Fight 2- Newtmas

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Newt POV

Ich verschränkte konzentriert die Armen vor der Brust und ließ die beiden im Kreis nicht aus den Augen.
Der Neue war mir jetzt schon viel zu mutig und dumm- und das gefiel mir.
„Sei nicht so hart zu ihm", rief ich Gally zu, seine Machthaberei ging mir schon eine Weile auf den Sack.
Kein Grund, diese an dem Neuen und seinem hübschen Gesicht auszulassen.

Ein bedauerndes Stöhnen ging durch die Menge, als Thomas, erneut, diesmal hart, mit dem Kopf auf dem Sand aufschlug.
Ich kniff die Augen zusammen.
Dann hörte ich seine Stimme.
Immer wieder murmelte er etwas vor sich hin.
„Thomas!", rief er schließlich mehrfach laut aus.
„Ich erinnere mich an meinen Namen!"

Einige Sekunden Stille vergingen, einer schaute verwunderte drein als der nächste.
Dann riefen plötzlich alle laut durcheinander, Jubel und Umarmungen begruben Thomas schließlich.
Schnell zog ich mich zurück.
Das waren mir einfach zu viele Leute.
Ich konnte ihm später auch noch gratulieren.

Natürlich entging mir Gallys genervtes Getue nicht, der Neid über die Aufmerksamkeit zerfraß ihn offensichtlich.
Aber das kümmerte mich gerade auch nicht.

Ich kehrte zu dem Baumstamm zurück, gegen den der Neue, Thomas und ich gelehnt hatten und setzte mich erneut.
Hier hatte ich meine Ruhe, aber war nie ganz allein, es war warm und hell. Ich fühlte mich wohl.
Außerdem war die Chance, dass Tommy, so würde ich ihn ab jetzt nennen, hier vorbei kommen könnte, gar nicht so gering.
Nicht geringer als an jeder anderen Stelle der Lichtung jedenfalls.

Ohne es zu wollen hielt ich nach ihm Ausschau.
Glücklicherweise hatte das Gerangel zwischen ihm und Gally nicht schmerzhaft geendet. Ich mochte Thomas nicht unterschätzen aber mir war die Brutalität von Gally nicht neu.
Ich war einfach froh, dass der Neue nicht direkt die Krankenstation kennenlernen musste.

Schritte unterbrachen meine wilden Gedanken an den Braunhaarigen.
Ich lachte in mich hinein, als genau dieser neben mir auf den Boden plumpste.
„Du warst schnell weg", begann Thomas ein Gespräch und baute direkten Blickkontakt auf, aus dem ich mich nicht lösen konnte.
„Ja. Zu viele Leute auf einem Platz.... ist nicht so mein Ding. Aber herzlichen Glückwunsch zu deinem Namen", murmelte ich und grinste ihn zaghaft an.
Er erwiderte es und legte seine Arme hinter uns auf dem Stamm ab, sodass ein Arm mich beinahe umfasste.

„Ich bin froh, jetzt besteht wenigstens die Chance, dass mich nicht alle Frischling nennen."
„Tommy ist ein wirklich schöner Name", platzte es leise aus mir heraus während unsere Blicke immer noch aneinander klebten.
Ich konnte sehen, wie seine Wangen etwas rot anliefen und erneut breitete sich diese enge Wärme in mir aus, die mich zum Lächeln brachte.
„Sag ihn nochmal", bat er mich.

Ich bemerkte, wie er sich mir entgegen lehnte, drehte deswegen meinen Oberkörper zu ihm.
Ich wurde von einer unsichtbaren Kraft angezogen, ich konnte mich nicht wehren, ich wollte es nicht.
Wir kamen uns so nah, dass ich seinen warmen Atem auf meiner Haut spüren konnte. Ich bildete mir ein, seinen Herzschlag hören zu können. Dabei war es meiner, der in meinen Ohren pochte.

„Thomas."
Es klang eher wie eine Frage.
Danach, was wir hier taten, warum ich mich bei ihm zum ersten Mal, seit ich auf dieser Lichtung aufgewacht war, geborgen und beschützt fühlte.
Ich kannte gerade seit ein paar Minuten seinen Namen. Alby und Minoh kannte ich schon so viel länger......

Sein Kopf schnellte nach vorn und dann trafen seine Lippen meine.
Vor Überraschung verfiel ich in eine Starre.


Thomas PoV

Vorsichtig legte ich den Arm um seine Schulter und bewegte leicht meine Lippen.
Newt schien einen Moment die Luft anzuhalten. Ich wartete darauf, dass er mich weg schob oder meinen Versuch der Zuneigung erwiderte.

Es hatte mich einfach überkommen.
Die Art, wie er meinen Namen sagte, kam mir so verdammt bekannt vor. Ich konnte spüren, dass wir uns nicht erst heute kennengelernt hatten.
Seine Stimme war so weich wenn er mit mir sprach. Er hatte vorhin versucht, mich vor Gally zu warnen. Er wollte mir helfen.

Newt regte sich unter meiner Hand und meinen Lippen.
Gespannt nahm ich meine Lippen von seinen, blieb ihm aber nahe genug.
Ich wartete.

Sein Atem verschnellerte sich.
Keine Ahnung ob das hieß, dass er mich mochte. Auf diese Art mochte.
„T-Tommy", stammelte er.
Ein Lächeln umspielte meine Lippen, die Augen hatte ich geschlossen.
„Ich muss dich noch einmal küssen, wenn du meinen Namen so sagst", erklärte ich ihm.
Ich hatte nicht mit seiner Hand auf meiner Brust gerechnet, aber er fuhr hinauf, bis in meinen Nacken.
Sein Griff war fest aber sanft.

„Ich kann ihn so oft sagen, wie es dir gefällt", sagte er noch, dann verband er die Lippen erneut mit meinen.
Diesmal zu einem richtigen Kuss. Seine Hände verschränkten sich in meinem Nacken, ich umfasste ihn mit den Armen.
Ich musste Lächeln.
Der Tag hatte sich viel besser entwickelt, als ich gedacht hatte. Nach all der Panik, der nackten Angst und dem Zwang, sich einzugewöhnen, war das hier, war Newt mein Hoffnungsschimmer.

Die Luft glühte zwischen uns und um uns herum und ich konnte mich nur näher an ihn pressen.
Ich spürte sein Zögern und langsam lehnte er sich zurück.
Unruhig sah ich ihn an doch er lächelte.
„Ich kenn da einen Ort.... da könnte ich dir deinen Namen immer und immer wieder sagen", begann er. Meine Augen weiteten sich und ich musste schwer schlucken bei der Vorstellung, was er meinen könnte.

„Ich finde, ich sollte diesen Ort kennenlernen", stimmte ich leise zu.
Zwar war ich unsicher in so ziemlich allem gerade, wollte ihn aber nicht verjagen.
Er nickte mit dem Kopf zur Lichtung, weg vom Feuer, dann stand er auf.

Ich beschloss ihm willenlos zu folgen.
Ich war bereit alles mit diesem Jungen zu tun, um mich wieder so gut zu fühlen, wie bei unserem Kuss.
Und dann würde ich ihn dazu überreden, mir zu helfen, ein Läufer zu werden.

Kurzgeschichten-Newtmas & DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt