009. Aus Traum wird Albtraum

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Aus Traum wird Albtraum

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Als sie wieder zu ihm aufblickte, war er verschwunden. Genauso wie die warme Atmosphäre, die Große Halle, ihre Freunde und damit auch die Sicherheit, in der sie bis dahin gelebt hatte. Die Vergangenheit.

Als sie realisierte, dass es wirklich so war...Dass es ihre Erinnerungen an das sechste Jahr waren, von denen sie geträumt hatte, kehrte alles andere schlagartig in ihr Bewusstsein und den geschundenen Körper zurück.

Die bittere Gewissheit über die Dinge, die im letzten halben Jahr passiert waren. Allen voran was vor vier Tagen über sie hereingebrochen war. Wie sie in diese fürchterliche Situation der Gefangenschaft geraten war. Eine, die mit einer unmenschlichen Folter einherging, sodass sie den Tod herbeisehnte.

Sie war allein im Kerker von Malfoy Manor, in welches die Greifer sie geschleppt hatten. Sie konnte nur hoffen, dass ihr kleiner Trick aufgegangen war und diese schrecklichen Typen Harry und Ron am Ende nicht doch in die Finger bekommen hatten. Aber da sie nicht hier waren und man stattdessen sie auch weiter so furchtbar quälte, um an brauchbare Informationen, und damit an Harry heranzukommen, schienen die beiden noch frei zu sein.

Sie hatte gut daran getan so zu handeln, wie sie gehandelt hatte, auch wenn ihr selbst das diese entsetzliche Situation beschert hatte.

- Es war vor vier Tagen gewesen. Ron hatte nach seinem Wutausbruch wieder zu ihnen zurückgefunden und mit Harry zusammen das Schwert von Godric Gryffindor aus einem kleinen See geborgen. Mit Hilfe dessen hatten sie es geschafft, das Medaillon von Salazar Slytherin, einen der Horcruxe, zu zerstören.

Ron hatte ihnen zudem einiges zu erzählen gehabt. Allen voran von dem Radiosender PotterWatch, auf dem Lee Jordan die Leute mit der Wahrheit, Tipps, Tricks und allem, was wichtig für den Widerstand war, auf dem laufenden hielt. Sie hatten darüber gesprochen, bis Harry den fürchterlichen Fehler gemacht hatte, IHN, in seiner Rage, beim Namen zu nennen. Nur Sekunden später waren die Greifer gekommen und hatten sie in ihrem Zelt eingekreist. Sie hatten nicht weg gekonnt.

Doch anstatt sich zu wappnen, hatte sie in ihrer Panik den beiden Jungs den Tarnumhang übergeworfen, um Harry vor ihren Gegnern zu verstecken, damit er IHM nicht in die Hände fiel. Denn wenn das passierte, wäre alles vorbei. Ihre Suche nach den restlichen Horcruxen, wie auch die minimale Chance, diese Dunkelheit abzuwenden und damit den Krieg für sich zu entscheiden.

Sie selbst hatte nur noch schnell nach ihrem Zauberstab greifen können, als die Kopfgeldjäger auch schon drin waren, sie entwaffnet und überwältigt hatten. Sie hatten nach Harry gesucht und am Ende ihre verschreckte Finte gefressen, als sie panisch auf eine Ecke des Zeltes gesehen hatte, aus der man noch raus konnte.

Ihre Gegner hatten den Köder geschluckt und im Wald nach den beiden gesucht. Nur war der eine, der sie in seiner Gewalt hatte, mit ihr auf direktem Weg nach Malfoy Manor appariert. Dort hatte er sie an diese Irre übergeben, mit den Worten, dass sie mit Harry unterwegs war, was ohnehin die halbe magische Bevölkerung Großbritanniens wusste. Allen voran Lucius Malfoy, der sie sofort erkannt hatte. Potters beste Freundin. Das Schlammblut. Ein guter Fang für den Anfang, wenn auch nicht der Hauptgewinn.

Damit hatte es angefangen. Die ganze Folter. Man hatte versucht etwas aus ihr herauszukitzeln. Irgendwie hatte sie es aber noch geschafft, sich ein wackliges Lügenkonstrukt aufzubauen, um den beiden Jungs auf ihrer Suche nach den Horcruxen wenigsten etwas den Rücken freizuhalten. Es war eine Lüge, die die Death Eater geschluckt hatten, was jedoch nicht hieß, dass diese Monster sie in Frieden ließen oder wenigstens die Gnade besaßen, sie schnell zu töten. Nein, im Gegenteil. Der irren Lestrange schien es wirklich Spaß zu machen, sie bis in die Bewusstlosigkeit zu foltern und selbst dann hörte sie nicht auf.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Where stories live. Discover now