Before- Newtmas

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Thomas PoV

Schnell drückte ich die Hand auf seinen Mund und zog ihn am Arm in die kleine Kammer, zu der, außer Teresa und andere Mitglieder von WCKD, nur ich eine Schlüsselkarte besaß.
Sie würden nie darauf kommen, dass ich mich vor ihren Augen versteckte.
Newt lehnte nun mit dem Rücken gegen die Tür und sah aufgeregt zu mir auf.
Langsam nahm ich meine Hand zurück, legte sie dafür an seine erhitzte Wange und lächelte sanft.

„Sie sehen mich nicht gerne mit dir", flüsterte ich. Er grinste und ließ seine kleinen Hände auf meiner Hüfte ruhen. „Ist mir doch egal!"
„Trotzdem müssen wir vorsichtig sein, sonst versetzen sie mich womöglich und ich könnte dich, euch alle, nie wieder sehen."
„Können sie dich denn einfach von diesem Projekt anziehen?"
Ich zuckte die Schultern, weil ich es nicht wusste. WCKD war mächtig, ich traute dieser Organisation, für die ich arbeitete, alles zu.

„Ich würde das hier", flüsterte ich weiter und streichelte mit dem Daumen über seinen Mund, „für nichts auf der Welt riskieren."
Ein Lächeln zierte seine Lippen und er streckte sich hoch, um mich zu küssen.
Glücklich erwiderte ich, zog ihn näher an mich und weg von der weißen Automatiktür.
Seine Arme umfingen meinen Hals und meine Hände fuhren zu seinem Hintern hinab.
Erregt bewegten wir uns aneinander.

Ich hatte Newt vor einigen Monaten kennengelernt, als er für ein freiwilliges Experiment in das Hauptquartier von WCKD gebracht wurde. Glücklicherweise lag die Verantwortung und Planung dieses Projektes in Teresas und meiner Hand und ich kam meinem Traumjungen näher.
Da Mr Janson mich vor einigen Tagen darauf hingewiesen hatte, dass ich zum Wohl des Projektes einen gewissen persönlichen Abstand gegenüber der Probanden haben sollte, begannen wir uns bedeckt zu halten.
Denn fern halten konnte ich mich von Newt schon längst nicht mehr.

Ein piepen riss mich aus meinem intensiven Kuss mit ihm, denn es war die Tür, die sich vor uns geöffnet hatte.
„Thomas!", drang die empörte Stimme meiner besten Freundin Teresa zu mir durch und ich nahm erschrocken die Hände von Newts Hintern.
Der verdrehte leicht die Augen und drehte sich halb in meinen Armen.
Abwartend sah ich Teresa an, sie hatte die Augen weit aufgerissen und die Arme verschränkt. Wieso sah sie so sauer aus?

„Hat Janson nicht mit dir geredet?"
„Deswegen sind wir ja hier drin", antwortete ich verwirrt.
„Tom, das ist nicht in Ordnung", zischte sie und musterte meinen Freund. Naja, meinen Liebhaber. Die Welt war kompliziert okay?
„Wieso denn? Ich dachte du freust dich, wenn ich glücklich bin?"
Sie schwieg und presste die Lippen zusammen, während ich sie fragend ansah.
„Sie steht auf dich", schlussfolgerte Newt.

Lachend sah ich zwischen den beiden hin und her, verstummte dann. „Teresa, ich bin schwul...", murmelte ich dann beschämt.
„Das sehe ich. Newt ist ein Proband, du setzt das ganze Projekt aufs Spiel...."
„Geht es nur darum?" Abschätzend sah ich sie an, Newt hatte einige Schritte zurück getan und stand mit gesenktem Blick an der Wand.
Ich konnte sein Unbehagen sehr gut verstehen.
„Ja. Mir liegt dieses Projekt am Herzen, es könnte unsere Welt retten. Mach das nicht für eine Liebelei kaputt Tom."
Mit diesen Worten drehte sie sich um und stolzierte davon.

Perplex sah ich ihr nach.
„Tommy..."
„Du bist keine Liebelei", stellte ich klar, den Blick noch auf den Flur gerichtet.
Ich spürte seine Hände auf meiner Taille, als er mich von hinten umarmte.
„Ich weiß das. Aber du solltest mal mit ihr reden, das nervt doch nur. Unsere Beziehung steht niemandem im Weg die Welt zu retten."
Ich nickte zustimmend.
Langsam drehte ich mich und streichelte durch sein Haar.
„Ich muss jetzt los, ich hab noch eine Besprechung."
Lächelnd sah er zu mir auf. „Verstehe."
Er gab mir einen kurzen Kuss und verließ dann die Abstellkammer.

Nachdenklich schlenderte ich zu dem Raum, in dem Janson mich vermutlich schon erwartete.
Doch vor der Tür traf ich einige andere WCKD Mitglieder, die mir sagten, die Besprechung wäre verschoben worden. Ich hatte ein mulmiges Gefühl, doch ich vertraute WCKD, deshalb ging ich in den Kontrollraum zurück um noch einige Daten auszuwerten.
Bald würde eine neue Testphase auf uns zu kommen und ich war gespannt, wie die Gründer Teresas und meine Vorschläge umsetzen würden.


Newt pov

Panik stieg in mir auf, als ich hinter Minoh und einigen anderen Proband hergeschliffen wurde. Gewaltsam und nicht angekündigt waren einige WCKD Soldaten in unsere Schlafsäle eingedrungen und hatten uns gepackt.
„Was passiert hier?", schrie eine weibliche Stimme, die meiner Schwester Sonja so ähnlich klang.
„Keine Sorge....ist sicher ein Missverständnis", rief ich.
„Wer sagt das? Dein toller Freund?", keifte Minoh.

Tommy hätte mich doch vorgewarnt, wenn sie etwas mit uns vorgehabt hätten, oder nicht?
Ich konnte nicht glauben, dass er mit dieser Grobheit, ja beinahe schon Gewalt, etwas zu tun haben könnte.
Wir mussten all dies über uns ergehen lassen, denn uns waren die Schlagstöcke und Waffen an den Gürteln der Soldaten nicht entgangen und ich war nicht scharf darauf, mit ihnen Bekanntschaft zu machen.

Ich hörte Minoh meinen Namen rufen, als er vor meinen Augen durch eine Schleuse geschleppt wurde, an der ich gewaltsam vorbei gezogen wurde und wehrte mich auch einen Moment gegen die Trennung meiner Gruppe, war aber schließlich zu schwach um mich zu wehren und machte mich besonders schwer.
Schwerwillig verdrückte ich mir die Tränen, schon jetzt sehnte ich mich nach Thomas' Rettung und nach den anderen meiner Gruppe, die in kurzer Zeit bereits zu Freunden geworden waren.

Panisch sah ich den Tisch vor mir, Manschetten für Hände und Füße, einen Metalltisch daneben, auf dem mir fremde Instrumente ausgebreitet waren.
Ich begann vor mich hin zu reden, verlangte nach einer Erklärung, nach meinem guten Freund Thomas, zu dessen Projekt- Experiment- ich gehörte.
Doch es half nichts.
Ein piksen injizierte mir schließlich eine Flüssigkeit, die mich beruhigte und ich ließ die in weiß gekleideten Menschen um mich herum ihren Job machen.
Ich war zu nichts anderes mehr im Stande.

Kurzgeschichten-Newtmas & DrarryWhere stories live. Discover now