Flight- Drarry 3

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Harry PoV

"Doch, ich hab wieder mal nicht nachgedacht. Weißt du eigentlich, dass ich dir nicht gut tue?", fragte er schließlich in der verletzten Stimme, die ich von ihm kannte, wenn wir alleine waren.
Natürlich hatte ich ihm bereits vergeben, doch ich wollte zu gern seine Gedanken hören.

„Das könnte man behaupten, aber ich tue dir zu gut als das es mich kümmern könnte.
Siehst du nicht, wie ich dich verändere, zum besseren? Etwas, dass dir deine Eltern vorenthalten haben."
Er senkte den Kopf weiter an meine Brust, während meine Hand seinen Rücken hinauf in dieses helle, weiche Haar wanderte und ihn dort kraulte.
„Was ist wenn ich diese Veränderung nicht mag?"
„Ich weiß, dass du es nicht tust und trotzdem bist du hier. Bei mir. Und schüttest mir dein Herz aus, teilst mir deine Gefühle mit. Weil du weißt das du es brauchst und mit mir sicher bist."
Darauf nickte er nur, bevor wir still wurden, er scheinbar meinem Herzschlag lauschte und ich seinem regelmäßigen Atem zuhörte und meinen anpasste.

"Wie konnte es passieren, dass ich jetzt so für dich empfinde Potter, der Hass auf dich war das einzig konstante in meinem Leben.
Und jetzt?"
„Jetzt liebst du mich. Und das verwirrt dich. Aber glaub mir, das es auch für mich nicht einfach war, schließlich hab ich mich Jahr für Jahr gegen deine Angriffe gewehrt, aber weh tun konnte ich dir noch nie. Nicht ernsthaft." "Ich dir dafür umso mehr. Ich hab meine Angst in Hass gewandelt und mit Worten deinen Ruf und dich verletzt, mit voller Absicht. Was findest du an mir?"

Ich lächelte sanft, obwohl er es nicht sehen konnte und dachte gespielt nach. "Also punkt eins Malfoy, bist du wirklich heiß."
Er lachte, wie ich es erreichen wollte und schlug mir leicht auf die Brust.
„Und du ein Idiot."
„Naja, ich wusste schon immer, dass unter all den Masken und Mauern des Slytherin Schmerz liegt. Du hast mich fasziniert, das Verbotene hat mich gelockt und dann hast du dich mir geöffnet. Ab da war ich wohl verloren."

„Ich wünschte du wärst es nicht, irgendwann muss ich dir weh tun ich spüre es."
Einen Moment dachte ich darüber nach, auch ich hegte ähnliche Gedanken. "Und bis dahin werde ich dich halten."
„Und küssen?"
„Und küssen", bestätigte ich schmunzelnd und er summte zufrieden. "Ich vertrau dir."
„Ich weiß Dray. Danke."

Vorsichtig zog ich sein Gesicht an meins, ich wusste nie ob er es gerade zu ließ, doch er streckte sich und legte die kalten Lippen auf meine.
Natürlich musste er frieren, er war schließlich Barfuß hergekommen obwohl ich seine Lippen immer gerne aufwärmte.
Sie bewegten sich langsam gegeneinander und er drückte sich seufzend an meinen Körper, schlang einen Arm um meinen Hals und drehte mich zur Seite, doch da zischte ich vor Schmerz in der Schulter auf.

Er löste sich mit aufgerissenen Augen und setzte sich hastig auf. "Oh Gott, was machst du mit mir", knurrte er und raufte sich die Haare, während ich mich auf den Rücken zurück drehte. "Autsch", zischte ich wieder und hielt mir die schmerzende Schulter. Durch einander sah er mich an. "Sorry."
Ich lächelte schwach und legte die freie Hand an seinen Rücken. "Schon okey, es hat sich gelohnt."
Er verdrehte die Augen und schwang die Beine über die Bettkante, was ich verwirrt beobachtete. "Was machst du?"

„Es ist besser wenn ich geh", seufzte er während er zu Boden sah. Ich verzog das Gesicht. "Nicht, bleib bei mir."
„Ich kann nicht. Jedes mal denke ich, es ist ein Fehler in deiner Nähe zu sein."
Verletzt seufzte ich und drehte den Kopf zur anderen Seite, um ihn nicht anzusehen. Ich war also ein Fehler?
Meine Augen wurden feucht, obwohl ich es nicht wollte und meine Sicht wurde noch verschwommener schon ohne Brille.
„Potter?"

Ich legte beschämt den Arm über mein Gesicht um meine tränenden Augen zu verdecken. Ja, ich war schwach, aber meine Gefühle waren stark und so konnte ich nicht anders.
„Heulst du?"
Ich unterdrückte einen Laut und den Schmerz in meiner Brust und versuchte meine Stimme normal klingen zu lassen, obwohl sie ein wenig heiser war.
„Geh Malfoy."

Mit angespanntem Kiefer drehte ich mich von ihm weg, wusste nicht ob der Schmerz in meiner Brust schlimmer war als der in meiner verletzten Schulter.
Ich ignorierte Draco, obwohl ich bemerkte, dass er sitzen blieb und versuchte meinen Atem zu beruhigen.
Plötzlich hörte ich ihn seufzen und spürte dann eine Hand an meiner Hüfte, doch bewegte mich nicht.
„Hör zu ich wollte nicht.... Du weißt was ich meine. Verdammt ich will dich doch nicht verletzten, das weißt du. Sieh mich an."

Ein wenig besänftigt drehte ich mich wieder zu ihm und genoss wie er mir durch die Haare fuhr.
„Wie können wir dein Selbstschutz reduzieren? Deswegen verletzt du alle um dich herum, damit dir niemand zu nah tritt."
Er nickte, während seine Hand über meine Schläfe wanderte.
Ich musste die Augen einfach genüsslich schließen, als seine Fingerspitzen meine Wange erreichten.

„Ich habe keine Ahnung, aber ich will es. Ich will es so sehr, dass ich alles tue, ich schwöre es. Irgendwann werde ich es können glaub mir, ich versuche es für dich wirklich. Ich werde mit dir zusammen kämpfen, auch wenn es nicht so aussehen mag."
Sanft strich er über mein Kinn und berührte dabei meine zitternde Unterlippe, die Tränen hatte er weg gewischt.

Seine Worte machten mich wieder schwach, sodass ich mich mühsam aufsetzte und meine Hand auf seine Brust legte. "Ich glaube dir Draco. Und wenn es soweit ist, werden wir sehen was passiert, aber solange müssen wir uns nur auf uns und unser Haus konzentrieren. Unser Problem ist momentan nur dein Ego, dass du nicht zu dir stehen kannst. Alles andere ergibt sich, wenn du den ersten Schritt gemacht hast und entscheidest, wie du Leben möchtest."
Er nickte vor sich hin, bevor seine Augen wieder meine trafen.
Das hellgrau verdunkelte sich vor Schmerz immer mehr, während seine blassen Lippen zusammen gepresst waren.
„Was sind meine Optionen?"

Kurzgeschichten-Newtmas & DrarryHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin