Lovers to Enemies- Drarry

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Harry PoV

Alles war gut gewesen.
Wir hatten uns geliebt, wir hatten gelacht und gestritten und uns wieder versöhnt.
Nie hätte ich gedacht dass es je enden würde.

Und doch saß ich nun auf seinem Bett, hielt sein Handgelenk so fest in meiner Hand dass ich Abdrücke auf seiner Haut hinterließ und starrte ihn fassungslos an.
"Seit wann?"
Leugnen war keine Option mehr, das schwarze Mahl auf seiner blassen Haut ließ nicht zu dass er mich belog. Ich sah ihm an dass er das wusste.
Ein seufzen entkam ihm doch er entzog sich mir nicht. Wieso auch, er liebte meine Berührungen.
"Freitag. Er war bei uns zuhause. Ich hatte keine Wahl."
Ich verzog das Gesicht bei dieser Ausrede und ließ ihn los, so schnell als hätte ich mich verbrannt. Es hätte genauso gut so sein können.
Verräter.

"Du weißt wie ich darüber denke", sagte ich nur resigniert.
"Und du weißt, dass ich es nicht wollte", murmelte er und zog beschämt den Ärmel hinab, bis er das dunkle Zeichen verdeckte. Als würde es das ungeschehen machen. Als stünden wir nicht auf verschiedenen Seiten, die durch meinen Tod über mein Überleben gekennzeichnet waren.
"Wieso hast du mich hergebeten? Wirst du mich töten?"
Meine Stimme war monoton obwohl ich tausend Dinge fühlte. Liebe und Angst kämpften um den ersten Platz.
"Du weißt das würde ich nie tun."
Er schwieg.

"Ich beende das zwischen uns."
"Als wäre das nicht das selbe, wie mich zu töten", flüsterte ich und ballte meine Hände zu Fäusten.
Draco legte seine Hand darauf und ich ließ es zu.
"Wir stehen auf verschiedenen Seiten."
"Das weiß ich."
"Und ich kann nicht zulassen dass er mich benutzt um dir weh zu tun."
"Das muss er nicht. Mir weh zu tun schaffst du ganz alleine", konterte ich und ja, ich wollte ihn mit meinen Worten verletzen.
Aber der Eisprinz konnte damit umgehen.

Ich stieß einen langen Atemzug aus bevor ich nickte und ihn ansah.
Seine Augen verrieten, dass er die Wahrheit sagte.
Vorsichtig legte ich meine Hand über seine.
"Ist schon okay. Es ist besser so."
Ich glaubte mir selbst kein Wort aber sein Ausdruck sagte mir, dass er dankbar für die Lüge war.

"Es tut mir nur leid, dass unser letztes mal so.... naja du weißt schon", lenkte er geschickt ab.
"Unser letztes mal?", hakte ich verwirrt nach. "Das war im Raum der Zaubertränke."
Doch er schüttelte den Kopf und schmunzelte.
"Nein. Es war im Bad der maulenden Myrte."
"Oh gott", stieß ich hervor und schloss die Augen. Das war eine Katastrophe gewesen.
"Ja", leise lachte er und erregte sofort meine Aufmerksamkeit.

Unsere Blicke verschmolzen und mit einem mal traf mich die Erkenntnis dass ich ihn wohl nie wieder so sehen würde wie er jetzt war, mit ungekämmten Haaren und offenem Hemd, im Schneidersitz auf seinem Bett.
Verlegen legte ich mir die Lippen, seine Hand war noch immer auf meiner und keiner von uns wollte sich zuerst rühren.
"Okay. Dann lass uns diese Schande übertönen."

Ich wusste nicht, womit ich gerechnet hatte, mit einem Nein vielleicht oder wenigstens etwas protest, doch als er mein Kinn zwischen seine Finger nahm und begann mich ohne Umschweife zu küssen wusste ich, dass er es tatsächlich nicht beenden wollte.
Aus Angst er würde es sich anders überlegen zögerte ich nicht sondern ließ mich näher ziehen, setzte mich auf seinen Schoß, schlang beide Arme um seinen Hals und genoss die unerwartete nähe, auch wenn sie einen traurigen Beigeschmack hatte.

Ich verdrängte jeglichen Gedanken an das zuvor gesagte, ich knöpfte geübt sein Hemd auf, ließ ihn in meinen Hals beißen und krallte mich in seinem blonden Haar fest, als er uns herum drehte.
"Das ist das letzte mal", flüsterte er, während er meinen Gürtel öffnete und ich ihm half meine Hose auszuziehen.
"Ja, das letzte Mal", stimmte ich atemlos zu und sah in seinen sturmgrauen Augen die Erleichterung, nicht gegen mich ankämpfen zu müssen.
Wenn er wüsste wie schwer mir diese Worte fielen.
Und doch sagte ich sie immer wieder, wenn er sie hören musste, nur damit er mich küsste, nur damit er meinen Hals verwöhnte und seine Finger um mich schloss.

"N-Nur dieses eine mal", hauchte ich als ich die Beine um seine Hüfte schloss und er sich das Kondom überzog.
"Ja, ein letztes mal. Mehr nicht", keuchte er, schloss einen Arm um meinen Rücken und zog mich an seine Brust.
Er sah mir in die Augen als er eindrang, presste die Lippen zusammen und ich tat es ihm nach, aus Angst ihm meine Gefühle zu gestehen, so wie ich es sonst tat.

Einige Minuten bewegte er sich nur vor und zurück, sachte, zärtlich.
"Sag es nur ein letztes mal Potter, bitte."
"Ich liebe dich", stöhnte ich erleichtert und warf den Kopf in den Nacken als er schneller wurde.
"Oh gott", knurrte er und biss sich in meinem Hals fest.
"Ich liebe dich auch Potter."
"Nur dieses eine mal", versicherte ich uns.
Er nickte zustimmend während er sich weiter bewegte, unsere Hände über meinem Kopf verschränkte und mir den Verstand raubte.
Ich ließ mich um den Verstand bringen.

Als wir fertig waren, atemlos, willenlos, stand ich ohne ein weiteres Wort auf, zog mich an und verließ seinen Turm.
Ich wusste, dass er es so wollte, dass es so einfacher für uns beide war.
Und doch fiel ich auf die Knie, als ich in meinem Zimmer angekommen war.
Ich erklärte mich Ron und nahm seinen Trost an.
Doch meine Gedanken waren nur bei Draco.
Ich wusste nicht wie ich nach all der Liebe die Stärke aufbringen sollte ihn wieder zu hassen, so überzeugend, dass wir füreinander keine Gefahr darstellten.
Aber ich würde es tun müssen.
Von Geliebtem zum Feind.

Kurzgeschichten-Newtmas & DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt