155. Angekommen

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Nachdem Godric seinen Brief dem Todesphönix mit gegeben hatte, nahm er sich dessen Brief ein zweites Mal zur Hand und las ihn. „Dieser Junge besitzt tatsächlich einen Feuerdrache, Einhornpegasus, Todesphönix, Höllenhund, Schattenkater, Sonnenkatze, Schneeeule, weiße Wölfin, und einen Feuerphönix, die sich vertragen und ergänzen und im Grunde seine Leibwache darstellen!", entfuhr es dem Feuerelf sehr beeindruckt.

Nun entstand eine Stille im Raum, die ehemaligen Schulleiter warteten mehr als gespannt darauf, dass dieser endlich weiter sprach und sie in seine geheimsten Gedanken einweihte.

Aber das tat Godric natürlich nicht, er ahnte nicht mal das die Personen in den Gemälden und Portraits dies zu erwarten schienen und ihm deshalb fast an den Lippen hingen, um ja nichts zu verpassen.

„Das wird unwahrscheinlich interessant. Vor allem interessiert mich, wie diese Tiere, ob magisch oder nicht, sich unterstützen und ergänzen ... wie dies eben ganz konkret in der Realität aussieht.", sagte Godric.

Anschließend widmete er sich wieder seinen Papieren, denn er wusste das sie sich nicht von alleine ausfüllten und bearbeiteten. 'Leider tun sie es nicht. Es wäre wirklich schön, wenn es einen Zauber oder so geben würde, der alles aufschreibt was ich sage.', schoss es ihm gerade in diesem Moment durch den Kopf und ließ ihn belustigt schmunzeln. „Na das würde mir dann wirklich die Arbeit erleichtern, aber so lange dies noch nicht erfunden oder gemacht wurde, werde ich es nach alter traditioneller Art erledigen.", sagte er schließlich zu sich selbst und schaute auf das vor ihm liegende Schreiben.

Es handelte sich um die Papiere der Schülerin Dorothea vanDark, eine Drittklässlerin aus Hufflepuff, die von ihren Eltern von der Schule genommen wurde, nachdem der Schulleiter nichts gegen einen Angriff auf die 13-jährige unternommen hatte, nachdem bekannt wurde das Dorothea magisches Blut – nämlich Elbengene – in sich trug. Was natürlich niemand wusste, war die Tatsache, dass es sich bei dem damaligen angeblichen Schüler um keinen geringeren als Albus Dumbledore selber gehandelt hatte. Er hatte Vielsafttrank mit einem Haar irgendeines Muggelkindes verwendet und war geflohen, bevor man ihn fassen konnte.

Godric seufzte einmal und schüttelte den Kopf. 'Wieso sind die meisten Zauberer und Hexen nur so stur und verbohrt. Eigentlich müsste doch wirklich jeder – mit nur ein kleines bisschen Verstand – einsehen, dass magische Wesen, ihr Blut und die Gene der Zauberwelt nur Vorteile und Gewinn bringen. Aber dazu sind sie vermutlich nicht in der Lage oder verstecken sich hinter der Angst des Unbekannten und Starken. Schließlich zeigt die Geschichte der Muggel, dass sie immer gegen etwas ihnen Unbekanntem und Fremdem sehr hart und brutal vorgegangen sind und es bekämpft haben.', dachte er.

Dann begann er der Familie einen wirklich langen und ausführlichen Brief zu schreiben, entschuldigte sich noch einmal für das nicht korrekte Verhalten von Dumbledore und teilte ihnen auch mit, dass er als hundertprozentiger Feuerelf und jetziger Direktor von Hogwarts hoch erfreut wäre, wenn Dorothea zurück kommen würde.

Nachdem er sich den Brief noch einmal durchgelesen hatte, schickte er ihn mit einem der Schuleulen los.

Ric stand noch am Fenster und blickte sekundenlang der Eule hinterher, als die große Standuhr plötzlich zu schlagen anfing.

Es waren insgesamt zwölf Schläge.

„Verflucht!", entfuhr es ihm. Er hatte überhaupt nicht mit bekommen, wie schnell die Zeit vergangen war. „Schon so spät. Es ist wirklich schon zwölf Uhr mittags. Da müsste er eigentlich schon unten in der Großen Halle zum Mittagessen sein. Ausgerechnet heute komme ich dann zu spät.", gab er von sich und hechtete richtig gehend aus seinem Büro, die Treppe hinunter und den Gang entlang. Denn Godric wollte doch auf keinen Fall die Ankunft von Helga verpassen. Schließlich kannte er sie gut genug, um zu wissen das sie wohl mit einem lauten Knall und viel Getöse in Hogwarts erscheinen wird.

Kurz darauf sah man den neuen Direktor tatsächlich durch die Gänge laufen, eilte sehr schnell die Treppen hinunter und nahm auch die eine oder andere Abkürzung, in dem er Geheimgänge benutzte.

Und tatsächlich schaffte er es nach nicht mal zwei Minuten unten in der Eingangshalle zu sein. Hier richtete er nur schnell seine Kleidung, strich sich mehrmals durchs Haar und betrat dann die Große Halle und lief nach vorne zum Lehrertisch, um sich direkt auf seinen Platz zu begeben.

Vereinzelt kamen jetzt noch Schüler und Schülerinnen herein, auch Hagrid kam gerade erst in die Halle.

Doch dieser schaffte es dann nicht mehr bis nach vorne zu seinem Platz zu kommen, denn gerade als Hagrid die Tische erreicht hatte, hörte man aus der Eingangshalle lautes Getöse und Scheppern, gefolgt von mehreren Entsetzensschreien und laute Hilferufe.

Mehrere sehr aufgeschreckte Schüler rannten in die Halle und schrien wild durcheinander, so das niemand verstand, was sie sagten.

„Was ist denn passiert?", wollte Godric wissen, während er langsam auf die Schüler und Hagrid zuging.

„Weißer Nebel ... ganz viel Rauch ... Nebel in der Eingangshalle ... eine weiße Frau ...", waren die Schlagworte, die alle nun von den Schülern hörten – sich jedoch keinen Reim darauf machen konnten.

'Das kann ja eigentlich nur Helga sein.', dachte Godric und erreichte schließlich den Anfang der Tische, oder war es das Ende? Das kam vermutlich nur darauf an, von welcher Seite aus man es betrachtete. Jedenfalls standen Godric und Hagrid jetzt zwischen den Tischen und der zweiflügeligen Tür, die in die Eingangshalle führte.

Hagrid war gerade im Begriff auf die leicht geöffnete Tür zu zugehen um nachzuschauen, was die Schüler so erschreckt hatte. Inzwischen war es in der Halle mucksmäuschenstill – niemand traute sich etwas zu sagen. Aber soweit kam es gar nicht, denn bevor Hagrid die Tür überhaupt erreichte, ging diese ganz langsam und vorsichtig auf. Es sah fast so aus, als würde dies in Zeitlupe geschehen.

Es war noch nichts zu sehen, niemand von ihnen wusste was los war, da fielen die ersten zwei Schüler einfach in Ohnmacht, andere ließen entsetzte Schreie hören, hielten automatisch die Luft an oder duckten sich gleich hinter ihre Klassenkameraden bzw. suchten Schutz unter dem Tisch.

Alle – wirklich jeder in der Großen Halle – starrte regelrecht auf die Tür und wartete was nun passierte. Nun eigentlich waren es nicht alle, denn zu den zwei ohnmächtig gewordenen Schülerinnen gesellten sich noch weitere ... fielen einfach vor lauter Aufregung in Ohnmacht und bekamen so nichts mehr mit.

Die Luft war zum zerreißen gespannt, genau so wie auch die Anwesenden.

Plötzlich öffnete sich die Tür wie von Geisterhand und mitten im Türrahmen stand eine nicht besonders große Gestalt im weißen langen Mantel.

Wieder hörte man verschiedene Entsetzensschreie, dieses Mal aber nicht so laut, weil versucht wurde sie zu unterdrücken. Wie man hören konnte – mit nur sehr mäßigem Erfolg.

Als die Person mit den Armen zur Kapuze ihres Mantels ging um diese abzusetzen, zogen einige Schüler tatsächlich ihre Zauberstäbe. Genau dasselbe tat auch Lionel Harper, der Lehrer für "Verteidigung gegen die dunklen Künste" und schoss einen Entwaffnungszauber auf die weiße Gestalt ab.

Nachdem der Zauber sein Ziel erreicht hatte und nichts bewirkte, weil sie überhaupt keine Waffe oder den Zauberstab in der Hand hielt, ging ein Raunen durch die Reihen der Schüler.

Die Gestalt hielt in ihrer Bewegung inne, zog sich letztendlich die Kapuze vom Kopf, so das eine junge Frau mit blonden Haaren zum Vorschein kam.

Godric hatte sich sofort zu dem Lehrer umgedreht. „Was soll das? Sie können doch nicht direkt angreifen ohne zu wissen wen sie vor sich haben, oder was diese möchte. Gehören sie auch zu den Zauberern, die erst jemanden umbringen oder schwer verletzen und dann irgendwelche Fragen stellen?", fuhr der Direktor den Verteidigungslehrer an.

„Das ist kein gutes Vorbild für die Schüler!", mischte sich nun Minerva ein, während sie den Mann tadelnd anblickte.

„BOAH! Da habe ich mich wohl ganz gewaltig verschätzt!", kam es nun von der jungen Frau. Viele sahen sie nun neugierig und interessiert an, waren besonders von der sanften und freundlichen Stimme überrascht.

„Helga!", brachte nun Ric heraus und trat einfach auf die sehr gute Freundin zu.

„Ja, aber eigentlich wollte ich hier mitten in der Großen Halle erscheinen.", gab sie leicht enttäuscht von sich.

„Aha.", war erst mal alles was der Direktor antwortete. „Und wo bist du stattdessen gelandet? Wir haben lautes scheppern gehört", fügte er hinzu.

„Na ja ...", fing die Blonde an. „ ... direkt auf der Ritterrüstung, die neben dem Eingang zum Kerker stand.", teilte sie den Anwesenden mit.

„Da hast du dich aber wirklich enorm verschätzt!", meinte Ric schließlich. Dann drehte er sich etwas und blickte über die Reihen der Schüler. „Ich möchte euch nun auch die Direktorin von Hogwarts vorstellen.", begann Godric, reichte Helga die Hand und schritt gemeinsam mit ihr nach vorne zum Lehrertisch und drehte sich den Schülern zu, während er weiter sprach. „Begrüßt nun mit mir die Gründerin des Hauses Hufflepuff ... HELGA HUFFLEPUFF!", kam es von ihm. Er hatte den Namen extra lauter gesprochen und ganz leicht lang gezogen.

Ein Raunen ging durch die Reihen der Schüler und auch manch ein Lehrer schaute sehr verblüfft. Vor allem Lionel wurde sehr blass und schaute unentwegt auf die Blonde. Nach einiger Zeit schüttelte er den Kopf, so als konnte er es überhaupt nicht fassen.

Inzwischen waren auch alle ohnmächtig gewordenen Schüler und Schülerinnen wieder aufgewacht.

„Ich habe dem im Augenblick nichts mehr hinzu zufügen.", sagte Helga und schaute einmal über die vier Tischreihen, blieb am Ende bei ihrem Haus stehen und sah die Hufflepuffs mit einem freundlichen Lächeln an.

„So eine Scheiße. Noch mehr magisches Pack!", hörten alle die Stimme eines Jungen aus den hinteren Reihen, konnten aber nicht klar die Richtung ausmachen, da ein Veränderungszauber angewandt wurde.

Helga sah Godric nur kurz an, schaute wieder zu den Schülern und ließ ihren Blick schweifen, in der Hoffnung der Sprecher würde sich durch sein Verhalten bzw. Haltung verraten. Aber leider konnte sie nichts entdecken.

„Ich denke das der Sprecher nicht so feige sein sollte, seine Worte und Meinung nur im Verborgenen kund zu tun – Stelle dich und zeig dich doch!", bat Godric, verharrte an seinem Platz und wartete auf eine Reaktion.

Doch es kam nichts mehr.

Weder gab sich der Sprecher zu erkennen, noch sagte er erneut etwas.

„Nun gut. So viel dazu!", war alles was Ric noch sagte.

„Das Niveau wird sehr bald an diese Schule zurück kehren. Es wird ein ruhiger Ort sein, an dem jeder etwas lernen kann, der es auch will. Gewalt, Unterdrückung und Diskriminierung werden abgeschafft. Alle erhalten die gleiche Schulbildung, Behandlung und Beurteilung, so wahr ich Helga Hufflepuff heiße!", sagte die blonde Frau direkt neben Godric.

Einige Entsetzensschreie waren zu hören und acht Schülerinnen und Schüler wurden sogar erneut ohnmächtig.

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Remus spürte es sofort, als er langsam erwachte. Er lag in den Armen einer anderen Person. Remus konnte es ganz genau riechen und wusste deshalb das es sich um keinen geringeren als Fenrir Greyback handelte. Genau das bereitete ihm nun sehr große Probleme. Seine Gedanken machten sich selbstständig und drehten sich einfach im Kreis, brachten den Werwolf fast an den Rand der Verzweiflung. Auf der einen Seite hasste er sich und seine innere Kreatur, weil er sich nie an die Zeit als Werwolf erinnern konnte, nicht wusste was er in der Zeit getan hatte. Dieser Hass war dann im Laufe der Jahre auch auf Fenrir Greyback übertragen worden, weil dieser ihn schließlich zu dem gemacht hatte, was er nun war. Und doch lag Remus nun in dessen Armen und wehrte sich nicht dagegen oder beendete es, indem er sich befreite. Nein, im Gegenteil. Es gefiel Remus ausgesprochen gut in Greybacks Armen zu liegen und von diesem gehalten zu werden.

Erst jetzt vernahm Remus auch die Stimmen, lauschte den Worten der Anwesenden und fand es wirklich aufschlussreich, denn er hörte etwas über Fenrirs Gefühle oder Beweggründe. Und jetzt konnte er diesen voll und ganz verstehen, wusste warum Fenrir ihn schon als so junges Kind gebissen hatte.

„Na mein Kleiner, wieder wach?", kam es auf einmal von Fenrir. Dies ließ Remus vor Überraschung regelrecht zusammen zucken. „Hey, entschuldige – ich wollte dich nicht erschrecken.", sagte Fenrir schließlich und streichelte sanft über Remus' Wange.

„S-s-s-sch-o-o-n g-g-gut", stammelte der jüngere Werwolf.

„Remus!", kam es nun von Fenrir. Er wartete einen Moment, um letztendlich die volle Aufmerksamkeit seines Gefährten zu bekommen.

„Ja?"

„Der Minister und auch Elbenkönigin Loredana und ihr fast Gemahl Lorna haben geholfen, die nötigen Papiere direkt auszufüllen und als Zeugen zu fungieren, so das die Möglichkeit besteht, dass DU jetzt sofort mit in das Lager zu meinem Rudel kommst.", meinte Fenrir mit enormen Herzrasen. Er hatte richtig große Angst, dass sein Kleiner dies rigoros ablehnte oder abblockte und ihn nicht dorthin begleiten wollte.

„Ich?", entfuhr es diesem völlig perplex.

„Ja, natürlich. Wer denn sonst? Remus, bitte glaube mir, dass ich das alles so nicht gewollt habe. Ich hatte dich damals als Kind entdeckt und mehrere Tage darüber nachgedacht, was ich tun soll. Am Ende habe ich mich dazu entschlossen, dich schon so früh zu beißen und die Wandlung permanent zu überwachen und zu begleiten, so das es überhaupt kein Problem darstellt. Doch leider lief es dann nicht so ab, denn ich wurde von dir getrennt und vertrieben. Kurz darauf spürte ich einen enormen Schmerz und wurde ohnmächtig. Als ich dann wieder erwachte, konnte ich dich nicht mehr spüren, fand dich auch nicht auf meinen Streifzügen und Suchaktionen. Du bist mein Gefährte und gehörst an meine Seite. Jeder aus meinem Rudel wird das akzeptieren und dich genau wie ich beschützen, wenn du es willst und zulässt. Und natürlich werde ich dich zu gar nichts zwingen, dass du nicht möchtest, okay?", fragte Fenrir den anderen schließlich.

„Okay!", erwiderte dieser sofort, brachte dadurch nicht nur Fenrir zum strahlen. Auch der Minister, Loredana und die anderen waren froh darüber.

„Möchtest du das Lager und mein Rudel sofort kennen lernen?", wollte Fenrir wissen.

„Ist dein Rudel groß?", entfuhr es Remus.

Fenrir konnte die leichte Angst seines Kleinen richtig riechen und ahnte, dass es diesen wohl umhauen würde, wenn man ihn sofort mit allen 86 Werwölfen konfrontieren würde. „Ja, aber momentan sind nur mein Betawolf und drei meiner engsten Vertrauten da, um auf meine Rückkehr und deinen Besuch zu warten.", erwiderte Fenrir.

„Gut – ich begleite dich.", antwortete Remus.

So kam es dann, dass sich die beiden Werwölfe schon eine viertel Stunde später von Minister Fudge, Elbenkönigin Loredana und Lorna, sowie Auror Greg verabschiedeten und Fenrir Remus fest um die Hüfte packte und sie direkt zu ihrem Lager apparierte.

Remus schnappte immer noch tief nach Luft, als sie gelandet waren. Es bereitete ihm einfach sehr große Probleme auf diese Art zu reisen, vor allem wenn er es nicht selber tat und von jemandem mit genommen wurde.

„Remus, ist alles in Ordnung?", fragte Fenrir direkt und blickte sehr besorgt auf sein Gegenüber, hielt diesen auch immer noch fest, damit er nicht eventuell noch umkippte. „Wir sind in unserem Lager angekommen.", teilte er Remus gerade mit.

„ ... in unserem Lager ...", wiederholte Remus überrascht.

„Ja richtig. Es ist unser Lager, denn wir sind Gefährten ... Partner – und zwar gleichberechtigte Partner, obwohl ich der dominante Part bin. Ich will und werde dich niemals unterdrücken oder dir meinen Willen aufzwängen, das schwöre ich!", meinte Fenrir sehr feierlich.

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