142. Tapetenwechsel

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„Um der Sache auf den Grund zu gehen, haben wir wohl nur eine Möglichkeit ...", meinte Timothy und beendete den Satz erst gar nicht, weil er wusste das die Anderen ihn schon verstanden hatten.

„Ja, dass denke ich auch. Und ausgerechnet jetzt ist Greg anderweitig beschäftigt! ", erwiderte Sören sofort.

„Egal – wir improvisieren einfach. Timothy, du gehst mit Rufus zu ihm, verwickelst ihn irgendwie in ein Gespräch ... dann kann einer von uns ihn außer Gefecht setzen und betäuben. In der Zentrale wartet ein Heiler des St. Mungo und verändert Jostens Gedächtnis. Am Ende denkt er, dass er sich kurz mit dir unterhalten hätte und zieht dann zufrieden mit seiner richtigen Tüte ab, die wir ihm zurück geben, nachdem ein Duplikat von dem Zettel gefertigt worden ist.", erklärte Philipp, der Einsatzleiter, den anderen.

Diese sagten nichts, nickten ihm aber bestätigend zu, dass sie es verstanden hatten.

Keine zehn Minuten später wurde Philipps Anweisung genau so ausgeführt.

Timothy näherte sich mit Rufus Zacharias Josten und kam mit ihm auch sofort ins Gespräch, da dieser wohl sehr tierlieb war und Rufus sich bereitwillig von ihm streicheln und kraulen ließ. So bekam Josten natürlich nicht mit, wie ein Zauber von der Seite auf ihn zukam, ein zweiter kam direkt von hinten und traf diesen völlig unvorbereitet und überraschend – fällte Josten wie einen gerade abgesägten Baum.

Timothy fing ihn auf und apparierte sie gleichzeitig ins Hauptquartier, wo man schon auf sie wartete. Rufus blieb bei den Anderen zurück und hielt mit ihnen die Stellung, wartete auf Timothys Rückkehr.

Philipp hatte einen erfahrenen Geistheiler bestellt. Er war sehr gut und brauchte für die vorgegebenen Veränderungen wirklich nur Sekunden, anschließend wurde eine Muggelwanze in seiner Kleidung versteckt und unortbar gemacht, so das Timothy mit ihm schon vier Minuten später wieder an der gleichen Stelle erschien.

Er wurde freudig von Rufus begrüßt, aber nicht mit lautem Gebell, wie Hunde es meistens taten, sondern mit einem heftig hin und her schlagenden Schwanz und leichten Nasenstubsern.

Philipp und Sören halfen Timothy dann Josten in Position zu bringen, ließen ihn durch einen Zauber in aufrecht stehender Haltung verweilen, bis sie ihn aufweckten. Timothy stellte sich ebenfalls an die gleiche Stelle wie vorhin und dirigierte Rufus neben sich.

Inzwischen waren Philipp und Sören von der Bildfläche verschwunden. Sie versteckten sich ganz in ihrer Nähe. Einen Augenblick später hob Philipp den Zauber auf, um Zacharias Josten wieder aufzuwecken.

Bruchteile von Sekunden vergingen, dann wachte Josten auf. Er stand noch einen Moment aufrecht da, dann schwankte er leicht. Timothy griff sofort zu und verhinderte, dass dieser einfach umkippte bzw. in sich zusammen sackte. „Hey, was ist? Geht es dir nicht gut?", fragte Timothy und lenkte ihn dadurch ab.

„Ich ... alles ... weiß nicht was los ist?!", erwiderte Zacharias, kraulte Rufus leicht am Ohr.

„Vielleicht sollten wir uns einen Moment da vorne auf die Bank setzen.", überlegte Timothy laut.

Nun sah Josten auf seine Bäckereitüte. „Es ist schon wieder gut. Alles in Ordnung. Ich muss jetzt auch gehen.", meinte dieser nur. „Ich wünsche noch einen schönen Tag. Dir natürlich auch ... Wie heißt du denn?", kam es von Josten, wandte sich jetzt direkt an den großen Hund.

„Rufus. Er heißt Rufus.", entgegnete Timothy sofort.

„Das ist ein guter Name. Du kannst stolz auf deinen Namen sein, Rufus!", antwortete Zacharias, streichelte ihn noch einmal. „Hat mich gefreut euch kennen zu lernen.", fügte er am Ende noch hinzu und ging dann.

Timothy sah ihm einige Augenblicke hinterher, dann eilte er zu den Anderen, dicht gefolgt von Rufus.

Die Auroren taten momentan wirklich alles dafür, um diese Angelegenheit in den Griff zu bekommen. Sie nahmen sogar bereitwillig die Hilfe und Möglichkeiten der Muggel in Anspruch, so wie diese Mikrophone bzw. Wanzen um immer die genaue Position von Josten bestimmen zu können und auch zu hören was er sagte, mit wem er sich unterhielt. Vor allem aber um selber an diesem mysteriösen Treffen teilzunehmen, zumindest alles genau zu hören.

So begann in diesem Moment die Observation und Überwachung von Zacharias Josten rund um die Uhr. Und dank dieser modernen Muggeltechnologie wurde wirklich alles was dieser sagte oder in seiner Nähe gesprochen wurde automatisch aufgezeichnet, um es zu gegebener Zeit verwenden zu können.

Der Rest des Tages und auch die Nacht verliefen ruhig und ohne Vorkommnisse für die beiden Auroren, die mit der Überwachung dran waren – und das freute diese wirklich. So konnten sie nämlich abwechselnd etwas schlafen bzw. sich ausruhen.

Auch am nächsten Tag passierte absolut nichts ungewöhnliches und die Auroren fieberten dem Treffen entgegen. Sie hofften wirklich etwas Licht ins Dunkel zu bringen und eventuell sogar zu erfahren wer sich hinter den Initialen M.A. verbarg.

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Im Salon herrschte immer noch betretene Stille. Remus lag verarztet und tief schlafend auf der Couch, enorm liebevoll von Fenrir mit einer Decke zugedeckt, die er extra herauf beschworen hatte. Währenddessen saßen die Anderen am Tisch, tranken eher mechanisch Kaffee oder Tee und hingen ihren Gedanken nach, um das gerade Erlebte zu verarbeiten. Sie waren wohl alle noch viel zu geschockt über die durchaus sehr heftige Reaktion des Werwolfes – konnten die Beweggründe von Remus beim besten Willen nicht verstehen.

Vor allem Fenrir und auch sein innerer Wolf waren total durch den Wind – standen mehr oder weniger neben sich und suchten nach Antworten oder plausiblen Erklärungen.

Doch so etwas konnte der ältere Werwolf einfach nicht finden und gerade deshalb fühlte er sich so beschissen und machte sich Sorgen – richtig große Sorgen! Denn ein Gefühl sagte ihm, dass Remus es vermutlich noch einmal versuchen würde. Wobei ihm noch nicht ganz klar war, ob sein Gefährte fliehen oder doch eher seinem Leben ein Ende setzen wollte.

„Ich verstehe es einfach nicht?", brachte Fenrir schließlich heraus und durchbrach ungewollt die Stille.

Jeder im Raum – ausgenommen von Remus der schlief – sah den Alphawerwolf mitfühlend und verstehend an. Schließlich ging es ihnen genauso, sie konnten sehr gut nachvollziehen was gerade in Fenrir vorging ... welche Sorgen und Gedanken er sich um seinen Gefährten machte.

„Nach dieser heftigen Reaktion kann ich ihn doch nicht einfach mit in mein Lager nehmen. Remus springt wahrscheinlich im Dreieck, wenn er dort erwacht. Er wird dann wohl der erste Werwolf sein, der am Herzinfarkt stirbt!", kam es von Fenrir und konnte weder die Sorge noch seine Verzweiflung aus der Stimme verbannen.

Es zeigte den Anderen, wie stark es den Alpha wirklich mitnahm.

Loredana hatte bis jetzt noch nichts dazu gesagt, beobachtete die ganze Sache nur. Doch sie wusste, dass es vermutlich ohne ihre Hilfe sehr lange dauerte und obendrein ziemlich schmerzhaft für die beiden Gefährten – vor allem natürlich für Remus – werden würde und dies wollte sie vermeiden. „Es wird bestimmt einen sehr plausiblen Grund für die heftige Reaktion von Lupin geben. Wenn ich bedenke, dass diese Frau, die ihn durch ihre hohe Geistmagie kontrolliert hatte, ebenfalls manipuliert und geistig angegriffen wurde und auch zum Orden des Phönix unter Dumbledores Leitung gehörte, dann könnte gerade dieser für das alles verantwortlich sein. Wer weiß mit welchen Methoden man ihn gefügig gehalten hat und was ihm eingeredet oder vorgegaukelt wurde. Es wird wahrscheinlich der reinste Horror und einfach nur die absolute Unwahrheit sein.", teilte die Elbenkönigin den anderen mit.

„Das könnte der Wahrheit entsprechen.", entgegnete Cornelius Fudge sofort.

Fenrir sagte nichts, blickte nur wohl zum hundertsten Mal zu seinem schlafenden Gefährten rüber.

Loredana folgte seinem Blick, erhob sich und trat zu Fenrir, legte diesem vorsichtig die Hand auf die Schulter. „Mr. Greyback, ich kann ihm mit meiner starken Elbenmagie helfen, wenn sie es wollen und zulassen.", sagte sie nun.

Als Fenrir die Hand auf seiner Schulter spürte, zuckte es ganz leicht in seinem Körper. Ein wohliger Schauer breitete sich aus und bescherte ihm eine Gänsehaut, als er die wirklich riesige Magiesignatur und Aura der Elbenkönigin wahrnahm.

„Ja, bitte!", war alles was Fenrir momentan heraus brachte.

Loredana drückte einmal kurz die Schulter des Alphawolfes und trat dann an die Couch heran, auf der Remus ruhig und friedlich schlummerte.

Jeder der Anwesenden beobachtete die Elbenkönigin genau, ganz besonders Fenrir tat es ohne irgendwas zu unternehmen oder gar einzugreifen.

Vorsichtig setzte sich die Elbin neben Remus auf die Couch, strich ihm mehrmals sehr sachte über die Haare und seine Stirn, um dann mit drei Fingern auf der Mitte der Stirn zu verweilen und ganz vorsichtig und behutsam in dessen Geist einzudringen und sich auf die Suche zu begeben. Natürlich musste sie überhaupt nicht lange warten, wurde schließlich von einer Welle an Horrorszenarien und Bildern überschwemmt und musste sich wirklich zusammenreißen, um die Verbindung nicht plötzlich und abrupt abzubrechen und diesem erneut Schmerzen zuzufügen. Nachdem sie alles gefunden und entfernt hatte, begann sie sehr sanft und vorsichtig ihre heilende Elbenmagie in Lupins Körper fließen zu lassen, um die bestehenden Verletzungen und Narben auf Geist und Seele zu heilen.

So verging eine halbe Stunde, in der die Elbenkönigin sehr beschäftigt war, die Anderen nichts sagten oder taten, um diese nicht zu stören, obwohl sie nicht genau wussten was diese da überhaupt machte.

Inzwischen hatte Fenrir wirklich stark mit seinem Wolf zu kämpfen, der nicht verstand was die Elbin da tat und sie eigentlich nur von seinem Gefährten weg drängen wollte, was Fenrir aber nicht zuließ.

Dann beendete Loredana ihre Tätigkeit, streichelte nochmal sanft über die Wange des jüngeren Werwolfes und winkte schließlich Fenrir zu sich, damit dieser seinen Gefährten liebevoll in den Arm nahm und seinen Wolf und auch Remus schlussendlich beruhigte. Darum ließ sich Fenrir nicht zweimal bitten, war sofort bei seinem Remus und nahm ihn in den Arm, nach dem Loredana es ihm gesagt hatte.

Nun berichtete Loredana was sie in seinem Geist fand und erfolgreich entfernte. Sie schilderte ihnen was man Remus schon von Anfang an, als er ein kleiner Junge war und gerade erst gebissen wurde, eingeredet bzw. eingeimpft und teilweise auch eingeprügelt hatte. Sie ließ sogar die eine oder andere Horrorszene mit einfließen, um jedem die heftige Reaktion verständlich zu machen. So erfuhren sie etwas von schmerzhaften Versuchen und Experimenten, die man an Werwölfen ausführte, wenn sie tatsächlich ihren Gefährten gefunden hatten. Sie erfuhren was Remus von seinem dominanten Gefährten und dem ganzen Rudel erwartete, was er dachte wie sie ihn behandelten. Nicht zu vergessen die permanenten Vergewaltigungen, die laut Dumbledore und Moody sein geringstes Übel wären.

„Dumbledore ... ich werde dich finden und in der Luft zerreißen, für das was du meinem Gefährten angetan hast!", zischte Fenrir am Ende und blieb eigentlich nur ruhig, weil er seinen schlafenden Gefährten nicht wecken oder stören wollte.

„Ich habe all diese bösen und schlechten Dinge aus seinem Geist entfernt und die entstandenen Wunden geheilt. Es ist eigentlich nicht meine Art so etwas zu tun oder zu zulassen. Doch in diesem Fall mache ich eine Ausnahme, da es Mr. Greyback, aber vor allem Remus Lupin sehr viel Leid und Schmerz erspart und eine normale und reale Annäherung aneinander sofort möglich macht. Wie ich in seinem Geist sehen konnte, befindet er sich wirklich auf dem Stand bzw. Niveau eines gerade "Gebissenen", eines Welpen und sollte ... nein, muss auch so behandelt werden. Vermutlich wird sich eine sehr große und starke Bindung zwischen den Beiden entwickeln und Remus ein ungeheures Kuschelbedürfnis zeigen, auf das sie unbedingt eingehen sollten. Mr. Greyback, helfen sie ihm sich in seiner Situation zurecht zu finden, zeigen sie ihm alles was er über sein inneres Wesen und vor allem Werwölfe wissen sollte.", schilderte Loredana. „Er hat bis jetzt nicht gelernt sich und sein inneres Wesen zu akzeptieren, wodurch er auch nie seinen Gefährten akzeptiert hätte. Ihm muss ganz behutsam erklärt werden was Gefährten sind. Was es bedeutet, einen Gefährten zu haben und sich voll und ganz auf ihn verlassen zu können. Erst wenn dies geschehen ist, kann er sich in die starken Arme seines dominanten Gefährten fallen lassen und sein Leben bzw. sein Schicksal akzeptieren und zu einem würdigen und überaus starken Partner des Alphawerwolfes werden.", fügte die Elbenkönigin in gedämpfter Stimme hinzu.

Fenrir hatte genau wie der Rest den Worten der Elbenkönigin gelauscht und war unendlich froh über das was sie für ihn und vor allem Remus getan hatte. „Königliche Hoheit ... ich bin ihnen unendlich dankbar für die Hilfe, die sie mir und meinem Gefährten zuteil werden ließen und möchte mich hiermit ganz herzlich dafür bedanken. Ich stehe in ihrer Schuld und bin jeder Zeit bereit, ihnen und ihrem Volk zu helfen.", kam es von dem Alpha und sah die Elbenkönigin an. Er wendete den Blick nicht ab, ließ eine intensive Musterung der Elbin einfach zu.

„Sie brauchen mir nicht zu danken, dass habe ich in diesem Fall sehr gerne getan und hoffe das sie mich und mein Volk irgendwann einmal besuchen kommen.", entgegnete diese sofort.

„Sehr gerne!", war alles was Fenrir direkt darauf antwortete.

„Jetzt bekommt Remus wahrscheinlich einen Tapetenwechsel, ohne das es große Probleme gibt.", mischte sich nun Greg ein. Er hatte wirklich sehr lange gebraucht, um sich einigermaßen fangen und reagieren zu können.

„Wie? Was? Was für ein Tapetenwechsel?", entfuhr es Cornelius mehr als überrascht.

„Na das sagt man bei den Muggeln, wenn man seinen Standort wechselt oder umzieht.", fing Greg seine Erklärung an. „Remus hat bis jetzt hier bei mir gewohnt und wird doch nun Mr. Greyback in sein neues Zuhause begleiten, um völlig gesund zu werden und sich zu erholen.", meinte der Chefauror zum Minister.

„Ach so ... ja natürlich!", erwiderte dieser.

„Remus weiß natürlich wer sie sind und das sie ihn als kleinen Jungen gebissen haben, doch er sollte keine wirkliche Angst mehr vor ihnen haben und kann somit Vertrauen zu ihnen aufbauen. Sollte wider Erwarten Probleme auftauchen, wenden sie sich an Harrory. Er steht mit uns in ständiger Verbindung, da er und sein Rudel uns helfen Albus Dumbledore endlich in die Finger zu bekommen und angemessen zu bestrafen.", meinte Loredana.

Es entstand erneut eine kurze Pause, in der niemand von ihnen etwas sagte.

Ein plötzliches Geräusch von der Couch ließ alle direkt dorthin blicken.

Remus war in diesem Moment erwacht und hatte sich erhoben, schaute sich desorientiert und neugierig um. Er zuckte ganz leicht zusammen, als er die Anwesenden entdeckte, vor allem Fenrir. Doch er brach weder in Panik aus, noch versuchte er zu fliehen, so wie vorhin.

Und gerade dies erfreute Loredana, Lorna, Greg, Cornelius und vor allem Fenrir, weil sie wussten das die Hilfe der Elbenkönigin ein voller Erfolg war – Fenrir und Remus endlich die Chance einer Zusammenführung hatten.

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Jetzt befand sich Tonks schon seit drei Tagen auf der Krankenstation des Ministeriums, erholte sich von den massiven geistigen Angriffen, die in regelmäßigen Abständen stattgefunden hatten.

Die Heiler, Auroren und auch der Minister waren sich am Ende völlig einig, dass Tonks absolut nicht richtig gehandelt hatte, als sie Remus Lupin durch ihre hohe Geistmagie beeinflusste und schädigte, jedoch selber auch nicht verschont worden war und unter fremden Einfluss stand. Deshalb stand es von vornherein außer Frage, dass sie vor Gericht gebracht und angeklagt wurde. Natürlich musste es Konsequenzen bzw. eine Strafe geben. Sie wollten das Tonks für einige Zeit komplett von der Bildfläche verschwand.

Am Ende wurde mit Tonks geredet, ihr alles erklärt und sie für zwei Jahre nach Frankreich zu den Auroren strafversetzt, um auch genügend Abstand zu allem zu bekommen.

Zuerst war sie überhaupt nicht begeistert, fragte immer wieder nach Remus und wollte zu ihm. Sie war dann wirklich geschockt, als ihr mitgeteilt wurde, dass dieser schon längst bei seinem richtigen Gefährten wäre und nun die Chance hatte mit diesem glücklich zu werden.

Die Worte trafen Tonks vollkommen unvorbereitet und ließen sie in Tränen ausbrechen. Doch schließlich fand sie in ihrem Krankenzimmer die Ruhe und Zeit über alles ganz genau nachzudenken, akzeptierte es und wollte ihre Chance in Frankreich nutzen und noch mal ganz von vorne anfangen. Was wäre da wohl besser geeignet als ein vollkommener Tapetenwechsel?

Zwei Tage später reiste Tonks dann ab und wurde in Paris von einem Aurorenkollegen erwartet.

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In Hogwarts war mittlerweile auch wieder etwas Ruhe eingekehrt, nachdem Ginny sich verwandelt und auf die Mitschüler los gegangen war und Draco Malfoy und Professor Snape wohl das Schlimmste verhindern konnten. Dabei war dann von dem Professor selber enthüllt worden, dass er magisches Blut in sich trug. Seit diesem Ereignis hatte der Professor und Tränkemeister Hogwarts verlassen und war noch nicht zurück gekehrt.

Dies freute vor allem einige Schüler – am meisten die Gryffindors wie die Weasleys, Hermine Granger usw.

Es ging alles inzwischen den gewohnten Gang, außer das noch kein Zaubertränke unterrichtet wurde, da sie noch keine Vertretung für Severus gefunden hatte. Sicher hatte Minerva sofort an Horace Slughorn gedacht und sich auch an diesen gewandt, doch es war bis jetzt noch keine Antwort gekommen.

Vor allem Minerva wuchs die ganze Verantwortung allmählich über den Kopf. Sie musste nicht nur Ordnung in das absolute Chaos ihres Vorgängers Albus bringen, sie hatte schon einige Ungereimtheiten und fehlende Beträge sowie nicht bezahlte Rechnungen gefunden, obwohl die Gelder sehr wohl eingegangen waren. Es war nun auch ihre Aufgabe schnell einen guten und zuverlässigen Tränkemeister zu finden und den Schulbetrieb am laufen zu halten und und und ... Sie wollte einfach wieder in ihren alten Job zurück und Verwandlung unterrichten und sich einzig und alleine darauf konzentrieren.

Schulleiterin McGonagall wendete sich schließlich an den Schulausschuss, da sie mit der ganzen Sache nicht klar kam. Sie teilte diesem auch direkt mit, dass Albus Dumbledore Schulgelder unterschlagen hatte, wie sie bei einer Überprüfung feststellen und natürlich auch beweisen konnte.

Minerva fühlte sich für diese Aufgabe zu alt und bat den Schulausschuss nach Hogwarts zu kommen. Sie wollte ihn dazu bringen, einen würdigen und fähigen Schulleiter zu finden.


Schon drei Tage später fand dann eine eilig einberufene Versammlung des Schulausschusses im Lehrerzimmer von Hogwarts statt, um die Angelegenheit zu klären und alles Nötige in die Wege zu leiten.

Nachdem Minerva alle in den Mauern von Hogwarts begrüßt hatte, legte sie die Unterlagen vor und zeigte die fehlenden Beträge auf ... überließ ihre vorbereiteten Unterlagen am Ende den Mitgliedern des Schulausschusses, die alles genau prüfen wollten.

Nun holte Minerva einmal tief Luft, wappnete sich für das nun Kommende und teilte dem Ausschuss mit fester Stimme mit, dass sie beabsichtigte von ihrem Posten als Schulleiterin zum nächstmöglichen Termin aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen zurück zu treten.

Es kehrte augenblicklich völlige Ruhe ein, da niemand der insgesamt acht Schulausschussmitglieder damit gerechnet hatten.

Diese Stille wurde nur Sekunden später durch das plötzliche Eintreten eines großen, jungen Mannes mit längeren rotblonden Haaren gestört.

Alle im Raum befindlichen Personen schauten überrascht zu dem Eindringling und auch dieser schien perplex zu sein, weil er wohl in eine wichtige Sitzung rein geplatzt war.

„Was geht hier vor? Wer sind sie?", kam es auch direkt von einem der Männer.

„Wie kommen sie denn hier rein? Wer sind sie?", fragte ein anderer gleichzeitig.

Godric war wirklich verblüfft, direkt in eine anscheinend wichtige Sitzung rein zu platzen, schließlich hatte er nur Holly und auch Minerva besuchen wollen. Und Holly hatte gerade nichts von einer Versammlung gesagt, nur gemeint das Minerva momentan im Lehrerzimmer wäre.

Minervas Gesicht hellte sich genau in dem Moment unwahrscheinlich auf, als sie den "jungen" Mann zu Gesicht bekam. Da vor ihr stand doch tatsächlich die Lösung all ihrer Probleme.

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