Fight- Newtmas

2.2K 71 1
                                    

Newt POV

Natürlich wurde die Ankunft des neuen Frischlings, des besonders gut aussehenden Frischlings, mit einem Lagerfeuer gefeiert.
Ich kannte es nicht anders von den Lichtern.
Denn viel zu feiern gab es hier sonst nicht.

Ich sah die Jungs aus dem Wald kommen, große Stämme Holz unter den Armen und breite Grinsen im Gesicht.
Anstatt mich dem Treiben anzuschließen, ging ich meiner Arbeit nach und aß abends etwas von Bratpfannes Eintopf.

Der Abend und damit die Dunkelheit brach schneller ein, als mir lieb war, aber ich war froh zu sehen, dass Minoh und die anderen Läufer rechtzeitig zurück waren und die Tore sich schlossen, ohne einen von uns zu verschlingen.
Dafür erhellte nun ein riesige Feuer die Lichtung. Meine Angst vor der Dunkelheit war für einen Augenblick verdrängt.

Ich nahm ein Glas Gebräu von Gally entgegen und setzte mich unauffällig nah an das knisternde grelle Lagerfeuer, um mich zu wärmen und die Einsamkeit unter all diesen Jungs zu verscheuchen.
Obwohl wir alle dasselbe durchmachten, hatte ich das Gefühl, sie verstanden mich nicht auf die Weise, bei der ich Verständnis benötigte.
Dringend.

Alby versuchte viel zu oft, dieses Verständnis aufzubringen, doch spätestens nach meinem Sprung von der Mauer, der mit zu viel Glück noch gut für mich ausgegangen war, hatte er diesen Teil an mir aufgegeben.
Er versuchte das alles hier nicht mehr schön zu reden.

Und seit heute, seit dem neuen Frischling, waren meine Emotionen sowieso durcheinander, ein einziges Chaos.
Sein Anblick in der Box hatte etwas in mir ausgelöst.
Ein leichtes brennen in meinem Hinterkopf, ein Déjà-vu.
Und ich musste unbedingt herausfinden, was es mit diesem dunkelhaarigen Jungen auf sich hatte.

Wie auf ein imaginäres, absurdes Stichwort erblickte ich ihn.
Er ging am Lagerfeuer vorbei, direkt auf mich zu.
Wie ein Magnet zog er meinen Blick auf sich und ließ mich nicht enttäuscht zurück, denn er lächelte.
Ob er auch dieses Gefühl in der Brust hatte, wenn er mich sah? Wusste er, was es bedeutete?

Er blieb unsicher vor mir stehen und ich musste den Kopf in den Nacken legen, um in sein von orangenem Licht erhelltes Gesicht zu sehen.
„Hey Newt. Kann ich mich zu dir setzen?"
Seine Stimme klang nicht annähernd so unsicher, wie er aussah.
Also nickte ich, denn meine Stimme würde es sein.

Er hockte sich neben mir ins Gras und ich schob ihm mein Glas hin.
„Probier das."
„Was ist das?", fragte er skeptisch.
Ich grinste. „Ein Gebräu von Gally. Keine Ahnung, was da drin ist", gestand ich dann.
Er trank einen Schluck und spukte es hustend in der nächsten Sekunde wieder aus.
Das kam meiner ersten Reaktion auf dieses ekelhafte Zeug ziemlich nahe, ich lachte.

„Wir sind hier gefangen nicht wahr?", platzte es plötzlich aus ihm heraus.
Natürlich hatte er fragen, die ich ihm beantworten wollte.
Also nickte ich.
„Aber", begann ich, „die Läufer", ich drehte mich um, in die Richtung, in der Minoh und ein paar andere saßen, „laufen jeden Morgen, wenn sich die Tore öffnen ins Labyrinth, merken sich die Wege, versuchen einen Ausweg zu finden."

Er hing gebannt an meinen Lippen und eine Spannung baute sich zwischen uns auf, die ich nicht erklären konnte.
„Wie lange suchen sie schon?", fragte er gedämpft.
Ich wusste nicht, ob er für die Antwort bereit war.

Ich drehte mich zurück und saß nun Schulter an Schulter mit ihm.
Wir hielten den Augenkontakt, ich konnte mich von seinen freundlich- neugierig braunen Augen nicht los reißen. Selbst wenn ich es wollen würde.
„Drei Jahre."

Weitere Fragen kamen auf und ich versuchte ihm alles zu erklären, was ich wusste.
Irgendwann dann drehten wir uns im Kreis, als er sich nicht eingestehen wollte, dass er dieses Rätsel nicht an einem Abend lösen konnte.

„Genug Fragen für einen Abend, du bist doch unser Ehrengast", lenkte ich also ab.
„Ich führ dich rum."

Thomas PoV

Ich ließ mir von Newt auf die Beine helfen und musste mir eingestehen, dass seine Hand in meiner etwas in mir auslöste.
Etwas tief verborgenes.
Ich schüttelte es ab und folgte dem gut, vielleicht etwas zu gut, gelaunten Newt zwischen den Jungs hindurch, um den Platz mit dem Feuer herum.

Er benannte jede der Gruppe, an der wir vorbei kamen und erklärte ihre Aufgabe.
Doch ich interessierte mich bereits nur noch für die Läufer, seit der Blick dieses Minohs meinen getroffen hatte.
Irgendetwas sagte mir, dass ich helfen musste, dass ich es könnte.
Außerdem wollte ein kleiner Teil von mir Newt beeindrucken.
Der war von meiner Idee jedoch weniger angetan als erwartet.

Gerade erzählte er mir, dass kein Frischling Läufer werden wollte- oder sollte, da wurde ich von hinten angerempelt und direkt in die Arme des Braunhaarigen gestoßen.
Mit vor Überraschung geweitet Augen sah ich Newt an, dessen Blick einige Sekunden an meinem Gesicht hängen blieb und dann zu einem Punkt neben meinem Kopf wanderte.
Ich richtete mich auf, drehte mich um und sah diesem Gally herausfordernd entgegen.

„Was sagst du, Frischling? Willst du es mit mir aufnehmen?"
Im Gegensatz zu dem weichen Ton, mit dem Newt dieses Wort aussprach, dass in nächster Zeit mein Name sein sollte, spukte der Typ es mir nur so entgegen.
Ein paar Jungs um mich herum begannen, mich anzufeuern.
Ich hatte keine Ahnung, wozu.

Gally winkte mich näher, Gestalten bildeten einen Kreis um mich und Panik stieg in mir auf.
Ich war neu. Ich hatte keine Ahnung, wie es hier lief.
Ich wollte mir das nicht versauen.
Aber ich war auf keinen Fall ein Feigling.

„Hey", hörte ich eine Stimme, die aus dem Gebrüll der anderen hervor stach.
Ich drehte mich um, eine Hand packte meinen Unterarm und zog mich aus dem Kreis.
Es war Newt.
Seine dünnen Finger hatten meinen Unterarm fest umschlossen und er sah mich eindringlich an.
„Pass auf dich auf", murmelte er, bevor er mich los ließ und Abstand nahm.
Ich wurde zurück in den Kreis gedrängt.

Gally erklärte die Regeln.
Sie waren einfach, das Spiel würde hart und brutal sein, dass sah ich ihm an.
Das erste mal, als er auf mich los ging, bekam ich Panik und so schob er mich mit einer Leichtigkeit aus dem Kreis, die die anderen genervt aufstöhnen ließ.
Die wollten Blut sehen.

Kurzgeschichten-Newtmas & DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt