Soft spot- Drarry

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⚠️Triggerwarnung: Gewalt

Draco

Noch bevor er appariert war, veränderte sich die ganze Luft in dem Manor. Meine Eltern begannen unruhig an ihrer Kleidung zu zupfen, die Hauselfen nahmen die Beine in die Hand und verschwanden in der Küche und auch mein Pate, Severus, erhob sich von seinem Sessel.
Ich wusste wer kam, noch bevor der dunkle Lord in unserem Foyer stand. Meine Eltern hatten mich davor gewarnt, mich zu weigern, ein Todesser zu werden und doch hatte ich die Stärke gefunden abzulehnen. Er konnte mit mir machen, was er wollte. Er würde meine Meinung nicht ändern.

"Draco Malfoy."
Seine gehässige Stimme bereitete mir Gänsehaut und zu sehen wie mein Vater erzitterte vernichtete jeden Respekt, den ich noch vor ihm gehabt hatte.
"Mein Lord", ich neigte respektvoll den Kopf, ließ den Blick über seine und die Füße seiner Gefolgsleute schweifen und zählte sieben Todesser. Viel zu viele, für ein Anstandsbesuch.
"Mein dunkler Lord, was für eine Überraschung und Ehre, Sie zu empfangen", begann mein Vater, verbeugte sich und wollte auf ihn zugehen.
"Ich möchte mit deinem Sohn reden. Alleine."
"Selbstverständlich", mein Vater scheuchte meine Mutter und die neugierigen Augen der Hauselfen hinaus. Mein Onkel zögerte einen Moment, doch dann verließ auch er das Zimmer und überließ mich ihnen.

"Was verdanke ich den ehrevollen Besuch?", hakte ich höflich nach und wagte es nicht, den Blick zu heben.
"Du weißt was ich begehre. Werde einer meiner Gefolgsleute Draco. Sei ein guter Junge."
Angespannt stand ich da. Ich musste ein zweites Mal verneinen und diesmal graute es mir vor den Konsequenzen für meine Familie. Aber ich liebte etwas anderes mehr als sie.
"Danke für das erneute Angebot, Lord, aber ich werde nicht zu eurem Todesser. Dennoch seid meiner Unterstützung gewiss, sollte es zu einem Krieg kommen."
Ein dunkles Lachen entkam ihm und ein paar weitere Stimmen stimmten mit ein.
"Oh es wird definitiv zu einem Krieg kommen. Und du wirst an meiner Seite stehen."

"Mit Verlaub, ich werde keiner deiner Sklaven."
Ich hätte meine Zunge hüten sollen, doch ich tat es nicht.
"Glaub mir, ich habe überzeugende Argumente."
Ich bereitete mich auf Schmerz vor, als plötzlich Harry Potter, gefesselt und auf Knien, vor mir auftauchte und mich flehend ansah.
"Harry", flüsterte ich verzweifelt.
Wie hatte er ihn finden können?
Wie hatte er es herausgefunden?

"Es war ein leichtes einen Mitschüler von euch zu brechen und an die Informationen zu kommen. Ihr habt eure Beziehung lange und sorgfältig vor deinen Eltern versteckt, aber hast du wirklich geglaubt ich würde nicht merken wenn ein Junge verliebt ist? Ich hab es dir von den Augen abgelesen."
"Du wirst ihn niemals brechen", keifte Harry und sah mir fest in die Augen. Er glaubte an mich. Mehr als ich selbst es tat. Wieder einmal unterschätzte der Auserwählte, was er mir bedeutete.
"Ihn vielleicht nicht, Potter. Aber dich. Und dir dabei zuzusehen wird er nicht aushalten."

"Nein...", begann ich leise, als Voldemort seinen Stab erhob.
"Ich halte das aus", versicherte mir mein Geliebter, dann begann er das Gesicht zu verziehen, keuchte, beugte sich vorne über und krümmte sich vor Schmerz.

Harry PoV

Ich würde durchhalten. Ich musste. Draco zählte auf mich und unser Leben, unsere gemeinsame Zukunft hing davon ab, dass er keiner von ihnen wurde.
Also biss ich mir so fest auf die Zunge, dass es blutete, um ja keinen Ton herauszubringen.
Irgendwann schaffte ich es nicht mehr, nicht zu schreien. Es kam mir vor als wären es Stunden gewesen, bis ich den Mund öffnete und der Qual eine Stimme gab, wahrscheinlich waren es aber nur einige Sekunden gewesen.

Ich spürte wie Hände nach mir griffen, zwei um genau zu sein, blass und kalt. Dann beugte sich eine Gestalt über mich. Draco.
Er sagte etwas, sein Gesicht war vor Sorge verzogen, doch ich konnte es nicht verstehen. Es tat so weh.
Ich hatte mich geirrt. Ich war schwach und erbärmlich und niemand konnte uns helfen unsere Liebe zu retten.
Ich konnte Draco nicht retten.
"Hör auf", flehte Draco und starrte an mir vorbei. "Bitte", knurrte er.
Dann stoppte es.

Keuchend stützte ich mich auf die Ellenbogen und ließ meinen Kopf an seine Brust ziehen, während er sich bei mir entschuldigte und mir versprach das alles gut werden würde.
"I-Ich schaff das", hauchte ich mit mehr Mut in der Stimme, als ich wirklich empfand. Ich musste es doch versuchen.
"Nein tust du nicht", hörte ich die hässlich raue Stimme hinter uns. "Das war erst der Anfang, wenn du dich uns nicht anschließt Malfoy."

Seine kalten grauen Augen trafen meine. Ich schüttelte den Kopf als er den Mundwinkel sinken ließ.
"Halte durch Draco", bat ich ihn. Ich hoffte das Hilfe auf dem Weg war und redete mir ein, dass wir nur warten mussten. Nur noch ein klein wenig.
"Es wird niemand kommen, Kleiner", murmelte er und streichelte mir fürsorglich über den Kopf.
Schnell umfasste ich sein Handgelenk, da schien die Geduld des Dunklen zu schwinden, den erneut durchbohrten mich tausen Nadeln, ich brannte und wurde von innen heraus zerrissen während ich in Dracos Armen lag.

"Liebe ist Schwäche", hörte ich Voldemord sagen, als Dracos Tränen auf mein Gesicht tropften und verdampften.
"Ich gehe mit dir", versprach er dann und ich war zu erschöpft ihn festzuhalten, als er mich ablegte und sich erhob. Sofort entspannte sich mein Körper.
"Das ist die richtige Entscheidung."
"Dafür musst du mich ihn lebend zurück nach Hogwarts bringen. Und zwar sofort."
"Wer verspricht mir, dass du nicht versuchst mit ihm abzuhauen?"
Ich konnte ihrem Gespräch kaum folgen, als ich mich aus den Seilen um meine Hände löste. Trotzdem konnte ich nichts tun ohne meinen Stab.

Dann erinnerte ich mich daran,  dass Draco seinen gern in seinen Socken stecken hatte.
Vorsichtig robbte ich an ihn heran und griff bettelnd nach seiner Hand, während ich mit der anderen unauffällig an seinem anderen Bein hantierte.
"Geh nicht", flüsterte ich ernst und sah ihn mit großen Augen an, hoffend das er verstand und es mir zutraute. Als er sich die Lippen leckte wusste ich, er hatte mich durchschaut.
"Einen letzten Kuss. Mehr kann ich dir nicht geben", teilte er mir, hörbar für alle anderen, mit. Spätestens jetzt müssten wir auffliegen, doch Voldemort ließ es geschehen.

Draco kniete sich vor mich und drückte seinen Stab gegen meine Hände, verdeckte mich mit seinem breiten Rücken.
"Ich liebe dich", flüsterte er und ich wusste er meinte es, weshalb ich sanft lächelte.
"Ich dich auch Draco. Halt dich daran fest."
Mit diesen Worten apparierten wir vor ihrer Nase hinweg.

Kurzgeschichten-Newtmas & DrarryWhere stories live. Discover now