Auf der Suche- Drarry

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Draco PoV

An diesem Abend wusste ich, dass etwas los war. Hermine und Ron schwiegen, als ich an ihnen vorbei in den Turm der Gryffindor schlich, wo sie doch sonst immer einen Kommentar zu der Beziehung von Harry und mir übrig hatten. An manchen Tagen mehr, an manchen weniger gehässig.

Auch wie der Schwarzhaarige auf seinem Bett saß, die Hände im Schoß gefaltet und mit zusammengezogenen Augenbrauen, bereitete mir Sorgen.
"Potter", murmelte ich zur Begrüßung und blieb vor ihm stehen, umfasste mit beiden meiner kühlen Händen seine Wangen und beugte mich vor, um ihn zu küssen.
Atemlos legte er einen Hand in meinen Nacken, erwiderte den Kuss, hielt mich jedoch davon ab auf seinen Schoß zu steigen.

Skeptisch richtete ich mich auf, die Hände noch auf der glühenden Haut.
"Ich muss morgen abreisen", teilte er mir ohne Umschweife mit und überraschte mich.
"Wohin? Das Schuljahr hat gerade begonnen", hakte ich verwundert nach und ließ den Daumen kreisen, weshalb er die Augen schloss.
"Ich weiß", erwiderte er leise, "aber Hermine, Ron und ich müssen etwas wichtiges erledigen. Für Dumbledore", fügte er hinzu und sofort wurde mir klar, wie ernst die Lage war.

Meine Bewegungen stoppten und er blickte zu mir auf, als ich die Arme vor der Brust verschränkte.
"Und wie lange wird das dauern?"
Ich war nicht bereit für seine Antwort. Ich war nicht bereit für die Nachricht, dass er mich hier zurückließ. Ich hatte noch nicht viel Zeit mit ihm gehabt und war nicht gewillt ihn in diesem Krieg zu verlieren, dem sich keiner von uns entziehen konnte.
"Ich weiß es nicht", gab er zu und beunruhigte mich nur noch mehr.

"Aber ihr wisst doch alles. Hermine- sie weiß alles. Frag sie doch einfach", schlug ich verwirrt vor, doch er schüttelte nur den Kopf.
"Wir wissen nicht einmal was wir suchen, Draco, geschweige denn wo und wie viel. Ich weiß es nicht, keiner von uns weiß, wie lange wir weg sein werden und ob wir überhaupt..."

"Harry", unterbrach ich ihn harsch und runzelte die Stirn.
"Entschuldige", flüsterte er und streckte den Arm aus, um mich neben sich auf die Matratze zu ziehen.
Ich starrte vor mich hin, während seine Nachricht sackte.

"Du kannst mich nicht verlassen."
Es war eine Frage, verpackt in einer Tatsache, völlig verzweifelt. Weil ich nicht schwach wirken wollte, obwohl er es war, der neben mir saß.
"Du kannst mich nicht aufhalten Draco."
"Ich werde es trotzdem versuchen", beharte ich und ballte die Hände zu Fäusten.
"Ich muss gehen, wir müssen die anderen Hocruxe finden, um Voldemort zu besiegen. Das weißt du, oder?", hakte er nach und drehte meinen Kopf zur Seite, als ich schwieg.

"Du weißt, ich liebe dich", sagte er und brach mir das Herz.
Ich schüttelte den Kopf, als ich eine Hand um seinen Krawatte legte.
"Dann geh nicht", erwiderte ich angestrengt und zog ihn näher.
"Geh nicht!"
"Ich muss", hauchte er und ließ zu, dass ich mich auf den Rücken legte und ihn über mich zog.
"Bitte", flüsterte ich an seine Lippen und ihm entkam ein gequältes Geräusch als ich ihn sanft küsste.
Ich hatte dieses Wort zuvor noch nie gesagt und das wusste er. Ich schüttete ihm gerade mein Herz aus und er konnte trotzdem nicht bleiben.

"Ich liebe dich", hauchte er wieder, als wir begannen uns gegenseitig auszuziehen.
Erst die rote und grüne Krawatte, dann die weißen Hemden, Knopf für Knopf, bis sie ihren Weg zum Boden fanden. Dann die weißen Tshirts, die endlich nackte, blasse Haut enthüllten, die sich warm und weich aneinander schmiegte. Seine Hand auf meinem Bauch verpasste mir Gänsehaut und ich zog ihn am Rücken näher an mich.

Gierige Finger fanden Gürtel und Hose und ehe ich mich versah thronte ich über ihm, zog mir ein Kondom über und drang in ihn ein, während er die Fingernägel in meinen Rücken krallte und meinen Namen rief.
"Shht, du musst leise sein", ermahnte ich ihn heiser und küsste über sein Gesicht, das er vor Genuss verzog.
"I-Ich kann nicht. Du fühlst dich so gut an."
"Ich liebe dich, Potter", gestand ich ihm und begann mich langsam zu bewegen, hielt ihn fest an meinen Körper und verschmolz mit ihm.

Ich verdrängte, dass es unser letztes mal sein würde. Für eine Weile. Vielleicht für immer.
Es war schön, seine Haut auf meiner zu spüren, ihm das Haar aus der Stirn zu streichen, seine Stimme brechen zu hören wenn er meinen Namen rief.
Ich bemühte mich, seinen süßen Punkt zu treffen und küsste seinen Hals, während ich mich immer mehr anspannte.

"Ahhh Draco.... bitte."
"Kommst du, Auserwählter?", hakte ich nach und hielt das Tempo und den Winkel als er wild nickte.
"I-Ich komme... oh Gott ich komme", stammelte er und ergoss sich zwischen uns, bevor auch ich meine Höhe erreichte.

Schweigend lagen wir da, fest umschlungen, sein Gesicht in meiner Halsbeuge, mein Kinn auf seinem dunklen Haar.
"Es ist egal was ich sage, nicht wahr?", brachte ich hervor und spürte, wie er sich in meinen Armen anspannte.
"Ja. Ich muss das tun Draco. Unser Leben hängt davon ab und ich möchte eine Chance, mit dir alt zu werden. So alt, wie es geht."
"Lass mich mit dir kommen. Ich kann hier nicht bleiben", flehte ich leise, obwohl ich seine Antwort kannte.
"Das kann ich nicht riskieren, das weißt du. Ich liebe dich. Du bist hier in Sicherheit. Snape wird auf dich achten."

Mit einem Schnauben sah ich ihn an.
"Und wer achtet auf dich?"
"Meine Freunde. Meine Eltern. Mein Pate."
"Zwei von den drei genannten sind bereits tot", merkte ich kühl an.
Er verzog das Gesicht, dann nickte er.
"In Ordnung. Ich werde auf mich achten. Für dich. Für uns. Ja?"
Ich seufzte, als ich die Entschlossenheit in seinen dunklen Augen sah.
"Na schön. War ja klar, dass ich mich in den Held verliebe", neckte ich und schob all den Schmerz beiseite, den ich fühlen würde, wenn er gegangen war.

Die weiche Hand meines Freundes umfasste meine Wange und zog mich zu seinen Lippen hinab.
"Ich liebe dich auch und ich werde mich mit der Suche beeilen."

Als ich am nächsten Morgen aufwachte war er fort.

Kurzgeschichten-Newtmas & DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt