Drarry- Ablenkung 3

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Draco PoV

Sobald sein Rücken die Matratze traf, machte ich mir zwischen seinen blassen Beinen Platz, die sich um meine Hüfte schlangen und lehnte mich über ihn, beide Arme neben seinem Kopf gestützt.
Als ich erneut in ihn eindrang, konnte ich, da er die Hüfte kippte und sich mir besser entgegen bewegte, sofort erneut diesen Punkt erwischen, der ihm eines dieser lauten Stöhnen entlockte.
Es klingelte beinah in meinen Ohren und verpasste meiner Brust einen Stich. So erfüllt hatte ich noch niemanden rufen hören. Erst recht nicht meinetwegen.

Während ich nun die geschlossenen Augen, die geröteten Wangen, den weit geöffneten und ununterbrochen stöhnenden Mund betrachtete, konnte ich nicht anders als doch etwas zu fühlen.
Ich wusste, es war zu spät.
In dem Moment, in dem er mich angebettelt hatte, war meine Selbstbeherrschung zerstört worden und ich war ihm bedingungslos verfallen.

Ich würde diese Mission zuende führen aber es würde mir verdammt weh tun.
Sanft strich ich über sein verschwitztes schwarzes Haar, das ihm in den kristallklaren Augen hing, die vorübergehend vor Ekstase zusammen gekniffen waren, wissend um das, was ihn nach dieser Nacht mit mir erwarten würde und darum bemüht, ihm ein letztes mal Komfort zu geben.

Ich ließ meine Hüfte weiter gegen seine pressen, schaukelte uns höher auf der Welle der Erregung, genoss seinen erstickten Atem, die Arme, die er fest um meinen verschwitzten Rücken schlang und die Küsse die er gegen meinen Hals drückte, um sein stöhnen zu dämpfen.

Vorsichtig senkte ich den Kopf, platzierte einen überraschend sanften Kuss auf seiner Stirn, bevor ich das Gesicht in seinem Hals vergrub und immer schneller wurde, dem Ende entgegen sehnte.
Und dann war es schließlich vorbei.

Es dauerte eine Weile, bis wir von unserer unglaublichen Höhe herunter kamen, neben einander liegend, die Hände verschränkt.
Ich fühlte mich wundervoll und gleichzeitig wusste ich, sobald er es raus fand, würde es grauenvoll werden.
Also genoss ich die letzten Minuten, betrachtete ihn und versuchte es mir einzuprägen.

Das erste und letzte Mal mit ihm.
Gerade jetzt musste ich mich verlieben....
Seinem Blick nach zu urteilen ging es ihm genau so und in dem Moment, indem er sich für einen weiteren Kuss zu mir herüber beugte, den ich nicht verweigern würde, ertönte ein ohrenbetäubender knall von draußen.

Mit gerunzelter Stirn hob er den Kopf und lauschte einen Moment, bevor er sich aufsetzte.
"Hörst du das auch?"
Ich nickte nur.
Ich wusste, weshalb draußen so viel krach war.
Der Kampf war mitten dabei und ich hatte meine Aufgabe erfüllt.
Doch die ersehnte Erleichterung, meinen Lord nicht enttäuscht zu haben und noch am Leben zu sein, trat nicht ein.
Mein Herz fühlte sich schwer und gebrochen an, als ich seinen Ausdruck sah und wie er sich hektisch anzog. Noch ahnte er nichts.

Ich folgte ihm hastig, als er zur Tür hinaus stürmte.
Ich wusste nicht, wieso ich ihm folgte. Es würde nichts ändern.
Aber ich musste sein Gesicht sehen, wenn er verstand, dass ich mit ihm gespielt hatte.
Es würde es mir leichter machen, ihn zu vergessen.

Panik überkam ihn, als er vor mir her durch die Gänge stürmte, bis er endlich ein bekanntes Gesicht sah.
Ich blieb zurück.
"Was ist los?", hörte ich ihn fragen.
"Wo warst du Auserwählter? Todesser sind eingedrungen", blaffte der Junge.
"Dumbledore ist verschwunden und Hogwarts versinkt im Chaos", fügte er noch hinzu, bevor er das Weite suchte.
Wir standen allein in dem Gang, von weiter entfernt hörte man Stein zerbrechen und verzweifelte Rufe.

Sein vorwurfsvoller Blick traf mich hart als er sich langsam umdrehte. Scheinbar desinteressiert steckte ich die Hände in die Hosentaschen und erwiderte den Blick kalt. Es hatte so geschehen müssen, sagte ich mir. Ich wäre ein toter Mann....

"Du hast mich verführt und ausgenutzt.... nur um mich abzuhalten."
Ein aufgesetzt teuflisches Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus, als ich beschloss, dass es zu spät für mich war. Ich würde ihn nie haben können.
Er musste mich hassen um stark genug zu werden, zu kämpfen. Ich wollte, dass er kämpfte. Ich würde das Öl im Feuer sein und für seinen Erfolg brennen, wenn es sein musste. Jetzt und hier würde ich mich von ihm verbrennen lassen, würde er dadurch nur Siegen.

"Ich sagte ja, ich bin böse."
"Der schlimmste" wiederholte er ungläubig meine Worte von vorher, bevor er mir den Rücken zu kehrte und rannte.
Aber er würde zu spät kommen.
Vorerst hatte ich meine Ablenkung gemeistert. Aber ich würde ihn nie von seiner Bestimmung ablenken.
Das konnte niemand.

Kurzgeschichten-Newtmas & DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt