#135 - Betrunken von Liebe

69.5K 3.5K 269
                                    

Ich weiß nicht, wie lange wir uns noch küssten.

Die Sonne war schon beinahe nicht mehr zu sehen, als ich mich langsam und sanft von ihm löste. Ich lehnte meine Stirn gegen seine Brust und er schlang die Arme ganz fest um mich.

Keiner von uns beiden sagte etwas, aber genau das machte das Ganze noch viel perfekter.

Es war perfekt.

Ich konnte es noch gar nicht richtig realisieren.

„Und jetzt?", fragte ich irgendwann und drehte den Kopf, sodass ich ihm in sein Gesicht sehen konnte.

„Wie, was jetzt?" Verwirrt erwiderte er meinen Blick und zog die Stirn in Falten.

Ich ließ meine Hand über seine Wange bis in seine Haare wandern und meinte lachend: „Naja, willst du hier den Rest deines Lebens oben bleiben? Ich bin ja dafür, dass wir wieder in die Wohnung von meinem Papa fahren, ich habe nämlich Hunger."

„Na gut, dann machen wir das doch", meinte er lächelnd und küsste mich wieder.

Mein Magen sprang in meiner Bauchgegend wild herum, sodass ich beinahe das Gleichgewicht verlor. Ich krallte meine Hände in sein Sweatshirt und Harry ließ seine Hände an meinem Rücken nach oben wandern.

„Harry", murmelte ich an seinen Lippen.

„Hmmm?", machte er, ohne den Kuss zu unterbrechen.

Ich musste grinsen. Er biss mir sanft in die Unterlippe, was mich wieder alles komplett vergessen ließ. Ich schnappte nach Luft und ich hörte ihn leise schmunzeln.

„Harold", sagte ich diesmal etwas deutlicher, weil ich es für eine halbe Sekunde schaffte, meine Lippen von seinen zu lösen. Dann spürte ich schon wieder seine auf meinen und ich war ihm wieder hilflos ausgeliefert.

„Samantha", entgegnete er und erforschte meinen Mund mit seiner Zunge. Ich hatte Probleme, weiter zu atmen. Ich spürte schon den Sauerstoffmangel in meinem Gehirn. Ich zog meinen Kopf mit einem Ruck nach hinten, sodass ich ihn ansehen konnte.

„Jetzt komm schon", sagte ich und lachte. Im nächsten Moment bekam ich eine schmollende Antwort: „Neeein, komm wieder her!" und er schlang wieder seine Arme um meinen Hals, sodass ich Zwerg vor ihm Riesen gefangen in einem tätowierte-Arme-Gefängnis stand und mich keinen Millimeter rühren konnte.

Ich gab mich geschlagen und erwiderte seinen Kuss leidenschaftlich. Ich ließ meine Hände unter seinen Pulli und sein T-Shirt wandern und fuhr langsam mit den Handflächen über seine warme, weiche Haut an seinem Rücken.

Sein Rücken bog sich ein wenig in einem Hohlkreuz durch und ich musste ein klein wenig lachen. Er grummelte, was ich einfach nur putzig fand.

„Hör auf, das kitzelt", murmelte er gegen meinen Mund.

Provokant fuhr ich nochmal mit den Händen seinen Rücken nach oben und er löste seine Arme von meinem Hals, um meine Hände unter seinem Pulli hervorzuziehen.

„Sam, ich hab gesagt, hör auf!", quengelte er und schob seine volle Unterlippe nach vorne. Kichernd stellte ich mich auf Zehenspitzen und gab ihm einen kleinen Kuss auf seinen Schmollmund.

„Jetzt komm schon, Schmolli, ich verhungre gleich!"

Ich griff nach seiner Hand, verflocht unsere Hände miteinander und steuerte mit Harry im Schlepptau auf den Aufzug zu.

Kaum dass wir ihn betreten hatten und ich auf die Null gedrückt hatte, drückte er mich schon wieder vorsichtig an die Spiegelwand des Aufzugs und seine Lippen trafen auf meine.

HeartbeatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt