#136 - Sarry. ღ

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„Na, wen haben wir denn da!", erklang eine Stimme, als wir Hand in Hand durch den Gang liefen und die Küche betraten.

Papa lächelte uns mit seinem strahlendsten Lächeln vom Herd aus entgegen.

„Hallo Mr Ferroni", sagte Harry und schüttelte Papa die Hand, „ich bin Harry."

„Ach, ehrlich?", sagte Papa lachend und Harry grinste sein Grübchengrinsen.

„Ich bin fast fertig mit Kochen, in einer Viertelstunde können wir essen. Du isst doch mit, oder?", fragte Papa und zeigte mit dem Kochlöffel auf Harry.

„Klar, gerne", antwortete dieser.

„Okay, wir kommen in einer Viertelstunde wieder", sagte ich und drückte Papa einen Kuss auf die Wange. Irgendwie hatte ich es gerade mit den Wangenbussis. Ein wenig viel Liebe pulsierte durch meine Adern, würde ich sagen.

Aber das war mir nur recht so. Es gab kein schöneres Gefühl auf dieser Erde, als jemanden zu lieben und von der Person zurückgeliebt zu werden.

„Ich rufe dann nach euch!"

Ich zog Harry ins Gästezimmer, das ich momentan ja bezogen hatte, und er ließ sich seufzend rücklings aufs Bett fallen, während ich die Tür schloss.

Grummelnd schloss er die Augen, während ich mich bäuchlings neben ihn sinken ließ und ihm mit der Hand die Haare von seiner Stirn zurückstrich.

Er öffnete seine Augen wieder einen Spalt und das Grün blitzte mich an.

Er drehte sich auf die Seite und griff hinter mich.

„Das ist aber ein schönes Shirt", meinte er und seine Grübchen strahlten mir entgegen, als er mir das weiße T-Shirt unter die Nase hielt.

Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen. „Nicht wahr, finde ich auch", antwortete ich und griff nach seinem T-Shirt, das jetzt in meinen Besitz übergegangen war, und drückte mein Gesicht hinein.

„Hey, da werd ich jetzt allen Ernstes eifersüchtig auf mein eigenes blödes Shirt!", ertönte Harrys empörte Stimme und ich schmunzelte.

Im nächsten Moment wurde mir das T-Shirt entrissen und er schleuderte es ans Fußende des Bettes.

„Ey!", rief ich, aber weiter kam ich nicht, denn er hatte mich schon zu sich herübergezogen (das kommt davon, wenn man klein und dünn ist, da können die Leute einen herumjonglieren wie einen Pappkarton) und brachte mich mit seinen Lippen zum Schweigen.

Ich ließ mich vollkommen in dem Kuss fallen und nahm nichts anderes mehr außer ihm wahr.

„Sag mal, Harry", sagte ich, als wir uns wieder voneinander gelöst hatten, und ich sah zu ihm auf, „ich habe eine Frage, von der mich die Antwort sooo brennend interessiert!!"

Das war wirklich so. Die Frage ließ mir seit Anfang an keine Ruhe und jetzt hatte ich endlich die Möglichkeit, sie ihm zu stellen und auch eine Antwort zu kriegen.

„Du kannst sie gerne stellen, aber ich werde dir keine Antwort geeebeeeen", meinte er in einem Singsang und drehte sich weg von mir. Als Rache richtete ich mich blitzschnell auf, setzte mich rittlings auf seine Hüfte und kitzelte ihn wie verrückt, bevor er überhaupt kapierte, was mit ihm geschah.

Er lachte lauthals los und versuchte sich zu wehren, aber diesmal hatte er keine Chance.

Ich war erbarmungslos.

Irgendwann schaffte er es doch, meine Handgelenke zu packen, und zog mich ruckartig auf die Matratze zurück und rollte sich im gleichen Moment noch herum, sodass er jetzt über mir war und sein Gesicht nur ein paar Zentimeter von meinem entfernt war.

„Stell deine Frage, du kleines, neugieriges, wunderschönes Biest", meinte er leise und atemlos und gab mir einen sanften Kuss. Ich strich mit den Fingerspitzen über seine Wangen und ließ meine Hand dann zu seinen Lippen wandern, um ihren geschwungenen Lauf nachzuzeichnen.

„Was hast du damals eigentlich dort gemacht?", stellte ich endlich die Frage der Fragen, „in der Tiefgarageneinfahrt? Wo wir uns das erste Mal getroffen haben?"

Sein Grinsen vertiefte sich und er ließ sich wieder neben mich sinken.

Er lachte ein wenig und meinte: „Das ist eine ganz schön dämliche Geschichte."

Er schnaubte belustigt und verdrehte die Augen. „Diese Tiefgarageneinfahrt, wie du sie immer nennst, führt gar nicht zu einer Tiefgarage. Es ist eine Einfahrt, bei der man direkt neben den Garderoben im Innersten der Olympiahalle herauskommt, wenn man am Ende von der dunklen, unterirdischen Einbahnstraße ankommt. Kur bevor wir da eben mit unserem Van reingefahren sind, meinte Louis, dass er ganz besonders witzig ist – so wie immer eben – und hat mir meinen Ring geklaut. Niall hat die ganze Sache dann noch gepusht und Louis getriezt – und der hat dann kurzerhand meinen Ring aus dem Fenster geworfen."

Ich schnaubte.

Ja, das passte zu Tommo. Der hatte schon einen an der Klatsche. Aber ich mochte ihn trotzdem wahnsinnig gern.

„Und dann musste der aaaarme kleine Harry ganz alleine nach seinem Ring suchen", meinte ich grinsend. Harry nickte nur und sah mich mit einem Eins-a-Hundeblick schmollend an.

„Dafür habe ich dann, nachdem ich ihn gefunden hatte" – er hielt seine Hand hoch und präsentierte mir den Ring – „das schönste Mädchen dieses Universums getroffen."

Lächelnd fuhr er durch meine Locken und strich mir dann vom Ohr bis zum Kinn mit der Hand entlang. Er hinterließ eine brennende Spur auf meinem Gesicht und ich atmete leicht zitternd ein.

„Weißt du was?", sagte er plötzlich und zog sich den Ring vom Finger.

„Ich schenke ihn dir."

Ich konnte gar nicht reagieren, da hatte er ihn mir schon über den Finger geschoben und einen Kuss auf meine Lippen gepflanzt.

Ich öffnete den Mund, um dagegen zu reden, aber er drückte mir sanft seinen Zeigefinger gegen die Lippen und meinte nachdrücklich: „Versuch's erst gar nicht, Sam, er gehört jetzt dir. Er soll dich immer an diesen einen Moment erinnern."

Ich war sprachlos.

Er verflocht seine Finger mit meinen und ich spürte das kühle Metall an meinem Finger.

Als Antwort beugte ich mich nach vorne, strich schnell meine Haare hinter mein Ohr und drückte meine Lippen gleichzeitig sanft, aber auch fest auf seine.

Seine Hände wanderten zu meiner Taille und er zog mich wieder an sich heran. Ich schob ein Bein zwischen seine, um ihm noch näher zu sein und schlang meine Arme um seinen Hals.

Harry drehte uns wieder herum, sodass er wieder über mir war und sein Gewicht rechts und links neben meinem Kopf mit seinen Unterarmen abstützte.

Ich löste mich langsam von ihm und sah ihm tief in seine Augen. Ich ließ meine Hände durch seine Haare wandern, dann strich ich ihm über seine Wangen bis zu seinem Nacken und lächelte.

„Ich liebe dich", flüsterte ich sanft.

Das strahlendste Lächeln, das ich bei Harry Styles jemals gesehen hatte, erschien jetzt auf seinem Gesicht.

„Und ich liebe dich", antwortete er genauso leise und legte im nächsten Moment seine Lippen wieder auf meine, als wir gleichzeitig unsere Augen schlossen.

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T H E   E N D

 © Copyright reserved. 2014  Nina Lealie.

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