Escape- Drarry

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Harry POV

„Du weißt, ich mag keine Überraschungen", murmelte Draco, als er neben mir her stolperte.
Ich wusste, die Augenbinde war etwas albern, aber ich wollte nicht, dass er es erriet, bevor wir da waren.

Wir waren schon eine Weile zusammen. Und seit einer Weile hatten wir auch schon keine Zeit zu zweit mehr gehabt.
In meinem Turm waren immer alle meine Freunde, genau wie in seinem Turm, den wir gemeinsam sowieso mieden.
Das bedeutete, außer an den Tagen, an denen alle Schüler von Hogwarts in Hogsmeat unterwegs waren, hatten wir kaum freie Momente für uns.
Das wollte ich ändern.
Deshalb hatte ich mein gutes Verhältnis zu Hagrid ausgenutzt, um uns den Hypogreif für einen Nachmittag zu sichern.

Ich sah ihn schon von etwas weiter weg und blieb mit Draco stehen. Schließlich hatte er ihn im Unterricht ziemlich gereizt. Darüber gestritten hatten wir bereits....
„Sind wir da?"
Ich nickte, bis mir auffiel, dass er noch die Augenbinde trug.
„Ja. Ich nehm sie dir jetzt ab. Vertraust du mir Dray?"
„Schätze schon."

„Das ist doch nicht dein Ernst." Er verdrehte die Augen und sah skeptisch aus das magische Wesen, das vor uns zwischen den Bäumen umher lief.
„Du hast gesagt, du vertraust mir."
Er seufzte, was mich zum Grinsen brachte.
Wie Hagrid er mir gezeigt hatte, näherte ich mich Seidenschnabel und gewann seine Gunst. Dann führte ich Draco an ihn ran.
Seine blasse Hand zitterte, als ich sie auf den Kopf des Tieres legte. Ich sah meinen Freund nur selten nervös. Ich lächelte sanft.

„Schon gut, er tut dir nichts."
„Und was machen wir jetzt?", flüsterte er mir zu.
„Wir fliegen."
Draco wusste, dass ich keinen Scherz machte.
Ich setzte mich zuerst auf den breiten Rücken von Seidenschnabel und reichte ihm dann meine Hand.
Vorsichtig half ich ihm hinauf.
Ich lächelte zufrieden, als er seine Arme um meinen Oberkörper schlang und sich an meinen Rücken schmiegte.

„Bereit?"
„Lass uns nicht abstürzen", murmelte er. Ich lachte leise, dann trieb ich den Hypogreif zum Start an.
Der Galopp war ziemlich holprig doch als wir abgehoben waren und immer weiter hinauf stiegen, die Erde unter unseren Füßen kleiner wurde, war es perfekt.
Der Wind zerzauste meine Haare und wehte kühl um meine Hände, die sich in Seidenschnabels Federn krallten. Schließlich hing Draco an mir wie ein Rucksack.

„Gefällt er dir?", rief ich.
„Der Wahnsinn", antwortete er und ich spürte, wie er staunend den Blick umherwandern ließ.
Ich lächelte über meine gelungene Überraschung und die Zeit, die wir verbrachten, weit weg von allem anderen.
Seine starken Hände lagen an meinem Bauch und ich spürte seinen Körper an meinem Rücken.
Am liebsten hätte ich ihn nun geküsst, hoch oben, über den Wolken und Dächern dieses verborgenen Ortes. Aber das war grade zu riskant.

Ich ließ Seidenschnabel relativ steil abwärts fliegen, lachte in mich hinein, als Draco seinen Griff verstärkte.
Wir flogen über das Wasser, ich blickte auf unser Spiegelbild hinab und war zufrieden. Er lächelte mich durch dieses an, was ich erwidern musste.

Wir landeten einige Minuten später am Ufer, auf der anderen Seite des Sees.
Draco half mir von Seidenschnabel hinab und ich bedankte mich bei dem Wesen.
Dann verschwand es und Draco und ich waren allein. Wir würden schon irgendwie zurück kommen.
Seine Hände legten sich um meinen Rücken und er zog mich an seine Brust.
Lächelnd legte ich die Hand auf seine Brust und strich hoch zu seiner dunkelgrünen Krawatte, die locker um seinen Hals gebunden war.

„Das war gar nicht mal schlecht", murmelte er. „Danke."
„Hast du Lust eine Runde schwimmen zu gehen?", fragte er dann und begann mein Hemd aus der Hose zu ziehen.
Mir stieg eine Hitze in die Wangen aus Scham und Vorfreude, ihn auszuziehen und schwimmen zu gehen und ich nickte schnell.
Langsam fing ich an, seine Krawatte zu lösen und dann die Knöpfe seines Hemdes zu öffnen.
Dann ließen wir voneinander ab, um nicht sofort am helllichten Tag übereinander herzufallen und jeder zog sich selbst bis auf die Unterhose aus.
Die Zauberstäbe legten wir sorgfältig ab.

Er nahm meine Hand in seine und zog mich zum Ufer.
Als das Wasser meine Zehen berührte, breitete sich eine Gänsehaut auf meinem Körper aus. Scheiße, war das kühl.
„Angst, Potter?"
„Das hättest du wohl gern", erwiderte ich frech.
Immer weiter gingen wir nebeneinander in das kühle Nass, bis wir bis zur Brust drinnen waren.

Unerwartet zog Draco mich an sich, sodass ich die Arme und Beine um ihn schlingen konnte und nun an ihm hing.
Seine Arme streichelten meinen Rücken, schließlich stand er noch stabil auf dem Grund des Sees.
Ein intensiver Blickkontakt baute sich auf. Ich konnte mich nicht von dem hellen unnatürlich schönen Grau seiner Augen lösen. Noch nie zuvor hatte ich diese Augenfarbe gesehen und wünschte mir, sie für immer vor mir zu haben.

Er begann zu Schmunzeln.
„Was?", fragte ich.
„Hast du mich hier her gebracht, damit du mich verführen kannst? Das ist dir nämlich gelungen."
„Ich hab tatsächlich nicht an mehr als den Ausflug mit Seidenschnabel gedacht. Das Baden war deine Idee, schon vergessen?"
Zärtlich fuhr er mit den Fingern meinen Rücken hinab zu meinem Hintern.
„Eine ziemlich gute."
Dann senkte er seine rauen Lippen auf meine.

Mit zärtlichen Küssen und sanften Bewegungen heizte er mich auf, was gegen meine gefrorenen Glieder half.
Eine seiner nassen kalten Hände legte sich an meine Wange und ich zitterte.
Am liebsten würde ich nun mit ihm unter einem weißen Laken verschwinden und nie wieder hervorkommen.
Die Frage war nur - wo?

Kurzgeschichten-Newtmas & DrarryWhere stories live. Discover now