I'd catch a grenade for you 2- Newtmas

538 30 1
                                    

Newt PoV

Er war nicht mehr derselbe, als ich ihn am nächsten Morgen sah.
Wir hatten sie vertrieben, doch sie hatten genau das bekommen was sie wollten, als sie Minoh geschnappt hatten und das wussten sie. Ava wusste es und Teresa auch. Thomas würde seinen Freund niemals zurück lassen.
Ich wusste dass er nicht geschlafen hatte, die Ringe unter seinen Augen waren dunkler als der dreck in seinem Gesicht.

Ich sagte nichts als ich mich neben ihn auf den Boden setzte.
"Wir müssen den Rest von uns an den sicheren Hafen bringen."
Überrascht sah ich auf, als Vince sich einen Rucksack über die Schultern warf. Es dauerte nicht lange bis sich alle um ihn versammelt hatten.
"Die, die übrig geblieben sind verdienen es, in Sicherheit gebracht zu werden", fuhr er fort.
"Wir brechen in einer Stunde auf."
"Ich kann nicht mit euch kommen", sprach plötzlich Thomas, der nach wie vor auf seine Hände starrte.
"Willst du etwa hier bleiben, wo WCKD dich finden kann?"
"Ich werde Minoh befreien. Ich habe ihm versprochen, dass sie ihn nicht schnappen."

Mit offenem Mund starrte ich ihn an.
Idiot. Held. Beides.
"Sieh dich um", rief Vince aus, "WCKD hat uns gerade den Arsch versohlt. Und jetzt denk darüber nach wohin du gehen willst!"
"Ich habe niemanden gebeten mit zu kommen."
Am liebsten würde ich laut lachen, ich spürte Bratpfannes Blick auf mir. Er wollte also einfach so abhauen. Ohne uns. Das würde er nicht packen. Aber das wusste er.
Oder war er naiv genug zu denken sie würden ihn einfach rein und mit Minoh wieder raus spazieren lassen?

"Ich kenne Minoh seit... ich denken kann. Er ist mein bester Freund. Und gäbe es eine Chance, auch nur die geringste, ich würde an deiner Seite stehen. Aber was du vorschlägst ist unmöglich", redete ich auf ihn ein und sah ihn bittend an.
"Eher wie Selbstmord", warf Jorge ein und erhob sich ebenfalls. Brenda kam neben ihm zum Stehen.
"Vielleicht", warf der Braunhaarige ein und zuckte die Schultern, während er in die Runde sah.
"Ich muss es dennoch versuchen. Sie werden nie aufhören, versteht ihr? Es geht nicht nur um Minoh, sondern um jeden, den sie je verschleppt haben und den sie verschlepprn werden. Denn sie werden nie aufhören. Also werde ich sie stoppen!"

Ich schämte mich ein bisschen dafür, als ich mir die Lippen leckte, aber diese idiotische Selbstsicherheit turnte mich wirklich an.
Ich spürte wie die Luft um uns alle herum knisterte, als wir uns aus unterschiedlichen Gründen von ihm inspirieren ließen.
"Ich werde Ava Paige töten", verkündete er.
Die Stille hüllte uns für einige Momente ein, während wir alle auf eine Entscheidung warteten.
"Das war eine verdammt gute Rede Kleiner. Also. Wie sieht dein Plan aus?", hakte Vince schließlich nach und verbreitete so zum ersten mal wieder Hoffnung.

Wir beschlossen, nach wie vor erstmal zum sicheren Hafen zu gehen und von dort aus Pläne zu schmieden. Thomas war überraschend schnell einverstanden Vince zu folgen, doch ich wusste dass das nicht sonderlich lange anhalten würde. Nur solange, bis wir die Mittel hatten aufzubrechen.
Das musste genügen.

Still lief er neben mir her, etwas abseits von den anderen und ich spürte dass er etwas auf dem Herzen hatte, dass er etwas sagen wollte.
Also stieß ich meinen Ellenbogen gegen seine Seite und lächelte schief als er den Blick hob.
"Spuk es aus."

"Du hast mich geküsst. In was hätte unsere letzte Sekunde auf dieser Erde sein können, hast du mich geküsst."
"Und?", hakte ich gelassen nach. Ich bereute es kein bisschen.
"Du kannst mich nicht einfach küssen. Alles ist so kompliziert, wir sterben! Einer nach dem anderen, Minoh ist weg und ich- ich kann nicht....", stammelte er vor sich hin bis er schließlich den Mund schloss.

Ich seufzte als mir klar wurde was er mir sagen wollte.
"Du kannst das nicht", wiederholte ich.
"Du kannst mich nicht an dich ran lassen, weil du Angst hast ich sterbe. Weil sie Minoh haben. Weil du dich konzentrieren musst, darauf ihn zu retten. Weil du sie noch liebst. Weil es einfach momentan nicht passt."
Ich hielt nicht an obwohl mir das atmen schwer fiel als sich meine Brust zusammen zog. Doch ich ließ es mir nicht anmerken weil es nicht fair war. Das Ganze war nicht fair.
"Ich liebe sie nicht. Nicht mehr. Denke ich."
Ich schwieg, weil das Antwort genug war.

Wir liefen weiter, endlos lange war der Weg durch die Wüste und wir schwiegen, blieben einander aber nah. Ich wusste er wollte mich keine Sekunde aus den Augen lassen, bevor er auch mich verlor.
Als wir auf dem Berg angekommen waren, der uns die Sicht auf den sicheren Hafen gab, lächelte ich sogar ein bisschen.
Ich war noch nie an einem Hafen gewesen, jedenfalls soweit ich wusste.

Thomas kam neben mir zum Stehen.
"Ich habe dich geküsst, weil es das Ende hätte sein können, weil es immer das Ende sein könnte. Ich wollte nur dass du es weißt. Jetzt weißt du es. Der Rest liegt bei dir", erklärte ich ihm.
Er erwiderte meinen Blick und sah gequält aus. Es tat weh ihn so zu sehen.
"Ich kann dich nicht lieben wie du es verdienst Newt, nicht hier draußen. Nicht bis wir ihn wieder haben und wir am sicheren Hafen angekommen sind. Obwohl ich es gerne würde", versicherte er mir sanft.
Ich lächelte traurig.
"In Ordnung. Dann tu es nicht."
Er schnaubte und starrte wieder gerade aus als die anderen sich in Bewegung setzten.
"Als ob das so einfach wäre."

Kurzgeschichten-Newtmas & DrarryWhere stories live. Discover now