Kurzgeschichten-Newtmas & Drarry

Can I?- Newtmas 4

Thomas PoV

Beschützerisch stellte ich mich neben Newt. „Wohin soll er gehen?"
Den fragenden Blick des Pflegers ignorierte ich.
„Zu seinem Sporttest. Da er ein verletztes Bein hat, wird er wohl kaum auf dem Laufband überzeugen, weshalb wir ihn nebenan auf das Fahrrad setzten, um sein Herz und seine Kondition zu prüfen.
Wir wissen nicht, unter welchen Umständen ihr gelebt habt und auch nicht, wie lange."

Zu meinem entsetzten nickte Newt neben mir und machte Anstalt, dem Mann zu folgen.
Ich streckte den Arm aus und umfasste seine Hüfte fester.
„Ich komme mit", verkündigte ich herausfordernd und straffte die Schultern, um es mit dem Mann aufzunehmen.
„Das geht leider nicht Thomas, dein Blut wird von der Schwester da drüben abgenommen", wie erwartet zeigte er Richtung Bratpfanne.

„Ich werde sie nicht allein mit Newt gehen lassen", versicherte ich ihm in einem harten Ton.
„Tommy, jetzt lass doch gut sein", mischte sich Newt ein.
„Newtie hat recht, Frischling. Er wird schon nicht sterben", stimmte Minoh zu, der immer noch auf dem Laufband rannte.
Ich drehte Newt mein Gesicht zu, als er sich neben mich stellte und die Hand an meine Schulter legte.

„Ich bin ja gleich wieder da!"
„Naja, nachdem alle Test beendet wurde", gab der Pfleger zu und bevor ich etwas äußern könnte, sprach Newt wieder.
„Wir sehen uns gleich wieder Tommy, es sind nur ein paar Tests."
Ich wusste, dass er auf stark tat, er hasste Tests und Spritzen und Schmerz.
„Newt, ich werde dich nicht gehen lassen!"
„Jetzt mach doch nich so n Drama, ist doch nur ein Moment", meckerte Minoh zunehmend atemloser beim Rennen.

Der Pfleger sah uns geduldig, aber neugierig an, was ich ignorierte.
Ich hielt dem Blickduell mit Newt stand.
Sein Blick war säuerlich und bittend zugleich, es war ihm peinlich.
Seufzend sah ich wieder zu dem Mann.
„Was passiert nach diesen Tests", erkundigte ich mich.
„Ihr werdet in euer gemeinsames Zimmer gebracht und könnt euch ausruhen." Bedrohlich trat ich nun näher an dem Pfleger, spickte auf seinem Ausweis an der Brusttasche den Namen.

„Hören sie zu, Dan, diesem Jungen wird nichts passieren. Wenn er müde ist, wird er in unser Zimmer gebracht, wenn ihm schwindelig ist, werden Sie ihn persönlich zu mir bringen, haben sie das verstanden?
Sie werden die Tests machen und danach werden Sie ihn zu mir bringen, ansonsten Gnade Ihnen Gott oder an wen sie sonst glauben", murmelte ich mit meiner strengsten Stimme.
Ich hörte Minohs lachen und Newts seufzen, bevor dieser mich an der Schulter zurück zog und vor mich stand.

„Tommy Boy, beruhig dich jetzt mal, es sind nur ein paar Minuten", mahnte er, mit rot gewordenen Wangen, was ihn so süß wirken ließ.
„Ich lasse nicht zu, dass dir was pas..."
„Wird es nicht!"
Augen verdrehend packte ich seine Hüfte mit beiden Händen und zog ihn stark an mich, bevor meine Lippen seine trafen.
Sanft und zögerlich legte er die Hände an meinen Hals und küsste mich sachte zurück. Ich merkte, dass es ihm peinlich war, vor Minoh und dem Mann, doch ich musste ihn küssen und wenn er es nicht wollen würde, hätte er mich längst von sich gedrängt.

Einige Momente verharrten wir so, bevor er sich zurück lehnte und sich löste.
„Bis nacher", murmelte er, peinlich berührt, mied Minohs Blick und folgte mit gesenktem Blick dem Pfleger während ich ihm hinter sah. Diesen Jungen wollte ich nie verlieren.

Minoh POV

Grinsend beobachtete ich Thomas, der noch eine Weile da stand und Newt nach sah.
Die beiden hatte es echt erwischt und das freute mich auch, doch ein Teil von mir sorgte sich.
Hauptsächlich um Newt, denn er war so verletzlich wie zierlich und wenn Thomas etwas mit Teresa am laufen hatte...
Ich glaubte es nicht.
Ich hatte ihn beobachtet, während er mit Newt zusammen war und es war anders.
Sie waren auf einer Länge.
Doch bei Teresa war Thomas nicht er selbst.

„Du Frischling, geh jetzt dein Blut absaugen", keuchte ich, vom Rennen erschöpft, aber mit starker Stimme, um ihn aus seinen Tagträumen zu reißen, vermutlich etwas versautes, so wie er Newt hinter her geblickt hatte.
Thomas verdrehte die Augen und ging davon, ließ sich dann neben Bratpfanne auf den Stuhl fallen.

Tat es den beiden gut einander zu haben?
Ich sorgte mich am meisten darum, was passierte, wenn einer von ihnen diese Abendteuer nicht überlebte.
Das wir hier nun sicher bis ans Ende unserer verkorksten Tage friedlich leben würde, bezweifelte ich, dafür wollte uns WCKD zu sehr haben...

Eine Schwester unterbrach meine Gedanken, als sie mir sagte, ich könne aufhören.
Ich blieb stehen und fuhr mir durch die Haare, bevor ich die Sensoren von meiner Hand löste, ihr zu zwinkerte und mich auf den Weg zu Thomas machte.
Ich setzte mich neben ihn, sah kurz zu, wie sein Blut in die Kanüle floss und ließ dann die Impfungen über mich ergehen.
„Meinst du, ihm geht es gut?", fragte ich ihn. Ich hatte schon eine Weile nicht mehr mit Newt geredet.
Wie denn auch bei dem Stress.

„Ich hoffe", sagte er und sah sehnsüchtig zu der Tür, hinter der Newt verschwunden war.
„Ich meine, so gut wie es uns allen eben geht." Ich nickte wissend und sah teilnahmslos zu, wie die Spritze aus meinem Arm gezogen wurde.

„Verdammt, wo ist er", rief er zum dritten Mal und trat mit einem lauten Knall gegen die Tür, während ich auf meinem Bett saß und ihm zu sah.
„Newt wird gleich kommen, man, beruhig dich."
Nach der Impfung hatten sie uns in dieses Zimmer gebracht, mit echten Betten, Kissen und Decken.
Wir hatten uns sofort bei der Verteilung geeinigt, wer zuerst da war, hatte Glück, doch Thomas war damit beschäftigt, sich um Newt zu sorgen, der noch nicht hergebracht wurde. Er wollte ihn suchen gehen, doch musste nun verzweifelt fest stellen, dass sie die Tür verschlossen hatten.

Doch als ich Tommys Gesicht sah, bekam ich Mitleid.
Er hatte die Brauen zusammen gezogen und sah so traurig und besorgt aus, wie erst letztens bei Chucks Tod, möge er in Frieden ruhen.
„Hey Thomas, er wird gleich kommen. Er ist bestimmt nur auf dem Klo, der Strunk." Thomas versuchte zu nicken, als er neben der Tür die Wand hinab rutschte um sich zu setzten.