the boy who lived - drarry

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Draco PoV

Es war ein ungewöhnlich ruhiger Abend, was es umso schöner machte mit ihm hier zu liegen.
Das hätte ich sagen sollen, als er mit meiner Hand spielte, die auf seinem Bauch ruhte, während wir beide auf dem Rücken lagen und an die Decke sahen.
Stattdessen kam ein andere Kommentar aus meinem Mund.
"Der Junge der lebt...Wer hat sich eigentlich den Schwachsinn ausgedacht?"
Romatik lag mir überhaupt nicht.
"Draco!", lachte Harry und drehte mir den Kopf zu.
Ich hatte Glück dass er mich so mochte wie ich war.
Schmunzelnd sah ich ihn an.

"Was? Das beeindruckt niemanden. Ich meine wir leben alle", fuhr ich fort und zuckte mit den Schultern.
Das alle hier in Hogwarts ihn so nannten fand ich absurd. Das war doch schon ewig her.
Natürlich tat es mir um seine Eltern leid und ich nahm ihr wisst schon wen nicht in Schutz aber.... mussten sie Potter immer wieder daran erinnern?

"Dann eben der Junge der immernoch lebt", gab er nachdenklich zurück.
"Wohl eher der Junge der lebt, obwohl ihn niemand darum gebeten hat. Du musst schon den ganzen Titel benutzen Potter."
Einen langen Moment schwieg er mit abgewandtem Blick und ich bemerkte dass ich eine Grenze überschritten hatte. Das tat ich jeden Tag. Ich wusste nie wie weit ich gehen konnte und wann ich besser die Klappe hielt und nicht ich selbst war. Nicht dieser eiskalte Mensch.

"Wow du bist wirklich ein Arsch."
Es war weder eine Beleidigung noch eine Entschuldigung für mein Verhalten, es war eine Feststellung. Ein Fakt.
Also nickte ich.
"Ja. Tut mir leid."
"Dass du ein Arsch bist und was du gesagt hast?", fragte er neugierig und ließ nicht von meiner Hand ab.
"Beides, schätze ich. Ich wollte nicht so werden wie ich bin. Und ich erkenne nicht wann ich dich verletze."
Ein seufzen verließ seine Lippen.
"Ja ich weiß. Ich wollte auch nicht der Junge sein der überlebt. Merlin, manchmal wäre es einfacher gewesen, der Junge zu sein, der ebenfalls starb. Nur ein weiteres Opfer, traurig aber verkraftbar. Stattdessen bin ich Hoffnung. Ich will keine Hoffnung sein."
"Das ist echt kitschig", kommentierte ich leise.
"Ja", grinste er schwach.

"Es ist... gut dass du lebst", murmelte ich, in der Hoffnung er würde es vielleicht überhören. Doch sein warmer Blick traf mich sofort.
"Das ist kitschig."
"Aber es gefällt dir."
Ein nicken genügte.
Langsam rollte ich mich auf die Seite, den Arm unter meinem Kopf, genug Abstand zu ihm, damit er sich nicht abwendete wenn ich etwas verletzendes sagte. So war unsere Beziehung in den letzten Wochen gewesen. Er hatte mich nah genug ran gelassen damit wir einander liebten aber nicht nah genug um ihn zu verletzten. Ich hatte ihn überhaupt nicht an mich ran gelassen, jedenfalls nicht äußerlich.
Dabei liebte ich ihn. Die Version von liebe die ich verkraftete.

"Wenn du versprichst, nie wieder ein Wort darüber zu verlieren",fuhr ich fort und zog unsere verschränkten Hände an meine Brust, "dann sage ich dir jeden kitschigen Gedanken, den ich in den letzten Wochen hatte."
Überrascht zog er die Augenbrauen nach oben.
"Wirklich? Und was willst du dafür haben."
"Verschwiegenheit."
Er nickte.
"Und vielleicht", zärtlich fuhr ich mit meinen Lippen über seinen Handrücken, "einen Kuss."
"Es geht also schon los", hauchte er, sichtlich fasziniert von meinem Angebot.
Ich hatte mir schon lange gewünscht mich ihm so auszuliefern.

"Bevor ich diesen Kommentar gemacht habe, dachte ich, wie schön es ist hier mit dir zu liegen", teilte ich ihm mit ohne ihn anzusehen, beobachtete stattdessen wie seine Brust sich beim atmen bewegte.
Er schwieg, wahrscheinlich aus Angst bei einer Unterbrechung würde ich aufhören.
"Das es schön ist jemanden zu haben, den man nach dem Unterricht, nach dem Essen sehen möchte.
Ich habe keine Freunde. Ich habe keine Familie.
Aber ich habe das Gefühl ich habe dich."

Ich spürte wie er meine Hand drückte, wie sehr er etwas erwidern wollte.
"Letzte Woche dachte ich, dass ich lieber bei dir bleiben würde statt nach Hogsmeat zu gehen. Denn ohne es mit dir teilen zu können ist es wertlos. Nicht sehen zu können, wie du in dem Süßigkeitengeschäft stehst und deine Augen groß werden ist ein Verbrechen für mich. Deswegen bringe ich dir immer etwas von dort mit. Jedes mal."
"Du hast mir noch nie ein Tütchen gegeben."
Ich lachte beschämt.
"Sie liegen alle in meiner Schublade weil ich zu feige bin sie dir zu geben."
Auf sein empörtes Keuchen fischte ich eine hervor und stellte sie zwischen uns ab.

Seine braunen Augen wurden groß und rund als er mich ansah. Er lächelte. Dann nahm er sich ein Bonbon und hielt es mir hin. Ich ließ zu dass er es mir in den Mund schob, küsste seine Fingerspitzen und sah zu wie er ebenfalls eins aß.
"Bei der letzten Stunde bei Snape mußte ich die Fäuste ballen und den Blick abwenden."
"Wieso?", murmelte er kauend.
"Weil ich seine Schikane nicht aushalte. Ich halte es nicht aus wie sie über dich reden, wie eifersüchtig sie alle auf dich sind."
"Draco...."
"Ich hasse sie dafür, jeden einzelnen. Ich hasse dass sie sagen du bist ein Wunder weil du lebst, aber auch eine Gefahr weil du ihm getrotzt hast. Ich hasse dass sie sagen du siehst gut aus. Dass sie sich fragen mit wem du zusammen bist."
"Ganz schön viel Hass", flüsterte er sanft und streichelte mit einer Hand durch mein Haar. Atemlos schloss ich die Augen.

"Gerade denke ich dass ich es liebe wenn du mich berührst."
"Du hälst den Atem an, du schließt die Augen, du runzelst die Stirn. Du siehst aus als würde ich dich quälen."
"Weil du das tust", antwortete ich gepresst und lehnte mich ihm entgegen.
"Weil es Folter ist dich nicht zu halten und dir jedes Geheimnis zu erzählen, dir alles zu geben was ich bin."
"Aber du tust es nicht. Egal wie oft ich dich darum bitte."
"Ich habe Angst."
"Vor mir?"
Meine Augen trafen seine.
"Um dich."
"Ich weiß nicht ob ich jeden Tag so viel Ehrlichkeit aushalten würde", gab er zu und umfasste mein kinn.
Dankbar lächelte ich.
"Dann sage ich dir nur jeden Sonntagabend die Wahrheit."
"Das ist ein Deal."

"Eine Sache noch."
"Okay."
Wir waren uns so nah dass wir kaum mehr als flüsterten.
"Ich bin dankbar dass du der Junge bist der überlebt. Du hast nicht überlebt, du überlebst. Das gibt mir die Hoffnung dich nie zu verlieren."

Kurzgeschichten-Newtmas & DrarryWhere stories live. Discover now