Dinner 2- Drarry

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Draco PoV

Nervös, was ich nur ungern zugab, band ich mir wie gewohnt meine dunkelgrüne Krawatte und fragte mich ein weiteres Mal, ob diese Farbwahl angebracht war. Das Grün erinnert doch stark an Slytherin und alles, was eher verhasst bei Harrys sozusagen Pflegefamilie war.
Der Braunhaarige kam hinter mir zum stehen und sah mich durch den Spiegel hinweg an. Auch er war wieder vollkommen, diesmal in schicken Klamotten, gekleidet.

"Grün steht dir einfach am besten", sagte er nur und lächelte zauberhaft. Ich nickte ermutigt.
Meine schwarze Hose war sauber, das Hemd gebügelt und die Haare saßen auch einigermaßen.
Potter legte seine Arme um meine Taille.
"Du musst dir keine Sorgen machen. Es ist mir egal was sie denken."
Ich wusste, das war nur eine Halbwahrheit.

Klar, er würde mich trotzdem lieben und wir wären trotzdem zusammen. Aber ginge heute etwas schief, wäre mein Leben in Hogwarts deutlich schwerer durch Fred und George Weasly und auch Rons Mutter war sagenumwoben schützend ihren Kindern gegenüber. Da hatte sogar ich, der mit Lucius Malfoy und Bellatrix Lestrange aufgewachsen war, Respekt.
Außerdem war es mir wichtig, dass seine Seite hinter uns stand, wo ich das nie mit meiner Familie teilen würde können. Einen Jungen zu lieben, gerade ihn zu lieben, dieses Wissen in ihren Händen würde meinen Tod bedeuten und auch Harry in Gefahr bringen.

"Baby"
Ein leises hauchen holte mich zurück in die Realität, in der mein Harry mich noch umfasst hielt und mir leise ins Ohr flüsterte.
"Du warst in einer ganz anderen Welt oder?", lachte er leise.
"Ich hab nur dran gedacht, was passiert, falls sie mich nicht mögen."
Sein Griff verstärkte sich und versicherte mir seine Unterstützung.
"Das wird nicht passieren."
Ich nickte nur. Mein Pessimismus brachte mich auch nicht weiter.

Pünktlich um kurz vor sechs kamen wir vor dem Mühlenartigen Haus an, das mir recht fremd war. Es wirkte jetzt schon hell und einladend, ganz anders als mein Zuhause.
Ehrlich gesagt war dies mein erster Besuch bei jemand anderem. Mein Herz pochte und ich würde mich jede Sekunde übergeben.
Harry drückte meine Hand fester.

"Ich hatte nie Freunde", platzte es aus mir heraus.
"Ich weiß Malfoy. Kein Problem. Ich hab noch nie jemanden mitgebracht. Noch nie jemanden gern gehabt. Noch nie einen Ort gehabt, um jemanden hin zu bringen.....", zählte er auf und auch er klang nun nervöser.
Also schmunzelte ich und drehte mich ihm zu. 
"Viel Neues hmm?"
Er nickte und ließ sich in meine Arme fallen, den Kuss erwidernd, der uns Kraft geben soll.

Ein Räuspern schreckte uns beide voneinander weg und wir sahen Hermine an, die mit gehobenen Brauen im Türrahmen stand.
Dann erschien ein Lächeln auf ihrem strengen Gesicht und sie machte uns Platz.
"Knutscht nur nicht weiter rum, sonst wird Molly noch böse und fängt mit Aufklärung an!"
Ich lachte etwas schüchtern und zog Mantel und Schuhe aus, tat es Harry einfach nach.

Dieser fühlte sich offensichtlich sofort wohl, drückte Hermine freundschaftlich an sich, unterhielt sich angeregt mit ihr. Zeitgleich nahm er meine Hand, führte mich in den offenen Bereich zwischen Küche und Wohnzimmer, dort wo eine große Holzwendeltreppe hinauf ging.
Diese stieg gerade Ron herab und grüßte uns dann.
"Dann gehen wir mal zu Mum in die Küche, oder?", sein Blick glitt zwischen mir, Harry und unseren verschränkten Händen hin und her.

Potter sah mich an und hob einen Mundwinkel, genau wie ich.
"Sie wird dich schon nicht umbringen", lachte Fred hinter uns und ging an uns vorbei.
"Hoffentlich", fügte sein Zwilling frech hinzu und sie zwinkerte Harry zu, der nur die Augen verdrehte.
"Ignorier sie", sagte er noch, bevor er mich hinter sich her zog.

"Wir sind hier", sagte mein Gryffindor vorsichtig und ließ sich von Rons Mutter umarmen, was unsere Hände trennte. Verloren stand ich da, Angst, allein gelassen zu werden, breitete sich in mir aus.
Die rundliche Frau mit dem netten Gesicht und den kleinen Lachfalten um die Augen musterte mich kurz bevor sie auch mich anlächelte.

"Es freut mich, dich offiziell kennenzulernen. Als den Freund von Harry, einen Freund der Familie."
"Danke für die Einladung, ich bin sehr froh, hier sein zu dürfen." Ich brachte ein Lächeln zustande, was sie erfreuen zu schien.
"Ein netter junger Mann", murmelte sie an Harry gerichtet. "Das Essen wird bald soweit sein, ich hoffe du magst Gemüseauflauf."
"Ja, es riecht wunderbar", gab ich zu und lächelte, als Harry meine Hand wieder in seine nahm. Ich konnte endlich wieder frei atmen, unbeschwert. Er würde nicht weg gehen.

"Wir nehmen Teller mit", bot Hermine an und zu viert deckten wir den großen Eichentisch.
Man hörte schließlich die Eingangstür und ich erahnte das Zusammentreffen mit Mr Weasly, welcher laut Harry absolut kein Fan von meinem Vater und meiner Familie allgemein war. Ich hoffte das zu ändern.

"Mr Malfoy", sagte er bestimmt als er uns sah. "Mr Weasly, vielen Dank für Ihre Einladung. Draco reicht vollkommen."
Er nickte und zeigte ein kleines Lächeln, trotzdem war er von Skepsis geprägt.
Als Mrs Weasly das Essen auf den Tisch stellte, setzten wir uns und auch Ginny, Fred und George kamen dazu.
Wir begannen zu essen und der Tisch war von Unterhaltungen belebt, was mir sehr gefiel.

Ich lehnte mich etwas zurück, schöpft weniger zu essen als sonst und beobachtete einfach das wilde familiäre treiben, an dem ich danke Harry teilnehmen durfte. Ich hatte so etwas nie wirklich gehabt und im ersten Moment war ich überfordert. Aber auf eine gute Art.

Kurzgeschichten-Newtmas & DrarryWhere stories live. Discover now