Simulation 3- Newtmas

1.5K 76 0
                                    

Thomas

Zweifelnd sah ich durch die offene Glasfront hinab in das mit Wasser gefüllte Becken, in das wir gleich springen mussten.
Denn Teresa war wie erwartet keine große Hilfe gewesen.
Wir hörten das wilde Treiben vor der verschlossenen und verbarrikadierten Tür und musst uns beeilen. Das wusste ich ja. Aber ich hatte Newt gerade wieder, ich brauchte einen Moment.
Schnell drehte ich mich ihm zu und umfasste sein zartes Gesicht.

„Ich liebe dich über alles, versuch, nicht zu sterben, verstanden? Ich brauche dich, ich könnte nicht....", ich konnte den Satz vor Angst nicht beenden. Etwas in seinem Ausdruck regte sich. Eine Sekunde zuckte purer Schmerz durch seine Augen, dann waren sie wieder nur von einem traurigen Glanz behaftet.
„Ich liebe dich auch Tommy, nur deinetwegen kann ich leben und überleben. Lass sie mich nicht noch einmal mitnehmen, ich flehe dich an Thomas. Töte mich. Lieber sterbe ich als...." Er unterbrach sich. Jetzt war wohl nicht der Moment, sein Trauma aufzuarbeiten.

Fragend sah ich ihn an doch er presste nur die Lippen auf meine und ich kostete diesen Moment aus.
Ihn wieder zu haben war unbeschreiblich.
Ich war nicht bereit, ihn nochmal zu verlieren.

Dann sprangen wir gemeinsam mit Minoh und beteten.
Wir starben nicht.
Gally zu sehen verwunderte Newt, war aber gerade unser kleinstes Problem, da wir noch immer verfolgt wurden.
Eilig folgten wir Gally zum, mit Brenda verabredeten, Treffpunkt.

Newt POV

Die Stille war wie ein unangenehmes Dröhnen in meinem Ohr, denn zum ersten Mal seit langem war ich beinahe ganz bei mir. Weder sediert noch in der Simulation.
Erschöpft lehnte ich gegen Thomas starke Schulter, wir hatten es heil in das gestohlene Berg geschafft, welches von George geflogen wurde.
Wir hatten es tatsächlich alle lebend rausgeschafft.

Tommy drückte mich noch weiter an sich, küsste meine Stirn einige Male.
Er schwieg und musste vermutlich, wie ich, das Ganze erst einmal realisieren.
Wir würden es zum sicheren Hafen schaffen.
Minoh klopfte mir aufs Knie. „Schön, dass du wieder bei uns bist", murmelte er.
Ich nickte schwach. Dann versank ich endlich in einem von mir gewollten Schlaf.

Thomas PoV

Er schlief eine ganze Weile.
Er wachte nicht auf als wir auf dem Land des sicheren Hafen landeten, auch nicht als ich ihn in eine der Hütten trug, die ab nun unser Zuhause sein würde.
Ich konnte ihn problemlos auf der Matratze ablegen, ihm die dreckigen Sachen ausziehen, ihm eines meiner Tshirts überstreifen und mich dann mit ihm unter die Decke legen.

Ich checkte sogar einmal seinen Puls, so ruhig und tief schlief er. Ich konnte mir vorstellen, dass er das brauchte, dennoch konnte ich kaum abwarten, mit ihm zu sprechen.
Deshalb betrachtete ich ihn einfach, fuhr durch seine Haare, küsste seine Schulter, spürte seinen Körper endlich wieder an meinem.
Er lebte, es war kaum zu glauben.

Als sich der Junge in meinen Armen regte, wachte ich sofort von meinem leichten Schlaf auf und umfasste ihn stärker. Im ersten Moment war die Angst, er würde mir wieder genommen werden, zu groß.
Ich ließ ihm Freiraum und öffnete die Augen.
„Hi."
„Hey Newt."
„Ich hab wohl ziemlich lang geschlafen....", seufzte er und sah zu mir auf. Ich stützte auf den Ellenbogen und betrachtete ihn fasziniert.
„Ein bisschen ja. Wie... geht es dir?"

Mein Magen zog sich zusammen, als er seufzte und meinen Blick mied.
„Ich werde es dir erzählen. Einmal. Weil ich es an deiner Stelle wissen wollen würde. Aber ich will nicht dass du dir die Schuld gibst, denn es ist vorbei. Dank dir. Verstehst du?"
Ich nickte unruhig und ließ mich neben ihm nieder um seine Geschichte zu hören und seinem Blick zu entgehen.

„Sie benutzten mich, meine Ängste, um das Serum herzustellen. Sie verstärkten die Gefühle, die wir auf der Lichtung hatten um ein Vielfaches. All das schreckliche..... und ich sah nur dich. Du starbst durch meine Hand, immer und immer wieder tötete ich dich und brach zusammen. Ich hätte schwören können, jedes einzelne Mal war real für mich gewesen. Du bist unzählige Male in meinen Armen gestorben Thomas..... Und als du dann vor mir standest. Ich dachte ich wäre selbst tot."

Seine Stimme hatte einen so kühlen monotonen Ton angenommen, der mir nicht bei ihm bekannt war.
Ich musste mich auf Veränderungen an ihm gefasst machen. Nie mehr würde es so sein wie es war.
„Ich bin hier Newt, ich denke, du weißt das. Solltest du je Zweifel haben, sag es mir. Ich werde beweisen, dass ich es bin.
Ich werde nie wieder fort gehen. Du musst keine Angst mehr haben. Aber alles was du fühlst ist angemessen."

Langsam nickte er.
Er legte vorsichtig eine Hand um meine und schmiegte sie an sein Gesicht.
„Geh in nächster Zeit nicht von mir weg Tommy- ich brauche diese Nähe."
„Natürlich", flüsterte ich bedrückt und rückte weiter an ihn ran.
Wir lagen nur noch so da und schwiegen. Genossen die Wärme des anderen, die unter der Decke traumhaft verteilt wurde.
„Du bist mir wichtiger als mein eigenes Leben."
„Dasselbe könnte ich sagen."
Wir waren bereit, alles füreinander zu geben. Und das machte es für mich besonders.

Kurzgeschichten-Newtmas & DrarryWhere stories live. Discover now