Everyday you almost die

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Newt

Besorgt faltete ich die Hände in meinem Schoß und wagte es nicht, die Augen von ihm abzuwenden. Wie oft wollte er sich noch in solche Gefahr begeben? Wusste er nicht, dass er mich in den Wahnsinn trieb?
Ich hatte die anderen verscheucht, sobald Teresa ihm das Gegenmittel gegeben hatte und versprochen, ihnen und mir selbst, bei ihm zu bleiben, damit er nicht wieder auf dumme Gedanken kam, sobald er aufwachte.

Wir hatten unverschämtes Glück, dass die Griever verschwunden waren während Thomas sich eines ihrer spitzen Schwänze ins Bein gerammt hatte. Jeder von uns wollte sich erinnern, aber was er tat war rücksichtslos und egoistisch und.... die einzige Möglichkeit aus der Situation rauszukommen, in der wir uns befinden. Auch das wusste jeder.

Mein Herz flatterte als er die Nase rümpfte, doch seine Augen blieben geschlossen und ich sah, dass er träumte. Ob er sich wohl an Teresa erinnern würde, so wie sie sich an ihn?
Nun hatte ich nur noch Minoh und ihn hinter mir, Alby war weg und ich wusste, ich musste mich nun gegen Gally behaupten.
Ich hasste die Position, in der ich nun war. Aber ich wollte auch nicht, dass alles, was wir aufgebaut hatten, zu Grunde ging.

Meine Gedanken kreisten weiter, während ich ihn beobachtet, bis er schließlich nach Luft schnappte und die Augen öffnete.
"Bleib liegen", befahl ich, als er wach wurde und versuchte, sich aufzustützen. Beruhigend legte ich eine hand auf seine Brust und zog damit seinen Blick auf mich.
"Newt", seufzte er und klang erleichtert, als er seine Hand über meine legte.
"Wie geht es dir?"
"Mein Schädel brummt von den ganzen Erinnerungen aber sonst bin ich einfach froh, dich zu sehen", gab er zu und runzelte die Stirn ein wenig.
Ich nickte nur. Neben der Erleichterung, ihn wach zu sehen machte sich nun auch Wut und Enttäuschung in mir breit.

"Tommy ich kann das hier nicht mehr", brachte ich dann heraus und entzog ihm vorsichtig meine Hand. Wenn mir eins in den letzten Stunden klar geworden war, dann, dass ich ihm nicht dabei zusehen konnte wie er sich wieder und wieder auf Selbstmordmissionen begab.
"Ich bin nicht stark genug um das auszuhalten, zu sehen, wie du dich immer wieder in Gefahr begibst", fügte ich dann gequält hinzu, als er sich schließlich doch aufsetzte.
"E-Es tut mir leid Newt, es war die einzige Möglichkeit... ich verspreche, ich mache es nicht noch einmal", stammelte er dann und ich sah die Panik in seinen Augen, als er die Hände nach mir ausstreckte. "Bitte."

"Das kannst du nicht versprechen und das wissen wir beide Thomas. Ich liebe das an dir, wirklich. Aber ich kann nicht mit machen. Wir sind kein Team, wenn wir nicht gemeinsam entscheiden..."
"Hör dir doch erst mal an was ich rausgefunden habe", hauchte er, als ihm Tränen in die Augen traten. Schweren Herzens schüttelte ich den Kopf. "Ich hole die anderen, damit sie es auch hören."

"Newt", sagte er dann bestimmt und umfasste mein Handgelenk, um mich am Gehen zu hindern.

Thomas PoV

"Ich liebe dich. Das habe ich schon immer getan. Schon bevor wir hier gelandet sind", versuchte ich ihm verzweifelt klar zu machen. Seine Augen weiteten sich vor Überraschung und ich nutzte den Moment, um ihn auf mein Bett zu ziehen.
"Ist das wahr?"
Schnell nickte und küsste dann seinen Handrücken.
"Ich habe für WCKD gearbeitet und dann haben sie mich zu euch geschickt. Ich bin der einzige, der uns hier raus holen kann."
Newt legte die Stirn in Falten als er über das Gesagte nachdachte und ich liebte diesen Ausdruck.

"Und Teresa?", fragte er dann rau. Ich wusste, er mochte ihre Verbindung zu mir nicht sonderlich und war froh es endlich auflösen zu können.
"Teresa hat mit mir zusammen gearbeitet. Mehr nicht. Es gab nie jemand anderen für mich als dich."
"Und doch versuchst du hartnäckig zu sterben", brummte er und ich spürte, dass er langsam meine Erklärung akzeptierte und sich entspannte.

"Ich versuche uns zu retten Newt. Ich würde alles für dich tun."
"Auch sterben?"
Die Frage wog schwer in der Stille zwischen uns und ich wusste was er hören wollte. Aber ich sagte trotzdem die Wahrheit.
"Ja Newt. Ich würde sterben, um dich hier raus zu bringen."
Er seufzte gequält. Ihm wäre eine Lüge lieber gewesen, aber das konnte ich nicht.

Der Braunhaarige schien einen Moment abzuwägen, dann verdrehte er dramatisch die Augen und ließ sich gegen meine Brust sinken.
"Kannst du nicht lieber für mich am Leben bleiben?", flüsterte er und ließ sich von mir in den Arm nehmen. Zufrieden stützte ich das Kinn auf seinem weichen Haar und hielt ihn ganz fest an meinem Körper.
"Ich verspreche, ich versuche es. Und keine unabgesprochenen Dummheiten mehr."
Er sah einen Moment zu mir auf. Dann erhellte ein sanftes Lächeln sein zartes Gesicht und er legte eine Hand an meine Wange.

"Ich bin in einen Helden verliebt. Es hätte mir klar sein müssen."
Von seinen Worten erhitzten meine Wangen und sein Lächeln wurde größer.
"Können wir noch einen Moment warten, bevor wir die anderen dazuholen?"
Neugierig betrachtete er mich.
"Ich will dich küssen."
Ein verlegenes Lachen entkam ihm als er zustimmte und dann abwartete, bis ich die Lippen zaghaft mit seinen verband.

Ich lehnte mich zurück und nahm ihn in den Arm, als wir aneinander geschmiegt auf dem Krankenbett lagen und uns unschuldig und sanft küssten und streichelten, gemeinsam atmeten und den Moment genossen, nur einander zu haben.
Zu ignorieren, welche Probleme draußen lauerten und das diese Zeit mit ihm gestohlen war.
Ich küsste seine Stirn, als er mir erzählte wie besorgt er um mich war und flüsterte ihm kleine Entschuldigungen ins Ohr, als seine Emotionen überhand nahmen. Und er sagte mir das alles gut werden würde, als ich mir die Schuld für all das hier gab.
Er war mein ganzes Leben.

Kurzgeschichten-Newtmas & DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt