Flight-Drarry

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Harry PoV

Tief durch atmend stand ich vor dem Tor, das uns aufs Quidditch Feld führte.
In meiner rechten Hand hielt ich meinen Besen, die Uniform meines Hauses hing leicht an meinem Körper und gewährte mir Freiheit in der Bewegung, die ich gleich hoch oben in der Luft brauchen würde.
Neben mir stand Wood, hinter mir der erst meines Teams.
Alle bereit gegen Slytherin anzutreten.
Naja, alle außer mir, denn die Tatsache das Draco Malfoy die gleiche Position besaß wie ich ,war unvorteilhaft und das aus mehreren Gründen, doch ich verbat mir nun an ihn zu denken.

Ich wollte dieses Spiel gewinnen, genau wie er, das waren wir unserer Mannschaft schuldig, uns nicht ablenken zu lassen.

Die Pfeife ertönte und das Holztor schwang auf, sodass wir uns alle auf die Besen schwangen und los flogen.
In Reih und Glied flogen wir ein, einmal ums Feld, bevor jeder seinen Platz einnahm und wir zu sahen wie das Team mit den grünen Uniformen ein flog.
Zu unserem Unglück musste Drac... Ich meinte Malfoy mir gegenüber Platz einnehmen.

Er hatte diesen starren Ausdruck auf dem blassen Gesicht, doch sein rechter Mundwinkel zuckte und das leuchten in seinen hellgrauen Augen verrieten ihn und seine Zuneigung für mich.
Auch ich konnte nicht verkneifen, mir auf die Unterlippe zu beißen, an welcher nun sein Blick hing.
Grinsend musste ich den Blick senken, das würde später Ärger geben.
Doch bevor ich weiter nachdenken konnte, ertönte erneut die Pfeife von Madame Hooch ertönte und die Bälle freigegeben wurden.

Erst die Klatscher, dann der Schnatz, auf dessen meine Aufmerksamkeit lag und zuletzt der Quaffel, den sich unsere Mannschaft sofort schnappte.
Ich betrachtete das wilde treiben jedoch nicht, flog ein wenig höher um nach dem kleinen Goldball mit Flügeln Ausschau zu halten, obwohl mein Blick hin und wieder zum gegnerischen Sucher wanderte.

Ich würde behaupten, dass es wegen des Spiels war, doch eigentlich betrachtete ich nur seine Schönheit.
Seine Haut war so blass, genau wie seine Haare und die Augen.
Alles an ihm wirkte unlebendig, was nicht stimmte, das konnte ich mit Stolz behaupten.

Blinzelnd konzentrierte ich mich wieder, schließlich beobachtete mich meine ganze Schule,?mitsamt der Lehrerschaft und nur meine zwei besten Freunde wussten von meinen Gefühlen.
Naja sie und Draco selbst.

Er hatte nicht so hasserfüllt reagiert wie ich gedacht und befürchtet hatte als es mir bei einem Streit raus gerutscht war, er war einfach etwas hastig geflüchtet.
Das war jetzt etwa vier Monate her.
Vier Monate, in denen wir uns trafen, aber unsere Beziehung nicht definierten.
Wir konnten es nicht, sein Ego, seine Erziehung und Eltern, unsere frühere Feindschaft hielten uns zurück....hielten ihn zurück.
Ich hatte ihm schließlich schon oft gesagt, dass ich ihn liebte, doch er hatte es nie erwidert. Und trotzdem wussten wir es beide und das reichte mir.

Ich hörte das mir so vertraute Summen und drehte mich hastig, beschleunigte und raste dem Schnatz hinterher, hörte die Umgebung jubeln.
Ich lächelte, spürte den Wind meine Haare zerzausen, doch kurz bevor ich den Ball greifen konnte, tauchte neben mir Malfoy auf.
Wir sahen uns kurz intensiv an, bevor wir beide schneller beschleunigten und dem Schnatz hinter her hetzten.

Dieser machte eine Hürde und raste auf den Boden zu, was wir nach ahmten, doch ich bekam die Kurve kurz vor der Erde nicht mehr und flog somit ausweichend eine größere Kurve, um nicht gegen den Boden zu knallen. Sauer beobachtete ich, wie Draco weiter den Schnatz verfolgte und versuchte die Fahrt wieder aufzunehmen.

Ich schaffte es, wieder neben ihm fliegen zu können und sah den Goldball erneut vor mir, wollte danach greifen, doch da rammte mich der Weißblonde in die Seite, sodass ich vom Besen rutschte und den Kurs verlor.
Panisch griff ich mit einer Hand nach dem Besenstiel und konnte mich in der Luft halten, hörte die ensetzten laute aus dem Publikum doch ich kämpfte grade damit, nicht zu fallen schließlich hing ich ca.
Dreißig Meter über dem Boden.

Ich versuchte mit der zweiten Hand den Stiel zu greifen, doch da sah ich einen Klatscher auf mich zu kommen.
Ich konnte nur noch die Augen schließen, niemand meines Teams war nah genug, um zu verhindern, was mir drohte weshalb der Ball mit voller Wucht meine linke Brust Seite rammte.

Ich schrie vor Schmerz auf, spürte den Knochen brechen und musste somit den Besen los lassen.
Ich spürte nur noch das brennen in der Seite und meinem Arm und den Luftdruck, als ich fiel dann wurde alles dunkel.

Ich hörte stimmen, spürte aber keinen Aufprall, also musste wohl jemand aus Mitleid eingegriffen haben.
Das Feuer in meiner Schulter, meinen Rippen nahm nicht ab und ich schrie wieder, aber ob es aus meinem Mund kam wusste ich nicht.

Ich konnte nicht glauben, dass Draco das getan hatte, obwohl es seine Art war.
Sobald uns jemand sehen konnte, ging er auf Abstand, wurde kalt und so wie er erzogen wurde, doch das tat mir weh.
Ich wusste natürlich, dass ich ihm verzeihen würde, doch im Moment wollte ich sauer und verletzt sein.

Ich hörte den Trubel dumpf um mich herum, erkannte Hermines panische Stimme meinen Namen rufen und dann einen Pfiff. Anscheinend hatte er den Schnatz gefangen, hoffentlich war ihm das wert.

Mrs Pomfrey würde sich sicher freuen, vermutlich musste ich die Nacht im Krankenflügel verbringen und ihr noch den ganzen Abend Arbeit machen.
Zum Abendessen konnte ich auch nicht gehen, dabei hatte ich nichts zu mittag und auf der Station würde ich nur Suppe bekommen.
Das alles war zwar nicht mit den Schmerzen zu vergleichen, aber ich versuchte meine Gedanken abzulenken, um nicht vor Schmerz zu schreien oder vor Enttäuschung zu weinen.

Was wäre es denn, wenn ich nun bewusstlos weinen würde, ich konnte mir nur vorstellen wie der Slytherin darüber herziehen würde.
Es müsste, um seine Tarnung aufrecht zu erhalten.
Die Tarnung, die zeigte, dass er kalt und herzlos war, keine Gefühle hegte.
Vor allem keine Gefühle für seinen Erzfeind, Gegner und Konkurrent.
Was würden alle von ihm denken?
Noch dazu, dass es ein Junge war, selbst in der Zaubererwelt war das skandalös und ich stand sowieso schon im Mittelpunkt der Medien. Was würde die Dunkle Seite davon halten?

Kurzgeschichten-Newtmas & DrarryWhere stories live. Discover now