Sicherer Hafen-Newtmas

2.3K 93 2
                                    

Thomas PoV

Nach Luft ringend setzte ich mich auf.
Ich versuchte die Augen auszumachen, konnte aber nur vermehret blinzeln, es war zu hell.
Mein Kopf fühlte sich an wie Brei, ich bekam schlechter Luft, als ich es gewohnt war und konnte mich kaum noch an etwas erinnern.

Als meine Augen sich an das Licht gewöhnt hatten, erkannte ich, dass ich auf einem Feldbett saß, innerhalb eines provisorischen Holzgebäudes.
Neben mir auf dem Tisch standen Fläschchen mit Medikamenten, eine Flasche mit Wasser, die ich sofort durstig leerte und frische Kleidung.

Als ich aus der Holzhütte heraus trat, hörte ich das Rauschen von Wasser, roch das Salz und erblickte die Küste, an der ich mich befand. Zudem waren viele Hütten um mich herum, mit vielen Leuten.
Einige Gesichter meinte ich zu kennen....
Dann entdeckte ich Minoh.

Er sah besser aus, als ich ihn in Erinnerung hatte, das blaue Tshirt stand ihm.
Neben ihm tauchten Vinc, Brenda, Aris und Sonya auf, alle starrten mich an. Mit unterschiedlichen Blicken.
Ich schloss meine Arme fest um meinen besten Freund und musste dann automatisch an Newt denken.

Die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag, ich erstarrte in Minohs Armen und ließ mich schließlich von ihm weg schieben, damit er mich ansehen konnte.
„Er ist weg", versuchte ich zu begreifen, es klang kläglich.
„Wer?"
Entsetzt starrte ich ihn an, hatte er nicht soeben auch seinen besten Freund verloren?
„Newt natürlich, du Strunk", zischte ich aufgebracht und schubste ihn von mir weg.

„Thomas hör mir genau zu, ich bringe dich zu Newt. Newt lebt!"
Ich wusste nicht, was ich in diesem Moment fühlte.
Wut, dass er mich belog.
Trauer, dass es nicht so war.
Hoffnung.....

Plötzlich spürte ich eine Hand an meinem Arm und blickte zu Minoh auf, der mich mit sich zog.
„Wir haben ihn mitgenommen, als du Teresa aufgesucht hast. Brenda verabreichte ihm das Mittel. Als wir hier ankamen, begannen wir sofort mit einer Infusion deines Blutes.
Er hat es überstanden."
Seine Worte drangen nicht zu mir durch.

Ich ließ mich einfach ungläubig mitziehen, in eine Hütte, die meiner ähnelte.
Dann sag ich ihn.
Mein zierlicher Junge saß gegen die Wand gelehnt auf einem Feldbett und starrte auf seine Finger.

Mir blieb der Mund offen stehen.
Ich löste mich von Minoh und stolperte auf das Bett zu, ließ mich auf die Kante fallen und sah, wie Newt mich unschuldig anlächelte.
„Hey Tommy."
Ich brachte kein Ton heraus.
Mit zitternden Händen griff ich nach seinen, die er mir schnell überließ.
Sie waren warm und durchblutet.
Als ich seinen Arm betrachtete, sah ich die geheilte Infektionsstelle.

Ich starrte eine ganze Weile auf seinen nackten Unterarm. Ich musste krank wirken, dabei war ich furchtbar erleichtert und dankte, wem auch immer ich danken musste, für diese zweite Chance.
Ich würde sie nicht verschwenden.


Newt POV

Mit pochendem Herzen hielt ich auch seine Hände in meinen. Zu leben und nun bei ihm zu sitzen, jetzt wo alles vorbei war und wir den sicheren Hafen erreicht hatten, war zu viel auf einmal zum verarbeiten.
Ihm schien es genauso zu gehen.
Ich wollte wirklich etwas sagen, ihm danken oder etwas ermutigendes sagen, aber sein Anblick ließ mich immer wieder innerlich verstummen.

Mein Herz setzte einen Schlag aus als er mir schließlich in die Augen sah.
Ich kannte diesen Ausdruck in seinem Gesicht, es war Entschlossenheit.
Bevor ich reagieren konnte hatte er beide Hände von meinen genommen, sie um meine Wangen gelegt und mich an sich gezogen.
Überfordert legte ich die Hände an seine Schultern während er mich küsste.
Er küsste mich hartnäckig und leidenschaftlich.
Und ich erwiderte ohne zu zögern.

Wie oft hatte ich mir das schon ausgemalt, nur einmal zum Spaß diese Lippen zu fühlen?
Unzählige Nächte im Labyrinth, in der Brandwüste und zuletzt bei meinem Tod.
Und nun konnte ich es doch tun.

Ich hörte entsetzte und überraschte Geräusche hinter Thomas, doch da er sie ignorierte tat ich es auch.
Seine Lippen wollten meine gar nicht mehr in Ruhe lassen, was ich sehr willkommen hieß.
Auch meine waren beschäftigt damit, seine zu liebkosen, zu streicheln und zu verwöhnen.
Seine warmen Hände um mein Gesicht drehten meinen Kopf zur Seite, damit er noch näher kommen konnte.

Meine Zunge war jedoch zuerst in seinem Mund.
Er schien überrascht, nahm sich einige Sekunden zurück und ließ mich machen.
Ich erkundete seine Lippen und seinen feuchten Mund mit der Zungenspitze, traf schließlich auf seine und spielte dann mit ihr.
Er stieg mit ein.
Irgendwann wollte ich mich zum Luft holen zurück ziehen, doch er hielt mich fest im Griff.

Schließlich musste ich ihn an den Schultern weg schieben, um keuchend zu Atem zu kommen. Er tat es mir gleich.
Ein intensiver Blickkontakt mit ihm machte es schwer für mich, den Atem zu beruhigen.

„Scheiße was war das denn", hörte ich Minoh rufen.
Ich konnte aber nicht auf ihn achten, da ich mir die selbe Frage stellte.
Was hatte Tommy da mit mir gemacht?

„Ich denke.... ja wir sollten ihnen etwas Privatsphäre geben", hörte ich eine andere Stimme sagen.
Zustimmung von wieder anderen erfolgte, bevor die Holztür zuging.

Erwartend sah ich Thomas an, der mich genauso überrascht und entsetzt ansah wie ich mich fühlte.

Schließlich löste er sich aus seiner Starre, fuhr sich durch die Haare und senkte den Blick auf das Feldbett.
„Was da über mich gekommen ist", setzte er leise an.
„War überfällig", ergänzte ich schmunzelnd.
Er sah auf.
„Ich habe so lange darauf gewartet, dass du mich so siehst, wie ich dich. Wenn dafür erst Teresa sterben muss...."

„So war das nicht Newt!
Ich hab dich gesehen, und wie ich das getan habe. All die Zeit. Und ich konnte es nicht ertragen.
Aber jetzt bist du hier und ich bin hier, in Sicherheit und das ändert alles!"

„Du musst nicht leugnen, dass du etwas für sie empfindest oder empfunden hast", versicherte ich ihm leise und ließ die Hände von seinen Schultern zu seinen Händen sinken.
„Aber für dich empfinde ich mehr", antwortete er und drückte meine Hände sanft.
Ich senkte zufrieden den Blick.

Kurzgeschichten-Newtmas & DrarryWhere stories live. Discover now