3 words- Drarry

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Harry PoV

Die sturmgrauen Augen sprühten beinahe Feuer, als ich meinen Arm um Ginnys Schultern legte, doch es war mir egal.
Gut, egal war es nicht, aber das würde es sein. Es war seine Entscheidung und er hatte mehr als einmal gesagt, dass er keine feste Beziehung mit mir führen konnte. Dass er die drei Worte nicht erwidern würde.
Mir blieb also nichts anderes übrig als meinen Herzschmerz zu überspielen und der Kontakt zu Ginny half mir dabei.

Wir saßen am Tisch der Gryffindor, das Abendessen war gerade vorbei und wir wollten noch ein wenig Zeit mit Freunden in der Bücherei verbringen, der einzige Ort, an dem wir uns mit Leuten außerhalb unseres Hauses treffen konnten.
Also standen wir gemeinsam mit einigen Gryffindors auf, folgten Hufflepuffs und auch wenigen Slytherins, die beiden Häuser gingen erstaunlich gut zusammen, aus der großen Halle zur Bibliothek.

Dort angekommen ließen wir uns auf den Sofas und Stühlen nieder, ich eng an Ginny gepresst, damit auch Ron und Hermine noch neben uns Platz nehmen konnten.
Es störte mich nicht.
Ginny war ein tolles Mädchen.
Die Atmosphäre war angenehm, einige Themen wurden diskutiert und Scherze gemacht.

Meine Stimmung war ausgelassen, bis zu dem Moment, als ich Draco gegen ein Regal mir gegenüber gelehnt entdeckte.
Sein Ausdruck war düster und kalt. Er musterte mich, dann Ginny, dann meine Hand, die ihren Platz auf ihren Schenkel gefunden hatte.
Er hatte kein Recht sich daran zu stören.
Aber offensichtlich tat er das.

Schließlich lenkte Musik mich von seinem Anblick ab, als sich Ron und Mine zum tanzen erhoben, genau wie Neville und Luna und einige andere.

Begeistert zog die Brünette neben mir mich auf die Beine und platzierte die Hände auf meinen Schultern, weshalb ich sie lachend zum Tanzen umfasste.
Die Musik war schnell, wild hüpften wir umher, stießen hin und wieder gegen ein anderes Paar, lachten nur noch mehr.
Es machte Spaß, Ginnys Körper war warm unter meinen Händen und sie lächelte mich an.
Ich genoss die Zeit mit ihr.
Bei ihr musste ich mich nie fragen, was sie empfand. Sie würde sich nicht von mir abwenden.

"Lass das, Potter", fauchte eine Stimme neben mir, bevor mich ein starker Griff zum stehen bleiben zwang.
Verwundert sahen Ginny und ich Draco an, der plötzlich neben uns stand.
Was fiel ihm ein, mich so anzugehen?
Vorsichtig ließ ich von Ginny ab und stellte mich dem Eisprinzen mit verschränkten Armen entgegen.
Mit zusammengezogenen Brauen sah er mich an.
"Was soll das?"
"Hör auf damit", sagte er nur und warf Ginny einen abfälligen Blick zu, der nur verriet, wie eifersüchtig er auf das Mädchen war.
Lächerlich.

Mit einem seufzen versuchte ich mich zu beruhigen, ließ meinen Blick weicher werden und trat ihm ein Stück entgegen.
Ich konnte nicht gegen meine Gefühle für ihn kämpfen und verletzen wollte ich ihn auf keinen Fall.
Ernst sah ich ihm in die Augen.
"Du weißt, du musst nur 3 Worte sagen, um mich für dich allein zu haben. Aber davor hast du mir gar nichts zu sagen", stellte ich möglichst überzeugend klar.
Ich wollte ihn aus der Reserve locken.

Als er wütend meinen Hals mit der einen Hand umfasste, wusste ich, ich hatte es geschafft.
Ihn geknackt.
Sein Griff um meinen Hals war stark, aber das war nicht der Grund, wieso mir der Atem geraubt wurde.
Sondern wegen des Kampfes, den ich in seinen Augen sah.
Er wusste, ich war im Recht.
Er hatte mir nichts zu sagen, solange er keine Beziehung wollte.
Er hatte keinen Grund, eifersüchtig zu sein, weil ich mit Ginny tanzte.

Ein frustriertes Schnauben entkam ihm und er ließ mich wieder los, drehte sich auf dem Absatz um und verschwand hinter einigen Regalen.
Erst als er mich nicht mehr beobachtet drehte ich mich zu Ginny und schnappte nach Luft.

"Was war das denn", empörte sich meine Freundin und umfasste vorsichtig meinen Arm, um mich zu beruhigen.
"I-Ich hab keine Ahnung. Er ist eifersüchtig."
"Und trotzdem kann er dir nicht geben, was du verdienst?"
Sie klang wütend. Ich lächelte mild und traurig, während ich die Schultern zuckte.
"Nein. Es ist ihm wohl nicht genug, dass ich mit anderen tanze. Ich bin nicht genug."
Letzteres flüsterte ich eher. Zu dem Schluss war mein gebrochenes Herz gekommen.

"Und wenn er denkt, es ist ernst? Das er dich ernsthaft verlieren könnte? Vielleicht ändert das für ihn die Lage."
Zweifelnd sah ich sie an. Ich würde nie ernsthaft mit jemand anderem was versuchen. Jedenfalls nicht jetzt oder in nächster Zeit.
"Das könnte ich nicht."
"Dafür hast du mich Harry. Du bist beinahe wie ein Bruder für mich. Aus uns könnte wohl nie was werden, aber das weiß Malfoy ja nicht."
Während sie mir zu flüsterte, lehnte sie sich gegen meine Brust und legte einen meiner Arme um ihre Hüfte.
Viel intimer als gewohnt.
Ich grinste leicht in mich hinein.
"Du bist die beste, Ginny."

Es war wohl Mine zu verdanken, dass als nächstes ein langsamer Song folgte, auf den wir beide in der Position, in der wir waren, hin und her schaukeln konnten.
Mein Blick hielt ich auf ihr Gesicht gesenkt, während sie für mich nach Draco sah.
Er schien uns weiterhin zu beobachten und immer grimmiger zu schauen. Ich wusste, dass er hinter seiner Fassade litt. Er konnte nicht über seinen immens großen Schatten springen.

"Wir müssen wohl noch einen Schritt weiter gehen", brummte die Brünette schließlich.
"Vertrau mir."
Sie nahm meine Hand in ihre, legte sie an ihren Hintern und lehnte sich kichernd gegen mich, während wir langsam Richtung Ausgang steuerten.
Ich spielte einfach mit und versuchte mir nicht anmerken zu lassen, wie unangenehm mir diese unsittliche Berührung war.

Plötzlich stand, wie Ginny vorausgesagt hatte, Draco zwischen uns und der Tür. Ein trauriger Ausdruck huschte über sein Gesicht und zeigte zum ersten mal vor anderen, was er wirklich fühlte.
"Harry. Bitte", murmelte er betreten.
Sofort zog ich meine Hand zurück und Ginny trat langsam zurück, ihre Arbeit war getan.
"Ich liebe dich Draco. Sag es."
Seine Hände ballten sich neben seinem Körper zu Fäusten und ich sah Tränen in seinen Augen glitzern.
Er würde brechen. Er musste brechen um frei zu sein.

Kurzgeschichten-Newtmas & DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt