So pretty- Newtmas

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Thomas PoV

Keuchend joggte ich neben Minoh her, in Richtung Kartenraum.
Wir waren gerade erst aus dem Labyrinth zurückgekommen und mussten erstmal alle Gedanken niederschreiben, bevor uns irgendwas ablenkte und wir mögliche Auffälligkeiten vergaßen, die uns vermutlich das Leben retten und hier raus helfen könnten.
Einige von uns mussten wirklich langsam wieder Hoffnung bekommen....

Eine der Sachen, die mich beispielsweise wahnsinnig ablenkte, war mein guter Freund Newt.
Zum Glück sah ich ihn gerade nirgendwo und hielt den Blick möglichst gesenkt.

Wir brauchten einige Zeit, versuchten mühsam, alle Details aufzufassen, aber ich bekam nicht das Gefühl, dass die Lösung direkt vor uns lag, sondern noch mindestens zwei weitere Ausflüge durch die dicken Steinmauern nötig waren. Ich war einfach noch nicht lange hier, geschweige denn ein Läufer.
Also verließen Minoh und ich den Kartenraum, was eher eine Holzhütte war, wieder und begaben uns auf den Weg zum Essen.
Bratpfanne hatte sicher wieder einen Eintopf gemacht den man.... essen konnte.

Zum Glück konnte ich meine Gedanken nun wieder auf die Umgebung richten, ohne Angst haben zu müssen, etwas zu vergessen, denn gerade entdeckte ich Newt, der sich die Erde von den Händen wusch und sich dann durch die nussbraunen Haare fuhr.
Er sah dabei verdammt unschuldig und perfekt aus, als machte er gerade Werbung für Haarwachs.

„Er sieht so gut aus", entkam es mir und ich verlangsamte meine Schritte, um nicht beim Starren hinzufallen.
Minoh neben mir passte sich meinem Tempo an und klopfte mir überraschend sanft auf die Schulter.
„Sag das nicht, du Strunk! Du siehst auch gut aus. Kein Grund sich minderwertig zu fühlen", bemerkte er und klang zum ersten Mal, seit ich ihn kannte, mitfühlend.

Mir entkam ein schnaubendes Lachen.
„Ich bin nicht eifersüchtig auf ihn, Minoh.
Ich bin schwul und finde ihn gutaussehend!"
Sein überraschter Ausdruck wurde schnell verlegen. „Achso... ja dann. Ich wollte nur nicht, dass du Komplexe bekommst", grinste er.
Er schien es locker aufzunehmen, hatte nicht mal die Hand angeekelt von meiner Schulter genommen, sondern strubbelte mir wild durch meine Haare.
Hastig versuchte ich, diese zu richten, als Newt auf uns zu kam.

„Hey Jungs", begrüßte er uns entspannt.
Seine Augen strahlten eine unglaubliche Ruhe aus, als er mich betrachtete, doch nur den Bruchteil einer Sekunde, dann sah er zu Minoh. Jetzt bloß nicht eifersüchtig werden....
„Wie war es da draußen?", hakte er mit gesenkter Stimme nach und blinzelte gegen die helle Sonnenstrahlen.
„Wie immer", antwortete Minoh, als ich den Mund nicht aufbekam.
Newt nickte etwas niedergeschlagen und am liebsten hätte ich ihn in den Arm genommen.
Aber das wäre wirklich komisch geworden...

„Sehen wir uns heute Abend an dem Lagerfeuer Tommy?"
Ich blinzelte verstört, als ich meinen speziellen Namen von seinen Lippen hörte und versuchte, mich auf die Konversation zu konzentrieren.
Lagerfeuer- Newt- Tommy.
„Ja klar, ich hab sonst nichts vor."
Minoh neben mir verdrückte sich hörbar ein Lachen und auch Newt hatte ich zum Lächeln gebracht. Ein schönes, breites Lächeln.

„Na da hab ich ja richtig Glück. Gut das! Dann bis später."
Mit diesen Worten ging Newt an uns vorbei und verschwand aus meinem Sichtfeld. Ich hielt an mich, ihm nicht hinterher zu sehen.
„Was war das denn", prustete Minoh los und ich fuhr mir gedemütigt über die Stirn. „Gott war das unangenehm", stimmte ich zu, als wir weiter liefen.

„Denkst du, er sieht mich nur als guten Freund?"
„Noch, sicher. Du musst ihm einfach nur deutlich klar machen, dass das nicht so sein sollte."
„Wie denn?", fragte ich verzweifelt.
„Mit nem ordentlichen Kuss oder so. So schwer kann das ja wohl nicht sein!"
Aber woher sollte Minoh das auch wissen, wir waren ja nicht wie normale Jugendliche, sondern eingesperrt....
Stirn runzelnd ließ ich mir beim Essen seinen Vorschlag durch den Kopf gehen.

Newt POV

Ich hielt ein Glas von Gallys Gebräu in der Hand und gleichzeitig hielt ich unauffällig Ausschau nach Minoh und Thomas. Tommy.
Den besonderen Jungen, den ich so gern hatte, der mir aber oft Schwierigkeiten und Kopfschmerzen brachte, weil er Regeln generell missachtete.
Ich fand das irgendwie sexy.

Ich zuckte zusammen, als eine Hand meine Schulter umfasste.
„Entschuldige", hörte ich seine heisere Stimme hinter mir und drehte mich zu dem Braunhaarigen um.
„Da bist du ja", stellte ich weniger intelligent fest, was ihn aber nicht zu stören schien, denn er lächelte nur.
„Newt?"
„Thomas?", fragte ich schmunzelnd gegen und brachte erneut ihm zum Lächeln.
„Stehst du auf Mädchen?"

Überrascht hob ich die Brauen und stellte mein Getränk ab.
Wie sollte ich das wissen, hier waren keine. Ich wusste nur, dass ich gegenüber der Jungs hier nicht so abgeneigt war, wie ich sollte.
Der freundschaftliche Abstand fiel mir bei Thomas schwer.
„Das... weiß ich nicht", gab ich deshalb ehrlich zu und musterte seine hellen Augen.
Bevor ich eine Gegenfrage stellen konnte, machte er schon weiter.
„Und wie steht's bei Jungen?"

„Wieso fragst du mich das?"
Wollte er mich mit jemandem verkuppeln oder mich einfach kennen lernen? Fühlte er sich in meiner Nähe vielleicht unwohl?
„Ich will wissen, was du fühlst."
„Und was fühlst du?", hauchte ich leiser und sah ihm weiter in die braunen Augen, die mir Wärme und Zuneigung versprachen. Ob sie die mir auch geben konnten, war eine andere Frage.

Ein Lächeln umspielte seine trockenen Lippen und dann spürte ich, wie sich eine unerklärliche Spannung zwischen uns aufbaute, denn er begann sich mir zu nähern.
Irgendwann überschritt er die Grenze an Nähe zwischen normalen Freunden und sein Blick blieb an meinen Lippen hängen.
Definitiv hatte Thomas etwas anderes im Sinn, als mein Freund zu sein oder mich zu verkuppeln.

Aufgeregt schloss ich die Augen und wartete auf den Druck seiner warmen Lippen.
Ich spürte bereits seinen verschnellerten Atem auf meinem Gesicht, beinahe hätte ich mich um seinen Hals geworfen, um dieser Spannung zu entgehen.
Aber genauso sehr wollte ich es geschehen lassen, dieses Nervenkitzeln auf meinem Körper spüren.

Unsere Lippen trafen nur zaghaft aufeinander und regten sich einige Sekunden nicht.
Ich spürte, wie er erleichtert ausatmete, es schien nicht furchtbar für ihn zu sein, mir so nahe zu sein.
Und als ich dann seine Hände um meinen Rücken fahren fühlte, war ich mir sicher, dass es ihm gefiel.

Kurzgeschichten-Newtmas & DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt