Nice guy- Drarry

920 53 4
                                    

Harry PoV

"Du kannst ihm unmöglich immer nachgeben, wenn er fragt, ob ihr euch seht Harry, oder du bist von Anfang an der Fußabtreter eurer Beziehung", flüsterte Ron mir beim Abendessen zu, als hätte er in seiner Beziehung das Sagen.
Also wanderte mein Blick zu Hermine, die deshalb lächelte.
Dann wurde ihre Miene ernst.
"Ich sag das nur ungern, aber Ron hat recht. Wenn du immer Zeit für ihn machst wird er es für selbstverständlich nehmen und daraus ergeben sich Konflikte. Du bist wirklich nett Harry, aber wenn du Draco Malfoy datest musst du dir ein dickeres Fell wachsen lassen."

Langsam nickte ich, denn ehrlich gesagt hatte ich schon dümmere Tipps gehört und das gerade Hermine ihrem Freund zustimmte, das gab es selten. Sogar der Rotschopf selbst bedachte sie mit einem überraschten Lächeln. Sie verdrehte nur die Augen.
Sie hatte Recht, sie machte es Ron nie einfach, sie lernte, verfolgte ihre eigenen Ziele und er war verrückt nach ihr. Mehr wollte ich gar nicht, nur dass Draco verrückt nach mir war.
Also schickte ich eine Antwort auf seine Feuernachricht und verneinte seine Anfrage für heute Abend.

Ich konnte nicht anders als ihn zu beobachten, schließlich war er ebenfalls im großen Saal, als er die Nachricht las und dann mit gehobenen Brauen zu dem Tisch der Gryffindor rüber sah. Ich zuckte nur entschuldigend die Schultern und konzentrierte mich dann wieder aufs Essen.
Eingebildeter Slytherin.
Er konnte nicht ernsthaft glauben ich hatte nichts anderes zu tun als Zeit mit ihm zu verbringen. Ich würde ihn ebenfalls nie darum anbetteln. Das Spiel konnten zwei spielen.

Ich verließ mit meinen Freunden den Saal ohne zurück zu blicken und ging dann geradewegs in unseren Turm, wo er sowieso keinen Zutritt hatte.
Zugegeben, ich vermisste ihn, als ich am Feuer saß und Hermine lauschte, nun in seinen Armen zu liegen stellte ich mir himmlisch vor....
Doch ich blieb stark, ging ins Bett und war am nächsten Tag pünktlich beim Frühstück.

Überraschung schnürrte mir den Atem zu als ich ihn vor dem Platz stehen saß, an dem ich üblicherweise saß, vor dem Gryffindor Tisch, für alle sichtbar.
Nervös ging ich auf ihn zu, straffte die Schultern und lächelte zaghaft als ich vor ihm stehen blieb.
"Hey."
"Hi", gab ich zurück und sah, wie Hermine und Ron sich setzten und uns still beobachteten. So wie der Rest der Schüler.

"Es ist wirklich schwer an dich ranzukommen, Harry. Ich würde mich gern mit dir treffen. Wann hast du Zeit?", fragte er und diese offene und direkte Frage zeigte wie viel er sich verändert hatte, wie viel er gewachsen war und es bedeutete mir viel.
Ich wollte mich bereits in seine Arme werfen, als Ron sich auf einmal räusperte und ich mich dunkel daran erinnerte, mich nicht von Draco einlullen zu lassen. Nicht einmal, wenn er offen nach einem Date fragte.

"Ich hab total viel zu tun, Malfoy", gab ich von mir und bemühte mich neutral, ja beinahe schon gelangweilt zu klingen.
"Ich bin sicher du findest eine Stunde für mich. Ich erwarte nicht viel Potter. Ich würde mich freuen."
Er lächelte nicht aber das war auch der letzte Feinschliff denn Draco behandelte mich Lehrbuch getreu.
Aber das musste auch so bleiben.
"Lass uns nochmal später darüber reden, ich komme sonst zu spät zum Unterricht."
Ich sah wie seine Brauen zuckten, wusste nicht was es bedeutete, doch dann nickte er und war mit einem mal verschwunden, so schnell wie ich ihn entdeckt hatte.

"Er verehrt dich", schmunzelte Hermine sichtlich stolz, als ich mich ihnen gegenüber auf die Holzbank plumpsen ließ, mich noch einmal nach dem Platz der Slytherin umdrehte, ihn dort aber nicht entdeckte. Er war gegangen.
"Ich weiß ja nicht."

"Also für mich sieht der Eisprinz eher genervt aus", mischte sich Fred auf einmal ein und fing einen nachdenklichen Blick von mir.
"Der einzige der genervt ist, ist Snape wenn wir zu spät kommen also beeilt euch", murmelte George, zwinkerte jedoch im nächsten Moment verschwörerisch, als hatte er nur Hermine aufziehen wollen.
Ron unterdrückte sein kichern während wir das Frühstück in uns rein stopften und dann zum Keller huschte, wo unser nächster Unterricht stattfand.
Ich hatte vollkommen vergessen dass wir den Kurs mit dem Slytherin, also mit Draco, zusammen haben würde.

Er sah nicht zwingend genervt aus, als Ron und ich uns auf die Bank schoben, die neben seiner stand, in der Mitte des Klassenzimmers, aber so richtig anschauen konnte er mich auch nicht. "Ich glaube es beschäftigt ihn, dass ich so anders bin", murmelte ich Ron zu als Professor Snape den Raum betrat und die Tür geräuschvoll hinter ihm zu flog.
Alle bis auf Draco fuhren zusammen. Es war irgendwie sexy, wie gleichgültig er da saß.
"Gut so! Er sollte an dich denken. Das war doch der Plan."
"Ich weiß nicht.... es ist anders. Ich habe ihm zwei mal einen Korb gegeben. Ich bin nicht sicher ob er es ein drittes mal versuchen wird", gab ich zu, die Angst davor,dass er mich abservierte nagte an mir. Noch immer sah er nicht zu mir rüber.

"Wenn er nicht an dir dran bleiben kann...", zischte Hermine von hinten, was sowohl Ron als auch mich überraschte. Das hieß ja, mein Liebesleben war wichtiger als der Unterricht!
Ich wollte ihr glauben doch ein Teil von mir sträubte sich gegen den Gedanken ihn fortlaufend zu ignorieren. Eine Beziehung bestand nicht daraus dass einer immer weg lief.
So war ich nicht. So kannte er mich nicht. Wenn es das war was Draco brauchte um mich zu wollen, dann sollte es vielleicht einfach nicht sein....

Ein Zischen zu meiner linken ließ mich zusammen zucken, ich konnte den Zettel gerade noch so fangen den Draco mir zu warf. Dann drehte er sich von mir weg und verharrte so, sein Gesicht wie versteinert.
Mein Herz klopfte schneller bei seinem erneuten Versuch mir nahe zukommen und ich schwor ich würde ihm diesmal entgegen kommen. Nur gerade so viel um Gesicht zu wahren und genug um ich selbst zu sein.

Wir müssen reden
Wie ich solche Ankündigungen hasste! Das konnte nur das Ende von unserer kaum begonnenen Beziehung sein. Ich hatte gewusst dass ich nicht sein Typ war, es war von Anfang an zum Scheitern verurteilt.
Ich nickte unauffällig und wusste dass er es gesehen hatte.
Wir würden reden. Und dann wäre es vorbei.

Kurzgeschichten-Newtmas & DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt