Before 3- Newtmas

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Thomas PoV

Keuchend kam ich hinter den anderen zum stehen und blickte mich dann erstaunt um. Wir hatten die Idioten von WCKD abgehängt und waren nun endlich zusammen mit Brena und George, unseren neusten Bekanntschaften, im Lager von der Organisation rechter Arm angekommen.
Sie hatten uns geholfen zu fliehen, einen weiteren grausamen Experiment von WCKD zu entkommen.

Außerdem versprachen sie, uns unser Gedächtnis wiederzugeben.
Ein Teil davon hatte ich durch die Injektion des Gegenmittels schon aufblitzen gesehen, als ich gestochen worden war. Aber es waren nur einzelne Puzzleteile, die ich unbedingt zusammen fügen wollte.

„Wir haben es tatsächlich bis hier her geschafft", lachte Minoh ungläubig. „Ja, dank Tommy", flüsterte Newt und sah mich eine Weile dankbar an. Ich lächelte.
Er war wirklich liebenswert und wundervoll..... ich konnte mir nichts vorstellen, ihn zu verlieren. Er war neben Minoh mein bester Freund.
„Ohne euch hätte ich das nie geschafft", antwortete ich und umarmte beide gleichzeitig fest.

Brenda legte mir eine Hand auf die Schulter und führte uns drei dann in eines der Zelt, wo sie uns mit einem Serum von der chemischen Blockade unseres Gedächtnisses befreien konnte.
Also legten wir uns jeder auf eine Liege und ließen uns von ihr alles erklären. Wir waren zu allem bereit, ich war es jedenfalls, um aus den wirren Bruchstücken schlau zu werden, an die ich mich erinnerte.

Keuchend setzte ich mich auf.
Ich sah mich panisch um, doch die anderen beiden schliefen noch und von Brenda war nichts zu sehen.
Mit aufgerissenen Augen versuchte ich, alle Informationen aus der Vergangenheit und der Gegenwart zu verknüpfen, die wie lose Zettel in meinem Kopf rumirrten. Immer mehr kamen dank des Serums dazu.
Schließlich bekam ich einen Fetzen zu fassen, eine Art Erinnerung.

Von mir und Newt.
Ich meinte, mich genau an den Geschmack seiner Haut zu erinnern, an seine kleinen Hände und an ein überwältigendes Gefühl, wenn er bei mir war. Viel stärker als die freundschaftliche Zuneigung, die ich verspürt hatte, im Labyrinth.
Ich hatte ihn geliebt. Nur deswegen war ich hergekommen, um ihn zurück zu gewinnen oder diese Erinnerungen an die verflossene große Liebe los zu werden.

Tränen stiegen mir in die Augen, als ich realisierte, was ich verloren hatte. Das ich ihn nie zurückgewonnen hatte, sondern sein bester Freund geworden war.
Ich wusste nicht mehr, wie er sich fühlte, er hatte nie über eine Anziehung geredet.
Langsam bekam ich Angst davor, wenn er aufwachen würde und erkennen, was passiert war.
Ob er wohl sauer war?
So viel Zeit war vergangen seit dem ich ihn zum letzten Mal auf diese Art berührt oder gehalten hatte.

Schnell sah ich zu der Liege, auf der er lag und betrachtete ihn endlich wieder mit der Erinnerungen von damals und der Liebe die ich nun wieder fühlte.
Und auch die Schuld. Sie überkam mich ebenso heftig.
Ich war schuld am Leiden aller Probanden, am Tod von so vielen, auf so vielen Arten.
Nicht erst seit ich im Labyrinth und selbst ein Feind von WCKD war.
Noch viel mehr leid hatte ich in meiner Zeit als Mitarbeiter verbreitet ohne es zu sehen.

„Tommy."
Seufzend schloss ich meine Augen und drehte mich ihm dann zu. Er hatte sich ebenfalls aufgesetzt und sah verwirrt umher.
„Ich bin hier", flüsterte ich vorsichtig und schließlich saßen wir uns gegenüber.
Er nahm gegen meiner Erwartungen meine Hand in seine und lächelte zaghaft.
„Ist lange her", seufzte er.
Ich nickte bedrückt und musste erneute Tränen zurückhalten.

„Ich weiß gar nicht, wo ich mit Entschuldigungen anfangen soll", setzte ich an dich er schüttelte den Kopf und sah mir zum ersten Mal seit wir in diesem neuen Leben steckten tief in die Augen.
„Ich bin mir sicher, du kannst mir alles zu gegebener Zeit erklären und das dich keine Schuld trifft. Und ich will auch erfahren, wie du hier gelandet bist. Aber ich war unglaublich lange und unerwartet von dir getrennt. Mit diesem Gefühl sollten wir anfangen."
„Und... was fühlst du?"

In seinen Augen zuckte es und dann lehnte er sich weiter vor, schneller, als ich gedacht hatte waren wir uns wieder ziemlich nahe.
„Viel. Sehnsucht. Verwirrung. Angst. Aber vor allem Sehnsucht nach dir Tommy!"
Vorsichtig legte ich die Hand auf seine weiche Wange und konnte mich beinahe fühlen wie früher, bevor unser Leben auf dem Spiel gestanden hatte und alles nur ein blödes Projekt war.
„Können wir denn einfach dort weiter machen, wo es geendet hatte? Nach Jahren voller Einsamkeit und Tod und....", redete ich los und bekam wieder zunehmenden Panik ihn zu verlieren.

„Wir müssen uns wohl von vorne kennenlernen aber.... meine Gefühle für dich sind noch dieselben."
Erleichtert atmete ich auf und zog ihn an meine Lippen für unseren ersten Kuss.
Seine Lippen waren trockener und es fühlte sich weder fremd an noch so wie früher.
Aber als er erwiderte und mich genauso an sich zog, machte sich ein bekanntes glückliche Gefühl in mir breit.
Am liebsten wollte ich über ihn krabbeln und ihn von Neuem erkunden und kennenlernen. Aber ich wusste, das konnte so bald nicht geschehen.

„Ach du Klonk!"
Minohs Schrei riss uns aus unserer Welt und wir lösten uns erschrocken.
„Tut mir leid Jungs, aber das erste was man sieht, wenn man sich an alles erinnert, sollte nicht euch zwei Strunks beim Knutschen sein.
Obwohl ich mich wirklich wahnsinnig für euch freue....", fügte er dann gelassener hinzu und lächelte, genau wie Newt und ich es taten.
„Ihr habt einiges aufzuholen, ich weiß, deswegen lasse ich euch mal etwas allein", murmelte er, verließ dann das Zelt.

Noch immer den anderen berührend sahen wir uns wieder an und ich konnte das bekannte Funkeln in seinen nussbraunen Augen ausmachen.
„Du hast mir unglaublich gefehlt Newt", brachte ich hervor und konnte mich von dem Anblick nicht lösen.
Er lächelte zaghaft.
„Und du mir erst Tommy. Wir haben wohl wirklich viel Gesprächsstoff.... aber eins musst du wissen...."
Er rückte noch näher an mich und ich spürte seinen Atem an meinen Lippen.
„Ich werde dich immer lieben und ich folge dir- wo auch immer du von nun an hingehst."

Kurzgeschichten-Newtmas & DrarryWhere stories live. Discover now