#101 - Janas Date ihres Lebens

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Im nächsten Moment sprang ein Betonklotz auf mich drauf und erdrückte mich.

... – Okay, eigentlich war es nur meine beste Freundin, aber es fühlte sich wie ein Betonklotz an.

„Carolina, beweg deinen fetten Hintern aus meinem Bett oder ich mache Hackfleisch aus dir", knurrte ich und drückte das Gesicht in mein Kissen.

„SAG MAL, BIST DU TAUB??!??", schrie sie mir ins Ohr, sodass es mir beinahe das Trommelfell zerriss.

Jap, ich bin taub. Zumindest stellte ich mich jetzt taub und schlafend.

Blöderweise hatte ich nicht mit meiner herzallerliebsten Cousine gerechnet, die meiner herzallerliebsten besten Freundin jetzt zu Hilfe kam.

„Sam!!! Hast du nicht zugehört??!?! WIR GEHEN HEUTE AUFS KONZERT!!!!!"

...klar, und in zehn Sekunden würde ich aufwachen und senkrecht in meinem Bett sitzen. Dann würde ich mich enttäuscht zurückfallen lassen und mir selber sagen, dass ich nicht hingehen würde, da Jana ja die Karten nicht gewonnen hatte.

Ich kniff die Augen noch fester zusammen und wartete darauf, dass ich aufwachte.

Nur wachte ich nicht auf.

Stattdessen durchfuhr meine Wange plötzlich einen ziemlich heftigen Schmerz. Schockiert riss ich die Augen auf und saß im nächsten Moment senkrecht. Allerdings saßen Caro und Jana immer noch auf mir drauf.

„Sag mal, spinnst du eigentlich?!?!??", fuhr ich Caro aufgebracht an und hielt mir die Wange. Sie hatte mir gerade allen Ernstes eine geschmiert!!!

Mit einem Ruck zog ich an meiner Bettdecke, um die beide von meinem Bett zu werfen, allerdings schienen sie damit gerechnet zu haben, weswegen sie sich keinen Millimeter bewegten.

„Samantha, halt die Klappe und hör zu!", mischte sich jetzt auch noch Leo ein. Ach, der war auch noch hier! Na, wunderbar, war Mom auch noch irgendwo zu sehen?

Als ich den Kopf in Richtung Tür drehte, entdeckte ich beide im Türrahmen stehend.

Super.

Damit wären wir also vollzählig.

„Was?!", fuhr ich Caro bissig an und schob sie diesmal etwas sanfter von mir weg. Sie ließ es geschehen und ich konnte aufstehen.

„Du. Gehst. Heute. Auf. Das. One. Direction. Konzert."

Caro betonte jedes einzelne Wort.

„Hmh, klar, sonst noch irgendwelche Witze auf Lager?", grummelte ich und wollte mich an Mom und Leo vorbei in Richtung Bad schieben, aber Leo stellte sich mir in den Weg und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Das stimmt, was Caro sagt", bestätigte er – und erst in diesem Moment (ich weiß, ich bin manchmal ein wenig dumm) sickerte in mein Hirn, was Caro da eigentlich gesagt hatte.

Mir fiel die Kinnlade herunter und ich drehte mich langsam wieder zu Caro um.

Ich sah sie mit großen Augen an und wollte eigentlich fragen, wie zur Hölle sie an Karten gekommen sind, aber ich bekam keinen Ton heraus.

Doch Caro wäre nicht Caro, wenn sie mich nicht auch ohne Worte verstanden hätte.

„Mir kam gestern Abend eine Idee", fing sie an zu erklären und ihre Wangen färbten sich vor Aufregung leicht rot, „deswegen habe ich auch angeboten, Jana heimzufahren, sonst hätte ich das nie gemacht, weil ich einfach zu angepisst war." Jana streckte ihr von der Seite die Zunge raus und Caro sah sie nur warnend an. „Jedenfalls", fuhr sie fort, „kam mir die Idee, dass Jana doch Connections hat..."

HeartbeatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt