054. Zuspruch

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Zuspruch

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„Ganz ruhig, wir sind's", gebot Tonks Hermione beruhigend, mit erhobenen Händen und trat näher, während Remus seinen Patronus ein weiteres Mal heraufbeschwor, damit die beiden Dementoren nicht so schnell zurückkamen.

„Verdammt, was haben sie mit ihm gemacht?", murmelte die Aurorin entsetzt, als sie ihren Cousin sah. Auf ihre Frage kamen Hermione sofort wieder stärker die Tränen.

„Ich weiß es nicht. Sie haben versucht, ihn ... ihn umzubringen. Er ist überall verletzt und... Bitte sag mir, dass ihr die Bürgschaften für ihn zusammen habt?" „Sonst wären wir nicht hier", hauchte Tonks und strich ihr durch die wirren Haare.

„Das Gremium und vor allem die Strafverfolgung hat sich anfangs noch quer gestellt, deswegen kommen wir jetzt erst." „Aber er kommt ins Mungos?" „Ja. Daniel und Poppy werden sich um ihn kümmern. Blaise und die anderen warten dort auf uns. Sie -" „Tonks?", unterbrach Remus sie ernst, dem sie sofort Platz machte.

„Gib ihn mir", forderte er ruhig. Remus zog erstmal die Jacke weg und murmelte „Aperi", wodurch sich die Schellen lösten und scheppernd neben ihm zu Boden fielen. Im Anschluss hob er ihn vorsichtig hoch, während Tonks Hermione auf die Beine zog.

„Halt dich an Remus und mir fest", erklärte sie und kramte ein kleines Sturmfeuerzeug hervor. Mit der freien Hand griff sie nur noch nach Remus' Arm, bevor sie das Feuerzeug aufklappte. Damit nahm der Portschlüssel seinen Dienst auf und brachte sie fort.

Nur eine Sekunde später tauchten sie in einem sterilen, weiß gekachelten Raum wieder auf. In diesem stand eine Liege, die Hermione mehr an einem OP-Tisch erinnerte. Daneben befand sich ein Tischchen mit jeder Menge medizinischer Utensilien, sowie Tränke, Salben und Verbände. Mit bei ihnen waren, wie versprochen, Madam Pomfrey und Daniel. Aber auch Minerva entdeckte Hermione, die recht bestürzt auf die Vier sah und gleich zu ihnen trat.

„Geht es Ihnen gut?", richtete sich ihre alte Hauslehrerin erstmal an die Hexe, da sie extrem blass war, was durch die blutunterlaufen, verquollen Augen noch schlimmer aussah.

„Mir fehlt nichts, Professor", murmelte sie dünn und sah stattdessen auf Draco, der schwer atmend, schlaff in Remus' Armen lag. Als Minerva ihrem Blick folgte und den halbtoten Slytherin sah, krochen ihr vor Entsetzen beinahe die Augen aus den Höhlen.

„Bei Merlins letztem Willen...", entwich es ihr fassungslos, als sie geschockt die Hand übers Herz legte. Derweil trat Daniel zu Remus.

„Leg ihn hin. Vorsichtig", wies er ihn an, dem Remus sofort nachkam. Kurz darauf scheuchte Poppy alle raus, mit dem Versprechen, sie würden sich gut um ihn kümmern. Hermione bereitete es aber furchtbares Unwohlsein, ihn allein zurückzulassen, obwohl sie wusste, dass er bei Daniel und Madam Pomfrey mehr als gut aufgehoben war. Schließlich schloss sich die Tür vor ihr und er verschwand.

„Mione?", hörte sie keine Sekunde später Blaise verstört hinter ihrem Rücken, zu dem sie sich verheult drehte. Mit bei ihm waren Charlie, Narcissa, die selbst richtig fertig aussah, Kingsley, Molly, Arthur und, was Hermione angenehm überraschte, Luna.

„Scheiße, wie siehst du denn aus?", kam Blaise nicht umhin, dies zu erwähnen und zog sie fest in die Arme, in die sie ihm sofort schluchzte. Es war ein Bild, was sich gerade Narcissa kaum mit ansehen konnte, denn es schürte in ihr nur noch mehr die Unruhe und Angst um ihren Sohn.

„Was ist mit ihm?", sah sie verängstigt zu Remus, der den Anwesenden seine Eindrücke knapp schilderte. Und die waren alles andere als rosig.

Zwischenzeitlich dirigierte Blaise seine Freundin zu ein paar der Bänke. Er selbst nahm neben ihr Platz und zog sie im Anschluss tröstend in die Arme. Zu ihnen gesellten sich Charlie, Tonks und Luna, zu der Hermione überrascht sah.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Where stories live. Discover now