Staying away- Newtmas

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Thomas POV

Widerwillig schob ich Newt an der Brust von mir, sodass seine Lippen auf Luft trafen.
Diese Panik in seinen Augen brach mir das Herz.
Ich liebte es, ihn zu küssen, mehr als alles andere, aber ich hatte zu oft darüber gegrübelt, was diese Menschen noch mit uns machen würden, nachdem sie uns in dieses Labyrinth gesperrt hatten.
Es war zu naheliegend, dass ich mich in diesen Jungen verlieben würde, dass durfte auf keinen Fall passieren.
Nicht, bis ich wusste, was hier passierte.

„Tommy?", fragte er unsicher. Seine Augen wurden diesen traurigen Glanz nie ganz los, nicht mal, wenn wir uns so nah kamen.
„Wir können das nicht mehr tun...."
„Das sagst du jedes Mal! Und dann versuche ich mich fernzuhalten, nur damit du mir nachläufst und mich erneut küsst... und ausziehst...."
Seine Stimme war leise, sein Atem prallte gegen meine Lippen. Er war mir noch so nah.

Konzentriert senkte ich den Blick, schüttelte fest den Kopf und versuchte erst mich, dann ihn davon zu überzeugen, dass es anders besser für uns wäre.
„Ich kann dir nicht so nahe sein, wenn ich nicht weiß, was hier los ist. Wer auch immer uns hier her gebracht hatte, wird es ausnutzen, wenn wir uns ineinander verlieben Newt.
Bitte versteh mich....", murmelte ich und klang zu verzweifelt, um überzeugend zu sein.

„Ich hab mich doch schon längst...."
Schnell presste ich dich Hand auf seinen Mund und blickte in seine geweiteten Augen.
„Sag es bitte nicht..... Sie werden uns trennen Newt."
Er umschloss mein Handgelenk mit seiner zierlichen Hand, schob es von sich und trat einige Schritte rückwärts.
„Na schön, ich kann dich nicht dazu zwingen, bei mir zu bleiben. Küss mich nicht noch einmal Thomas."
Mit diesen Worten ging er davon.

Es fühlte sich an, als würde jemand ein Messer quer durch meine Brust ziehen, weshalb ich die Hand auf die Stelle legte, unter der mein Herz wie wild pumpte.
Ich musste mich zusammenreißen und uns hier raus und Sicherheit bringen. Erst dann konnte ich Newt gestehen, was ich wirklich für ihn empfand und mir wünschte.

Ich schlief nicht gut.
Ich arbeitete hart, trieb Minoh an, schneller neben mir zu laufen, suchte verzweifelter eine Antwort, einen Ausweg.
Er tat sich mir nicht auf.
Und das schwerste war, Newt dabei zu zu sehen, wie er weiter machte.
Er arbeitete genauso hart an der Versorgung der Lichter, ignorierte mich kalt und genau so, wie ich es gewollt und verlangt hatte.
Und trotzdem versetzte es mir einen Stich.
Wir mieden es, miteinander zu reden, unsere lockere Freundschaft zu dritt, mit Minoh, zerbrach.
Minoh hatte ich nur gesagt, dass ich mich von Newt fernhalten musste.
Was Newt ihm erzählt hatte, wusste ich nicht.
Ich fragte nicht nach.


Zeitsprung


Newt POV

Völlig außer Atem stolperte ich zwischen den anderen Lichtern rückwärts, weg von den Griewern und betete, dass Thomas mit seiner Theorie zu dem Ausgang aus diesem Höllenloch richtig lag.
Die Geräusche, die die Griewer vor uns machten, jagte mir Gänsehaut über den Nacken und ließ mich ängstlich zwischen Teresa und Chuck am Ausgang und Thomas, etwas weiter rechts von mir, hin und her sehen.
Dann schoss eine Wand aus der Decke, zerquetschte den Griewer vor uns und es wurde schlagartig still.

„Ist es... vorbei?", hörte ich Teresas nervig- liebliche Stimme hinter mir.
Dann war nur noch unser schwerer Atem zu hören.
Plötzlich sprang uns eine beleuchtete Tür ins Auge.
„Das wäre zu einfach." Ich erkannte Thomas' Stimme und sie ließ mich vor Sehnsucht seufzen.

Es war schwer gewesen, ihm fernzubleiben, aber dieses Mal kam er nicht zurück und bat mich um einen Kuss und deshalb redeten wir nicht miteinander.
Dafür fand er offensichtlich den Ausweg zu unserem Scheißleben und startete eine Revolution.
Also tat es ihm wohl gut, von mir getrennt zu sein, sich nicht ablenken zu lassen.
Die Erkenntnis schmerzte noch mehr.

Trotzdem warf ich ihm hin und wieder Blicke zu, die ihn baten, zurück zu mir zu kommen, ich konnte nichts dagegen tun.
Ich spürte Minohs Hand auf meiner Schulter, die mir den Halt gab, hinter den anderen durch die mysteriöse Tür zu gehen.
Wir kamen in einem langen Gang raus, der aus Betonwänden bestand und Rohre an der Decke aufwies. Lange Lichtleisten spendeten grelle Beleuchtung.
„Netter Empfang", murmelte Minoh neben mir sarkastisch.

Mein Herz rutschte in meine Hose, als ich sah, dass die anderen Lichter einen Bogen um etwas vor uns machten.
Es war Thomas. Er stand mitten im Weg und sah mich an, als ich auf ihn zu ging und den Blick hob.
Er sah müde aus und doch so voller Energie. Unglaublich.
„Ich führe uns bis ans Ende von dem Gang, dort warten wir. Bleibt nicht zu lange von uns entfernt", riet uns Minoh, klopfte Thomas auf die Schulter und führte die Gruppe weiter, während wir zu zweit zurück blieben.

„Du hast es geschafft", brachte ich hervor und brach damit die anhaltende unangenehme Stille.
Er hatte mich nur angesehen, ausdruckslos und doch voll mit versteckten Emotionen.
Und dann machte er kleine langsame Schritte auf mich zu, vorsichtig, als könnte er mich verjagen. Mein Puls begann vor Nervosität zu rasen.
Schließlich war er mir wieder so nah, sein Geruch überwältigte mich und ich wollte mich an ihn schmiegen und ihm danken, dafür, dass er uns rausgeholt hatte.
Überall war besser, als dort.

„Newt", seufzte er, ich genoss es, wenn er meinen Namen so sanft sagte, und legte mir eine kalte Hand an die Wange.
Sprachlos von dieser Geste starrte ich in seine warme braune Augen.
„Verdammt, ich kann mich nicht von dir Fern halten."
Meine Unterlippe begann zu zittern, er beobachtete sie fasziniert.
„Dann tu's nicht", flüsterte ich heiser und verzweifelt.

Ich sah den Kampf in seinen Augen, auch ich war verwirrt und unsicher, ob es wieder nur einer dieser Versuche von ihm war, mir nah zu sein, bevor er sich wieder zurück zog.
„Lass mich dich küssen Newt, und ich verspreche, ich werde nie wieder damit aufhören."
Ich wollte dieses Versprechen, ich wollte es annehmen und daran fest halten.
Als er sich mir entgegen lehnte, stieg die Hoffnung nur weiter an.

Also schloss ich die Augen, legte die Arme um seinen Nacken und wartete.
„Ist das ein ja?"
„Ja Tommy."
Und dann presste er die Lippen gegen meine.
Die Leidenschaft und Zuneigung brannte zwischen uns wie ein riesiges Lagerfeuer und ließ keine Zweifel an uns mehr zu.

Mit diesem Kuss bedankte ich mich für die vermeintliche Freiheit, für seinen Mut und für sein Versprechen, für seine unausgesprochene Liebe.
Ich wusste, er würde es einhalten.

Kurzgeschichten-Newtmas & DrarryWhere stories live. Discover now