Her boyfriend- Newtmas

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Newt PoV

Die Stimmung unseres Sitzkreises um das Feuer herum war bedrückt, wie sollte es auch anders sein, wenn man bedachte was uns bevor stand. Ich spürte die Angst vor dem Kampf mit den Griewern in jeder meiner Zellen, kalter Schweiß stand mir im Nacken. Und dieses warten, das Warten auf den Tod war das schlimmste.
Ich wollte die Stille brechen, ich wusste nur nicht wie.

"Gibt es jemanden von euch, der etwas bereut?", warf ich also in die Runde und hob den Kopf, als verwunderte Blicke mich trafen.
"Hey, wenn wir eh sterben, dann können wir wenigstens ehrlich sein oder?"
"Das ist wenigstens ein Zeitvertreib im Gegensatz zu dieser totenstille....", unterstützte mich Minoh, der neben mir saß.

Mein Blick wanderte zu ihm, um seine Reaktion zu sehen. Thomas saß mir gegenüber, Teresa an seine Seite gedrückt, sie klammerte sich beinahe an ihn. Ich hatte seit sie hier war kein Wort mehr allein mit ihn gewechselt und es tat weh.
Er erwiderte meinen Blick zu meiner Überraschung und er war intensiv.
Ich wand mich ab.

"Ich bereue, euch nicht besser beschützen zu können", murmelte Alby und quälte sich mit einem Lächeln.
Er war das Oberhaupt.
Ich lächelte schräg und empathisch zurück.
"Ich bereue diese ganze Wahrheitsscheiße. Ich hab Feuer unterm Arsch, ich will was tun!", mischte sich Chuck mit ein und die Stimmung wurde noch mutloser.
Er war doch noch so jung....

"Dann Pflicht. Du musst ein Liter von meinem Gebräu exen", rief Gally und ein paar lachten, ein so fremdes Geräusch, dass ich die Stirn runzelte.
Chuck lachte ebenfalls und tat es, exte die Flasche leer, übergab sich dann hinter einen Busch und kam grinsend wieder.
"Ich bereue nichts. Minoh, Wahrheit oder Pflicht?"
Der Schwarzhaarige neben mir richtete sich auf.
"Pflicht."

Das ging einige Minuten so weiter, die Pflichten wurden immer hirnrissiger, die Wahrheiten immer persönlicher. Und die Stimmung hob sich, was mich sehr glücklich machte.
Ich sah auf, als Alby meinen Namen sagte.
Mir wurde die Frage gestellt und ich schüttelte den Kopf.
"Ich mach keines dieser verklonkten Pflichten!"
"Wahrheit also...."
Ich verzog das Gesicht als er zwinkerte, er kannte mich gut, er würde es mir nicht leicht machen.

"Was findest du, ist das Beste an Teresa?"
Die Angst hatte eine seltsame Wirkung auf mich, eine Sicherung schien durchgebrannt zu sein, denn ohne zu zögern antwortete ich.
"Ihr Freund."
Teresas Mund stand offen, so wie der von Tommy, von Chuck und einigen anderen Lichtern.
Gott, sie hatten alle keine Ahnung gehabt was Tommy mir bedeutete. Nicht einmal er selbst.

"W-Wir... also Teresa und ich sind nicht... du weißt schon.... ich bin nicht ihr fester Freund", protestierte Thomas auf einmal und sah mich dabei stur an.
Ein verwirrtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als er die Brünette abschüttelte, sich aufrappelte und mir zeigte, ihm zu folgen.
"Jetzt oder nie", flüsterte ich noch in die still gewordene Runde und folgte ihm mit geröteten Wangen.

Thomas PoV

"Wieso hast du nie etwas gesagt?", hakte ich verwundert nach, während wir uns von den anderen entfernten und ziellos über die Lichtung schlenderten.
"Im ernst? Meine Chance, im Vergleich zu ihr? Zu einem Mädchen wie Teresa? Verarsch mich nicht", murmelte er mit nach vorne gerichteten Blick.
"Newt....", ich schüttelte den Kopf und blieb stehen, als ich kaum noch ihre Stimmen hören konnte.
Seine Stirn war gerunzelt, als er sich herum drehte und zu mir aufsah.

"Ich liebe den Größenunterschied", gestand ich ihm und grinste, während ich mich direkt vor ihn stellte, meine Schuhe stießen gegen seine.
"Ich dachte immer du machst dich über mich lustig."
Ich konnte nicht glauben wie ignorant dieser Junge war.

"Hast du das alles nur gemacht, weil wir wahrscheinlich sowieso sterben?", fragte ich neugierig.
Er zuckte wage die Schultern und antwortete: "Ich hätte mich sonst nie getraut Tommy. Du bist einfach zu gut für mich."
"Das weißt du nicht", murmelte ich dunkel und legte beide Hände an seine roten Wangen, sein Atem stockte.
"Niemand wäre je gut genug für dich. Ich wünschte nur, du hättest früher etwas gesagt. Hätte ich es gewusst, hättest du dich nicht von mir abgewendet.... ich dachte du wärst in Teresa verknallt und wütend auf mich", fuhr ich fort.

Ein lautes Lachen entkam ihm und er legte die Hände an meine Hüfte.
"Niemals. Ich dachte nur, es wäre vorbei."
"Es hat gerade erst begonnen Newt."
Ich wusste, daß war nur eine Halbwahrheit aber es war mir egal. Ich würde es ihm beweisen.
"Ich werde für dich kämpfen."
Er lächelte schüchtern und lehnte den Kopf gegen meine Brust. Meine Arme schlangen sich um seinen dünnen Körper und ich drückte ihn an mich, beschützend. Er war wie das Puzzle Teil das mir all die Zeit gefehlt hatte.

"Frag mich, ob ich etwas bereue."
"Bereust du etwas, Tommy?"
"Ich würde es bereuen, dich nicht geküsst zu haben", murmelte ich und hob sein Kinn an, damit er mich ansah. Seine Augen funkelten.
"Ich will nicht, dass du etwas bereust."
Mit einem Lächeln schloss ich meine Augen, beugte mich hinab und vereinte unsere Lippen zu dem sanftesten Kuss, den es je gegeben hatte.

Er war das Versprechen auf mehr, das Versprechen auf Leben und Schutz und Liebe und ich vergötterte ihn, vergötterte Newt.
Ich war nie Teresas Freund gewesen.
Ich war schon immer Newts Geliebter gewesen.
Und ich würde es bleiben.

Kurzgeschichten-Newtmas & DrarryWhere stories live. Discover now