Zaubertränke- Drarry 2

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Harry POV

Oh fuck.
An mehr vermochte mein Hirn nicht zu denken, als Draco vor allen gestand, wonach es für ihn roch.
Ich konnte mir vorstellen, dass er mich einfach nur schlecht machen wollte, so wie er es mochte und nun hatte er alles geändert.
Er hatte die Spielregeln geändert.

Er gefiel mir, egal wie oft er mich hänselte oder mich schlecht machte, ich hatte Gefühle für ihn.
Ich sah einfach mehr in ihm, als er zeigte und mir gefiel seine Art, auch wenn ich nicht immer gut hieß, was er tat.
Außerdem sah er gut aus.
Ich hatte seine Blicke die ganze Stunde gespürt, hatte mir aber nichts darauf eingebildet.
Ihm war vermutlich nur langweilig und er suchte eine Beschäftigung.
Ich würde alles tun, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen und da der einzige Weg war, ihn zu provozieren und sein Feind zu sein, tat ich das.
Dabei wollte ich ihn nicht verletzten und auch nichts mehr spielen, was ich nicht war.

Immernoch kichernd stieß Hermine mir den Ellenbogen in die Seite, als die Schulglocke ertönte.
„Au", meckerte ich und verschränkte die Arme, doch mein Blick hing an Draco, der mit aufgerissenen Augen auf den Kessel starrte, der vermutlich sein Leben zerstört hatte.
Er tat mir so unglaublich leid.
Sein Haus würde ihn fertig machen, die ganze Schule würde darüber reden, dass er in mich verknallt war.
Denn sonst wusste ja niemand, dass ich ihn ebenfalls liebte.
Jedenfalls wolle ich heraus finden, wie sehr ich ihn mochte, von liebe konnte man noch nicht reden. Oder?

„Und was machst du jetzt?"
Ich sah Ron hilflos an.
„Ich meine, er hat dir gerade irgendwie seine Gefühle gestanden, findest du nicht, du solltest etwas unternehmen?"
„Also ich finde, Harry würde es nur noch schlimmer machen", mischte Hermine sich ein. Ich stöhnte genervt auf.
„Leute kann ich vielleicht grade einfach allein sein, bitte?"
„Klar. Tut mir leid", gestand Hermine und drückte sanft meine Schulter, bevor sie Ron am Arm mit sich zog.
„Für dich riecht es also nach alten Büchern?", hörte ich ihn noch fragen bevor sie aus dem Zimmer verschwanden.

Nun war ich mit Draco allein in dem Klassenraum, zwischen uns stand der Tisch mit den drei Kesseln.
Er schien mich nicht zu bemerken, als er sich mit geschlossenen Augen auf der Tischkante abstützte und plötzlich hatte ich Angst, ihn zu erschrecken.
Unschlüssig versenkte ich meine zitternden Hände in meiner Hosentasche und räusperte mich.
Er zuckte leicht zusammen, aber hielt die Augen geschlossen.

„Malfoy ähm... i-ich", stammelte ich.
„Bist du geblieben, um dich über mich lustig zu machen, Potter?", keifte er leise.
Ich seufzte und ging langsam auf ihn zu.
Meine Schritte hallten durch den fast leeren Raum.
„Nein."
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, mir fiel nichts ein.
„Ich wollte das nicht", murmelte er plötzlich. Bevor ich fragen konnte, was er meinte, drehte er sich von mir weg und lehnte mit dem Hintern gegen die Kante.
Langsam lief ich um den Tisch herum.

„Ich wollte nicht, dass der Hass in mir schwindet und solche... Gefühle entstehen, dass musst du mir glauben."
Ich stand nun vor ihm.
Seine Hände waren in die Tischkante gekrallt und er kniff die Augen zusammen.
Ich sah eine Träne auf seiner Wange glitzern und wollte sie so gerne fort wischen.
Ich trat einen vorsichtigen Schritt auf ihn zu, doch er blieb einfach so stehen.
Also hob ich eine Hand und wischte mit dem Daumen die feuchte Spur von seinen geröteten Wangen.

„Ich weiß Draco, mir geht es doch genauso so." Die Überraschung in seinem Blick, als er die Augen öffnete, war offensichtlich.
Diese sturmgrauen Augen nun so nahe zu sehen, ließ ein gutes warmes Gefühl durch mich strömen.
„Was?"
„Draco... als der Kessel geöffnet wurde, hat sich der ganze Raum mit dem Geruch von dir gefüllt. Nur war ich nicht so Hirnrissig, darüber zu scherzen.
Hermine hat mir von dem Trank erzählt, also sagte ich, es rieche nach Tinte und Macronen."

Ich sah die Verwunderung in seinem Gesicht, die Verwirrung und eine Spur von Wut.
Meine Hand verweilte auf seiner Wange und er schien nichts dagegen zu haben.
„Du lügst."
Ich schüttelte den Kopf. Gequält sah er mich an, sein ganzes Gesicht verzog sich.
„Lüg mich nicht an, Harry Potter!"
Er flüsterte es nur schwach.
„Das tue ich nicht."
„Beweis es", sagte er ernst und zitterte vor Spannung.

Ich atmete tief ein und aus, bevor ich alle Vernunft über Bord warf und meine Lippen fest auf seine trockenen presste.
Es war seltsam.
Ich hatte noch nie jemanden geküsst und wusste nicht, was ich nun tun musste, doch plötzlich spürte ich seine beiden Hände, wie sie mich an der Taille packten und mich näher zogen.
Unsicher begann er, seine Lippen zu bewegen und sofort wurde es leichter.
Mein Körper schien einfach auf seinen zu reagieren, denn der Kuss wurde gefühlvoll und verlangender.
Unsere Körper berührten sich, er drückte mich nah an sich und ich fuhr mit den Händen in sein weißblondes Haar.

Keuchend ließ er von meinen Lippen ab, doch wir hielten uns weiterhin nah.
„Verdammt!"
Ich nickte nur und sah ihn an.
Ich hatte Angst, dass er mich nun weg stoßen würde, doch er schien einzusehen, dass er mittendrin steckte, es gab für ihn einfach kein zurück mehr.
„Ich kann dich beschützen", sagte ich plötzlich. „Ich will nicht, dass dir etwas passiert Draco." Er nickte wissend, er würde nun nicht besser dran sein, gehänselt zu werden.

„Ich.... ich weiß nicht, ob ich das kann."
Sanft lächelte ich ihn an, versuchte seine Zweifel abzuschütteln.
„Es gibt nichts, was du können musst. Wir müssen zusammen lernen."
„Das ist mir zu kitschig, Potter."
„Wir könnten damit anfangen, dass du mich Harry nennst?"
Er seufzte und lehnte überraschend den Kopf an meine Brust.
Ich hoffte, dass er mein Herz nicht hörte, während ich ihm durch die Haare streichelte.

„Und dann? Wie soll das weiter gehen?"
Ich zuckte unwissend meine Schultern.
„Das geht nicht Harry, wir können nicht zusammen sein.
Versteh doch, du bist so gut...."
„Und was? Du etwa nicht? Es ist mir egal Draco, das alles ist nicht wichtig!"
„Was ist dann wichtig?", fragte er mich mit brüchiger Stimme.

Kurzgeschichten-Newtmas & DrarryWhere stories live. Discover now