Stupid- Newtmas 2

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Thomas PoV

Es war eine Art reflex, etwas in mir hatte gesagt, ich sollte es tun, auch wenn es im nachhinein eine unüberlegte Entscheidung war.
Doch ich presste mich schnell und hastig durch den enger werdenden Spalt, hörte Newt verzweifelt "Tommy" schreien, doch da war ich schon durch und hinter mir das Tor geschlossen.
Keuchend fiel ich auf die Knie, dachte an die Folgen, die das haben würde und sah dann zu Minoh, dessen Miene Wut, Schmerz und Verwirrung zeigte.

„Toll gemacht Frischling, du hast dich grade selbst getötet", murmelte er.
Entsetzt blieb ich regungslos sitzen, hörte das unheilvolle Grollen und konnte dabei nur an Newt denken.
Ich hatte ihm gesagt, wir würden später reden, wollte ihm erzählen, dass ich das Gefühl hatte, ihn schon lange zu kennen und mehr als Freundschaft fühlte.
Wollte wenigstens einmal seine Lippen unter meine gespürt haben, doch nun war diese Chance verspielt, dabei hatten wir uns gerade angenähert.
Ich hatte mit den Armen fest um seinen Körper gelegt geschlafen, war das nichts wert?
Was hatte ich nur getan?
Er würde sicher verletzt sein und ängstlich, aber auch hoffnungslos, mich verloren zu haben.

Schnaubend stand ich auf, spürte Minohs verwirrten Blick, doch ich würde nicht kampflos sterben und nicht meine Leiche hier vor dem Tor haben lassen.
Ich würde es wenigstens versuchen und nicht auf den Tod warten, schließlich wollte ich für den zierlichen Jungen mit den hellbraunen Haaren und dem faszinierenden Lächeln kämpfen.
Also sprang ich auf die Füße und sah ihn Erwartungsvoll an.

„Du blickst es echt nicht oder? Hör mal zu du Strunk, niemand überlebt eine Nacht im Labyrinth!", knurrte er genervt, aber auch verzweifelt.
„Weil noch niemand etwas hatte, wofür es sich zu kämpfen gelohnt hat", murmelte ich.
Er hob eine Braue.
„Und wir schon?"
„Ich auf jeden Fall", gab ich mit etwas stärkerer Stimme zu.
„Und das wäre? Doch sicher nicht Bratpfannes Eintöpfe?"

Ich verzog, genau wie er, leicht das Gesicht, bevor ich den Kopf schüttelte.
„Was ist es?", bohrte er weiter.
„Newt."
Er blieb einen Moment still.
„Newt? Was ist mit ihm?"
Ich trat etwas nervös von einem Bein aufs andere.
Meine fraghaft löchrige Erinnerung bestätigte, dass es liebe zwischen zwei Männern gab, es hieß schwul sein, aber auch, dass es nicht überall anerkannt wurde.
Trotzdem war es mir das Risiko wert.

„Ich mag ihn."
Minohs Gesicht erhellte sich, bevor er anfing gluckends zu lachen.
„Oha, der Frischling hat sich in Newtie verknallt."
Ich spürte die Hitze in meinen Kopf steigen, beobachtet dann aber, wie er sich langsam aufrappelte.
„Und er?" fragte er überraschend ernst.
„Naja, so wie ich die Blicke bei ihm gesehen habe, 'mag' er dich ebenfalls", fuhr er fort.
Er klopfte sich ein wenig Dreck von der Hose, nicht das es viel brachte, und sah mich dann an.

„Na schön, dann wollen wir mal dafür sorgen, dass Romeo zurück zu....Julian kommt", schmunzelte er, was mich leicht verlegen zum lächlen brachte.
"Die Gefahr heißt Griewer. Niemand weiß, wie sie aussehen, nur dass sie tödlich sind. Wir werden Alby nicht zurück lassen", stellte er klar.
Ich nickte, während mein Blick über die Wände mit Efeu glitt.
„Hilf mir, ihn dort fest zu machen", forderte ich und erhielt ein nicken.

„Wenn wir das überleben, sorge ich dafür, dass ihr zwei Deppen heiratet", knurrte er noch, bevor wir uns an die Arbeit machten.

Newt PoV

„Was ist er nur für ein Strunk!"
Wütend trat ich gegen die Wand des Gehöfts. Die meisten Lichter waren, nachdem sich die Mauer geschlossen hatte, verzweifelt in ihre Hängematte gegangen, doch an hinlegen war für mich nicht zu denken.
So viel hatte ich noch nie auf einmal gefühlt. Wut und Trauer und Schmerz.
Nicht nur hatte ich meine zwei besten Freunde in dieser Hölle verloren, nein ich hatte auch ihn verloren.

Den, mit dem alles besser zu sein scheint. Schlimmer noch, er hat sich gegen mich entschieden und für den Tod.
Das war nicht heldenhaft, das war dumm und naiv.
Ich wartete die ganze Nacht.
Ich würde warten, bis die Mauern aufgehen und ihre verspeisten Leichen aufkratzen und begraben, so sah mein nächster Tag aus.

Und dann würde ich mich zusammen reißen und den Scheißladen am laufen halten, denn das erwarteten sie alle von mir.
Auch die drei von uns gegangenen.
Werden wohl im Jenseits warten und mich beurteilen. Strünke.
Dabei konnte ich nur an Tommy denken und was er mir noch alles geben und sagen wollte. Hätte ich doch nur am Morgen meine Lippen auf seine gepresst.
Nur einmal im Leben.

Es wurde dämmrig.
Ich hatte mich ins Gras gesetzt, nicht weit vom Tor entfernt, um der erste zu sein.
Er fehlte mir jetzt schon.
Ein schlechtes Gewissen machte sich breit, dass ich nicht an Alby dachte oder Minoh, aber mein Tommy hatte sich selbst geopfert.
Und zwar für nichts.

Erschrocken fuhr ich zusammen bei dem lauten knarren der Mauer, die sich verhängnisvoll in Bewegung setzte.
Meine Hoffnung schwand mit jeder verstreichenden Sekunde.
Seufzend rappelte ich mich auf und schleppte meinen müden Körper in Richtung Tor, sah ein paar Lichter mit Schaufeln näher kommen.
Ich musste würgen.
Meine Angst stieg mit jedem Schritt, die drei zerstückelt vor zu finden.
Wollte ich denn ohne sie weiter leben?

Ich kam vor dem Eingang ins Labyrinth zum stehen. Und.....

....nichts. Keine Leichen, kein Blut.
Meine Verwirrung hielt, wie die der anderen Lichter, die sich hinter mir versammelten, nur wenige Sekunden, denn die Antwort bog gerade schwerfällig um die Ecke.
Drei Jungen.
Meine drei Jungs.
Tommy und Minoh schleppten Alby hinter sich her, aber sie schienen unverletzt.

Das Fragezeichen in mir wuchs, genau wie die Ungläubigkeit und Erleichterung.
So große Erleichterung, dass mir eine Träne entwich, doch es störte mich nicht.
Tommy starrte stur vor sich hin, um jeden Schritt kraftvoll zu tun, während Minoh grinste.
Unglaublich

Einige Jungs eilten ihnen erstaunt entgegen und trugen Alby aus dem Maze ins Krankenzimmer.
Andere stützen den nun zusammen brechenden, aber lachenden Minoh.
Doch keiner traute sich zu Thomas, welcher zielstrebig auf mich zu lief.
Er hob den Kopf nicht, als er vor mir stand und streckte auch nicht die Hand nach mir aus.
Er wartete auf meine Reaktion.
Genau wie ich.

Kurzgeschichten-Newtmas & DrarryWhere stories live. Discover now