Saved- Newtmas

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Thomas POV

Keuchend vor Anstrengung und nackter Angst lag ich unter Newt, dessen Gewicht mich in den kalten Boden presste und versuchte seine nach Tod lechzenden Hände von meinem Hals fern zu halten.
Er knurrte, stand völlig neben sich.
Er war eindeutig stärker als früher, als er noch er selbst war.
Dann, ganz plötzlich, gaben seine Hände meine frei. Er hörte auf, sich auf mir zu winden, seine Gesichtszüge wurden weicher.

Ich beobachtete seine Augen, sie klarten auf, er erkannte mich.
Ich musste diesen Moment nutzen, ihn davon zu überzeugen, mich Leben zu lassen und zeitgleich am Leben zu bleiben.
Nur so lange, bis Brenda mit dem verdammten Gegenmittel hier war. Jede Sekunde musste das der Fall sein.
Ich musste nur länger durchhalten. Er durfte nicht vor meinen Augen sterben, nicht so kurz vor seiner Heilung.

„Es tut mir... es tut mir leid Tommy", stöhnte er gequält, keuchte ebenfalls vor Anstrengung.
Es tat weh ihn so am Ende zu sehen.
Es gab eindeutig schönere Momente in meiner Erinnerung, in denen er stöhnend auf mir drauf gesessen hatte.
Diese Zeit schien so weit weg zu sein.
„Schon okay", beschwichtigte ich ihn leise, hielt seine Hände tröstend fest.
„Du musst mich töten", krächzte er plötzlich, hielt einen intensiven Blickkontakt.
Geschockt blickte ich zu ihm hoch.
„Nein Newt, du musst nur einen Moment länger...."

Doch da war der klare Moment schon zu Ende und seine Faust prasselte gnadenlos auf mein Gesicht ein.
Ich schmeckte das metallisch salzige Blut, dass aus meiner Lippe tropfte, bekam irgendwann seine Faust zu fassen und wand mich, bis er unter mir lag.
„Newt", sagte ich eindringlich, drückte beide seiner Hände auf den Boden, wich seinen Zähnen aus, die mich zerfleischen wollten.
„Ich liebe dich", brachte ich hervor, bevor ich die Lippen auf seine senkte.

Zu meiner Überraschung biss er nicht zu.
Er wand sich unter meinem Gewicht, doch ich war in der besseren Position.
Ich schmeckte Blut, eine Mischung aus dem von uns beiden, es war nicht unser bester Kuss, aber vielleicht unser letzter. Das musste wohl reichen.
Langsam öffnete er die versteiften Lippen.
Schnell zog ich mich zurück, betrachtete ihn, sah seine glänzenden Augen. Er war wieder bei mir.

„Ich liebe dich Thomas", sagte er mit dieser ungewohnt rauen Stimme, verband unsere Lippen dann erneut.
Eine Träne der Erleichterung entglitt mir, tropfte auf sein Gesicht.
Seine Hand wanderte an meine Wange, ich ließ sie los, um in seine Haare zu greifen.
Ich vergaß alles um uns herum für einen Moment.
Und das war der Fehler.

Er begann mir die Luft abzudrücken, trat mir fest in die Seite, ließ mich atemlos zu Boden gehen.
Er sprang auf mich, seine Hände erlangten wieder diese übermenschliche Stärke.
Er hörte nicht auf mich zu würgen.
Meine Sicht begann zu verschwimmen, die Atemnot wurde größer. Aber mein Flehen erreichte meinen Newt nicht, die kalten dunklen Augen starrte mich ausdruckslos an.

Dann traf ein harter Gegenstand gegen seinen Hinterkopf, er fiel bewusstlos um.
Röchelnd und mit Tränen in den Augen schob ich ihn von mir, kroch in Richtung Brenda, die das Heilmittel in der Hand hielt.
Minoh und Gally halfen ihr, es intravenös zu injizieren.
Dann half mir Minoh auf die Beine. Ich hatte es geschafft, wieder zu Atem zu kommen.

„Er wird jetzt erstmal schlafen, wir kümmern uns um den Rest. Du kannst ihn Wiedersehen, wenn wir im sicheren Hafen sind", murmelte Brenda und führte mich voraus.
Minoh schleppte Newt.


Newt POV

„Hör auf", hörte ich Thomas röcheln, Tränen standen in seinen braunen Knopfaugen.
Doch meine Hände drückten fester zu und die Befriedigung durchströmte meinen Körper.
‚Das ist falsch', dachte ich. Trotzdem ließ ich nicht locker.

Eine Hand auf meinem Rücken erschreckte mich.
Ich drehte mich, doch niemand war zu sehen.
Erst wurde alles schwarz, dann plötzlich hell.
Ich zuckte zusammen und öffnete blinzelnd die Augen.

Es war eindeutige zu warm, um noch in der Stadt zu sein, in der ich Thomas gewürgt hatte.
Ich konnte mich nicht einmal erinnern, was danach geschehen war. Mein Kopf brannte, die Schmerzen waren brutal.
„Newt", flüsterte er. Thomas. Er lebte.
Natürlich, nun konnte ich den warmen Körper hinter mir und die weiche Matratze unter mir spüren.
Ein Traum?

„Tommy?"
„Du bist wach. Und du bist... du", stöhnte er vor Erleichterung, vergrub das Gesicht in meinem Hals.
Ich drehte mich auf den Rücken und sah ihn richtig an.
Er war es.
Er lehnte über mir, umarmte mich von der Seite, strahlte.
Ich rieb mir die Augen.
„Ich hab etwas Seltsames geträumt... ich war ein Cranc. Ich hab versucht dich zu tö....", doch sein Anblick ließ mich stocken.

Ich konnte die rot violetten Abdrücke auf seinem Hals ganz deutlich meinen schmalen Händen zuordnen.
Erschrocken schwieg ich.
Seine Augen scannten mein Gesicht besorgt und ruhig betrachtete er mich. Ich wusste wonach er suchte, Anzeichen eines Anfalls. Doch ich fühlte mich anders- das Heilmittel musste gewirkt haben.
„Es tut mir so unendlich leid Thomas", flüsterte ich, ließ meine Fingerspitzen über seine Brust gleiten. Er hob einen Mundwinkel.
„Das weiß ich. Jetzt bist du ja wieder bei mir", antwortete er genauso leise und umfasste meine Wange für einen liebevollen Kuss.

Seine Lippen dominierten zärtlich meine, ich konnte mich dunkel erinnern, ihn gestern auch geküsst zu haben....
Ich verwarf den Gedanken und schmiegte mich näher an ihn.
Meine Arme umfassten seinen muskulösen Rücken, er ließ sich auf mir nieder. Sein Becken drückte gegen meins.
Ich wurde hart.
Im unpassendsten Moment sagte mir mein Körper deutlich, wie sehr er Thomas vermisste und zwang mich, auch ihm das mitzuteilen.

Doch Thomas lehnte sich nur lächelnd zurück und betrachtete mich.
„Ich hab dich wirklich wieder."
Ich wollte ebenfalls lächeln, doch sein Hals ließ es wieder sinken.
„Mach dir deswegen keine Gedanken. Lass uns raus gehen, ich muss dir etwas zeigen."
Verwundert betrachtete ich ihn.
„Was zeigen?", fragte ich nach.
Ich hatte keine Lust auf ein weiteres Abenteuer. Nur dieses eine mal musste die Welt ohne meinen Tommy auskommen.
„Unser neues Leben", grinste er.
Also folgte ich ihm.

Kurzgeschichten-Newtmas & DrarryΌπου ζουν οι ιστορίες. Ανακάλυψε τώρα