Really?- Drarry

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Draco POV

Mit verschränkten Armen stand ich an dem verlassenen Bahnsteig und blickte auf das trostlose Café, indem Harry saß und seine magische Zeitung las.
Ich konnte seinen Gesichtsausdruck nur schwer erkennen, doch allzu erfreut schien er nicht über den Artikel, der ihm gewidmet wurde.

Ich sollte gar nicht hier sein, es war mir nicht erlaubt, Potter nachzustellen und erst recht war es unangemessen... doch er hatte mir gefehlt.
Unsere letzten gemeinsame Momente waren schon eine kleine Ewigkeit her, ihm flog gerade alles um die Ohren und ich konnte ihm nicht helfen.
Dabei wollte ich es so gern....

Skeptisch beobachtete ich die braunhaarige Kellnerin, die an Harrys Tisch ging und eine Unterhaltung begann.
Ich konnte nicht verstehen, worüber sie redeten, aber bestimmt nicht über Kaffee.
Nun verdeckte ihr Rücken meine Sicht auf Harry, sodass ich nicht erkennen konnte, ob er sie anlächelte....
Die Eifersucht wuchs in mir.

Ich lehnte mich gegen eine Säule, er schien noch eine Weile zu brauchen, bis er endlich raus kommen und mich entdecken würde. Wir waren nicht verabredet, hatten keinen Kontakt haben können.
Wir würden nur wenig Zeit zusammen haben.
Bald musste ich zurück nach Hogwarts.

Seine Augen weiteten sich, als er endlich aus dem Café trat und mich entdeckte.
Er beeilte sich, durch die Unterführung, die Treppe hinauf, zu mir zu kommen.
Atemlos blieb er vor mir stehen.
„Was tust du hier?"
„Ich musste dich sehen", gab ich zurück.
Sein Blick huschte zurück zu dem Café, vor dem die Brünette nun stand und sich umsah.
Er packte mich am Arm und zog mich hinter die Säule, außer Sichtweite also.
Abwartend sah ich ihn an.

„Sie hat mich gefragt, ob wir uns nach dem Ende ihrer Schicht sehen", murmelte er und sah mir dabei entschuldigend in die Augen.
Ich schnaubte und sah weg.
Natürlich hatte er sich schon anderweitig umgesehen, es war ja gerade etwas schwieriger....
„Ich hätte nicht kommen sollen", nuschelte ich vor mich hin und machte Anstalt, mich an ihm vorbei zu drängen.
Doch da packte er mich wieder, diesmal an den Schultern, und presste mich gegen die Säule.

„Sag sowas nicht Draco", bat er mich und drängte nun seinen Körper an meinen.
„Ich hatte nicht vor, etwas zu tun, mit diesem Mädchen", fügte er hinzu.
Ich wollte ihm glauben, aber es viel mir gerade so unglaublich schwer.
„Sieh dich nicht nach anderen um, wenn du es ernst mit mir meinst", riet ich ihm kühl und reckte das Kinn.

Seine Hand löste sich von meiner Schulter und seine Finger schlossen sich um mein Kinn.
„Hab ich nicht."
Er zog mich an seine Lippen, beendete damit unsere Diskussion und benebelte meine Gedanken mit seinem Geschmack.
Ich legte ergebend die Hände auf seine Taille, zog ihn näher, lehnte den Kopf weiter zur Seite, um seiner Brille nicht in den Weg zu kommen.
Ich fragte mich oft, wieso er sich nicht einfach bessere Augen zauberte.
Aber ich sprach es nicht an.

„Wir sollten hier verschwinden."
Er nickte zustimmend und umfasste meine Hand.
Gemeinsam verließen wir den Bahnhof, ließen das Café und die Brünette hinter uns und liefen durch Londons verwinkelte Straßen.
„Meinst du, wir können in eine der Abstellkammern in Fred und Georges Laden gehen? Ich halte es nicht länger aus, dich nicht an mir zu spüren", flüsterte ich in sein Ohr, während ich mich beim laufen an seine Schulter schmiegte.
Mir fiel kein anderer Ort ein, indem wir für eine Weile ungestört waren.

Ich sah von der Seite sein breites Lächeln und den gesenkten Blick.
„Das geht sicher", murmelte er.
Also liefen wir Richtung Winkelgasse.

„Harry Potter", rief Fred erfreut aus, als wir den Scherzartikelladen betraten.
„Und Malfoy?", fügte er sichtlich überrascht und leiser hinzu und kam auf uns zu.
„Seid ihr hier, um ein bisschen Liebestrank zu kaufen?", neckte er und stieß Harry lachend mit dem Ellenbogen an.
Ich biss den Kiefer zusammen, um ihn nicht weg zu schubsen.
Harry drückte meine Hand fester.
„Nein, nicht wirklich.
Wir wollen uns nur.... ein bisschen umsehen."
Natürlich erzählt Harry ihm nicht, dass wir ihre Abstellkammer zum rum machen benutzen würden.
„Na dann", sprach Fred und machte eine umschweifende Handbewegung, bevor er wieder verschwand.

Schnell zog Harry mich hinter sich her durch den Laden, eng an den Regalen an der Wand entlang, bis er die unscheinbare Tür fand.
Er schob mich schnell vor sich rein.
Es war dunkel, ich tatstete an der Wand nach einem Lichtschalter und fand schließlich einen, der eine alte Glühbirne zum Flackern brachte.
Ich hörte das Schloss der Tür, als Harry hastig abschloss.
Sehr romantisch.

„Ich hätte es auch lieber in Hogwarts getan Draco, aber ich bleibe über die Ferien besser fern. Schlimm genug, wieder zurück zu kommen und sich all die Gerüchte anhören zu müssen", murmelte mein Freund und schlang von hinten die Arme um mich.
Ich lehnte mich mit geschlossenen Augen gegen ihn, seufzte, als er begann meinen Nacken zu küssen und mit den Händen unter mein Oberteil zu wandern.
„Weiß ich selber", meckerte ich. Ich war einfach wütend auf die Gesamtsituation und vor allem, dass er sich mit dieser Kellnerin verabredet hatte.

Schnell drehte ich mich herum und schob ihn an den Schulter nach hinten, bis er an der Wand stand.
Seine Hand streichelte sanft über meine Wange und er sah mich mit diesem ruhigen Blick an, der meine Wut senkte.
„Küss mich endlich", sprach er und ließ die Augen über mein Gesicht wandern. An meinen Lippen blieben sie hängen.
Ich leckte darüber, sein Blick machte mich etwas verlegen.

Dann überbrückte ich schließlich die letzten Zentimeter und legte die Lippen auf seine.
Ich küsste ihn schnell und wild, um ihn daran zu erinnern, dass ich noch sauer war.
Und auch daran, dass ich ihn über alles liebte.

Kurzgeschichten-Newtmas & DrarryWhere stories live. Discover now