Ein Unfall- Drarry

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Draco PoV

Gryffindor war gerade dabei, das Quidditchspiel gegen Ravenclaw für sich zu entscheiden, als es passierte.
Potter sah den Klatscher nicht kommen und die Zwillinge hatten nicht genug Zeit, um ihn zu erreichen, weshalb der Ball den Jungen frontal ins Gesicht traf und vom Besen warf.
Nur dank Grangers schnellem Reaktiondvermögen kam der Sucher nicht ganz so hart auf dem Gras auf.

Ich hielt die Luft an, beobachtete genau, ob er sich bewegte, während McGonnagal und ein Medicus zu ihm eilten.
Als er sich nicht regte erhob ich mich von meinem Platz auf der Osttribüne, bahnte mich schwankend einen Weg zu der großen Holztreppe und traf dort eine kreidebleiche Hermine und einen besorgt aussehenden Ron.
Zusammen flitzten wir hinab zu der Stelle, an die sie unseren Freund, meinen Freund, gebracht hatten, um ihn zu untersuchen.

"Wie gehts ihm?", frage Hermine zur gleichen Zeit, als ich seinen Namen rief und mich an Snape vorbei drängte, um mich zu ihm auf den Boden zu knien.
Ohne auf den Heiler zu achten nahm ich seine Hand und musterte ihn.
Die Augen hatte er geschlossen, seine Nase blutete nach wie vor und das eine Auge begann bereits zuzuschwellen. Ansonsten war nichts erkennbar, was nicht hieß, dass ihm nichts fehlte.

"Der Sturz hat mit Sicherheit innere Blutungen ausgelöst. Ich werde ihm starke Tränke geben und wir lassen ihn zur Krankenstation bringen", verkündete der Heiler, nachdem er sich erhoben und mich skeptisch gemustert hatte. Schließlich kamen ihm meine weißblonden Haare sicher bekannt vor.
"Aber er wird wieder?", hakte die Lehrerin nach und ich hob den Kopf, um ihn nicken zu sehen.
"In ein paar Tagen ist er wieder der alte. Und er dürfte in wenigen Minuten zu sich kommen, auch wenn er verwirrt sein wird. Es sollte jemand bekanntes bei ihm bleiben..."

"Keine Sorge, ich gehe nicht weg", sagte ich, sah dabei jedoch meinen Freund an und streichelte ihm ein paar verschwitzte Strähnen aus den Augen, so dass sie jedoch noch seine Narbe verdeckten. Ich wusste er mochte es lieber, wenn sie verdeckt war.
Ich weigerte mich seine Hand loszulassen, als einige Schüler halfen ihn auf einer Stofftrage zum Krankenzimmer zu bringen und wir legten ihn behutsam in eines der leeren Betten.

Ron und Hermine zogen sich zwei Stühle heran, gewillt mit mir gemeinsam bis zum Abendessen bei ihm zu sitzen.
Harry schlug schließlich die Augen auf und ich küsste seinen Handrücken, da ich neben ihm auf der Bettkante saß.
Mit der freien Hand hielt er sich den Kopf.
"Was 'n passiert?", murmelte er und die Erleichterung ließ mich seufzen.
"Der Klatscher hat dich erwischt", berichtete ich, da hörte ich hinter mir die Tür aufgehen.

Während Ginny, Fred und George, Cho, Luna und Neville sich um das Bett herum versammelten spürte ich den Blick meines Freundes über mich und dann zu unseren verschränkten Hände wandern.
"Wie gehts dir Harry?", hakten sie fürsoglich nach und erzählten durcheinander besorgt, wie der Fall ausgesehen hatte.

Doch der Gryffindor schien ihnen kaum zuzuhören, als ich von der Gruppe zu ihm sah lag der Blick schon auf mir.
"Wie heißt du?", lallte er plötzlich und ich verzog besorgt das Gesicht.
"Die Zaubertränke schlagen an", erinnerte mich Hermine dann und ich nickte vorsichtig.
"Draco", antwortete ich ihm also, weil ich keine Ahnung hatte, was diese Beruhigungs- und Schmerzzeug mit ihm machten.

Ein schiefes Lächeln trat auf seine Lippen und ich setzte ihm vorsichtig die Brille wieder auf, die bei dem Sturz etwas gelitten und eine Reperatur gebraucht hatte, dann schnappte er nach Luft.
"Du bist wunderschön, Draco", hauchte er und legte den Kopf schief, während seine Augen einen trüben Glanz bekamen. Es war als hätte er zu viele Highbeeren gegessen und hätte davon einen Rausch.
Also lächelte ich zurück und spürte die Hitze in meinen Wangen, weil uns nach wie vor alle zusahen.

Doch damit war es nicht getan, er flirtete schamlos weiter.
"Hast du einen Freund?"
Diesmal lachten unsere Freunde, sichtlich erleichtert, dass es ihm so gut ging und ich schmunzelte, während ich nickte.
"In der Tat, das habe ich."
Er öffnete den Mund und sah dann auf unsere Hände, als täten wir etwas unrechtes.
"Du bist mein Freund, Harry", stellte ich schnell klar, um ihn nicht zu verärgern und als er mich ungläubig ansah drückte ich einen Kuss auf seine Hand.
"Wow. Das war richtig schön", flüsterte er und seine Augen flatterten, als würde er jeden Moment einschlafen.

"Das Abendessen ruft", bemerkte Hermine neben mir und sie verabschiedeten sich, bis wir beide alleine in dem großen Raum waren.
"Du bleibst?", fragte er nach und drückte meine Hand fester, als hätte er Angst ich würde mich losreißen.
Mit einem weiterem Lächeln, das nur er zu sehen bekam, weil ich dabei Grübchen hatte, beugte ich mich weiter vor.
"Ich bleibe bei dir Harry", versprach ich und er schien zufrieden damit.

"Du findest also ich sehe gut aus?", neckte ich ihn dann und streichelte seinen Handrücken, während er mich ernst betrachtete.
"Sehr gut sogar" schwafelte der Auserwählte vor sich hin.
"Gut das ich schon dein Freund bin", konterte ich und überschlug die Beine.
"Das glaube ich dir nicht", nuschelte er daraufhin und brachte mich dazu die Stirn zu runzeln. "Du musst es wohl beweisen", fügte er dann hinzu und versuchte zu zwinkern, was ihm nicht gelang. Doch es war süß.

Also beugte ich mich zaghaft vor, nahm die freie Hand an seine Wange und drückte einen sanften Kuss auf die Lippen des anderen Jungen, kurz und süß.
Es sollte zaghaft bleiben, die Medikamente sollten ihm einen angenehmen Schlaf verschaffen.

Als ich mich wieder aufrichtete war Harry knallrot und knabberte an der weichen Unterlippe.
"Wow. Der süße Typ hat mich geküsst", staunte er und ich musste bei den großen Augen lachen, die er machte.
"Nochmal", verlangte er dann und spitzte die Lippen, da drückte ich meine gegen seine Stirn.
"Ein anderes mal, Liebling. Wenn du wieder bei klarem Verstand bist", versprach ich, um ihn endlich zum Schlafen zu bringen.
"Aber du bleibst bei mir?", erwiderte er und ich nickte und legte mich auf die Seite, damit er sich in meine Brust kuscheln konnte.

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