061. Klärende Gespräche

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Klärende Gespräche

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Noch immer in Gedanken versunken, suchte Hermione sich ihren Weg in die Grafschaft Bedforthshire, in das kleine Städtchen Ampthill. Dort hoffte sie, auf ein offenes Ohr zu stoßen und nicht gleich die Tür vor der Nase zugeschlagen zu bekommen, sobald sie ihre Worte anbrachte.

Sie erreichte die Woburn Street, die etwas abseits des Kerns, mit ihren klassischen Strohhütten, aus dem Anfang des 19ten Jahrhunderts, lag. Eines dieser hübschen, kleinen Häuschen, mit dem roten Ziegelwerk, den schwarzen Strohdächern und den bunt blühenden Vorgärten, steuerte sie zielsicher an.

Vor der Tür sammelte sie sich und ordnete ihre Gedanken sowie Worte. Sie klopfte laut, dem die Ungewissheit des Wartens folgte. Hinter der verschlossenen Tür hörte sie es allerdings zeitnah Poltern und Radauen. Sie hoffte, dass sie jetzt keinen ungünstigen Moment für alles abgepasst hatte.

Schließlich polterte es erneut und die Tür ging auf, worauf Hermione sofort freundlich lächelte. Ihr Gegenüber betrachtete sie verwundert, als es im Hintergrund wieder knallte und klirrte.

„KYLE! Raus aus der Küche!", schrie Katie ins Haus. Kurz darauf huschte ein kleiner Junge breit grinsend an ihr vorbei und stürzte geräuschvoll die Treppe nach oben. Die Schwarzhaarige stöhnte.

Kein guter Zeitpunkt für ein Gespräch, dachte Hermione, zu der Katie entschuldigend sah.

„Sorry. Mein kleiner Cousin. Ich muss Babysitter spielen", erklärte sie wehleidig, worauf Hermione nickte.

„Hast du es schon mal mit einem Zauber versucht?" „Wenn ich meinen Zauberstab finden würde. Der kleine Teufel hat ihn versteckt", grummelte sie verbissen, was Hermione matt belächelte.

„Da kann ich dir vielleicht helfen. Accio Katies Zauberstab", murmelte Hermione und schwang ihren. Wenig später ging erneut irgendwo etwas zu Bruch, bevor das gewünschte Objekt zu Hermione flog.

„Oh Merlin, Danke. Du hast was gut bei mir", lächelte Katie erleichtert, worauf Hermione Hoffnung schöpfte, da die ehemalige Gryffindor sie nicht sofort verbal angriff.

„Ähm... Was verschlägt dich eigentlich zu mir?", fragte Katie nun verwundert, sodass Hermione leicht unruhig wurde.

„Ich... Es gibt da etwas, worüber ich gerne mit dir reden möchte." „Was denn?", stutzte Katie, trat dann aber zur Seite und deutete Hermione einzutreten. Diese zögerte.

„Was ist?", hakte Katie nach, da die Brünette sich nicht rührte.

„Dir wird das Thema sicher nicht gefallen, nur... Lass es mich bitte bis zum Schluss in Ruhe erklären. Dann kannst du wütend sein", erklärte Hermione, was Katie zunehmend verwirrte.

„Warum sollte ich wütend auf dich sein?" „Du wärst heute nicht die Erste, die mir damit an die Kehle will." Daraufhin zog Katie fragend die Augenbrauen kraus, worauf Hermione tief Luft holte.

„Es geht um Draco Malfoy", brachte sie rasch hervor. Und wie befürchtet, verdunkelte sich Katies Mimik, kaum dass sie seinen Namen genannt hatte.

„Was ist mit dem Frettchen?", fragte sie kalt, bevor etwas in ihren Augen blitzte, die sich kurz darauf bedrohlich zu Schlitzen verengten.

„Stimmt der Scheiß von Skeeter etwa? Hast du etwas damit zu tun, dass er nicht mehr in Azkaban einsitzt?" Auf die verhassten Worte schluckte Hermione ordentlich, nickte dann aber. In der nächsten Sekunde knallte Katie ihr wie befürchtet die Tür vor der Nase zu. Hermione schaffte es allerdings noch, ihren Fuß dazwischen zu schieben, der zur Strafe schmerzvoll hämmerte und pochte.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Where stories live. Discover now