen tatsächlich viele der Anklagepunkte aus der Akte nicht drin. Unsere genaue Überprüfung hatte dann sogar ergeben, dass der kleine Tom als Waise in ein Muggelwaisenhaus kam und seit frühester Kindheit Ausgrenzung, Demütigung und sogar Gewalt erfahren hatte. Der damals gerade 18-jährige, bis dahin noch sehr ruhige und zurückhaltende Tom wurde sehr brutal und mit äußerster Gewalt in eine ganz bestimmte Richtung getrieben, aus der er alleine und ohne Hilfe nicht ausbrechen konnte.", erklärte er.

„Soll das etwa heißen, dass der junge Tom Riddle dazu gezwungen wurde, böse zu werden?", kam es aufgebracht von Danilo.

„Ja, so ist es. Wie schon erwähnt, begann es wohl direkt nach seinem Schulabschluss. Tom war 18 Jahre alt, gerade mit der Schule fertig und sehr arm. Das erste Mal trat er mit fast 21 Jahren negativ in Erscheinung. Dazwischen liegen ungefähr 2 ½ Jahre, in der er vermutlich irgendwann gefoltert und misshandelt wurde, um ihn endlich so weit zu bekommen wie die oder der es wollten.", erwiderte Levin.

Kurz darauf verließ der Sekretär den Raum und ließ zwei nachdenkliche Dämonen und einen schlafenden Mensch-Dämonen-Mix zurück. Luzifer war wirklich in Gedanken. Zum einen ließ er sich das gerade Gehörte noch einmal durch den Kopf gehen und zum anderen überlegte er, wie sie diesen maskierten Dämonen in die Finger bekamen, damit Harry wieder sicher war. Denn es gab überhaupt keinen Hinweis, um wen es sich handeln konnte.


So hatte es Dämon Sagona durch seine sehr vorsichtige Art und wohldurchdachte Planung ein weiteres Mal geschafft nicht enttarnt zu werden oder aufzufliegen. Ein Pluspunkt, der aber leider nur ihm zu Gute kam.

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