Boys- Newtmas

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Thomas PoV

Ich sah die Herausforderung in seinen Augen, die in dem Licht unseres Lagerfeuers ungewöhnlich hell glänzten.
"Ich sagte bereits, dass ich nicht auf Typen stehe, Tommy, das hat nichts mit dir zu tun."
Freudlos lachte ich während ich die Arme verschränkte. Ich wusste einfach, dass das gelogen war, so wie er mich ansah, wie er mich berührte so unauffällig, so zaghaft, es konnte keine Einbildung sein. Nicht wenn ich doch so viel für ihn empfand. Es tat weh auch nur zu denken, er könnte es wirklich nicht ernst mit mir meinen.

"Hier ist alles erlaubt, Newt, du musst dich nicht schämen für deine Gefühle. Ich schäme mich nicht, ich stehe total auf dich", seufzte ich und legte ihm erneut mein Herz zu Füßen. Diesmal würde ich jedoch darauf achten, dass er nicht drauf trat.
Seine Gesichtszüge wurden weich und ich wollte beinahe rufen 'ha! Siehst du?'
Doch dann begann er den Kopf zu schütteln.
"Das tut mir wirklich leid, Kumpel."
Verdammt, er wußte genau wie sehr das weh getan hatte, doch ich ließ mein Blick nur kühler werden. So einfach würde ich es ihm nicht machen. Ich würde ihn mich nicht weg stoßen lassen.

"Newt, mach das nicht kaputt nur weil du Angst hast einen Kerl zu küssen. Ich verspreche, ich bin sanft zu dir, ich...."
"Nein, hab ich nicht", unterbrach er mich harsch und trat einen Schritt näher, die Hände neben seinem zierlichen Körper zu Fäusten geballt.
Ich hob vielsagend eine Braue bei seiner offensichtlich kochenden Wut.
Der Blonde holte tief Luft, seine schmalen Schultern sanken in dem Versuch sich zu entspannen und dann umspielte ein Lächeln seine Lippen.

"Ich habe keine Angst. Ich weiß nur, dass es mir nicht gefallen wird", stellte er klar, da protestierte ich bereits.
"Du glaubst mir nicht?"
"Beweis mir, dass du es nicht genießt, das du nicht von starken Händen gehalten, von rauen Lippen geküsst werden willst und ich lasse das Thema fallen. Endgültig. Versprochen."
"Na schön", flüsterte er, trat einen Schritt näher sodass unsere Körper nun nur noch Zentimeter voneinander entfernt waren. Die Spannung in meinem Körper stieg an als mein Blick von den Rehaugen zu den schmalen Lippen fielen, die perfekt in meine passen würden. Die ich umschließen könnte, die sich auf meinem Körper so gut anfühlen würden.....

"Dann pass mal auf."
Newt drehte sich auf dem Absatz um und ließ mich mit offenem Mund, auf dem ich seinen Atem bereits gespürt hatte, einfach stehen.
Erschrocken, mit klopfendem Herz, sah ich wie er auf die andere Seite des Feuers ging, zu den ganzen Läufern. Ich ahnte schlimmes.
Meine Brust zog sich zusammen als er vor Minoh stehen blieb, ihn an dem blauen Hemd packte, ich sah wie sich seine Lippen bewegten, als würde er ihm etwas zu flüstern, dann traf sein Mund auf Minohs.
Hart.

Newt PoV

Thomas' Arroganz und die Angst vor meinen Gefühlen für ihn, für den Auserwählten, den Frischling, den dummen, todgeweihten wunderschönen Brünetten, trieben mich dazu, mich in schnellen Schritten auf Minoh zuzubewegen.
"Das ist nur show", hauchte ich dem Asiaten entgegen, dessen Ausdruck so unwissend war, als ich sein blaues Oberteil packte und ihn heftig an mich zog.
Seine staubtrockenen Lippen trafen mit aller Kraft auf meine, als er mir nach Luft schnappend entgegen torkelte und dann wie versteinert da stand.
Einige Sekunden bewegte ich die Lippen auf seinen erstarrten, zog mich wenige Milimeter zurück, ohne ihn anzusehen.

"Bitte", flüsterte ich verzweifelt, als er noch immer nicht reagierte. Thomas durfte sein Zögern nicht sehen. Er musste denken zwischen uns würde etwas laufen, damit er die Gefühle für mich vergaß.
Ich spürte schließlich, wie seine großen Hände jeweils meinen Rücken und meinen Nacken umgaben und er mich zurück an sich zog, um diesmal seine Lippen an meinen zu bewegen.
Woah. Okay. So gut sollte er sich nicht anfühlen.
Ich verdrängte den Gedanken als seine Zunge in meinen Mund gelang.
Es war okay, Minoh und ich waren Freunde und ich wusste, wenn ich ihn schon darum bat legte er eine besonders gute Show für die anderen hin.

Meine Hände, die schließlich flach auf der trainierten Brust lagen, klopften sanft dagegen, gaben ihm das Zeichen, aufzuhören. Er tat es ohne zu zögern, suchte mit seinem Blick eine Antwort in meinen Augen, die jedoch umgehend zu Thomas schweiften, der mit offenem Mund und gequältem Ausdruck auf der anderen Seite unserer Feuers stand.
"Was hast du mit ihm vor", murmelte Minoh und hielt sich sicher davon ab den Kopf zu schütteln.
"Er kann es nicht wissen Minoh. Du warst dabei, du hast Alby gehört."
Ich sah ihn an, die Nähe zu ihm wurde mir langsam unangenehm und wir lösten uns langsam voneinander. Nicht zu schnell, zu offensichtlich. Tommy beobachtete uns noch.
"Ich weiß. Und es tut weh dich so zu sehen."
Ich nickte nur.
"Danke für deine Hilfe."
Er setzte ein Grinsen auf, zwinkerte und drehte sich dann wieder seinen Freunden zu, während ich verschwand.

Während ich zu meinem Schlafplatz ging, ließen Albys Worte mich nicht los.
Thomas war derjenige, der uns alle retten würde, angenommen er wurde nicht abgelenkt. Niemanden war entgangen wie er mich ansah und was mir anfangs geschmeichelt hatte versetzte mich nun in Panik.
Denn wenn er sich wirklich in mich verliebte würde er sich irgendwann entscheiden müssen, zwischen meiner Rettung und der Rettung aller anderer, dem Finden eines Ausweges. Und das konnten wir nicht riskieren, wir mussten hier raus, egal was es kostete.
Egal was es mich kostete. Das war mir damals nicht bewusst gewesen, nicht so wie heute.

Denn diesen Ausdruck von einem gebrochenen Herzen, dieser Schmerz und das Verlangen nach mir in seinen Augen, das war mein Ende gewesen. Nichts sonst hätte mich dazu gebracht, mich von Minoh derart küssen zu lassen, vor allen anderen. Mich so auszuliefern. Uns beide, den Gerüchten.
Aber Minoh war mein bester Freund und auch er wusste was auf dem Spiel stand, sollte ich meinen Gefühlen für Tommy nachgeben.
Also ging ich mit einem flauen Gefühl im Magen schlafen und hoffte einfach ihm nicht zu begegnen. Nicht mal in meinen Träumen.

Kurzgeschichten-Newtmas & DrarryWhere stories live. Discover now